Taktik-Blog von der Alten Försterei: Der FC Bayern und seine Tiefenprobleme

Veröffentlicht unter: FC Bayern in der Taktikanalyse: Woran hat et jelegen?

Der FC Bayern München kommt beim 1. FC Union Berlin nicht über ein 1:1 hinaus. Woran hat et jelegen? Unser Taktik-Blog aus der Alten Försterei. Von der Alten Försterei berichtet Justin Kraft Hinterher fragt man sich immer, woran et jelegen hat. Hinterher muss man aber auch aufpassen, dass man Punktverluste richtig einordnet. Vincent Kompany war darum bemüht. „Für uns hatte das Spiel zwei Geschichten – einmal die Performance und dann das Ergebnis“, erklärte der Trainer des FC Bayern München: „Mit dem Ergebnis sind wir nicht zufrieden. Es war aber keine schlechte Leistung. KEINEN ARTIKEL MEHR VERPASSEN – JETZT UNSEREN WHATSAPP-KANAL…

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Nach einer Nacht-drüber-geschlafen-haben:

Ich bin sonst ein vehementer VK-Supporter. Das vorab!!

Aber gestern - no. Ca. Ab Minute 25 begann das, was ich als Fußball-Kreisspiel bezeichne:
der geparkte Bus des Gegners wird auf der 6-8er-Position kreiselnd umspielt - links Mitte rechts Mitte links usw ad infinitum - Kimmich sammelt Pass-Punkte fürs Ranking - alle anderen spielen NUR den sicheren Ball zum nächsten :triumph: AND NOTHIN‘ HAPPENS!
(hat schon seinen Sinn, dass im Handball bei passivem Spiel der Schiri Zeitspiel anzeigen darf: dann noch 6 Pässe, und wenn kein Abschluss: Ballbesitz futsch !! :stuck_out_tongue_winking_eye:)

Der FCB-Handball kommt zum Einsatz gegen defensiv starke Gegner, die tief verteidigen und nicht pressen:

  • Leverkusen im Heim Hinspiel im September
  • Aston Villa im Oktober
  • Benfica und St. Pauli im November
  • Mainz im Dezember
  • beide Celtic-Spiele im Februar
  • und jetzt erst Bochum (ok - zu Zehnt) und sofort weiter zu Union

Ich will nicht als Miesepeter auftreten, aber das ist imo der größte Schwachpunkt des Kompany-Fußballs: wenn der Zauber-Fußball nicht gelingt, weil BETON um den 16er angemischt wird, dann wird unsere Kreativzentrale mit zunehmender Spielzeit hilf- und ratlos… und der Kreisel beginnt wieder zu drehen.
Ja, ich weiß!! Das ist ja auch schwierig… Man kann nicht in jedem Spiel Gala-Fußball abliefern… meine Erwartungshaltung als Bayern-Fan ist zu hoch… usw.

Alles richtich!
Aber mich interessiert mehr die Fehleranalyse: was können wir verbessern? Ich gehe konform mit meinen Vorrednern:

  • früher und entschiedener wechseln (Müller ab 45, Sané und Laimer ab 60)
  • die Flügelstürmer bis zur Grundlinie, dann Pass in den Rückraum oder Flanke
  • viel mehr Tiefenläufe anbieten
  • die Dribbler müssen mehr in den 16er drängen

Okay: auch der FCB soll schlechte Tage haben dürfen:
gestern kam halt ungewöhnlich viel zusammen:

  • musiala ohne jeden impact, Gnabry Totalausfall, Goretzka nur als Kreisspiel-Staffel aktiv
  • olise ungewohnt glück- und zum Schluss auch ratlos
  • Fehlpassquote extrem hoch
  • Flanken und Ecken: wieviele sind eigentlich nicht beim Gegner gelandet - drei? Fünf?
  • zu allem Unglück dann noch das defensive Abwart-Theater beim Ausgleich (für das dann Urbig etwas hilflos nur die Hand und damit den Kopf hinhielt…)
  • und schlussendlich nach dem Ausgleich Muffensausen gekriegt und vergessen, was Kompany so erfolgreich macht: hohes Gegenpressing noch und nöcher

Darf übrigens alles mal sein. Shit happens. Man muss auch mal in die Sch… packen dürfen - auch als Kompany. Lasst dem bloß genug Zeit, sich zu etablieren: seinen Spielansatz find ich großartig; seit Kompany kann ich Bayern-Fußball endlich wieder verteidigen und genießen (allermeisten).
Ausnahme: wenn der Kreislauf wieder startet…

In meinen Augen unterscheiden wir uns von den Top-Teams nur in ganz wenigen Punkten:

  • wir sind keine Weltmeister im Tempo-Gegenstoß (Upa-Dier-Kim gewinnen fast jeden Ball, aber dann folgt immer erst der sichere Pass zu Kimmich - uuuund: Chance vertan :triumph:)
  • und wir werden in der zweiten Halbzeit ratlos gegen Beton am 16er

Aber Schlussendlich:
gleich gewinnt Stuttgart,
wir sind 9 vorn,
und nach der LS-Pause hat sich VK überlegt, wie er das FCB-Kreisspiel abstellt
und wir kicken Inter aus der CL :+1::+1::+1:!

(Übrigens: Inter Mailand ist Bus-parken auf Höchstniveau mit Tempo-Gegenstössen vom Feinsten… wenn das nicht mal unsere Hauptschwachpunkte sind :thinking:)

Never give up​:muscle::muscle::muscle:!

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@justin etwas genereller gefragt: wie gefällt dir das aktuelle Bespielen des tiefen Blocks und die wiederkehrenden Abläufe? Ich kann nicht immer jedes Spiel gucken und gucke auch oft in Kneipen, wo es schwerer fällt auf solche Muster zu achten. Ich gehe davon aus, dass du die allermeisten Spiele genauer schaust und jetzt ja auch die Stadionperspektive hattest, daher wollte ich einfach mal fragen, ob du ähnliche Beobachtungen hast oder ob mir da beim Gucken der Spiele etwas engeht.
Vorab: mir ist bewusst, dass das Bespielen eines gut organisierten 5-4 Blocks sau schwer ist.
Ich empfinde das Offensivspiel diesbezüglich aber als zu einfältig. Aus meiner Wahrnehmung bringt man selten die richtigen Spieler in die richtigen Aktionen und Räume sowie vermisse ich auch ein Stück weit Spieler, die in diesen Aktionen die richtigen Mini-Räume erkennen und belaufen (oder anders ich vermisse Prime Müller.
Ein Muster, dass sich ja immer wieder findet ist folgendes: die AVs rücken bei hohem Ballbesitz in die 8er Räume ein. Durch Verlagerung wird einer der breit stehenden offensiven Außenspieler freigespielt, der sofort diagonal andribbelt. In diesem Moment läuft der ballnahe Außenverteidiger vertikal „vor dem Außenspieler“ (also zwischen Ball und Tor) in den Strafraum. Der Außenspieler hat dadurch ein 1 gg. 1 mit der klaren Option Dribbling ins Zentrum oder Steckpass auf den AV. Bestes Beispiel das von dir ja auch erwähnte 0:1.
Rein von der Konzeption her auch gut. Hat ja auch einmal funktioniert und gerade Olise spielt diese Steckpässe ja auch perfekt termperiert. Aus meiner Sicht ist man da aber zu wenig abwechslungsreich. Besonders auf der rechten Seite gibt es da ganz wenig Abwechslung von diesem Muster. Man sieht da eigentlich nie, dass die Außenverteidiger mal „von hinten“ überlaufen oder den Ball selber breit bekommen mit einem Olise in der Halbspur. Dadurch wird man einerseits ausrechenbar. Andererseits sorgt man auch dafür, dass die Halbspuren vor- und in dem Strafraum zumeist von den AVs besetzt sind, die gerade auf der rechten Seite qua ihrer technischen Limitierungen einfach viel weniger Gefahr ausstrahlen als ein Olise oder Sane. Man limitiert sich also dadurch, dass in den engen Räumen um das Strafraumeck zu oft die technisch limitierteren Spieler auftauchen und zu selten mal ein Musiala oder Olise. Besonders bei City ist mir in den letzten Jahren oft aufgefallen, wie bspw. ein Bernardo Silva tiefe Blöcke aus dieser Zone auseinander genommen hat.
Ich verstehe zwar die Idee, dass man durch die inversen AVs das Gegenpressing vorbereitet wird und gerade Davies und Laimer sind im defensiven Umschalten in diesen Räumen Gold wert, die Konsequenz, in der dies so durchgezogen wird, raubt aus meiner Sicht aber zu viel offensive Gefahr.

Zudem fehlt da irgendwie auch ein „Raumdeuter“. Also ein Spieler, der im richtigen Moment die Tiefenläufe ansetzt. Da gefällt mir Jamal Musiala momentan auch gar nicht. Der versucht dann aus meiner Sicht zu oft aus der Zone 14 in den Strafraum/Block reinzudribbeln, anstatt auch mal durch Laufwege die (minimale) Tiefe zu attackieren. Auch hier einfach zu wenig Variabilität. Da gefällt mir ein Wirtz in der Nationalmannschaft gegen tiefe Blöcke diesbezüglich bspw. viel besser. Vielleicht löst er das Problem ja nächste Saison. Auch ein Guerreiro hat mir in entsprechenden Situationen im Bochum Spiel in der 1. Hz diesbezüglich so viel besser gefallen als die aktuelle Stammbesetzung. Klar der hat andere Schwächen, aber auch bei ihm sieht es so natürlich spielintelligent aus, in welchen Räumen er zum perfekten Zeitpunkt auftaucht.

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Dem Problem der fehlenden Variabilität würde ich zumindest mal in Bezug auf das Union-Spiel eher widersprechen. Das hier ist die von dir richtig analysierte Grundausrichtung. Ich hab mal versucht, Union aus dem Gedächtnis heraus (weiß) aufzustellen und Bayern ebenfalls (rot). Ist jetzt keine konkret nachgebaute Situation, sondern so, wie es sich meiner Erinnerung nach oft dargestellt hat:

Das ist das, was du ja schon beschrieben hast. Der RV startet diagonal rein, bindet dadurch einen Spieler, der doppeln könnte, der RA kann dribbeln, wenn er mag. Als „Auswegoption“ rückt der rechte ZM mit herüber und der Zehner versucht, einen sich möglicherweise öffnenden Zwischenraum anzubieten. Dafür die Rautenbildung am Flügel.

Allerdings habe ich durchaus eine hohe Positionsflexibilität wahrgenommen gestern. Rechts haben Olise und Stanisic häufig ihre Rollen gewechselt, links haben Gnabry und Davies immer mal wieder ihre Rollen getauscht. Außerdem haben Kimmich und Goretzka im zweiten Durchgang oft die Seiten gewechselt, im zweiten Durchgang spielte Goretzka dann dauerhaft links, Kimmich dauerhaft eher rechts. Im Zentrum bietet sich manchmal Kane statt Musiala in den Zwischenräumen an.

Also ich nehme hier schon wahr, dass man nicht jeden Angriff gleich spielt. Zumal dann auch noch dazukommt, dass man relativ viel mit hohen Bällen probiert hat. Was auch an den Platzverhältnissen lag. Die waren wirklich katastrophal. Jeder Ball hoppelte und war schwer zu spielen oder zu kontrollieren. Das hilft gegen so einen tiefen Block nicht gerade.

Auch deshalb hat man relativ schnell probiert, immer wieder auch hohe Bälle einzustreuen. Die allerdings mit mäßigem Erfolg. Was mir zudem noch gut gefallen hat: Es gab einige Eröffnungen, in denen man per Steil-Klatsch im Zentrum Raum gewinnen und dann auf die Flügel verlagern konnte. Hier sehe ich ein Problem darin, wie im Artikel beschrieben, dass die Außenstürmer keine Dribblings ziehen. Olise ist dafür nicht der Spielertyp, Gnabry ist halt so wie Gnabry seit Jahren mittlerweile ist. Vielleicht hätten Sané oder Coman mehr aus den aufgezogenen Räumen machen können, ich weiß es nicht. Aber es ist schon ein Manko, dass eigentlich nur Musiala die Qualität hat, mal zwei oder drei Spieler „hops“ zu nehmen. Insbesondere in so einem Spiel, wo du die Lücken wirklich nur sehr schwer aufziehen kannst, braucht es dann mal eine Einzelaktion.

Ich habe mir gerade auch nochmal die Ballkontakte der Spieler in den Halbräumen im Strafraum angesehen: Olise hatte im rechten Halbraum fünf Kontakte, kam von dort allerdings nicht bis zur Grundlinie oder zumindest bis Höhe Fünfer durch. Gnabry hatte die starke Aktion kurz vor der Pause nach der Ecke, sonst war er kaum in dieser Zone präsent. Dass Davies relativ oft in diesem Bereich auftaucht, finde ich nicht schlimm. Der hat die Qualität dafür. Technisch und auch in anderen Bereichen. Der war sieben mal im linken Halbraum des Strafraums. Stanisic auf der anderen Seite fünfmal.

Die Verteilung an sich ist okay. Die Frage ist eher, wie man von dort dann noch häufiger ins Zentrum kommt, vor allem auch Kane anspielen kann. Ich hatte das Gefühl, dass die Ansätze der Angriffe gut waren. Aber die Strafraumbesetzung zentral war dann meist nicht gut. Es gab also keinen Anschluss mehr und entweder hat man sich dann wieder aus der Zone rauskombiniert oder den Ball eben verloren.

Ich war insgesamt jedenfalls etwas überrascht, dass die Bayern doch häufiger ihre Rollen miteinander getauscht haben, als ich es erwartet hatte. Gerade weil mein Eindruck war, dass die „Statik“ im System zuvor wieder etwas zugenommen hat. Vielleicht muss ich das in den kommenden Spielen doch nochmal neu bewerten.

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Erstmal vielen, vielen Dank für die super ausführliche Analyse als Antwort!

Ich hab das Spiel in der Konferenz in der Kneipe gesehen - da fällt einem sowas natürlich überhaupt nicht auf. Der Eindruck der Statik und Einfältigkeit der Angriffe gegen tiefe Blockverteidigung hat sich bei mir in den letzten Wochen (bspw. Celtic Rückspiel) entwicket und in den wenigen Ausschnitten, die ich vom Wochenende gesehen habe, fühlte ich mich in der Einschätzung bestätigt - zum Glück aber wohl zu Unrecht. Besonders Rotationen abseits des Balles sieht man ja auch im Einzelspiel oft nicht - da ist eine Einschätzung aus dem Stadion oft wertvoll.

Das fällt mir auch generell auf. Ich liebe Olises Spiel und seine perfekten Steckpässe, aber er sucht wirklich selten mal den Weg zur Grundlinie durch - weder im Dribbling, noch per Laufweg als Passoption.

Das sehe ich genauso. Auf der linken Seite ist mir das in den vorherigen Spielen auch deutlich weniger statisch vorgekommen, als rechts. Allein durch seine Beschleunigung ist Davies in den Zonen eine Gefahr für den Gegner. Da gab es bspw. im CL Rückspiel (?) die eine Szene, in der Davies aus einer relativ ruhigen Ballbesitzphase gegen Leverkusen tiefen Block auf einmal ins Tempodribbling geht und damit fast durchgekommen wäre - qua Beschleunigung + Überraschungseffekt.

Volle Zustimmung. Ich wünsche mir ja auch für die Offensive natürlich Wirtz oder zumindest einen Spielertypen, wie ihn. Jemanden, der auch in engen Räumen „auf dem Bierdeckel“ im 1 gegen 1 oder 1 gegen 2 Gefahr erzeugt und da auch mit Musiala zusammen in engsten Räumen kombinieren kann. Das würde die dominante Spielweise einfach noch viel gefährlicher machen

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Da brilliert heute mal wieder Nick Woltemade. Den sollte man unbedingt auf dem Zettel haben. Im Sommer wäre ein Transfer glaube ich noch nicht sinnvoll, da er in München nicht genug Spielzeit erhalten würde, aber Woltemade ist aktuell das größte deutsche Talent in der Offensive, das vor seinem absoluten Durchbruch steht.

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Macht schon richtig Spaß ihm zuzugucken - keine Frage. Im Ablagespiel finde ich ihn wirklich überragend - geiler Partner für Doppelpässe, wenn er mit dem Rücken zum Tor steht. Ob er mit 23 so ein großes Talent ist und auch Stammspieler Niveau bei Bayern erreichen kann… keine Ahnung ich glaube eher nicht. Hat jetzt mit 23 Jahren halt seine erste richtig guten Monate in der Bundesliga. Der ist aber als Spielertyp auch so ein Unikat, das man einfach schwer greifen kann, sodass ich da Prognosen ganz schwierig finde. Wenn er noch weiter „in seinen Körper hineinwächst“ und zusätzlich zu seinen technischen Fähigkeiten seinen Körper auch noch besser im klassischeren Sinne einzusetzen lernt (Kopfballspiel!!!) dann wird der wirklich ganz ganz spannend. Große Stürmer brechen ja gerne mal später durch.

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Ich finde auch, dass man bei (großen) Stürmern nicht nur auf das Alter schauen darf. Lewandowski hatte seinen endgültigen Durchbruch auch erst mit 23-24. Ich könnte ihn mir in 2-3 Jahren gut als Nachfolger für Kane vorstellen.

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Mir ist da viel Hype zumindest auf Social Media (Woltemessi) zu früh bzw. zu viel. Mag auch daran liegen, dass ich Bremen Fans in meinem Umfeld habe, die letztes Jahr noch lange und viel über die fehlenden Tore gemeckert haben. Aktuell macht er aber einfach nur Spaß und ich sehe die Vision von ihm. Ich seh auch viel Kai Havertz in ihm. Er ist deutlich langsamer, aber hinsichtlich Eleganz, erster Kontakt, Spielintelligenz und Ablagespiel bei der Größe sehe ich da Ähnlichkeiten

@LH25 @justin:
Darf ich sagen, dass ich euren Austausch ganz vorbildlich finde. Super Artikel, und dann noch vertiefend ausgebaut durch eure Konversation, so lese ich das gerne. Ansonsten neigen wir in der Kurve manchmal allzu sehr dazu, dass wir uns im Kreisel um uns selbst drehen anstatt auf die Artikel einzugehen.

Zwei, drei Gedanken von mir:
Vor dem Fernseher kam mir das Spiel der Bayern auch nicht zuwenig variabel vor, eher mit zu wenig Körperspannung und Fokus, um dann eben auch mal forciert das Eins-gegen-Eins zu suchen (Gnabry). Olise ist tatsächlich nicht der klassische Typ dafür, ich glaube, dafür fehlt es ihm an Antritt; die Technik hätte er sicher. Trotzdem war er gestern der einzige, bei dem ich mir immer etwas erhoffte, wenn er an den Ball kam, wegen seines Passspiels. Er sieht einfach die wenigen Lücken im dichten Gedränge und spielt dann die richtigen Pässe (vor Gnabrys Chance, vor dem Treffer).
Demzufolge ist das dann aber doch der nahezu einzige Aspekt, wo auch ich schon ab und an anders als VK gehandelt hätte: bei der Aufstellung/den Wechseln. Sane hätte ich von Anfang an erwartet oder eher gebracht. Und wie schon einige erwähnten, von einem Thomas Müller erwartet man (auch jenseits des Peak-Müller :wink:) immer noch, dass er so enge Räume durch eine One-Touch-Aktion oder einen Laufweg öffnen kann.

Noch zwei Sachen, die ihr erwähntet und nicht förderlich waren:
Der Platz war echt ein Krautacker sondergleichen. Hat man in der Obenperspektive vermutet und bei Nahaufnahmen bestätigt gesehen.
Und wir haben nach meinem Empfinden viele sehr vielversprechende Situationen quasi abgebrochen und nochmal nach hinten gespielt. Was dafür spricht, dass die Jungs sich doch relativ sicher waren, zumindest einmal durchzukommen.

@Armaster:
Ich will mich ja nicht selbst loben, aber der Post stammt vom Dezember '24.

Aber ich bin da voll bei Dir, auch weil ich glaube, dass der noch nicht mal ahnt, wie gut er noch werden könnte. Und er hat wirklich ein ganz, ganz seltenes Profil.

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Den Post fand ich damals schon nicht verkehrt und verteile daher noch einmal ein Herz

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Man sollte ihn natürlich auch nicht zu hoch hypen, aber in der Offensive und seiner Altersklasse sehe ich aktuell keinen besseren deutschen Offensivspieler

Das war mit das erste, was ich im Stadion fotografiert habe. Da waren die Spieler noch nicht mal beim aufwärmen.

Zu Woltemade: Er erinnert mich an meine Liebe für den frühen Choupo. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich den schon Anfang der 2010er geholt. Spätestens Mitte. Teilweise sehr unorthodox, aber technisch extrem begabt. Auch Dimitar Berbatov schwebt mir gedanklich bei Woltemade im Kopf herum.

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Zwei Punkte möchte ich noch zum Beitrag und den Diskussionen anbringen:

a) Aus meiner Sicht muss man schon nach der Qualität der Ecken gestern fragen. Natürlich kann es eine Idee gewesen sein, die Bälle vorrangig kurz zu treten. Doch wenn das wiederholt nicht klappt, dann muss auch ein Profi das erkennen und etwas ändern. Zudem hat Kimmich gestern 17 Flanken geschlagen. Und es ist keine davon - in Worten: NULL - davon angekommen. Das ist schon unterirdisch und muss dann auch kritisiert werden.

b) Wir haben viel zu selten den Weg auf die Grundlinie gesucht und gefunden. Warum hat das nicht geklappt? Klar sind die Räume eng gewesen. Aber eigentlich wären gerade bei so tief stehenden Gegnern die Optionen da gewesen, auch mal so tief zu gehen (gibt dann kaum abseits). Das hatte ich gestern im Spiel schon moniert und das 0-1 fiel dann ja auch genau durch eine solche Aktion. Diese Laufwege hat es schon zu selten gegeben. Und dementsprechend auch keine Steckbälle oder Tiefenpässe.

Oder Zirkzee. :slightly_smiling_face:
Da wären wir dann wieder beim Typ Spielender Stürmer/Halbraum-Zehner. Ich liebe solche Typen.
(Und bevor ich 'nen astreinen Neuner verminderter Klasse als Kane-Backup bräuchte, wär mir so ein Spieler viel lieber, weil er unsere Möglichkeiten/unser Waffenarsenal verbreitert.)

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Seit gestern Abend und dem Spiel in Stuttgart, das die Alsonso-Truppe noch gedreht hat, habe ich wieder Zweifel, dass wir überhaupt 'nen Titel einfahren werden.
Kusen hat doch jetzt wieder extrem Blut geleckt. So ein Spiel wie gestern noch zu gewinnen, dazu wieder 2024-L’kusen-like, wird 'ne ganze Schippe Energie und Motivation freisetzen. Dazu haben sie keine Doppelbelastung mehr und können sich „immer“ (Pokal in Bielefeld) eine Woche auf den nächsten Gegner vorbereiten. Wirklich Stolpersteine sehe ich auch nicht: Die nächsten 5 Gegner sind Bochum (H), Heidenheim (A), Union (H), Pauli (A), Augsburg (H). Werden sie alles locker gewinnen!
Die letzten 3 Spiele bestreiten sie dann gegen Freiburg (A), BVB (H) und Mainz (A).
Vielleicht lassen sie dann noch Punkte bei den (dann hoffentlich immer noch) formstarken Breisgauern und Mainzern. Auch dem BVB kann man (gegen offensiv denkende) Teams was zutrauen.

Unser Programm: Pauli (H), Augsburg (A), BVB (H), Heidenheim (A), Mainz (H), Leipzig (A), Gladbach (H), Hoffenheim (A)… Normalerweise würde ich auf ungefähr die gleiche Punktausbeute wie beim Restprogramm der Kusener wetten…ABER ich mach das vom Abschneiden / Weiterkommen in der CL abhängig: Nach dem Heimspiel gegen Inter müssen wir gegen den BVB ran (der vorher gegen Barca ran). Also kein Nachteil für uns.
NACH dem Spiel in Mailand müssen wir 3 Tage später nach Heidenheim. DAS könnte genauso zäh wie gegen Union werden!!
Sollten wir gegen Inter weiterkommen müssen wir nach dem Duell IN Barcelona/Dortmund NACH Leipzig, die ausgeruht ins Spiel gehen können.
Nach dem Heimspiel gegen Barca/Dortmund käme dann unser „Angstgegner“ Gladbach (ebenfalls ausgeruht) nach München…
Keine guten Ausgangspositionen gegen unangenehme Gegner…

Hoffentlich „begreifen“ die Jungs jetzt, nach den Ergebnissen des letzten Wochenendes, was die Stunde geschlagen hat und dass es ab jetzt immer gilt 100% in JEDEM Spiel zu geben!!!

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Absolut. Gerade im Vergleich zu der Robbery-Ära. Da hatten wir mit Robben und Ribery 2 Jungs auf den außen, die zu jeder Zeit 2 oder 3 Gegenspieler vernaschen könnten und Thiago im Mittelfeld, der mit einer Körpertäuschung auch einen oder zwei Gegner aus dem Spiel nehmen konnte.
Deswegen hoffe ich auch, dass wir im Sommer wenigsten einen trickreichen / schnellen Offensivspieler verpflichten können, der auch diese Qualitäten mitbringt und im besten Fall auch über einen guten Abschluss verfügt!

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Ist andersrum. Die Leverkusener müssen nach St. Pauli und empfangen Augsburg. Andersrum wäre es mir fast lieber. Wir haben die Konstellation mit St. Pauli daheim und Augsburg auswärts.

Stimmt. Hab’s geändert. Und ja: andersrum wäre es mir auch lieber :frowning:

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Die Restprogramme sind ziemlich gleich und die „Angst“ vor dem großen Einbruch empfinde ich als etwas sehr übertrieben. Denn der deutet sich bei den Bayern so gar nicht an. Selbst die Spiele gegen Bochum und Union waren keinesfalls schlecht, werden im Normalfall gewonnen. Passiert eben, dass man solche Momente in einer Saison hat. Wird auch wichtig sein, den Fokus schön oben zu halten und durch ist der Titel noch lange nicht.

Und trotzdem muss man sich – salopp gesagt – nicht in die Hosen machen. Wenn ich das Restprogramm beider Teams vergleiche, komme ich auf ein sehr ausgeglichenes Ergebnis.

Erst Leverkusen, dann die Bayern als Vergleich:

Freiburg auswärts ist schwerer als Leipzig auswärts
Mainz auswärts ist schwerer als Mainz zu Hause
St. Pauli auswärts ist schwerer als St. Pauli zu Hause
Dortmund heim haben beide
Heidenheim auswärts haben beide
Bochum Heim ist einfacher als Gladbach heim
Augsburg heim ist einfacher als Augsburg auswärts
Und Heim Union ist in etwa gleich mit Hoffenheim auswärts.

Vorteil Leverkusen: Vermeintlich schwächere Gegner zuerst, während die Bayern jetzt recht zügig nach Augsburg müssen. Das wird ein Schlüsselspiel für den FCB. Denn da gibt es keine Ausreden. Wenn gegen St. Pauli und Augsburg nicht zwei Siege stehen, wird es nochmal eng gegen Gegner, gegen die man es ungern eng hätte (Dortmund, Leipzig, Mainz).

Und trotzdem: Gewinnt man diese beiden Spiele, sind es nur noch SECHS Spiele. Und aus diesen SECHS dürften sich die Bayern beispielsweise drei Unentschieden oder zwei Niederlagen oder ein Unentschieden und eine Niederlage erlauben – MINDESTENS.

Denn: Leverkusen wird nicht alle Spiele gewinnen. Diese gnadenlose Überschätzung aufgrund der vergangenen Saison scheint ja Tradition zu haben, aber so wie sie überraschend gegen Bremen und andere Teams Punkte haben liegen lassen, werden sie auch bald weitere Punkte liegen lassen, da bin ich, so wie die aktuell spielen, total überzeugt von.

Insofern: Not gonna happen. Die Bayern werden Meister.

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