Uli Hoeneß: Wer ist hier der Boss?

Mein voller Ernst.

Geschätzte Zuschauerzahl mindestens 7 Millionen.

Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

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Und hast du das Gefühl, dass er - wenn er in das Machtvakuum nach einem per sofort abgesägten Hoeness rutscht - mit 82 zum besonnenen Kapitän auf stürmischer See mutiert, nur weil auf seinem Tischaufsteller nicht mehr „Edmund Stoiber -CSU“ sondern „Edmund Stoiber - FC Bayern“ steht?

Gibt es überhaupt noch ein Ende ohne Schrecken? Wenn Flick kommt, wie es aktuell aussieht, dauert der Schrecken noch mindestens eine weitere Saison.

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Tuchels Analyse würde mich auf jeden Fall brennend interessieren!
Ich fürchte, was aus der Sicht von Hoeness „nicht gepasst“ hat, werden wir bald gratis erfahren. Wahrscheinlich sogar zeitgleich mit der Info, man habe sich darauf geeinigt, nicht nachzutreten.

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Vielleicht ja, vielleicht nein, das weiß man genauso wenig wie bei Mourinho.

Aber um auf‘s Thema zurückzukommen: Warum hat Uli Hoeneß diese Machtposition? Wer gibt ihm die? Gehört ihm der Verein? Den Aufsichtsrat hat er sich selbst zusammengestellt, natürlich. Auch wenn da gestandene Vorstände sitzen, war das für die wohl eher eine Spaßveranstaltung, wo man einmal im Monat zur Säbener Straße fährt, mit dem Uli eine Wurst isst und Glanz und Gloria des FC Bayern auf sich wirken lässt. Und noch ein paar € kassiert als Aufwandsentschädigung.

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Ein wunderbarer Artikel, @Florian, zu einem Thema, das die Diskussionen der nächsten Wochen prägen könnte.

Wieviel Macht hat der Aufsichtsrat, und wer hat die Macht im Aufsichtsrat?

Ein Problem dürfte auch sein, dass Eberl und Freund keine Bayern-Vergangenheit haben. Ein Club, der 40 Jahre lang von Spielern aus den 1970ern und 1980ern geprägt wurde, da hat es sich einfach eingebrannt, dass die das Sagen haben.

Hoffentlich „sitzt“ die nächste Trainerentscheidung. Eberl muss sich da jetzt freischwimmen.

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Eberl hat eine Bayern-Vergangenheit, allerdings keine sehr prägende. 1 Bundesligaspiel, vermutlich nicht von Anfang an.

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Es waren 45 Minuten - Auswärtsspiel in Stuttgart, 19. Oktober 1991. Zur Halbzeit ausgetauscht. Trainer war Sören Lerby, und Bayern war irgendwo zwischen Platz 10 und den Abstiegsrängen.

Sehen wir es so - am Uefa-Cup-Aus gegen diesen Club aus Kopenhagen, da war er nicht mit schuld.

Aber gut, er hat das Vertrauen von Uli Hoeness, er will was erreichen, natürlich ist er der Richtige. Das Problem ist nur, wenn Hoeness das Telefonbuch vorliest, ist das eine Schlagzeile. Und wenn Max Eberl die Strategie der nächsten 10 Jahre skizziert, interessiert es keinen.

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Bei all dem Wahnsinn, den Herr Stoiber in den vergangenen Dekaden so losließ („Hauptbahnhof“), inzwischen ist der ehemalige Politiker so alt und klapprig, dass er sich mit irgendwelchen Äußerungen tatsächlich zurückhält-

Hansi wird nicht kommen. Xavi hat sich doch wieder mit dem Barca-Präsidenten in den Haaren gehabt (oder anders herum). Vielleicht kommt der Spanier ja doch…

Wenn Flick nicht kommt wäre das toll. Er hatte eineinhalb sehr erfolgreiche Saisons und das wird mir trotz meiner Kritik immer in besonderer Erinnerung bleiben. Er sollte sich dieses Denkmal nur nicht zerstören. Welchen Spanier meinst du? Xavi?

Das stimmt ja irgendwie nur halb. Mit Brazzo und Kahn waren natürlich (angebliche) Fachleute (aus dem Sportbereich) auf ihren Posten. Dass sich das nach den eruptiven Vorgängen so schnell änderte, war nicht vorherzusehen. Dass es weiterhin auf einmal zwei Finanzfachleute in der Vorstandschaft gab, war auch nicht der Plan. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass sich Herr Dressen nach seiner Rückkehr auch das eine oder andere vom Schreibtisch von Herrn Diederich zurückgeholt hat, was vermutlich dessen Selbstverständnis und/oder Autorität auch nicht wirklich gepusht hat.
Kurz: Wir haben also eine mehr als tektonische Verschiebung in der obersten Etage und zusätzlich in der Zeit dieses Vakuums eine Stärkung von UH und KHR erlebt. Herr Jung hat den Vorstand inzwischen verlassen, Max Eberl kam dazu während noch so ein bisschen „Reise nach Jerusalem“ gespielt wurde. Ich persönlich würde durchdrehen!
Natürlich kann man sagen, Eberl kam an einem Tiefpunkt - es kann also eigentlich nur besser werden. Für sein Standing vermutlich nicht schlecht, wie wäre es wohl gewesen, wenn Meisterschaft und Pokal geholt werden, und es in der Saison darauf schlechter läuft? Da hätte doch jeder auf den Sportvorstand gedeutet…

Ich als Pressemann würde natürlich auch immer wieder und bei allem Herrn Hoeneß befragen! Denn ich weiß ja, wie seine Antworten durch die Decke schießen. Als Fan, der seinem Verein selbstredend das Beste wünscht, würde ich aber zu gerne wissen, was ihn da immer wieder reitet…
Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man fast geneigt sein, zu glauben, dass er das mit Absicht macht. Weil er seinen Nachfolgern nicht den Dreck unter den Nägeln gönnt.

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Ja, Xavi. Habe ich doch geschrieben…

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Das habe ich so nicht herausgelesen. Ich habe erstmal nur verstanden, dass Xavi Barcelona verlässt. Aber Danke für die Aufklärung.

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Keine Ahnung…wie gesagt, bisher war der AR ja auch ruhig und hat hinter den Kulissen gearbeitet, bis auf UH und KHR. Von daher habe ich nicht die Befürchtung, dass sich jemand genötigt sieht die vakante Stelle als Unruhestifter ausfüllen zu müssen.

Vielen Dank für den tollen sehr gut zusammenfassenden Artikel.
Ich frage mich speziell in Bezug auf Hoeneß und sein vermutliches „nicht loslassen“ können und/oder wollen, hat es eine ähnliche Situation der „Staffelstabübergabe“ im Profifußball schon einmal gegeben und wenn ja ist sie gelungen und falls ja wie?

Für mein Empfinden ist die Situation rund um U.H. eine extrem besondere, da mir keine vergleichbare Person im Fußball einfällt, welche derart kontinuierlich in Führungsverantwortung bei einem Verein war, und zusätzlich vorher noch Spitzenspieler bei diesem war.
Ich selber bin genervt und auch erschrocken über die wie es hier im Blog so schön hieß „Störgeräusche vom Tegernsee“, welche gefühlt jedes Jahr weniger zum Erfolg des Vereins beitragen,eher im Gegenteil.
Aber ist etwas anderes überhaupt denkbar? Gewiss gab/gibt es auch bei anderen großen Verein absolute Machtmenschen/Patriarchen an der Spitze aber meiner Auffassung/Erinnerung niemanden bei dem der Verein derart das „eigene Baby“ war bzw. ist.
Schließlich war weder für Berlusconi ( wertfrei Spitzenpolitiker) die Agnellis (Automotive Industrie) noch Pérez (Bauunternehmer) Fußball das ursprüngliche Kerngeschäft bzw. das Feld welches einen geprägt hat.
Ich könnte mir vorstellen, dass es dies deutlich leichter macht für die genannten Personen sich aus dem Tagesgeschäft heraus zu halten bzw. auf fachlichen Rat in Sachen Fußball und seinen Entwicklungen zu hören.
Ich möchte das ganz deutlich nicht als Verteidigung der unsäglichen öffentlichen Äußerungen UH’s gerade in Bezug auf die Trainersuche verstanden wissen, sondern lediglich als möglichen Erklärungsansatz warum er es „nicht lassen“ kann.
Deshalb nochmal die Ausgangsfrage gab es etwas vergleichbares im Fußball oder meinetwegen ganz generell im Profisport schon einmal und lassen sich daraus ggf. Lehren und Ideen ableiten

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Ich fürchte, dass wir alle zu lang geschmunzelt haben, wenn Hoeneß „Ich brauche keinen (sic!) Google und lese keine Emails!“ gesagt hat. Wie es aussieht, ist er nämlich nicht nur technisch vor ca. 20 Jahren aus der Zeit gefallen.
Auch die patriarchale Führungsart funktioniert heutzutage einfach nicht mehr und früher undenkbare Dinge, wie zB. Trainer oder Spieler, die nicht auf Zuruf Gewehr bei Fuß an der Säbener stehen, sind inzwischen Gang und Gebe.

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Hoeneß hat wirtschaftlich diesen Club in andere Sphären geführt und die Basis für die heutigen finanziellen Möglichkeiten geschaffen. Ohne Zweifel.
Aber seine Persönkichkeit wird für den Club und den Vorstand immer schwieriger. Was es schon immer. Aber jetzt wird deutlich dass er selbst glaubt ohne ihn geht es nicht. Und dann wird es für den Club schwierig.

Ich würde gerne Philipp Lahm verantwortlicher sehen. Und der Vorstand sollte freier schalten und walten können. Denn die Auswahl hat ja bereits vorher stattgefunden. Und da werden die Personen doch konzeptionell ihre Vorstellungen mitgeteilt haben.

Für Eberl und Freund wird es echt schwierig, wenn UH nicht gebremst wird.

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Übrigens sollte man bei allem „Ohne Uli Hoeneß wäre der FC Bayern nicht… etc. etc.“ nicht vergessen, dass in den zahlreichen Erfolgen auch reihenweise Fehleinschätzungen untergehen.
In der Olympiahalle hat er mir (und ein paar anderen) bei der HV noch entgegengerufen, daß es in München nie ein neues Stadion geben werde.
Seit 20 Jahren erzählt er vom finanziellen Kollaps der Spanier und Italiener und so weiter, weil die nicht haushalten wie eine schwäbische Hausfrau.

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Hoeneß ist eben ein sehr spezieller Fall.
Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann wird das auch durchgezogen.
Das Paradebeispiel, wie weit er geht, war das Jahr 2017.
Heynckes will aufhören und schlägt als Nachfolger Tuchel vor. Die dann von Hoeneß abgezogene „Nackttanznummer“ war ja eigentlich an Lächerlichkeit nicht zu überbieten. ABER: das Ziel war eindeutig - Tuchel musste verhindert werden!
Und kaum hatte der bei PSG unterschrieben, endete die Farce schlagartig. Ziel erreicht!
Gut, Kovac war jetzt nicht die Ideallösung, aber es war doch alles gut. Man holte das Double, installierte schon mal für den Notfall einen Flick als 2. Co-Trainer.
Es kam wie es kommen musste - Kovac wurde entlassen, Flick übernahm, haute gleich im ersten Spiel den Erzfeind BVB weg und lieferte an Titeln gemessen das erfolgreichte Jahr der Vereinsgeschichte. Ein Sixtuple hatte lediglich Barca vorzuweisen.
Der „sogenante Rückzug“. Wer hat wohl dem Verwaltungsbeirat Hainer vorgeschlagen, der schon seit Jahren alles im AR abgenickt hat, was UH vorgeschlagen hat. Dann wurden Kahn und Brazzo die neuen Macher .
Eigentlich lief ales gut. Dann das Theater mit Flick, der zum DFB ging und man verpflichtete den „heißesten Scheiß auf dem Trainermarkt“ Nagelsmann.
Lief zwar nicht ganz rund, aber brachte zumindest mal den 10 Meistertitel in Folge.
Soweit, so schön! Eigent lich lief, wenn auch mit der ein oder anderen Hakelei - aber wo gibt es die nicht, immer noch alles nach Plan.
Und dann passierte das Unvorstellbare.
Der VV und der SV taten völlig selbständig das, was eigentlich auch ihr Job ist - aufgrund der in Gefahr geratenen Saisonziele - aus 8 Punkten Vorsprung wurde plötzlich 1 Punkt Rückstand auf den BVB - haben sie den Trainer entlassen.
Darüber konnte man ja noch geteilter Meinung sein, ob richtig, falsch oder zu früh.
Aber dann taten sie das, was ein UH seit Jahren mit allen Mitteln erfolgreich verhindert hat, ohne den Segen vom See verpflichten sie Tuchel.
Und genau das war das Ende des Vorstands!
Und von diesem Zeitpunkt gab es für Hoeneß nur noch ein Ziel - Tuchel muss weg.
Der BVB versemmelt den 11m-Meisterschaft, sonst wäre Tuchel schon im letzten Sommer Geschichte gewesen.
Es wurde eine Taskforce ins Leben gerufen UND es wurde ein Vetorecht installiert.
Das widerspricht zwar jeglichen Gepflogenheiten einer AG und den eigentlichen Aufgaben eines Aufsichtsrats - aber egal.
Und so wurde dann die Politik des Vereins oder besser der AG ad absurdum geführt - es reichte bei jeder Planung und jeder Entscheidung, dass einer den Daumen senkt.
Siehe Transferperiode, siehe Trainerentlassung, siehe Trainersuche.
Und wenn das bei der Finkungsphase nicht reichte, wurde es mit den entsprechenden öffentlichen Aussagen in die richtige Richtung gelenkt.
Ein Rangnick war nicht Hoeneß Idee und schon gar nicht sein Wunsch. Aber Hoeneß kennt Rangnick und durch seine Beziehung zu Mateschitz auch dessen Einschätzung. Da musste man nur noch dem sehr selbstbewußten Kandidaten per Medien mitteilen, dass er ja nur die dritte Wahl ist, gleichzeitig noch dem amtierende Trainer eine einschenken - und schon wusste der Kandidat, was ihn da erwartet und sagte dankend ab. Ziel erreicht!
Und plötzlich kommen da von Seiten des SV Ideen doch nochmal mit Tuchel zu sprechen. Und schon wurden die Ideen des SV erst mal abgeblockt - kein Vertrag über 2025 hinaus. Wer einen Tuchel einschätzen kann - und das kann auch Hoeneß, wusste genau, dass Tuchel niemals den Lückenbüsser für ein Jahr ohne zusätzliche Eingeständnisse machen wird. Und so geschah es auch. Ziel entgültig erreicht. Und alles andere hat einen Hoeneß überhaupt nicht interessiert.
Wer ihm nicht passt - wird entweder gar nicht erst geholt (siehe Rangnick) oder entlassen (siehe Tuchel und als Folge seiner Verpflichtung Kahn und Brazzo)
7 Jahre hat Hoeneß seine schützende Hand über Brazzo gehalten. Und wenn man sich in den Medien über ihn lustig machte, wurde notfalls sogar in der Fersehsendung angerufen. Aber dann verpflichtete der Tuchel! Und aus war es.

Nun ist Tuchel Geschichte und man kann erst mal wieder VV und SV die Arbeit machen lassen.
Man sollte sich auch nicht von seinen Aussagen bzgl Internet, Google, E.Mail blenden lassen. Alles Unfug!
Der saß schon als Präsident während der Spiele mit seinem Pager auf der Tribüne und hat Börsenkurse kontrolliert - und all seine Aktiengeschäfte, die ihm letztlich den Landsberg-Aufenthalt einbrachten, hat er in Zeiten, wo teilweise Minuten im Aktiengeschäft zählen, sicher nicht mit Fax und Telefon abgewickelt.
Da stellt man sich nach außen halt als der senile, technikfeindliche Depp dar und die Leute glauben es. Wenn einer ganz gezielt auf dem Medienklavier spielt, dann ist es Hoeneß.

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