Von Rückrundenrekordminuten und Wintertransferflops des FC Bayern München

Sehe ich anders. Ein Musiala von vor 2 Jahren ist nicht der von heute. Stanisic genau so. Martinez wechselte danach in den heißen Sandkasten.

2020 war der Kader auch sehr, sehr gut. Der Outcome dementsprechend.

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Dass 4 Stammspieler verletzt waren, wird ignoriert? Wenn nur einer von denen verletzte wäre (wie dieses Jahr) hätte man drei Top-Spieler auf der Bank gehabt. Quasi genauso wie dieses Jahr. Die anderen drei sind dann vergleichbar mit Gravenberch und co.

Unsere Meinungen divergieren. Nicht schlimm.

Das würde stimmen, wenn man eine Aufstellung mit nur zwei Innenverteidigern spielen würde.

Cancelo und Mazraoui können Davies nicht ersetzen, da ihnen komplett die Geschwindigkeit fehlt. Die haben andere Stärken, die im aktuellen 3-4-2-1 aber leider nicht benötigt werden. Daher spielt Cancelo eben auch nur gegen tiefstehende Mannschaften. Blind hat kein Bayern-Niveau und Coman kann nicht als Joker spielen, da es für Coman selbst ja auch keinen Ersatz gibt. Hernandez kann Davies ebenfalls nicht ersetzen, ohne die komplett Spielanlage zu verändern. Zumal letzterer auf den anderen 3 Positionen benötigt wird, wenn er wieder fit ist. Es gibt in diesem Spielsystem keinen Ersatz für Davies/Coman als Schienenspieler.

Bzgl. Tel: Der ist sicher noch kein Stammspieler. Aber mehr als 10 Minuten, wenn das Spiel schon gelaufen ist, wäre da schon drin. Zumindest in der Bundesliga.

Klar. Habe auch nicht vor, hier jemanden zu überzeugen.

Man sollte bei der Diskussion auch nicht vergessen, dass der FCB einen ziemlich großen Umbruch im Kader gehabt hat. Weitestgehend notwendig und geplant (RibRob, Lahm, Xabi, Javi, Boa), teilweise völlig unnötig selbst verschuldet (Thiago, Alaba, Lewandowski).
Wie gesagt, sind wir aber mittlerweile insgesamt sehr gut aufgestellt.

Diesen haben Real, Barca, ManCity, Liverpool noch vor sich oder sind mitten drin.

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Der („Ist“-)Kader ist mit einem „(R)DA-ler“ (SARR) + „(rechts-füßigen) OA-ler“ (MANÈ) … „zu viel“, bzw. mit einem „Z/D/M-ler“ (SABITZER…!?) + „(links-füßigen) OA-ler“ / „Schienenspieler“ (+ A) … „zu wenig“ vielmehr etwas … „un-ausgewogen“ (respektive … „Kosten-kritisch“) aufgestellt…!?
:confused:

Nach dieser Logik kann also nur Davies Davies ersetzen. Mal ehrlich, es ist doch klar, dass ein anderer Spieler, welcher auch immer, nie das exakt gleiche Profil aufweist. Cancelo hat bei City - nicht grade der allerschlechteste Klub - auf beiden AV-Positionen wiederholt Weltklasse gespielt. Dass man das System etwas anpasst, wenn etwa Davies’ Tempo fehlt, hast du ja selbst angedeutet, also wo ist da die fehlende Kadertiefe?
Ich finde es auch ziemlich unrealistisch (wenn man die wirtschaftlichen Bedingungen, unter denen wir mit Scheich- und Staats-alimentierten Klubs konkurrieren) zu glauben oder gar zu fordern oder zu implizieren, man könnte einen Kader zusammenstellen, der sowohl extrem breit als auch qualitativ super ist und dann noch hoffen (oder eben nicht?) und mit einberechnen zu müssen, dass alle gleichzeitig fit sind.

Mbappe hat unseren Kader grade eben als „gebaut, um die CL zu gewinnen“ tituliert.
Mourinho hat ganz ähnliche neidische Worte gefunden.

Grade wenn man sich die letzte Zeit unter Flick anschaut, ist die Qualitätssteigerung von der Bank doch offensichtlich, wenn man da immer noch was zu meckern hat, dann ist das aus meiner Sicht typisch deutsches Jammern auf sehr hohem Niveau.
Und genau das hat der Artikel ja schließlich eingeordnet.

Übrigens ist es auch seltsam widersinnig, den Kader als „auf Kante genäht“ zu bezeichnen und dann die fehlende Einsatzzeit von Tel/Gravenberch zu monieren.
Von der schwierigen Situation, bei geringem Krankenstand alle bei Laune zu halten, mal ganz abgesehen, allein unter diesem Aspekt ist ein überdimensionierter Kader Irrsinn. Heute ist ein ganz interessanter Artikel im Kicker zu finden, der die Auslastung der Wechselmöglichkeiten speziell bei Pep untersucht. Spoiler: Pep wechselt von allen High-Class-Kader-Trainern am seltensten, bei unklarem Spielstand auch mal gar nicht(!). Aber wir sind uns sicher einig, dass das Standing von Pep bei City ihm das auch erlaubt, nicht auszudenken, was bei uns los wäre, wenn Julian sich mal erdreistet, nicht alle Möglichkeiten, unsere Diven einzuwechseln, zu nutzen…

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Hier mal der Vergleich der beiden Kader.
Nur Feldspieler. Die Amateure und Jugendspieler, die mal ein paar Minuten ausgeholfen haben, habe ich weggelassen.

2022/23:
Cancelo, Pavard, Sarr, Stanisic, Mazraoui, Upa, de Ligt, Hernandez, Davies, Blind
Kimmich, Goretzka, Gravenberch
Müller, Musiala, Sane, Gnabry, Mane, Tel, Choupo, Coman

2020/21:
Pavard, Sarr, Hernandez, Davies, Alaba, Süle, Boateng, Nianzou
Kimmich, Goretzka, Tolisso, Martinez, Roca, Cuisance
Müller, Musiala, Sane, Gnabry, Choupo, Coman, Lewy, Costa

Rein von der Anzahl der Spieler liegt „Team alt“ gegen „Team neu“ mit 22:21 vorne. Wenn auch nur um Haaresbreite.
Vielleicht noch auffällig, dass die numerische Kaderbreite vom MF etwas Richtung Abwehr gewandelt ist.
Qualitativ ist die Frage durchaus schwierig, da man bei einigen Spielern die Entwicklung (positiv/negativ) in Rechnung setzen muss. Namentlich natürlich Musiala.

Noch schwieriger wird es, wenn man nicht nur die theoretische Spielstärke in Betracht zieht, sondern was haben die Spieler in dem Jahr tatsächlich geleistet/leisten können.
So wäre der Tolisso der Vergangenheit sicher vor dem Gravenberch der Gegenwart. Aber wie oft konnte der Tolisso der Vergangenheit spielen?
Aber wäre der Gravenberch der Gegenwart nicht vor dem Cuisance der Vergangenheit?
Wahrscheinlich. Da aber beide so gut wie nie zum Einsatz kamen, ist das nicht obsolet?

Ich finde das alles nicht so eindeutig. Vieles an der Einschätzung hängt sicher auch an persönlichen Präferenzen.
Gut, dass ich keine Entscheidung treffen muss. :slightly_smiling_face:

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Ist grundsätzlich richtig. Ich sage auch gar nicht, dass der Kader schlecht ist. Ich sage nur, dass sich an der grundlegenden Strategie bzgl. Kader-Breite nichts geändert hat. Wenn der Kader fit ist, kann er alles gewinnen. Aber es ist eben immer ein Risiko dabei, dass eine kleine Verletzungswelle den Kader schnell ans Limit bringen kann (wie z.B. 2021). Das wird bewusst in Kauf genommen. Dieses Jahr sieht es soweit ganz gut aus. Aber nur, weil dieses Jahr wenige verletzt sind, ist der Kader ja nicht plötzlich breiter.

Nagelsmann selbst hat mit den beiden Spielen gegen PSG doch ein ganz klares Statement geliefert, dass er nicht bereit ist, das System anzupassen, um Cancelo spielen zu lassen. Ich denke, die meisten würden zustimmen, dass Cancelo qualitativ deutlich stärker ist als Stanisic. Nagelsmann hätte also eine normale 4er-Kette spielen lassen können, wenn es nur um individuelle Qualität geht. Ihm ist „das System“ aber wichtiger. Und in diesem kann niemand Davies ersetzen, weil es einfach keinen ähnlichen Spielertyp gibt. Auch für Coman wollte er Cancelo nicht bringen, obwohl der schon relativ früh stehend KO war.
Er hat in den 1,5 Jahren viele Experimente gemacht mit z.B. Gnabry oder Sabitzer als Schienenspieler und hatte alle davon wieder beendet. Davies muss aktuell jedes Spiel machen, weil das System sonst nicht mehr funktioniert.

Der FC Bayern gehört zu der Finanzelite der Fußball-Welt, bestehend aus 9 Top-Klubs. Da muss man sich keine Sorgen machen. Man hat aber die Strategie, viel Geld in einzelne Spieler zu stecken und dafür zu sorgen, dass diese sich möglichst wohl fühlen. Die Gehälter unserer Top-Spieler wären selbst in der Premier League in der absoluten Spitze. Da gibt es nicht viele Spieler in England, die da mithalten können. Das ist eben eine grundsätzliche Frage der Strategie. Hat alles seine Vor- und Nachteile.
PSG z.B. macht das nochmal extremer, da sie ihr ganzes Geld auf drei Spieler fokussieren. Dementsprechend müssen die dann eben 17-Jährige einwechseln. Klubs wie Liverpool hingegen setzen eher auf große, ausgeglichenere Kader. Man kann für beides Argumente finden (wie du ja auch schreibst), aber mein Punkt ist, dass sich da beim FC Bayern in den letzten Jahren an der grundlegenden Kaderpolitik nichts geändert hat.

Warum sollte man da denn was ändern?
Der Erfolg gibt dem Verein recht.

Ich habe nicht darüber geschrieben, ob man etwas ändern sollte, sondern darüber, dass angeblich etwas geändert wurde.

Ich finde es einigermaßen schwierig, die „Veränderungen“ nicht zu sehen.
Ist echt der Wahnsinn, was wir mittlerweile nachlegen können von der Bank.
Das war früher eben nicht so.
Mag sein, dass sich an der grundlegenden Kaderpolitik nichts geändert hat, aber es wurde einfach überragend gearbeitet.

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Ich finde des schwierig, die unterschiedliche Anzahl der Verletzten insbesondere zu 2021 nicht zu sehen. Es macht halt einen Unterschied, ob ein oder vier Feldspieler fehlen.

Mit Hernandez, Neuer und Mazraoui fehlten jetzt 3 Spieler, die normalerweise in der Stammelf stehen.
Der FCB hat reagiert. Leisungsabfall? Eher nicht.
Im Tor sogar eine deutliche Steigerung, wenn man sich Neuers Leistungen zuletzt so anschaut.
Ich seh deinen Punkt nicht. Worauf willst du hinaus?

Also ich finde diesen Kader mit diesen Spielern qualitativ breiter und besser aufgestellt.

Bis auf die 9er Position, wie oben schon angesprochen. Lewandowski Ersatz ist eben schwierig.

Sabitzer müsste eigentlich auch dazu gezählt werden, wenn Cuisance mit drinnen ist.

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Nehmen wir mal alle Verletzungsprobleme heraus, diese sind weder planbar noch steuerbar.

In der Abwehr stehen Pavard, Upamecano, de Ligt und Hernandez als Innenverteidiger zur Verfügung. Als Außenverteidiger Mazraoui, Cancelo (wenn auch nur leihweise) , Stanisic und Davies sowie Blind. Das ist eine qualitative Breite, die wir sicherlich so noch nie hatten. Buona Sarr zähle ich mal bewusst nicht dazu, der wird seinen Vertrag aussitzen und ist fein damit, alles gut.

Im Mittelfeld würde ich vielleicht noch das größte Defizit sehen, was die Breite angeht: Kimmich, Goretzka, Gravenberch und evtl. Musiala, Wanner und Ibrahimovic mit viel gutem Willen auch noch. Sabitzer wurde verliehen.

Im offensiven Mittelfeld respektive Sturm stehen Gnabry, Sane, Mane, Tel, Choupo, Musiala (siehe oben), Müller und Coman zur Verfügung.

Beim besten Willen: Wer da nicht sieht, dass das in der Breite ein wirklich herausragender Kader ist, dem kann ich nicht helfen. Insbesondere in der Abwehr und der Offensive.

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Stimmt, wir gehören zur Elite, allerdings besteht diese mittlerweile nicht nur aus 9 Klubs, wenn man sich anschaut, dass selbst der Letzte aus England mehr Fernsehgeld kassiert als wir Dauermeister in Deutschland. Und da haben wir noch gar nicht über die grundsätzliche Art zu wirtschaften gesprochen oder ein Beispiel wie etwa Newcastle. Und ohne alle Gehaltszettel in England zu kennen, würde ich vermuten, dass sich durchaus sehr viele Spieler dort mit ähnlichen Zahlen wie bei uns im oberen Segment beschäftigen dürfen.
Wenn du von 9 Elite-Klubs sprichst, meinst du natürlich auch Sachen wie Ruf, Tradition und sowas, dann hast du recht. Und du hast ja auch prinzipiell recht, wenn du anzweifelst, dass sich die Art, wie wir unseren Kader bauen wollen, groß geändert hat. Aber das entscheidende Detail ist dann schon, dass wir mittlerweile von der Bank eine eindeutig höhere Qualität nachlegen können als früher, und dafür sind wir - wie es hier ja auch schon mal in einem Artikel analysiert wurde - in ein höheres finanzielles, aber noch zu verantwortendes Risiko gegangen; was sicher auch immer mit der Marktsituation zu tun hat, sprich wer ist überhaupt zu kriegen etc…

Eher müsste Cuisance raus. Das wäre richtiger. :slightly_smiling_face:

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Dass man mit Cancelo einen Weltklasse-Spieler als kurzfristigen Ersatz bekommen hat, ist tatsächlich das einzig neue und wird vermutlich auch einmalig bleiben. Es ist aber nichts neues, dass man im Winter versucht auf Verletzungen zu reagieren.
Aber durch die Leihe fehlt ja effektiv mit Hernandez nur noch ein Feldspieler. 2021 haben gegen PSG vier gefehlt. Nimm mal aus der Aufstellung vom Mittwoch zufällig drei Leute raus und guck dir dann an, was auf der Bank noch übrig bleibt. Das ist nicht viel anders als 2021.

Ich rede von den 9 Klubs, die mit weitem Abstand das höchste Gehaltsbudget haben. Das sind so Klubs wie Real, City, PSG, Juve oder eben Bayern. Das sind auch die Klubs, die in den letzten ungefähr 15 Jahren die CL unter sich ausgemacht haben. Dahinter gibt es dann eine große Kluft zu den „B-Klubs“ wie Dortmund, Tottenham, Atletico oder die Mailänder Klubs. Die haben finanziell alle keine Chance. Auch keine Mittelfeldklubs der Premier League. Der FC Bayern ist finanziell voll mit dabei. Nur City und Real stehen nochmal ein Stückchen besser da.
Tatsächlich ist die Elite in der Realität sogar noch kleiner, weil nicht alle diese Klubs ihr Potential ausschöpfen (aus verschiedenen Gründen).

Das ist halt der Punkt, wo sich unsere Ansichten unterscheiden. Man ist auch z.B. schon 2019 mit Hernandez ein enormes finanzielles Risiko eingegangen und hat in dieser Zeit das Gehaltsniveau der Topverdiener ordentlich hochgeschraubt. Und wie gesagt: Da halten nicht viele mit. Auch in der Premier League muss man ein Haaland sein, um mehr zu verdienen als beim FC Bayern. Man wollte übrigens auch einen Sané für eine enorme Summe holen, bevor dieser sich verletzte. Ich sehe den Hauptunterschied dieses Jahr darin, dass die Mannschaft im Großen und Ganzen zum richtigen Zeitpunkt fit ist. So, wie sie es eben auch im Sommer 2020 war.

Jetzt hast du mir leider nicht beantwortet, worauf du hinaus willst.
Außer, dass beim FCB seit Jahren hervorragend gearbeitet wird, kann ich deinen Ausführungen nichts entnehmen.