Veröffentlicht unter: Vorschau: Nach der JHV ist vor Bielefeld – Miasanrot.de
Nach der Jahreshauptversammlung ist vor Arminia Bielefeld. Doch bevor es um den nächsten Gegner des FC Bayern geht, ist ein Blick zurück sinnvoll. Denn über diese Veranstaltung wird noch lange zu sprechen sein. Julian Nagelsmann war nach der 1:2-Niederlage in Augsburg „das erste Mal als Bayern-Trainer richtig sauer.” Ob sich…
Die Beschreibung wie der FcB sich mit dem kritischen Antrag von Ott (nicht) auseinandergesetzt hat, ist sehr detailliert und gut gemacht. (Inhaltlich geht es bei dem Antrag um folgende Frage: In Quatar kommt es zu Menschenhandel und Ausbeutung. Die Arbeitsbedingungen unterschreiten das „normale“ und hier akzeptierte Maß. Deshalb soll der Sponsorenvertrag mit diesem Land nicht verlängert werden)
Soweit so gut oder so schlimm.
Anschließend folgt eine Vorschau auf das nächste Spiel. Irgendwas kommt mir jetzt komisch vor. Kann mir da jemand weiterhelfen?
Ich finde die Vorgänge auf der JHV hast du gut und erstaunlich kritisch dargestellt, vielen Dank. Die Führung hat sich gestern lächerlich gemacht, simpelsten Grundverständnis von Demokratie vermissen lassen, Menschen wie Dr Mayer haben sich peinlich benommen.
In der Sache stimme ich nicht zu.
Es ist nicht Angelegenheit der Mitglieder, in operatives Tagesgeschen einzugreifen, würde ich auch nicht zulassen, die Tür geht nie wieder zu.
Die Mitglieder wählen das Präsidium, das Präsidium wählt den Vorstand und kontrolliert diesen über den Aufsichtsrat, das ist der Prozess. Basisdemokratie ist nicht vorgesehen und auch nicht praktikabel umsetzbar.
Wem das nicht passt kann gegen das Präsidium stimmen, alle 2 Jahre.
Dennoch sollte man ( das Präsidium) in einen souveränen Dialog treten.
Da haben Kahn und vor allem Hainer versagt, beides für mich große Enttäuschungen.
Hoeneß hat den Verein wie ein Sonnenkönig geführt, demagogisch, polemisch, undemokratisch. Peinlich sein gestriger Auftritt. Ihn zum Ehrenvorsitzenden zu wählen war der Anfang von dem was wir jetzt haben. Das war dämlich und Hainer übernimmt diesen Stil (Redeliste zu schließen zum Beispiel), es würde mich nicht wundern wenn er daran scheitert.
Achja morgen kommt Bielefeld in die quasi leere Arena, nie war mir das egaler.
Wegen gestern, wegen dem Impfchaos.
Sorry, natürlich wählt nur de facto das Präsidium den Vorstand. De Jure die Hauptversammlung der AG, wo der Verein die Mehrheit hat.
ach ja, Fußball ist ja auch noch!!!
DBW, auch wenn’s dir angeblich egal ist, du wirst schon wieder was zu meckern finden. Vielleicht ja aufgrund des (nicht: DEM, Genitiv und so) „nie war mir das egaler“-Gefühls mal mit gebremstem Schaum??
In Justin’s Kommentar zur Qatar-Eskalation auf der JHV fehlen leider einige wichtige Elemente:
Es gab in diesem Zusammenhang einige Spontananträge mit dem Ziel, Satzungsänderungen zu erreichen u.a. vom Verein selbst, von M. Ott und anderen kritischen Mitgliedern. Ich möchte dazu aus der Frankfurter Allgemein Zeitung vom 26.11. zitieren „Deshalb kam es beim FC Bayern zur Eskalation“:
„…Die Mitglieder lehnten den großen Satzungsänderungsantrag des Vereins, an dem seit mehr als einem Jahr gearbeitet wurde, mit deutlicher Mehrheit ab. Auch Ott scheiterte an der 75-Prozent-Mehrheit, die für Satzungsänderungsanträge gilt. Dann wurde über die beiden Anträge mit den Menschenrechten abgestimmt… … Der erste Antrag: „Der Club bekennt sich zum Respekt gegenüber allen international anerkannten Menschenrechten und setzt sich für die Achtung dieser Rechte ein.“ Im Vergleich zur Version des Vereins wurde der zweite Hauptsatz – vor allem der Hinweis „setzt sich ein“ – ergänzt. 639 Mitglieder dafür, 25 dagegen. Angenommen.
Der zweite Antrag: „Der Club setzt sich als Mehrheitsaktionär der FC Bayern München AG für die Umsetzung der Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte der Vereinten Nationen ein.“ 595 Mitglieder dafür, 60 dagegen. Angenommen.
Das führte zu Freude unter den Fans – und davor schon zu einer der Szenen des Abends. Als der Abstimmungsleiter fragte, wer dagegen sei, dass der Klub sich in der Satzung zum Respekt gegenüber allen international anerkannten Menschenrechten bekenne und sich für die Achtung dieser Rechte einsetze, hoben auch sechs Männer ihre Stimmkarte: Der Präsident Hainer, der Vizepräsident Mayer, der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn, der Finanzvorstand Dreesen, der Sportvorstand Hasan Salihamidžić und der Ehrenpräsident Hoeneß. Was ein Bild! Was eine Botschaft!…“
Es stellt sich die Frage, welche Qualität eine Führungsmannschaft eigentlich hat, der offenbar gesamthaft der politische Instinkt fehlt (oder in der Hektik des Geschehens vollständig abhanden gekommen ist?), wenn so unsouverän und unprofessional agiert wird? Es wird sehr interessant sein zu verfolgen, ob der Verein wieder wie im Vorfeld der JHV die bei M. Ott angewendete „Nicht-Reagieren-Schweige-Taktik“ verfolgen wird, um diese Themen von der Tagesordnung zu bekommen.
Haltung und Verantwortung beweist man eben nicht nur dann, wenn es nichts kostet, sondern gerade in schwierigen Situationen, die evtl. auch zu unangenehmen (gar finanziellen) Nachteilen führen können. Und jetzt wieder zurück zum Sport!
Das Präsidium hat einen Satzungsänderungsantrag zur Abstimmung gestellt wo u.a. steht
Der Club bekennt sich zum Respekt gegenüber allen international anerkannten Menschenrechten.
Bei der Abstimmung haben die von Dir zitierten Verantwortlichen ihre Stimmkarte erhoben.
Du erweckst hier unbewusst oder bewusst den Eindruck, das das Präsidium gegen diesen Punkt sei- warum?
Der Feinauer Antrag wurde erweitert um
…. und setzt sich für die Achtung dieser Rechte ein.“
MMn hätte man/Präsidium das auch bedenkenlos mit übernehmen können.
Aber so zu tun das das Präsidium sich nicht gegen international anerkannten Menschenrechte bekennt ist absurd, wenn man genau das zur Abstimmung gebracht hat.
Hier ging es nur um die Abstimmung über zweier Anträge die im Kern das gleiche wollen.
Wie gesagt hätte das Präsidium beide Änderungsanträge problemlos übernehmen und einarbeiten können. Dann wäre schon von vornherein viel Wind aus den Segeln genommen worden und die wichtigen Satzungsänderungen nicht in toto (aus Protest ohne inhaltliche Begründung abgelehnt worden).
Jetzt ist es sogar so das man durch die Ablehnung des Satzungsänderungsantrages des Präsidiums keine Änderungen der Satzung hat, da die Anträge von Feinauer sich ja nur auf diesen bezogen und nicht die Satzung selbst.
Irgendwie ist es immer wieder faszinierend, wie Mannschaften, die gegen uns voll da waren, in den Spielen danach NICHTS mehr auf die Reihe bekommen.
Aktuell mal wieder Freiburg, Augsburg und natürlich Gladbach. Es liegt wohl doch nicht an der Klasse dieser Truppen, sondern an unserer Bräsigkeit, wenn wir gegen die einen auf die Nuss bekommen.
Bin gespannt auf das Spiel, wenn das keine klare Angelegenheit wird, wird es knallen, da bin ich mir sicher.
Und dann gewinnt auch noch der BVB. Sch…e
Wenn die auch nicht wissen wie sie das gemacht haben. Und seit wann kommentiert eigentlich Nobby Dickel die Spiele auf SKY??
Zur JHV geht mir momentan ein Gedanke nicht aus dem Kopf. In wahrscheinlich wenigen „Führungsriegen“ wie beim FCB sind die handelnden Personen so „bekannt“, wenn man das mal mit großen Industriebetrieben vergleicht.
Stellt euch mal vor Ihr habt eine Betriebsversammlung und die Belegschaft (Mitglieder) könnte Ihrem Chef mal so die Meinung geigen. → Wird genau so nicht vorkommen, weil jeder Mitarbeiter einen Job zu verlieren hat. Gründe für einen sachlichen Diskurs hätten bestimmt viele. Was aber der Kapitalismus in den Heeresleitungen verursacht kennen viele auch nur allzu gut.
… Ach wie gerne würde ich die Herren mal so mit Ihren Machenschaften in die Enge getrieben sehen.
Wird nicht passieren, bin ich Realist genug.
Das die ganze Geschichte aber dann so wie auf der JHV abläuft, dieses Ventil für genau solchen Frust, erklärt das ganze aus meiner Sicht.
Der Elan und den Schneid von Michael Ott und Mr. Commodore zum Thema Katar ist wirklich lobenswert.
Und auch wenn man nur einer von vielen in der Menge ist, ist es trotzdem nicht falsch das Richtige zu tun.
Wer noch nicht mein Thema zur Erweiterung der Grundrechte gesehen hat … JEDER MENSCH: Für neue Grundrechte in Europa
Was mich überrascht hat ist, dass Hainer so unvorbereitet und amateurhaft mit der Situation umgegangen ist. Von Jemandem, der jahrelang ein grosses, internationales Unternehmen geleitet hat, hätte man wesentlich mehr Souveränität erwarten können. Das deutet schon sehr darauf hin, dass Uli Hoeneß im Verein bei solchen Dingen immer noch die Richtung vorgibt und dass die neue Führungsetage versucht, den Verein in seinem Stil weiterzuführen anstatt ihren eigenen Führungsstil zu entwickeln. Am Ende fühlt man sich an die berühmt-berüchtige PK und den Umgang mit Bachmayer erinnert. Und an Versammlungen von Kaninchenzüchtervereinen aber nicht die eines der größten Fußballclubs der Welt. Peinlich.
Der Begriff Demokratieverständnis muss in diesem Beitrag häufig herhalten, aber um es klar zu sagen:
wenn 150 - bis 200 Personen in einer Hauptversanmling ihre Meinung einem Vorstand und einem Verein mit 290 ooo Mitgliedern aufzwingen wollen hat das nichts mit Demokratie zu tun! Ich bin mir sicher, dass die überwiegende Mehrheit der FC Bayern Vereinsmitglieder überhaupt kein Problem mit dem Katar-Sponsoring hat. Dieses ganze Thema ist generell extrem starl durch die Medien lanciert – aber darum geht es mir hier nicht. Mein Eindruck ist:, es geht den Initiatoren dieser Katar-Anträge nicht darum, eine demokratische Entscheidung der Mitglieder herbeizuführen, sondern hier versucht eine verschwindend kleine Minderheit, die Mehrheit zu doktrinieren - das ist das Gegenteil eines demokratischen Entscheidungsprozesses! Und weil hier gern AG-Hauptversammlungen argumentativ herangezogen werden: in deren Hauptversammlungen entscheiden tatsächlich die Anteilsmehrheiten an der gesammten Firma über die Firmengeschicke - das würde ich mir auch für unseren Verein wünschen z.B. im Rahmen einer Mitgliederbefragung. Damit der Verein - gerade in Coronazeiten mit geringer Mitgliederbeteiligung vor Ort - nicht zum Spielball von einigen wenigen wird.
Warum hat man eigentlich solche Einschätzungen nicht schon früher gehört? Denn dieses Missverhältnis war ja früher auch nicht anders. War es einfach okay, wenn 800 Jubelperser bei der Inthronisation von UH gekommen sind, und für 290.000 entschieden haben?
Keine Ahnung. Aber ja, vorstellbar wär’s. Die meisten sind vermutlich Mitglied, um sich im Lichte des FCB zu sonnen. Und wenn man denen mit der „gutes Geld!“-Nummer kommt, sind sie vielleicht wirklich happy.
Das ist ein bemerkenswerter Eindruck, wo es doch gerade diese Initiatoren sind, die Abstimmungen - also ein Kernelement der Demokratie - herbeiführen wollen.
Sehe ich in diesem Fall prinzipiell ähnlich. Möglicherweise werden einige Mitglieder an einer Abstimmung unter allen Mitgliedern bemängeln, dass sich unter den über 290.000 Mitgliedern einige befinden, die nicht so viel Herzblut in den Verein stecken wie sie selbst, aber das ist ja bei der Demokratie allgemein auch nicht anders. Ich kann einem politisch Uninteressierten ja auch nicht das Wahlrecht entziehen.
Was man allerdings klar definieren müsste, ist folgender Aspekt:
Wie stark möchte man das Instrument Mitgliederbefragung ins Vereinsgeschehen einbauen? Sollen künftig öfter solche Abstimmungen stattfinden oder folgt man dem bisherigen Prinzip, dass die gewählten Vertreter für ihre Amtszeit ein Mandat der Mitglieder haben, bestimmte Entscheidungen alleine zu treffen? Die Mischform aus beidem scheint ja gerade nicht so wirklich zu klappen. Ich finde die Vorgehensweise der Vereinsführung war definitiv nicht ok. Ich möchte allerdings auch nicht, dass bei wichtigen Entscheidungen nur die anwesenden Mitglieder über Anträge abstimmen dürfen.
Allgemein betrachtet bedarf es mMn ohnehin einer Reform der Vereinssatzung: Bei einem Verein, dessen Mitglieder im Schnitt wahrscheinlich mehr als 200 Kilometer Anreise haben, verbietet es sich mMn geradezu, dass man der in der Halle anwesenden Gruppe das Recht einräumt, im Namen der Gesamtheit der Mitglieder abzustimmen. Selbst in Nicht-Corona-Zeiten stellen die Anwesenden in der Halle nur einen sehr geringen Anteil der Mitglieder dar. Eine volle Auslastung mit etwa 7.000 Mitgliedern würde in etwa einem Anteil von 2,5% aller Mitglieder entsprechen. Nimmt man mal die unter 18jährigen aus, die meines Wissens ja noch nicht wählen bzw. abstimmen dürfen, wird der Prozentsatz natürlich höher, ist aber noch immer verschwindend gering. Wenn man das so betrachtet, stellt sich ohnehin die Frage, ob das Gremium der Mitgliederversammlung überhaupt noch ein Stimmrecht haben sollte oder ob man die Mitgliederversammlung nur noch dazu nutzt, Bilanzen zu präsentieren, kontroverse Ansichten zu diskutieren und Wahlvorschläge zu sammeln und sämtliche Abstimmungen und Wahlen dann durch die Mitglieder per Briefwahl vornimmt.
genau das meine ich, wenn einem die Meinung des anderen nicht behagt - und sei es die absolute und überwiegende Mehrheit der Mitglieder - dann bezeichnet man sie als „Jubelperser“ und Mitglieder, die „sich im Licht des FCB“ sonnen wollen. Was erlaubst du dir eigentlich, denkst du nur du und deine Gleichgesinnten sind die „echten Fans“? Was für eine ungeheuerliche Arroganz und Eingebildetheit kommt da zur Geltung? Das ist es was mich wirklich anwiedert an der ganzen Diskussion - some animals are more equal than others…
Naja, passen diese Vorwürfe nicht auch sehr gut zu deinem Beitrag? Du weißt, was die überwiegende Mehrheit will. Du weißt, dass die Leute am Donnerstag eine verschwindend kleine Minderheit waren. Du unterstellst ihnen, „die Mehrheit doktrinieren“ zu wollen.
Was erlaubst du dir eigentlich, denkst du nur du und deine Gleichgesinnten sind die „echten Fans“? Was für eine ungeheuerliche Arroganz und Eingebildetheit kommt da zur Geltung? Das ist es was mich wirklich anwidert an der ganzen Diskussion - some animals are more equal than others…
Ich finde es ziemlich unverfroren von dir hier in der Zentrale des deutschen Fußball-Wokismus die Taktik des asymetrischen Kulturkampfes in Frage zu stellen.
danke, manches ist nur mit Humor zu ertragen…
Gut dass eine Woche vergangen ist, da konnten alle ein bisschen abkühlen.
Zum Thema: Firmen bzw. Länder investieren in Clubs weniger als Investment sondern mehr um ihr Image aufzubessern.
Für den FCB geht’s also jetzt darum, die 81 Mio. von Katar Airways von einer „Human Rights Watch sauberen Quelle“ zu generieren. Das dürfte nicht einfach sein. Der nahe Osten fällt komplett 'raus, Russland, China, Aserbaidschan, Kasachstan etc…ebenso. Sogar Schweden versorgt(e) z.B. Saudi Arabien mit Haubitzen (Bofors) und Flugzeugen (Saab).
Jetzt ist Phantasie gefragt, wenn man weiter im Konzert der Großen mitspielen will.
Das ist so formuliert, als wäre der FC Bayern extrem abhängig von Qatar Airways. Ist er aber nicht. Es sind irgendwas zwischen 17 und 20 Mio im Jahr. Und ich sehe nicht, dass Bayern das nicht mindestens zu großen Teilen durch andere Sponsoren auffangen könnte. Es dürfte viele Unternehmen geben, die großes Interesse daran haben. Ob es jetzt exakt die 17-20 Mio pro Jahr werden, sei mal dahingestellt. Aber selbst wenn es bis zu 10 Mio Verlust werden (was ich nicht zwingend sehe), muss sich der FC Bayern die Frage stellen, ob diese 10 Mio (oder auch ein Bouna Sarr oder fast ein Sabitzer) so zwingend notwendig sind, um oben dran zu bleiben, dass man dafür seine Werte, die man ja selbst betont, nicht einhält.
Als Konsequenz würde ich dann nur folgendes sehen:
Sie sagen, dass ihnen das Wirtschaftliche wichtiger ist, dann müssen sie wenigstens nicht mehr rumeiern und so tun, als würde ihnen etwas daran liegen, für Werte einzustehen. Der Spagat, den sie da probieren, ist sowieso unmöglich. Dann seid wenigstens ehrlich.