Veröffentlicht unter: Verdiente Niederlage: Müder FC Bayern verliert in Mainz
Ein müder FC Bayern verliert hochverdient mit 1:2 gegen Mainz 05 und hechelt der Winterpause entgegen. Über einen kleinen Kader und einem Ouroboros. Vincent Kompany rotierte im Vergleich zum 5:1-Triumph in der Champions League im Zentrum seines Mittelfelds und Innenverteidigung, letzteres allerdings gezwungenermaßen, Upamecano war angeschlagen, Eric Dier durfte somit abermals gegen Mainz 05 diese Saison starten. Im Mittelfeld ersetzte Pavlović Leon Goretzka. Ohne Kane sollte es vorne wieder einmal ein fluider Sturm aus Müller, Musiala, Olise und Sané richten. 24 Jahre FC Bayern – Adventskalender, Tür 14: Manuel Neuers atemraubender Hackenpass FC Bayern – News: Acht Verletzte! Legt der…
So ein Spiel bekommt man eben wenn das Kollektiv denkt, „vor ein paar Wochen haben wir diese Gurkentruppe doch wegehauen, 6 oder 7-0 oder so, die können eh nix, lass mit halber Kraft und später noch auf den Weihnachtsmarkt“.
Der Trainer ist doch immer schnell dabei, trainingsfreie Sonntage nach Siegen auszurufen - nur konsequent diese erbärmliche Leistung mit einem Training morgen früh um 6 zu belohnen, 120 min, aber ohne Ball. Da müssen dann alle kommen, die heute nur teilweise abgerufen haben.
Nur zwei können ausschlafen, das sind Peretz ( erfrischend Unsicher, aber schuldlos an beiden Toren) und Müller( der kann es halt nicht besser).
Man kann kritisch hinterfragen, weshalb Kompany bei dieser auf Reserve laufenden Mannschaft das Wechselkontingent nicht ausgeschöpft hat.
Ob Spieler wie Ibrahimovic oder Kusi-Asare dem Spiel noch eine Wendung gegeben hätten? Nein, man weiß es nicht - aber ein Versuch wäre es wert gewesen.
Da kann man @Daniel in allem nur beipflichten.
Völlig gebrauchter Nachmittag. Und wirklich überflüssig, da noch große taktisch-strategische Analyse zu machen in einem Spiel, zu dem man von Anfang bis Ende keine Einstellung gefunden hat. Kompany hat Recht, wenn er sagt, dass jede Erklärung sich nur nach weiteren Ausreden anhört. Obwohl alles stimmt:
Quasi eine fast komplette Elf absent, und die, die auf dem Platz standen, waren die falschen. Eine Mannschaft voller Feingeister auf einem Dezember-Acker in einem Zweikampf-Abnutzungs-Dingens, das mit Fußball nicht viel zu tun hatte (mit gutem Fußball schon gar nicht). Kicker, die eigentlich in Form sind, waren heute nicht nur außer Form, sondern komplett neben der Spur. Einfachste Fehler en masse.
Und auch das ist ein Punkt im Artikel:
Die einzige Analyse, die sich heute lohnt, ist die, welche sich die Kaderplanung vornehmen sollte. Denn dazu sollte selbst so eine Leistung gut sein: zu erkennen, was der Kader noch braucht (oder stattdessen braucht), um an einem Wintertag bei einem Team wie Mainz auch mit soviel Verletzten passendere Gegenwehr aufbieten zu können.
By the way, ich will auch nicht glauben, dass die komplett fehlende Intensität (mit Ball, ohne Ball, gegen Ball) nur an Dier lag. Das wäre die einzige Frage, die ich interessiert stellen würde, weil es in einzelnen Kommentaren anklang, ich es aber so deutlich gar nicht gesehen habe: wollten wir wirklich, gar auf VK’s Geheiß, „zurückhaltender“ spielen als sonst? Für mich sah’s eher so aus, als hätten wir schon gewollt, was wir sonst auch wollen, aber bei keinem Akteur ist dieser Befehl vom Hirn zum Körper durchgerutscht.
Aber scheiß drauf. Wie gesagt, wenn’s was Gutes haben soll, dass wir nicht unachtsam werden, weil Bayer schon fast wieder an uns dran ist, und die Kaderplanung heute wichtige Infos bekommen hat, dann soll’s so sein. Nur sollten wir gegen Leipzig tunlichst wieder Spannung aufbauen, mit der Haltung von heute geben die uns fünf Stück mit. Und dann würde die Pause medial ungemütlicher als es die weitgehend Mut machende Vorrunde eigentlich hergibt.
Und um meinen Senf mit was Positivem zu beschließen:
In meinem Advents-Kalender war heute (sicher nicht nur bei mir, oder?) mein persönlicher Liebling Syd Lohmann drin. Das hätt’ ich jetzt gar nicht derpackt, auch noch einen der Jungs zu sehen…
Ich teile auch hier nochmal meine Gedanken aus dem Spieltagsthread:
Das erste richtig schlechte Spiel unter Kompany. Das war auf keiner Ebene irgendwas. Taktisch kam von außen kein wirklicher Impuls auf das Pressing der Mainzer, aber, und das muss man dann eben auch sagen, auf individueller Ebene lief genau nichts. Da dann taktisch entgegenzuwirken, ist vermutlich so, als würde man Feuer mit Öl löschen wollen.
Acht Ausfälle, jeder einzelne hat das Potenzial für die Startelf, standen vorher schon auf der Belastungsseite. In diesem Spiel hat man wie in keinem anderen bisher gesehen, dass die Kaderbreite einfach nicht stimmt. Qualität haben auch die Spieler, die heute gespielt haben, aber nicht die Qualität, die es braucht – es sind dann eben andere Spielertypen. Vorwürfe kann man den Spielern heute durchaus machen. Ich mache es nur bedingt. Ich glaube, dass du solche Spiele immer im Laufe einer Saison hast, in denen so gar nichts läuft. Zumal es ja die Achsenspieler waren, die heute große Fehler gemacht haben oder schlicht nicht stattgefunden haben. Musiala, Kim, Kimmich. Alle hoffnungslos überspielt, Pavlo noch nicht bei 100 Prozent, Guerreiro und Sané im Formtief, Dier passt nicht ins Team. Das sind dann einfach zu viele Gründe, die da zusammenkommen.
Muss der FC Bayern dieses Spiel gewinnen? Keine Frage. Das ist der Anspruch. Und man will sich ja selbst nicht hinter solchen Gründen verstecken. Aber für mich ist jetzt vor allem eines wichtig: Wie reagiert das Team gegen Leipzig? Das wird viel darüber verraten, ob Kompany dem Team einen anderen Charakter geben konnte als in den letzten Jahren.
Die reine Kadergröße ist mMn nicht das Problem. Es ist eher das Problem, die zweite Reihe bzw. der Ersatz für die Stammspieler nur mit Schwimmen kann wenn die Mannschaft schon sowieso gut spielt. Aber wenn schon ein bisschen mehr gefordert ist funktioniert es nicht mehr und es müssen eigentlich wieder die Stammspieler ran. Und so ist Rotation eigentlich fast nie möglich (die von @Daniel genannten Gründe spielen da natürlich auch immer eine Rolle).
Aber findet man jetzt im Winter jemanden der es wirklich besser machen würde bzw. besser zu Kompany passen würde als Goretzka, Dier oder Sané? Ich glaube, darauf darf man nicht hoffen und man muss sich überlegen wie man es mit vorhanden Mannschaft umsetzt. Vielleicht muss man etwas pragmatischer werden und nicht nur versuchen sein eigenes System zu spielen sondern auch mal zu schauen ob man sich an den Gegner oder an das limitierte Spielermaterial im Klub anpasst.
Eberl wollte nicht umsonst Tah holen,und den Kader auch an anderen Stellen auffrischen. Aber wenn der Aufsichtsrat ala Laimer kann das auch der sportlichen Leitung immer Knüppel in die Beine schmeißt wird es schwierig,schön Rekordzahlen zu haben,aber halt auf Kosten der sportlichen Substanz
Es hat sich in den letzten Wochen schon angebahnt, dass die Mannschaft ans Belastungslimit kommt. Immer öfter individuelle Fehler, immer öfter wird der entscheidende Lauf nicht gemacht. Es fehlt an Kreativität und Spritzigkeit.
Die reine Quantität des Kaders sehe ich nicht so dramatisch an. Ich bin generell ein Fan von eher zu großen Kadern, aber 21 Feldspielern ist rein quantitativ eine gute Basis. Problematisch sind hier die beiden Ausfälle von Ito und Stanisic vor Ende der Transferperiode. Hier hätte man reagieren müssen, um dann effektiv eine Doppelbesetzung aufrechtzuerhalten.
Die Breite des Kaders scheitert viel mehr an der Qualität und an taktischer Eignung. @Daniel hat es am Beispiel von Dier ja gut beschrieben. Einige Backups können den Fußball der Startelf nicht spielen, also werden sie auch nicht eingesetzt. Bei anderen wiederum lässt sich grundsätzlich diskutieren, ob sie gut genug für Bayern München sind. Und dann gibt es noch diejenigen, bei denen es ein offenes Geheimnis ist, dass sie intern schon als aussortiert gelten.
Diskutieren kann man hier aber auch die Rolle des Trainers. Wenn man keine passenden Backups für das Spielsystem hat, ist es dann sinnvoll dieses so durchzuziehen? Ist es sinnvoll in jedem Spiel die 120km anzupeilen, wenn man weiß, dass man nur einen Kern von etwa 15 Feldspielern hat, weil der Rest aus welchem Grund auch immer nur eingesetzt wird, wenn gar nichts anderes mehr geht?
Ich denke schon, dass Kompany hinterfragen sollte, wie er den Kader im Gesamten optimal einsetzt. Die letzten Wochen wären beispielsweise optimal gewesen, um Tel zu testen. Man hätte ihm ein paar Startelfeinsätze als Stürmer geben können. Dann wüsste man, wie gut er ist, ob man ihn verleihen sollte, oder er ein guter Backup sein kann. Dies passiert jedoch nicht und so ist der effektiv nutzbare Kader wieder um eins geschrumpft. Bisher gab es auch keine ernsthaften Bemühungen, die Lücken durch Nachwuchsspieler zu füllen (wie letztes Jahr Pavlovic). Der Aspekt ist von außen aber schwierig zu beurteilen.
Die Winterpause sehe ich nicht so sehr als rettendes Ufer an. Es sind nur zwei Wochenenden. Die sind dringend nötig, keine Frage. Der ein oder andere wird im Januar wieder dabei sein. Aber dann geht es auch schon direkt wieder in drei englische Wochen rein. Die nächsten Ausfälle sind da quasi vorprogrammiert. In der Transferperiode kann man mal Glück haben, dass sich eine spontane Gelegenheit ergibt. Sich darauf verlassen, sollte man sich nicht.
Alles was jetzt passiert war 100 Prozent voraussehbar und würde hier im Forum rauf und runter diskutiert. Ein Trainer nach dem Anderen wird mit einem für die höchsten Ziele unzureichenden Kader ins Rennen gesendet. Es war vorher klar,dass 3 fitte IV wovon einer null ins System passt,nicht reichen werden. Der Sportdirektor reagiert entsprechend aber wegen einer minimalen Summe darf er nicht Tah verpflichten. Einfach lächerlich
Ich verstehe Kompany, dass er eine Stammelf gesucht hat um sein Spielsystem zu etablieren. Gleichzeitig finde ich immer - und da mangelte es auch in den Vergangenen Jahren - dass die Hinrunde genau die Chance bietet, etwas mehr zu rotieren. Auch wenn dann mal 3 Punkte irgendwo liegenbleiben. Aber wieder bleibt mit ein bisschen die Kaderentwicklung auf der Strecke - die langfristig so wichtig wäre. Klar, gibt es ein paar Anker im Kader (Neuer, Upamecano, Kimmich, Musiala), aber selbst einen Kane würde ich hier und da raus lassen. Von ihm brauchen wir Frische im letzten Drittel der Saison. Ich denke da ist aber vor allem auch das Mangement des FCB gefragt um dem Trainer bei der Kaderentwicklung den Rücken zu stärken und im Zweifel auch hinzunehmen, dass man mal eine Partie dabei verliert - und vielleicht dafür aber dann gegen Mainz gewinnt.
Offtopic:
Ich habe, leider, auch so einen Kalender vom FCB. Meiner ist totaler Mist- die Schokolade ganz schlecht verpackt, die alufolie ist in der Schokolade „verbacken“ - ist das bei dir/ euch auch so? Beim essen muss man aufpassen, keine Folie zu verschlucken.
Es kann nicht durch Lagerung bei mir entstanden sein, da man sieht, das die Tafeln mit den Folien schon bei der Herstellung zusammengeschmolzen sind.
Die Schokolade ist auch nur mäßig… Da trösten die Bilder nur etwas
Das wird hochspannend. War das jetzt das eine Spiel, das du immer in der Saison drin hast, ohne große Aussagekraft?
Oder ist es nur der erste Höhepunkt eines schleichenden Abwärtstrends?
Auf die Antwort gegen Leipzig dürfen wir gespannt sein.
Natürlich wird man jetzt motiviert sein es besser zu machen und vielleicht ist sogar Kane wieder dabei. Aber davon abgesehen bleiben die Probleme bestehen und bei mir ist jetzt nicht besonders viel Hoffnung da, dass es besser wird.
Und was auch nicht sonderlich viel Optimismus bei mir versprüht, ist die Tatsache, dass wir uns gegen Leipzig bis auf die ersten beiden Jahre nach Aufstieg von RB eigentlich immer sehr schwer getan haben. Es gelangen zwar ein paar knappe Siege (einige Male auch mit spätem Siegtor), aber es gab auch 2 Unentschieden und 1 Niederlage daheim. Egal wer nach Heynckes Trainer bei Bayern war, hat eher selten ein Mittel gefunden, wie man Leipzig wirklich in den Griff bekommt. Sollte es zu einem Lucky Punch - Sieg reichen, wäre das mMn aktuell das höchste der Gefühle für uns und ein gutes Gefühl für die Winterpause.
Mainz ist aktuell in der Liga auch keine Reise wert. Die 4. Niederlage im 5. Spiel. Egal ob Flick, Nagelsmann, Tuchel oder Kompany auf der Bank saßen, waren 4 der letzten 5 Spiele in der Liga dort einfach sauschlecht. Teilweise waren es Spiele, bei denen es nicht mehr um so viel ging oder die direkt mit der KO-Phase der CL zusammenfielen, aber es war jedes Mal so, dass Bayern dem aggressiven Spiel des Gegners nichts entgegenzusetzen hatte.
Ausnahmen waren natürlich die beiden 4:0 Kantersiege im DFB-Pokal im Oktober 24 und im Februar 23. Eigentlich müsste man meinen, dass der Underdog bei einem Pokalspiel noch mehr hineinwirft, aber irgendwie konnte Bayern den Mainzern da immer sehr früh den Stecker ziehen.
Ein richtig schlechtes Spiel, die Mannschaft wirkt ideenlos und müde. Verletzungssorgen hin oder her, man kann in 95 Minuten schon mehr als 2 Torschüsse (die nicht nur in die Richtung gehen sondern auch auf’s Tor kommen) erwarten. 70% Ballbesitz, fast 60% gewonnene Zweikämpfe, eine höhere Laufleistung als Mainz und trotzdem eine hochverdiente Niederlage. Das Aufbauspiel war ideenlos und fehlerhaft, die Automatismen fehlen. Man kann jetzt natürlich sagen dass es auch mal ein schlechtes Spiel geben kann und über expected goals philosophieren, aber der Abwärtstrend und die Probleme in der Offensive sind seit einiger Zeit zu beobachten. Wenn Musiala mal nicht zaubert dann geht fast nichts.
Ich denke man kann auf jeden Fall darüber diskutieren, ob ein bisschen mehr Pragmatismus (weniger das eigene System durchdrücken und mehr auf die aktuellen Gegebenheiten, Spieler und Gegner anpassen) und Rotation ein besseres Endergebnis geliefert hätte, aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass viele verschiedene Trainer immer wieder Probleme hatten und es keine universell richtige Lösung gibt.
Wenigstens kassieren wir die erste Niederlage in Mainz. Denen gönne ich die Punkte am ehesten, nachdem sie uns 2023 mit ihrem Topspiel in Dortmund zum Meister gemacht haben
Oder Fussball spielen. Manchmal ist eben der einfache Innenristpass über 5m mit geringem Raumgewinn mehr, als der Chipball über 25m den man dann elegant auf dem Zehennagel des grossen Zehs runternimmt, nur um dann nachdem man in den Mann gelaufen ist einen Fehlpass mit dem Aussenrist zu spielen.
Olise und Sane hatten gestern in 90 Minuten 60 bzw 57 Ballaktionen. Dh sie waren nur alle anderthalb Minuten am Ball während Laimer mit seiner Holzfällerhaften Art den Ball laufen lies. Selbst der hiesige Mr Deckensschatten Goretzka kam in einer halben Stunde auf 39 Ballaktionen.
Solche Spiele gibt es immer wieder… nur darf man nicht den Fehler machen, immer gleich alles infrage zu stellen.
Und mal eine kleine Spitze: Zumindest könnt ihr dieses Mal nicht alles auf Neuer abladen, denn der hat ja nicht gespielt.