Die Amateure taumeln weiter durch die Liga. Es scheint in diesen Wochen nicht zu gelingen wieder durchzustarten, eine Serie zu beginnen, die Leistungen zu stabilisieren. Der nächste Versuch sollte heute in Eichstätt starten. Aber der diesjährige Aufsteiger präsentierte sich bisher nicht als Laufkundschaft, sondern steht auf Platz 7, momentan deutlich vor den Bayern. Die werden immer noch von allen möglichen Ausfällen geplagt. Auch in Eichstätt musste man weiterhin auf ein gutes Dutzend Spieler verzichten.
Das Spiel ließ sich nicht sehr vielversprechend an. Die Bayern agierten hektisch und zerfahren, der sehr schwierige Platz tat das übrige dazu. Und so ging man auch schon in der 10.Minute in Rückstand. Die Abwehr war nicht gut gestaffelt, ein Pass spielte den Angreifer links frei, der aus spitzem Winkel Klanac überwand.
Das sollte das Spiel der Amateure nun auch nicht beflügeln. Offensiv gelang wenig, oder eher nichts. Der Spielaufbau war so holprig wie der Platz. Da den Eichstättern auch nichts weltbewegendes gelang, schien alles Richtung Pause hin zu trudeln. Davor allerdings hatten die Hausherrn denn doch noch den einen Moment. Die Bayern wurden im Aufbau abgefangen, Eichstätt schaltete schnell um. Ein Pass in die Tiefe, der freistehende Angreifer vollendete ohne Mühe. Mit diesem 0:2 ging es dann in die Pause. Ein Rückstand der vielleicht um ein Tor zu hoch ausfiel. Aber letztlich konnte man sich nach dieser sehr bescheidenen Vorstellung auch nicht groß beklagen.
Seitz versuchte es nach der Pause mit einem Dreifachwechsel, u.a. ging der möglicherweise schwerer verletzte Manuba raus. Viel bewirken konnte dies allerdings auch nicht. Eichstätt war zufrieden und wollte nicht mehr, Bayern konnte nicht mehr. In der 57.Minute dann die Vorentscheidung. Puljic musste nach einer Notbremse vom Platz. Eine umstrittene Entscheidung, aber es kam noch besser. Der Freistoß danach konnte noch abgewehrt werden. Die anschließende Ecke köpfte Eichstätt dann ein. Ein Mann weniger, 0:3 Rückstand, das Spiel war natürlich durch.
Und so verlief die Partie dann auch. Die Bayern mussten zufrieden sein den Rückstand in Grenzen zu halten, die Eichstätter waren sowieso zufrieden. Nach einer ereignislosen halben Stunde war das Spiel dann endlich am Ende.
Die Bayern verlieren mit 0:3. Um mit Rudi Völler zu sprechen ein noch tieferer Tiefpunkt. Seit Wochen gelingen nur ab und zu ein paar Standardtore, Chancen aus dem Spiel kann man sich fast gar keine mehr erarbeiten. Während hinten die Null nur noch in der Erinnerung der Altvorderen steht. Der Blick nach vorne in der Tabelle erübrigt sich schon seit langem, allmählich sollte man auch mal einen Blick zurück richten.
Wer weiß? Eigentlich hat man sich mit der Maxime „Förderung geht vor Erfolg“ recht bequem eingerichtet.
Andererseits hat Dreesen heute bei der JHV den Aufstieg in die 3.Liga als klares Ziel definiert. Davon ist man aktuell meilenweit entfernt.
Wir alle sind eigentlich der Meinung, dass Bayern die beste Jugend seit Jahren hat. Zudem hat man einiges an Erfahrung in die Mannschaft geholt. Da wäre es irgendwie nicht wirklich nachvollziehbar nicht den Aufstieg in die dritte Liga anzuvisieren. Aber die talentiertesten Leihspieler sind eigentlich alle verliehen oder bereits in der ersten Mannschaft. Karl und Mike in der ersten Mannschaft sowie Aseko, Asp-Jensen, Zvonarek, Krattenmacher, Kusi-Asare verliehen. Zudem kommen die Verletzungen noch dazu. Aber trotz all diesen Problemen, kann es ja eigentlich nicht sein, dass man eigentlich in Abstiegsnöte gerät.
Bezüglich der Bayern Amateure und deren Zielsetzung von der JHV:
Sinngemäß auf den Redebeitrag eines Fans, der lamentierte, dass man entgegen des eigentlichen Anspruchs immer noch in der RL Bayern sei, erwiderte Dreesen, dass der Fan „vielen aus der Seele gesprochen habe“ und dass es zwar viele Gründe gäbe (u.a. Rotation von Talenten zu den Profis, keine stabile Mannschaft bei den Amateuren,..), die er aber auf der JHV nicht weiter ausführen wollen würde, begründet mir der Klarstellung:
„Weil das Ziel muss sein, dass wir Dritte Liga Spielen. Punkt.“ und gefolgt von der Bekräftigung „Es ist nicht so, dass uns das am Allerwertesten vorbeigeht, ganz im Gegenteil.“
Bleibt abzuwarten was aus den Ankündigungen folgt. Der Wille scheint da zu sein, dann braucht es nur noch ein passendes Konzept. Dass Talente wie Karl oder Mike Kaderplätze bei den Profis besetzen ist ja schon recht früh in der Kaderplanung klar und ist somit kein Zustand der sich durch strategische Planung in der Kaderzusammenstellung der Amateure nicht auffangen ließe.
„Die FC Bayern Amateure müssen in den kommenden Spielen auf Vincent Manuba (20) verzichten. Der Außenverteidiger, der kürzlich beim Champions-League-Heimspiel gegen Brügge erstmals im Kader der Profis stand, hat sich am Sonntag beim Regionalliga-Auswärtsspiel in Eichstätt (0:3) eine Sprunggelenksverletzung im rechten Fuß zugezogen. Manuba hatte erst Ende September sein Comeback nach einem Kreuzbandriss gefeiert und kam seitdem auf sieben Einsätze im Team von Cheftrainer Holger Seitz.“
Bayern empfängt Aschaffenburg. Und wieder der Versuch der Amateure eine positive Trendwende einzuläuten. Gegen die stark abstiegsbedrohten Gäste sollte ein Heimsieg natürlich möglich sein. Sollte das nicht eintreten, gar verloren werden, dürfte man dann auch offiziell den Abstiegskampf am Campus ausrufen. Die personelle Lage hatte sich nur unwesentlich verbessert. Immerhin war Della Rovere wieder fit für die Startelf. Auch Kiala ließ sich mal wieder bei den Amateuren sehen.
Von Beginn an entwickelte sich eine recht ansehnliche Partie. Beide Teams spielten es mit offenem Visier, es ging immer rauf und runter. Es gab zahlreiche Gelegenheiten in beiden Strafräumen. Mal waren die Bayern etwas in der Vorhand, mal die Aschaffenburger. Natürlich musste so auch einmal ein Tor fallen und es fiel zugunsten der Bayern und ganz simpel. Eine Ecke von Nasrawe kam gut herein, Heindl schraubte sich zu einem mustergültigen Kopfball hoch und verwandelte zum 1:0.
Die Aschaffenburger waren davon gar nicht beeindruckt, machten weiterhin Dampf. Bevor allerdings etwas anbrennen konnte, legten die Bayern noch einmal nach. Meier erzielte mit einer schönen Einzelleistung in der 37.Minute den nächsten Treffer. Er ging in einer Umschaltsituation auf und davon. Den ersten Gegner ließ er aussteigen, den zweiten checkte er aus dem Weg, den Torwart überwand er mit einen präzisen Schuss ins kurze Eck. Mit dieser 2:0 Führung ging es auch in die Pause. Zumindest in der Höhe etwas glücklich für die Amateure. Ein munteres Spiel, den Zuschauern wurde etwas geboten, wenn auch die Trainer ein paar graue Haare mehr bekommen haben dürften.
Die zweite Hälfte begann etwas weniger turbulent, dafür aber mit deutlicher überlegenen Bayern. Die Führung schien offenbar dem Selbstbewusstsein gut getan zu haben, Aschaffenburg wirkte angeschlagen. Nicht überraschend fiel dann in der 64.Minute das 3:0. Meier wühlte sich im Strafraum durch, kam zum Schuss. Der Torhüter konnte zwar noch parieren, den Abpraller verwandelte aber Binder. Das sollte es eigentlich gewesen sein.
Eigentlich, denn kaum eine Minute später traf diesmal Aschaffenburg. Yanda konnte seinen Mann am Flügel nicht halten, die Hereingabe fand einen relativ freistehenden Stürmer, der Bärtl zum 3:1 überwand. Aschaffenburg versuchte es nun noch einmal, machte hinten auf. Das kam den Bayern allerdings eher entgegen, die im Umschalten nun immer wieder zu guten Gelegenheiten kamen.
Bei einer dieser Gelegenheiten wurde der durchgebrochene Degraf im Strafraum gefoult. Die Entscheidung war zwar ziemlich hart, aber Heinz focht das nicht an und verwandelte den verhängten Elfmeter in der 77.Minute sicher. Das war es nun aber wirklich. Aschaffenburg hatte nicht mehr viel entgegen zu setzen. Bayern spielte es nun souverän herunter. Und setzten in der 90.Minute dann auch den Schlusspunkt. Degraf riss mit einem Steilpass die komplette Abwehr auf, der eingewechselte Schuhbauer traf mit seinem ersten Ballkontakt frei vor dem Torhüter.
Mit diesem 5:1 war die Partie dann zu Ende. Am Schluss ein hochverdienter Sieg in einem guten Spiel. Vor allem auffallend, dass man sich dieses Mal sehr viele Chancen erarbeiten und auch verwandeln konnte. Über die Defensivleistung wird sich Seitz auszulassen haben.
Positiv ist diesmal vor allem das Comeback von Della Rovere zu vermerken. Technisch stark, mit Übersicht gab er dem Team endlich wieder eine zusätzliche offensive Option. Sein kongenialer Partner im Sachen konstruktive Spielgestaltung war an diesem Tag einmal wieder der gut aufgelegte Jussef Nasrawe. Mit diesen beiden sah es endlich einmal wieder wie Fußball aus.
„Denkzettel für Gibson Adu. Der 17-jährige Stürmer des FC Bayern wird ab Januar offiziell zurück an Unterhaching verliehen. Bereits heute trainiert er mit der A-Jugend der SpVgg. Nach tz-Informationen eine erzieherische Maßnahme nach mehreren Verfehlungen am Campus.“
