Die bisherigen CL Übertragungen bei Amazon gefallen mir gut. DAZN sowieso. Wenn Sky so weitermacht sehe ich da ziemlich schwarz.
Hier ein sehr interessanter Artikel wie Amazon den Erwerb von Rechten und Vermarktung angeht. Die von vielen Consulting Firmen testierte Saturierung der Verbraucher (Umkehrschluss Deckelung der TV Erlöse insbesondere in der nationalen Vermarktung der EPL), hat ja erst die top 6 Clubs der EPL überhaupt veranlasst einer ESL beizutreten, um andere Wachstumspotenziale in der Vermarktung auszuschöpfen.
Donoghue selbst räumt ein, dass es „keine Ein-Satz-Antwort“ dafür gibt, wie Amazon an jeden Rechte-Deal herangeht, verrät aber, dass es eine Reihe von konsistenten Überlegungen gibt, die das Unternehmen berücksichtigt.
„Ich möchte immer erklären, dass wir kein 24/7-Sportservice sind“, betont sie. „Wir sind ein viel breiter angelegter Unterhaltungsdienst, wir sind global, also betrachten wir die Dinge ein wenig anders. Wir beginnen buchstäblich mit dem Kunden und arbeiten rückwärts.“
Sie fährt fort: „Wir wollen auch Dinge tun, die die Nadel auf breitere Weise bewegen. Wir beginnen immer mit dem Land oder dem Gebiet. Wir finden heraus, was die attraktivsten Sportangebote für diese Zielgruppen sind. Wo gibt es eine Chance? Warum sollten wir uns dort engagieren? Ist es eine gute Sache für uns, hierher zu kommen und diese Kunden zu bedienen? Werden sie es als Zusatznutzen empfinden?“
„SPORT IST GRÖSSTENTEILS VON NATUR AUS LOKAL. EGAL, WIE VIEL WIR ÜBER DIE GLOBALE ANZIEHUNGSKRAFT VON SPORT REDEN, LETZTLICH IST DIE GRÖSSTE LEIDENSCHAFT OFT LOKAL.“
Das ist gegenüber der PL wirklich ein hartes Brot. Das Erbe von 400 Jahren Kolonialismus und 100 Jahren kultureller Dominanz holst du nicht mit einem Büro in Shanghai und einem Freundschaftsspiel in New York auf.
@918: Bei dem First Mover Advantage (FMA) ist es ja nicht geblieben. Der bildete quasi nur die anfängliche Basis. Die Premier League hat es sehr geschickt verstanden, den daraus resultierenden frühen finanziellen Vorteil relativ schnell und nachhaltig in einen Vorteil bei der Anwerbung spannender Spieler und Trainer und der Produktion höher fußballerischer Qualität umzumünzen, was die Liga in der Folge nur noch attraktiver und interessanter und die mediale und öffentliche Aufmerksamkeit weltweit noch intensiver gemacht hat. Der First Mover Advantage hat sozusagen einen sich selbst verstärkenden Zyklus bzw. einen Schneeballeffekt angestoßen, der bis heute andauert und für andere Ligen nur sehr schwer wieder einzuholen sein wird.
Es wäre interessant wie die Auslandsvermarktung 2000-2010 lief. Da war noch alles ganz anders.
Spannende Meisterschaften (Hamburg, Unterhaching).
Dortmund, Bremen, Stuttgart und Wolfsburg wurden Meister.
Lag die Bundesliga da relativ besser oder schlechter zu den anderen Ligen?
So könnte man den Abomeister-Effekt vielleicht genauer einschätzen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass unsere Serienmeisterschaften wenig bis keinen Effekt auf die Attraktivität der Bundesliga im Ausland hatten. Und zwar ist erstens ein solcher Effekt im Inland nicht zu erkennen - die Stadien sind voll, solange sie das sein dürfen - und zweitens stellen die Bayern-Fans wahrscheinlich einen noch grösseren Anteil der ausländischen Bundesliga-Fans dar, als das hierzulande der Fall ist. Tatsächlich ist mir nur einmal im Ausland jemand begegnet, der die Farben eines anderen deutschen Klubs getragen hat (eine Dame im vollen Dortmund-Outfit in der U-Bahn von Taipei), während ich rote Trikots von Marokko bis Bali gesichtet habe. Warum also sollte sich dort jemand an den mangelnden Titelchancen von Teams wie Wolfsburg und Stuttgart stören, wenn die ohnehin niemand auf dem Radar hat?
Der entscheidende Vorteil der Premier League besteht in der Anzahl international zugkräftiger Teams, die alle seit langem ihre eigene, gezielte Vermarktung betreiben, jeweils (mindestens) auf dem selben Niveau wie Bayern. Liverpool hatte etwa schon eine riesige Anhängerschaft in Asien, bevor sie sportlich wieder richtig konkurrenzfähig wurden. Chelsea-Merchandise ist allgegenwärtig, obwohl der Verein in der aktuellen Version nur 17 Jahre alt ist. Mannschaften wie der HSV, Schalke oder Gladbach sagen den Leuten vergleichsweise nichts, obwohl sie eigentlich aus ihrer Vergangenheit spannende Stories stricken könnten. In deren aktueller sportlicher Lage dürften sie auch nicht die Ressourcen für eine Auslandsvermarktung haben, weswegen der Abstand immer grösser wird - vor allem auch wieder zu Bayern.
Um 2010 hat die PL also rund das Neunfache der BL eingenommen. 2020 war es das Sechsfache.
Um 2010 war der Abstand real ca. 310 Mio €. 2020 betrug er ca.1,35 Mrd €.
Die BL hat ihre Einnahmen in diesem Zeitraum ungefähr versechsfacht. Die PL hat ihre Einnahmen grob verfünffacht.
Über diese Zahlen kann man sicher trefflich diskutieren. Aber die These, dass die Abo-Meisterschaften die Wettbewerbsposition in dieser Hinsicht signifikant verschlechtert hätten, stützen sie nicht unbedingt.
Discovery / Eurosport hat sich ja zu den tollsten Happytimes die Olympiavermarktungsrechte 2018-2024 gesichert. Scheinbar war die Weitervergabe ein ziemlicher Griff ins Klo. Da muss man auch mal schauen ob die nicht auch so ein ruinierter Scheinriese sind
Das kommt unregelmässig vor das schlingernde Anbieter von Grosskonzernen übernommen werden. Das ist aber keine Garantie, dass Warner das Ganze unendlich alimentiert. Sky Deutschland ist seit 2018 auch eine Tochter von Comcast (3x so gross wie Warner). Trotzdem sind sie auf Tauchfahrt
Bei Musik, normales Tv und Filmbereich ist Warner vielleicht ein grosser Player, aber hier gehts um Sport. Da kommt das insolvente Discovery um die Ecke und trifft das Wrestling von Warner. BT Sport galt ja wie du schon sagtest noch vor nem Monat als potentielles Frühstückchen des von dir für Tod erklärten Dazn
Natürlich faseln sie jetzt als würden sie zusammen den grössten Sporthaufen kacken, aber mal abwarten wie toll dieser am Ende wirklich wird bzw in weit der sich auf den für uns relevanten deutschsprachigen Sportanbietermarkt auswirkt.
Wie kommst Du darauf das Discovery insolvent sei?
Die liegen bei den Abos mit ESPN ungefähr gleichauf, auch Sky hat auch nur unwesentlich mehr Abos. Alle um die 20 Mio .
Dagegen ist DAZN chicken shit ca 5 Mio.
Vor allem haben / offerieren alle drei wesentlich mehr cross Platform content als DAZN ( oder Netflix).
Warner will ja deren 75 Mio HBO Abonnenten mit den 20 Mio Discovery Abonnenten verschmelzen. Wenn Discovery jetzt BT Sport übernimmt, haben die einen Fuß im derzeit weltweit attraktivsten Fußballmarkt UK mit der EPL und CL. Da liegt es nahe, das man zukünftig im US Markt gegen CBS (CL) und NBC/Peacock (EPL) konkurriert, die ja mit Sky inzwischen in UK (und D)nur noch Rechte für die nationalen Ligen haben.
Disney hat zwar über ESPN auch 20 Mio Abonnenten im Sportbereich, aber eben kaum einen Fuß im europäischen Markt bzw. in der EPL/CL, dafür aber LaLiga. Aber eben auch mit Hulu etc auch ein riesiges Abo Potenzial von über 100 Mio.
Das DAZN in UK bei der nächsten Runde bei der Vergabe für CL und EPL gegen die drei eine Chance hat bezweifle ich. Das gleiche gilt für den deutschen Markt.
Eigentlich bleibt denen nur die Hoffnung übernommen zu werden (zB Amazon), oder sich zu verschmelzen (zB mit Netflix oder ESPN).
Nur wer mit einer bestehenden Plattform/Infrastruktur/Know-how soll für DAZN viel Geld hinblättern, wenn man doch einfach bei der nächsten Runde einfach mehr bietet und die Rechte erwirbt die DAZN jetzt inne hat. DAZN geht doch bereits jetzt die Luft aus.
Zum Thema Discovery. Insolvenz ist da sicherlich gerade gar kein Thema. Man will ja den Streaming Markt massiv aufmischen. Die hier gesposteten Berichte sagen ja im Grunde alles.
Jetzt steht ja nun erst noch die Fusion mit Warner an. Damit haben AT & T Aktionäre 71% an der neuen Firma. Da wird noch eine Menge Geld fließen für Zukäufe denke ich. Die Entwicklungen im Streaming Markt sind doch gerade sehr interessant.
Mittelfristig denke ich, dass sich DAZN vor allem „aufhübschen“ will um eine attraktive Braut darzustellen, die dem Inhaber eine möglichst hohe „Mitgift“ bringt. Da würde ein starkes UK Geschäft viel beitragen. Der deutsche PayTV Sportmarkt ist ja eher ein „Schönheitsfehler“. Es stellt sich einfach die Frage, wie lange DAZN sich Geld leihen kann ohne Geld zu verdienen. Die Uhr könnte langsam ticken. DAZN ist nicht Amazon.
„Insolvent“ war ein unqualifiziertes Wording
„Nach der Sache mit der Zentralvermarktung von Olympia und dem abrupten Ausstieg der Bundesliga Übertragung nicht mehr allzu lustig am grossen Sportrechterad zu drehen“ wäre besser gewesen
Aber genau das ändert sich ja jetzt nach der Verschmelzung mit Warner.
Warner Discovery ist ein börsennotiertes Unternehmen das dann über 100 Mio Abonnenten für Sport/ non Sport content hat, auf einer Plattform. Bisher hatten die natürlich mit Olympia Wintersport PGA Tennis NFL eben noch keinen Fussball aber genau das ändert sich ja jetzt mit der Übernahme von BT Sport.
Ich wette das die bei der nächsten Runde auch wieder am deutschen Tisch sitzen. Übrigens gehört auch CNN dazu, der Nachrichtensender mit der weltweit größten Reichweite.
Disney hätte das auch, aber wird erst in 3 Jahren vollen Zugriff auf Hulu haben weil man dann erst 100% übernommen hat. Die müssen aber erst einmal alles zusammen bringen. Aber ESPN ist schon groß, mit viel Potenzial. Vermute aber das die sich im Fußball weiterhin eher auf den Latinomarkt konzentrieren.
Comcast hat ja auch erst mit der Übernahme von SKY den Zugang zum europäischen Markt bekommen. Haben auch erst sehr spät angefangen mit Peacock eine Plattform aufzubauen. Viele US Rechte sind ja noch im Kabelfernsehen bei NBC zu sehen. Die sind ja auch erst noch dabei alles zusammen zu führen.
Die beste größte Plattform mit den meisten Abonnenten hat natürlich Amazon (200 Mio +). Die brauchen niemanden um etwas aufzubauen sondern müssten nur Rechte erwerben, ob und was die genau zukünftig weiterhin im Fußball machen ist aber offen. Vermute aber das die mächtig ausbauen.
Persönlich hätte ich nichts dagegen wenn sich in D im Fußball / Sport alles auf zwei große konzentriert, die vernünftige Angebote machen.
Und das sehe ich eher bei Amazon und dann Discovery oder Sky(ohne den Receiver Schrott) und definitiv zzt nicht bei DAZN, die sich gerade ins Schwert stürzen.
Abzuwarten ist mMn die Entwicklung bei Bertelsmann und Springer inwieweit die aufholen wollen/können, um content auf einer gut funktionierenden Plattform anzubieten.