Die mögliche Personalie Sportvorstand Eberl ist mMn eine sehr ambivalente vielschichtige Angelegenheit, vielfältige Perspektiven und Ebenen:
Pro:
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Eberl hat eine sehr starke Affinität zum FCB und UH, auch wenn er nur kurz bei uns gespielt hat. Sein Herzblut ist sicherlich beim FCB. Seine Loyalität sicherlich unbestreitbar.
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er versteht sicherlich die Komplexität und Wucht des FCB, Zusammenhänge, Erwartungen, Medien, Zielsetzungen etc.
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er hat das Geschäft von der Pike auf gelernt, NLZ, Scouting, Teammanager, Sportdirektor, Geschäftsführer, Transfers. Darüberhinaus im Prinzip verantwortlich / mitverantwortlich für den neuen Campus, Stadion, Infrastruktur bei BMG. Das sind umfassende weitreichende Verantwortungen, die er insgesamt hervorragend bewältigt und BMG quasi neu erfunden hat .
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er hat die Erfahrung gemacht, wo sein Limit ist, wo der Punkt erreicht ist sich zu übernehmen, bzw auch, wo ein Club wie BMG an ein ceiling stößt sich nicht weiterentwickeln zu können.
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er hat mit der Entscheidung pro RBL (Mateschitz wollte ihn unbedingt haben, er selbst hat sich dort nicht beworben), einen sicherlich unpopulären unbequemen Weg beschritten. Dazu gehören auch cojones insbesondere nach seiner schweren persönlichen Situation.
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er hat mMn bei RBL eine erstaunlich gute Transferperiode verantwortet, mit Zugängen, die die Abgänge von Top Spielern wie Nkunku Gvardiol und szoboszly zumindest bisher gut kompensiert haben. Dazu die Gesamtverantwortung im sportlichen Bereich bei RBL in schwierigen Zeiten durch den Move von Mateschitz nach Salzburg, und einer strukturellen Reorganisationen nach den Abgängen von Krösche Vivell etc.
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Eberl hat jahrelange Erfahrungen im Transfermarkt, kennt die Agenturen, Berater, Konditionen etc .
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der FCB gewinnt zusätzliche sportliche Kompetenz, man könnte sagen, der FCB kann garnicht genug sportliche Kompetenz dazu bekommen.
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Eberl ist ein gestandener Selfmademan, der keine Berater für sein Wirken benötigt, er weiß was er tut und will, und ist überzeugt davon, er ruht in sich weil er eben ein gewisses Selbstvertrauen in sein Wirken hat; mMn ein sehr wichtiges Kriterium .
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mit Freund hat Eberl einen erfahrenen kompetenten Mitarbeiter, der ihm sehr viel abnehmen und zuarbeiten kann, so dass die Gefahr des Aufreibens als Einzelkämpfer quasi nicht vorhanden ist.
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die Konstellation erfahrener VVS (KHR), Sportvorstand (Sammer), technischer Direktor (Reschke/Neppe) hat dem FCB sehr gut getan und viele gute Transfers eingebracht.
Contra:
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Eberl hat bisher nie auf dem Level vom FCB gearbeitet, alle Argumente pro sind nur dann etwas wert, wenn er sie erfolgreich auf das Level des FCB adaptieren kann.
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Eberl hat bisher nie Trainer und Spieler verpflichtet, die auf der Philosophie bzw Wirken von LVG/Jupp/Pep anknüpfen. Im Gegenteil eher Trainer und Spieler, die für das reine Umschaltspiel stehen. Als Spieler stammt er aus der Zeit des Mittelalters (ähnlich wie Kahn und Salihamidzic).
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Eberls Medienkompetenz ist sicherlich besser als die von Salihamidzic und Kahn, er geht aber mMn bei einigen Vorgängen sehr oft zu sehr völlig unnötig ins Detail. Dadurch liefert er unnötig zusätzliche Ansatzpunkte für Journalisten Fragen zu stellen bzw. zu provozieren, in anderen Worten es fehlt die Souveränität auf gewisse Vorgänge den Deckel drauf zu machen. Gerade beim FCB eine wichtige Kompetenz (die ja offensichtlich auch Salihamidzic und Kahn abging, Hainer auch).
Als Außenstehende, ohne die handelnden Personen, Internas etc. genau zu kennen, ist es wirklich schwierig eine fundierte abschließende Beurteilung pro oder contra eines möglichen Sportvorstands Eberl abzugeben. Dazu verfügt Eberl einerseits über zu viele positive Kompetenzen und Eigenschaften und andererseits, bleiben durch sein bisheriges Wirken, auch einige essentielle Punkte zu sehr unbeantwortet.
Wenn man Eberl zum Sportvorstand beruft, müssen sich mMn UH KHR und Eberl vorher darüber im Klaren sein/werden bzw verständigen, dass man oder ob man mit Tuchel an die Legacy von LVG Jupp und Pep anknüpfen will und ihn dann auch konsequent im Rahmen der wirtschaftlichen Möglichkeiten vollumfänglich unterstützt, insbesondere auch die zukünftigen Nachfolger.
Diese Hickhack und 180 Grad Wendungen in der Spielphilosophie muss ein Ende haben.
Wenn man das so macht (geht das mit Eberl?) und nach einer klaren sportlichen Philosophie und Identität einheitlich nachhaltig und insgesamt arbeitet, Campus/Ausbildung Profis Transfers etc, bedeutet das aber auch, das sich UH KHR und Hainer als AR mit dezidierten sportlichen Aussagen zukünftig zurückhalten müssen, und Eberl Freund Neppe Tuchel machen lassen, und vor allem etwas wie, „der kann das auch“, „wenn sie wüssten….“, „muss mal kreativ sein“, zurückhalten.
Wichtig wäre natürlich auch die Arbeitsteilung Dreesen und Eberl vorab klar zu definieren. Dreesen muss mMn langfristig CEO bleiben, er hat den Gesamtüberblick und das Gesamtverständnis im Club aber auch bei der DFL, ECA und UEFA insbesondere dem neuen FFP. Eberl muss klar sein, dass Dreesen der Boss im Vorstand ist.
Gleichzeitig muss, und das wird auch das Interesse von Eberl selbst sein, ein sehr gutes vertrauensvolles Verhältnis mit Freund aufzubauen. Es wird da eine gewisse Arbeitsteilung geben müssen, Freund wird insbesondere im Bereich Campus und Nachwuchs mit Sauer aber auch beim weltweiten Scouting der besten Talente die Federführung haben müssen.
Vor allem darf der Club bei all diesen Vorgängen nicht vernachlässigen, rechtzeitig mit den jetzigen Profis die Vertragsverlängerungen anzugehen und Perspektiven aufzuzeigen, und dazu gehört sicherlich eine klare sportliche Philosophie (auch Kane hat bei den Spurs zu sehr am Zickzack Kurs der Eigentümer leiden müssen).
Persönlich wäre mir Lahm immer noch lieber……kann aber auch mit Eberl leben, sofern gewisse Voraussetzungen erfüllt werden.
Man sollte auch das Alter der Betroffenen im Gesamtzusammenhang berücksichtigen:
Dreesen ist 56
Eberl ist 50
Freund ist 46
Sauer ist 51
Neppe ist 37
Damit hätten wir auf Jahre hinaus eine sehr kompetente sportliche Führung, für die es in einem großen Club wie den FCB genug Aufgaben gibt, auch für Neppe.