Das glaube ich nicht. Bei der EM hat man schon gemerkt, dass bei etlichen Akteuren der Akku leer war. Das Niveau war bei den meisten Spielen sehr überschaubar. Kein Profisportler kann über viele Monate ein top Firness Niveau aufrecht halten. Siehe zb Biathlon etc. Deshalb versucht man auch, auf bestimmte Ereignisse „hinzutrainieren.“
2020 nach der Coronapause, als "zwischen den Ohren"alles perfekt lief, kam die Mannschaft in einigen Spielen aber trotzdem auf der letzten Rille daher und brauchte die Pause vor dem CL-Turnier dringend. Und das waren „nur“ ein paar intensive Wochen von Ende April bis Mitte Juni, ohne Auslandsreisen, da es keine CL und keine Länderspiele gab. Und so unähnlich ist die Spielweise aktuell auch nicht, zumindest was die Laufleistung betrifft.
Da könnten wir uns jetzt trefflich, aber fruchtlos streiten - ich kann bei jedem Deiner Punkte behaupten, dass es Kopfsache ist, und du wirst mir nicht schlüssig das Gegenteil beweisen können.
Auch das „Auf-ein-Event-Hin-Trainieren“ hat ja eine psychische Komponente: man quält sich doch z.B. als Biathlet nicht täglich bis über die Schmerzgrenze hinaus, wenn der nächste Wettbewerb erst in fünf Monaten ist.
Rein physiologisch ist die Frage doch, ob du mit den 12 km pro Spiel regelmäßig an deine Leistungsgrenze gehen musst oder nicht. Und das kann ich mir schlicht nicht vorstellen … lasse mich aber gerne eines Besseren belehren, falls jemand sportmedizinsche Detailkenntnise hat.
Aber mit den beliebten Allgemeinplätzen, dass „der Akku leer“ war oder die Mannschaft „auf der letzten Rille“ lief, werdet ihr mich nicht überzeugen. Das kann auch locker psychologisch erklärt werden bzw. durch Verletzungspech, so dass auch Spieler ran müssen, die gerade nicht 100% fit sind (latenter Virusangriff etc.).
Ich bin da auch eher bei @gerhard.
Sollte die wirklich treffliche Intensität nicht über die volle Saison gehalten werden können, sehe ich den Grund auch eher im Oberstübchen, sprich in der mentalen Belastung, weniger im rein physiologischen Bereich. Ich denke auch, dass es diesbezüglich einen Unterschied macht, ob ich als Underdog ständig mehr laufe, um individuelle Qualitäts-Defizite wettzumachen, oder ob ich viele meiner Spiele ohnehin dominiere und nur weiter auf Torejagd gehe - mit Ball.
Frühe hat man dieses Problem ja gerne auch englischen Mannschaften nachgesagt, die aber eher das Problem der fehlenden Winterpause - Stichwort: Regeneration - haben.
Außerdem denke ich, dass das Wissen um (individuelle) Belastungssteuerung etc. heutzutage auf einem ziemlichen High Level ist. Nicht vergleichbar mit der Zeit noch vor 5 oder 10 Jahren.
Laut Kicker liefen die Bayern übrigens im letzten Spiel etwa 120 km, die Stuttgarter 117 km. Das Ergebnis ist bekannt.
Dazu gibts etliches Material im Netz zu finden. Nur weil das Wissen vorhanden ist bedeutet das nicht, dass es überall umgesetzt wird und das betrifft auch Sportarten, Vereine, Einzelsportler etc. auf höchstem Level, wo man es nicht für möglich hält.
Ich würde das mal folgendermaßen einordnen:
Die physische Belastungssteuerung haben die Trainer angesichts der heutigen Möglichkeiten schon sehr gut im Griff, wenn z.B. ein Sebastian Hoeneß vor dem Spiel bei uns von Belastungssteuerung nach der Länderspielpause spricht und einige Kandidaten dann nicht starten bzw. Schon nach 55 Minuten vom Feld nimmt, hat das präventionscharakter.
Anders sieht es bei der psychischen Belastung aus. Siehe auch das aktuelle Interview mit Dayot. Diesen Faktor kannst Du als Trainer zwar beeinflussen ( Vertrauen, Einzelgespräche) aber nicht steuern. Somit bedarf es auch einer hohen Eigendisziplin der Spieler hier „gesund“ durch die Saison zu kommen.
Diese Kombination aus körperlicher und geistiger Vitalität macht sich dann besonders in der Crunchtime der Saison bemerkbar, wenn der mentale Druck des Gewinnen müssens noch zunimmt. Leider trauen sich die Vereine nicht oft, dieses Thema proaktiv mit einem Mentaltrainer anzugehen. Das ist ja dann kein „Mann“ wenn der nen Seelenklempner braucht ….
Bestes Bespiel bei uns war Mario Götze. Da wurde „nur“ auf die nicht optimale Ernährung abgestellt und das als Ursache für seine Leistung herangezogen, obwohl man nur mal in Dortmund hätte nachfragen müssen.
Da stimme ich zu.
Allerdings denke ich eben, dass der VK-Fußball ja offenbar jedem im Kader unfassbar Spaß zu machen scheint. Den Druck des Gewinnen-Müssens hast du bei Bayern unausweichlich. Aber wenn dir die Laufleistung, die du in nahezu jedem Spiel reinhaust, gar nicht so recht auffällt, haben wir - psychologisch gesehen - ja schon mal gar nicht so schlechte Voraussetzungen, um die Intensität über Strecke halten zu können .
Nun ja, ich würde einfach denken und hoffen, dass man bei Bayern im Staff auch diesbezüglich das umsetzt, was an Wissen und Fortschritt existiert. Vom Gegenteil auszugehen, macht für mich irgendwie keinen Sinn?
keiner geht vom Gegenteil aus. Tatsächlich ist es dennoch so, dass die Kenntnisse sich laufend erweitern. Die USA sind auf dem Gebiet Vorreiter und selbst in der weltgrößten Liga, der NFL, sind nicht alle Clubs auf dem neuesten Stand. Fußball ist eine sehr schwer zu trainierende Sportart, was den Fitnessbereich angeht. Ein Speerwerfer z.B. ist sehr viel leichter zu trainieren.
Da spielen leider der Berater (!) und auch der Spieler in der Aussendarstellung eine wichtige Rolle. Jeder Club hat inzwischen einen Coach mental im Staff, aber psssssst: Es soll keiner wissen, dass Robert Unterstützung braucht, weil er seit Wochen nicht trifft und die einfachsten Fehler macht
Was das Thema Intensität angeht, bin ich sehr ambivalent. Einerseits habe ich die Vermutung, dass der Körper keine muskulären Ermüdungserscheinungen über sehr lange Zeiträume aufbaut/konserviert. Das heißt überspitzt: Wenn jemand eine bestimmte Belastung 6 Jahre am Stück bewältigen kann, schafft der verletzungsfreie passive und aktive Bewegungsapparat das auch für 12 Jahre. Ich vermute, dass die selbe Regel auch gilt, wenn man Jahre durch Monate ersetzt. Und dass die Wichtigkeit der langen Pausen im Winter und besonders im Sommer daher rührt, dass die aufgelaufenen kleinen und großen Verletzungen nicht auskuriert werden können. Das heißt, dass die Intensität an sich nicht das Problem ist, sondern die kleinen Verletzungen und Blessuren, die im Kontaktsport Fußball unausweichlich sind.
Ich würde auch hinterfragen, ob die physische Intensität in einer englischen Woche wirklich so viel höher ist. Ist ja nicht so, dass die Jungs im Training nur Kreis spielen und Ball hochhalten.
Am Ende stochere ich allerdings nur im Nebel und biete Gedanken an, wirklich beurteilen kann ich das leider nicht.
Jo, siehe Musialas Einsatz gegen Villa trotz Hüftproblemen und anschliessender wirklicher Verletzung.
Die Herren-BHs unter dem Trikot und Bluttröpfen aus dem Ohrläppchen machen die Trainer heutzutage eher blind für die wirklichen Stellschrauben.
Vielen Dank Herr Eberl für diesen geerdeten Trainer.
Mit der Hommage an Johann Cruyff in der PK hat er bei den Spaniern einen Meilenstein gesetzt.
Der hat mir bisher soviel Spaß gemacht und der identifiziert sich mit seinem Job und dem Verein zu 100%.
Viel Glück weiterhin und weiter so !
Angeblich gibt es intern schon unterschiedliche Meinungen bzgl. des neuen Trainers und dessen Ausrichtung.
Klar, die Info kommt mal wieder von Falk, deshalb mit Vorsicht zu genießen. Ausschließen kann man das aber leider nicht, man kennt ja die Herren…
There was debate within the club’s higher-ups over Vincent Kompany’s risky style of play, particularly in the big international games. They’re saying that things cannot continue like this. Max Eberl, meanwhile, is defending Kompany as he was the one that brought him in [@cfbayern]
https://x.com/iMiaSanMia/status/1849558976121172132?ref_src=twsrc^google|twcamp^serp|twgr^tweet
Man muss aber schon sagen, es geht nicht im Kompany sondern und den riskanten Spielstil.
Obs jetzt stimmt oder nicht, schlimm finde ich es nicht. Im Gegenteil. Über sowas muss man ja diskutieren dürfen. Auch ich finde, auf Dauer ist man international so sicherlich nicht erfolgreich.
Der Job vom Trainer ist es jetzt, an den richtigen Stellschrauben zu drehen.
Wenn er dann paar Spiele gegen vermeintlich schwächere Teams gewinnt, kann das alles schon wieder ganz anders aussehen.
Natürlich ist das nicht schlimm, wenn man intern über den Spielstil des neuen Trainers diskutiert. In der Öffentlichkeit sind sich ja alle einig und noch total begeistert vom „neuen FC Bayern“.
Dass aber nach 2 Niederlagen bereits darüber berichtet wird, ist nicht so schön. Aber die Medien bringen sich wohl bereits in Stellung
Es würde aber dazu passen, dass in 1-2 Wochen einer der Altvorderen sich offentlich äußert und Kompany dabei empfiehlt wie er besser spielen sollte.
Würde das irgendjemanden von uns überraschen?
Und heute in einem Jahr bezeichnet Hoeneß dann den Kompany als „Katastrophe“ und man spiele jetzt unter … (beliebigen Name eines Trainers fügen) endlich wieder attraktiven Fußball.
We are top of the league, and while it stays that way then Kompany is doing a great job. I don’t care even if we finish 25rh in the CL as long as we win the league.
But in reality I am absolutely confident we finish in the top 24, and am hopeful we win the league.
IF we beat Bochum that will be a massive step towards the title as it will show once again that we can rebound from defeat, as we did after Villa to stay top of the table
„Offenbar ist dieses Taktik-Thema auch eines, das an der Säbener Straße diskutiert wird. Laut Sportbild -Reporter Christian Falk gab es bereits eine Debatte innerhalb der Vereinsführung, ob dieser riskante Spielstil auf Dauer erfolgreich sein kann - insbesondere in größeren internationalen Spielen. „Ich habe gehört, dass die Klubbosse in der Bayern-Loge hinter vorgehaltener Hand gesagt haben: Man kann so nicht weitermachen“, so Falk im Podcast Bayern Insider .“
Da haben sie sich die Hand aber nicht sorgfältig genug vorgehalten.