Also schon einige fragliche Situationen.
Solche fraglichen Situationen würde man aber wahrscheinlich auch bei anderen Schiedsrichtern finden.
Bei Tobias Welz gab es ja auch schon das Upamecano Rot und einen Arroganzvorwurf.
Ich springe damit mal vom ‚Mitbewerber-Thread‘ hierher, weil es mir vor allem um den Elfer geht (und nicht um die Niederlage des BVB).
Ich finde es schlimm, dass ein Nicht-Geben dieses Elfers vom VAR als eindeutige Fehlentscheidung angesehen wird! In der Zeitlupe oder im Standbild sieht das vielleicht - mit viel Missgunst! - aus wie ‚Körperfläche vergrößert‘. Aber real steht der Spieler da einfach nur, die Arme hängen natürlich runter. Dann dreht er sich weg und die Hand geht deshalb minimal, aber dennoch natürlich, vom Körper weg. Da war nicht der Hauch von Absicht, kein angespannter Muskel zum Aufhalten des Balles erkennbar.
Diese Art der Auslegung wird früher oder später hockey-ähnliches Verhalten herauf beschwören. Es ist ja schon fast ein Wunder, dass noch nicht viel öfter versucht wird, den Gegner einfach irgendwo am Arm anzuschiessen. Wenn der Verteidiger nicht gerade wie ein Hampelmann mit quasi angenähten Armen rumstelzt, ist es doch mit großer Wahrscheinlichkeit ein Freistoss/ Elfmeter.
Ich behaupte mal: wer selber Fussball spielt oder gespielt hat, wird es nicht als ‚im Sinne des Spiels‘ empfinden, wenn sich durch absichtliches Anschiessen der Hand solche Vorteile erzielen lassen. Oder in der anderen Konsequenz, dass die Verteidiger ihre natürlichen Bewegungen (beim Anlaufen, Abbremsen, Springen, Drehen usw.) nicht mehr machen dürfen.
Ich finde es fürchterlich, dass die Auslegungen im Moment wieder mehr in diese Richtung gehen.
„Absichtliches Anschießen der Hand“.
Die bekommen ja nichtmal vernünftige Pässe auf die Reihe. Halte das für ein hanebüchenes Argument und völlig unrealistisch.
Gestern ging die Hand von Wolf klar zum Ball. Die war angelegt und ging dann raus und vergrößert die Körperfläche. Easy Elfer.
„Klar ist: Die Regel wurde richtig ausgelegt. Trotzdem hätte es die Wiederholung nach Expertenmeinung nicht geben dürfen.“
Ich kann den Scheiß der „Experten“ nicht mehr lesen. Egal zu welchem Thema, immer müssen sich irgendwelche Spinner wichtig machen.
Soviel vorab, ich bin eigentlich Fan des VAR. Das Argument, es kann nicht sein, dass der SR, der einzige im ganzen Stadion ist, dem keine technischen Hilfsmittel zur Überprüfung seiner Entscheidung zu Verfügung stehen, fand ich immer schlüssig.
Aber was diese Woche schon bei Mainz - Hertha höchst diskutabel war, wurde nun in Manchester auf die Spitze getrieben.
Henrichs springt zum Kopfball-Duell, verliert dieses und bekommt aus 50 cm Entfernung von hinten den Ball minimal an den Arm geköpft, der aufgrund des Kopfball-Duells und dem Zusammenstoß auf Schulterhöhe ist. Keiner beschwert sich, das Spiel läuft weiter und der VAR meldet aus dem Nichts nach ein missed serious incident. Der SR guckt es sich an und ist dann der Meinung, die beste Entscheidung in dieser Situation bei der Betrachtung der Bilder wäre Strafstoß. Das ist so abstrus falsch und widerspricht so krass dem Sinn der Regel, dass es wehtut.
Gräfe ist der gleichen Meinung:
„Handstrafstoß nach VAR: Mir fällt dazu langsam nichts mehr ein…
Einfach grotesk!!!
Arme in ganz natürlicher Position auf entsprechender Höhe und dann auch noch von hinten (!) und nur minimal am Oberarm gestriffen…
Doch mittlerweile sind wir beim Fußball mit dem Handspiel wie beim Hockey mit dem Fuß: jeder Winzkontakt, wenn die Arme nicht angeklebt sind, wird gepfiffen… Und das ist nicht die Regel, sondern die Auslegung…“
Bei der UEFA soll die Auslegung nochmal strenger sein. Ist natürlich trotzdem ein Witzelfer.
Ich war ein großer Befürworter der Einführung des VAR. Mittlerweile sehe ich das als einen meiner großen Irrtümer im Bereich Fußball. Ich habe es mittlerweile einfach nur noch satt.
Natürlich hat der Schiri früher auch seine Fehler gehabt.
Aber da gab es den einen Punkt den man, wenn auch zähneknirschend, nie wegdiskutieren konnte.
Menschen machen Fehler. Vor allem wenn sie in Sekundenbruchteilen urteilen müssen, eben ohne jede technische Unterstützung.
Dieses „jeder macht mal einen Fehler“ wird nun, kann nun, gar nicht, oder nur bedingt akzeptiert werden.
Der Anspruch auf makellose Perfektion, der dem VAR immanent ist, deshalb ja die minutenlangen Überprüfungen, kann und wird nicht erfüllt werden.
Das macht die Leute so aggressiv und sauer.
Das schlimmste ist doch, mal abgesehen davon, dass nix gerechter geworden ist. Du kannst dich nicht mehr über Tore freuen, sondern musst immer warten ob nicht jemand wieder was findet….
Dem VAR SR kann man in der Szene nicht Mal einen Vorwurf machen. Er macht nach Protokoll alles richtig. Handspiel im Strafraum, vom SR überhaupt nicht erkannt und damit auch nicht bewertet. Das muss der VAR dem SR zur Bewertung vorlegen. Aber dass Vincic das anschaut (übrigens nicht besonders ausführlich) und dann auf absichtliches Handspiel entscheidet, ist an Lächerlichkeit nicht zu überbieten.
Beim 2:0 wäre der VAR Einsatz übrigens nötig gewesen, denn es lag in der Entstehung ein klares Foulspiel von Haaland vor. Da blieb der VAR leider stumm.
Absoluter Ehrenmann, der Schiri, wie damals ums Eck im Cafe King. Nur sitzt der Dollar in den VAE noch lockerer.
Ich würde mir wünschen, dass eine Mannschaft, ein Spieler so dicke Eier hat, sich einfach Mal hinstellt und den Elfer absichtlich 30 Meter Tor vorbei knallt um den SR komplett bloß zu stellen.
Alan Shearer: „What a pile of s*** the handball law is. #pathetic“
Dazu passt, dass man jetzt mit dem VAR aus jedem Mist einen Handelfmeter machen kann. So geht der organisierte Betrug noch einfacher - alles unter dem Deckmäntelchen der VAR-Entscheidung.
Eigentlich müsste eher die Mannschaft mit den Fehlentscheidungen mal geschlossen vom Platz gehen. So nach dem Motto: Entweder wir spielen hier mit fairen Regeln, oder eben gar nicht.
Die Diskussionen über Schiedsrichterentscheidungen wird es immer wieder geben. Durch den VAR hat sich (so kritisch man ihm gegenüber eingestellt sein mag) zumindest die Wahrscheinlichkeit verringert, dass ein Spiel wegen eines klaren Abseitstores, einer klaren Schwalbe oder eines eindeutigen, aber trotzdem übersehenen Handspiels entschieden wird.
Der Preis, der hierfür bezahlt werden muss, ist natürlich der, dass dem Fußball viel an positiven Emotionen verloren geht, denn man jubelt mittlerweile wirklich verhaltener, weil man befürchtet, dass sich der VAR doch noch einschaltet.
Beide Lösungen haben also gravierende Schwachstellen und im Endeffekt dann auch wieder das gleiche Grundproblem: Die Qualität der Schiedsrichter. (egal ob auf dem Feld oder am Monitor)
Der VAR hat das Ganze halt auch „verdeutscht“. Jetzt versucht man irgendwie, das alles supergenau zu machen was dann leider auch bedeutet, dass ein „Streifschuss“ wie gestern halt auch Hand ist.
Vielleicht muss auch die Bestrafung umgestellt werden. Also zB ein indirekter Freistoß bei Handspiel, wenn der Ball nicht aufs Tor geht. Wobei dann halt auch wieder die Frage ist, wie genau man feststellen kann, ob der Ball aufs Tor gegangen wäre oder nicht.
Elfmeter bei Handspiel im Strafraum nur, wenn eine klare Torchance/ ein Tor verhindert wird.
Bei einem Foulspiel muss der Schiedsrichter dies (Torchance verhindert ja/nein) schließlich auch beurteilen, wenn er über das Strafmaß (keine Karte/ gelbe oder rote Karte) befindet.
Zudem die Korrektur einer Entscheidung per VAR nur, wenn dies beim ERSTEN Blick auf EINE Zeitlupe ersichtlich ist.
Durch den VAR sollten klarste Fehlentscheidungen verhindert werden (wie z.B. das Helmer Phantom-Tor gegen Nürnberg), aber nichts, was man erst nach gefühlt zehn Zeitlupen meint, möglicherweise zu erkennen.
Ich würde die Schiedsrichter da teilweise in Schutz nehmen wollen, denn das Problem ist für mich ein grundsätzlicheres: die bisherige Herangehensweise an den VAR geht von der Illusion aus, man könnte alle „der Regelwidrigkeit verdächtigen“ Szenen im Fußball eindeutig als falsch oder richtig entscheiden.
Das ginge aber nur, wenn man wirklich jeden Kontakt zu Fuß oder Bein des Gegners und jede Ballberührung an Hand/Arm ahndet. Das wäre aber das Ende des Fußballs, wie wir ihn kennen und mögen. Denn derzeit ist eigentlich in jedem Zweikampf um den Ball immer mehr oder weniger Körperkontakt dabei inkl. gegenseitiges Bearbeiten mit Armen und Händen, was die Schiris bis zu einer gewissen Grenze (die individuell unterschiedlich ist und sich auch im Laufe eines Spiels verschieben kann) tolerieren - sinnvollerweise, denn sonst käme nie ein Spielfluss zustande. Die Entscheidung „Foul oder nicht“ ist daher sehr häufig in einer Grauzone und unterliegt damit dem Entscheidungsspielraum des Schiri. Aus diesem Dilemma, eine uneindeutige Situation irgendwie entscheiden zu müssen, helfen noch so viele Zeitlupen nicht heraus.
Beim Handspiel ist es ähnlich; die von der Regel immer noch (sinnvollerweise) vorgegebene „Absicht“ kann niemals eindeutig entschieden werden, wie genau auch immer man das zu definieren versucht. Es bleibt eine Ermessensentscheidung, und die derzeitige Praxis verführt die Schiris dazu, im Zweifel nach VAR-Hinweis noch den dümmsten Elfmeter zu geben.
Selbst beim Abseits löst sich die Pseudo-Genauigkeit bei näherem Hinsehen in Wohlgefallen auf. Man kann zwar jetzt scheinbar eindeutige Bilder mit 5 cm Knievorsprung erzeugen - aber das ist messtechnisch eigentlich unzulässig, da der genaue Zeitpunkt des Abspiels praktisch nie exakt mit dem Zeitpunkt, zu dem das Einzelbild aufgenommen wurde, übereinstimmt. Man kann leicht ausrechnen, dass da schnell 10 cm Abweichung hin oder her von dem Bild möglich sind. Was schlicht bedeutet: man kann diese Situationen auch mit VAR nicht sicher entscheiden, und sollte das dann auch unterlassen.
Dazu müsste aber voher der Platzschiri eine spontane Entscheidung getoffen haben, die dann in solchen knappen Fällen Bestand hat. Ist aber intrinsich mit VAR unmöglich, denn wenn er abpfeift und es war kein Abseits, hat er ja schon die Torchance zerstört. Also lässt er laufen, und dann müssen die Bilder herhalten - mit der Folge, dass dann alle Eventualitäten geprüft werden und plötzlich völlig belanglose Minimal-Abseitspositionen mit bewertet werden, die in live - zurecht - niemand auch nur annähernd in Betracht gezogen hätte.
Fazit: die Regeln bei Fußball sind Richtlinien, die aber nur 50% der Vorkommnisse eindeutig regeln, während der Rest immer der Einzelfall- oder besser Ermessensentscheidung des Schiedsrichters bedarf.
Der VAR kann viele dieser Szenen prinzipbedingt auch nicht wirklich in richtig oder falsch auflösen - aber wenn der Schiri sich eine Szene unter Entscheidungsdruck oft genug in Zeitlupe angesehen hat, wird er sehr häufig Elfmeterentscheidungen treffen, die er in Echtzeit nie und nimmer gegeben hätte. Somit hat die Eingriffsschwelle des VAR großen Einfluss auf das Spielergebnis. Ich habe aber bisher noch nie gehört, dass eine Spielwertung nachträglich daraufhin überprüft wurde, ob der VAR korrekt eingegriffen hat oder bei nicht eindeutigen Fehlentscheidungen dennoch einen Elfmeter getriggert hat.
Gefühlt werden derzeit mehr Spiele durch diese Pseudo-Gerechtigkeit des VAR falsch entschieden als es früher durch Live-Fehlentscheidungen der Fall war.
Tobias Escher hat mal vorgeschlagen, bei Handspiel im Strafraum grundsätzlich indirekten Freistoß zu pfeifen. Nur bei klarer Absicht oder Torvereitlung dann Elfmeter.
Kann mich damit immer mehr anfreunden. Diskussionen fallen weg - bzw. werden deutlich weniger -, da klare Absicht oder Torvereitelung eben viel deutlicher sein sollten.
Ansonsten eben bei JEDER Handberührung ind. Freistoß. Am Ort des Geschehens. Wäre einen Versuch wert.