Nach der ersten Saisonniederlage der Amateure war Wiedergutmachung angesagt. Der Gast aus Buchbach sollte das bei den zuhause noch ungeschlagenen Bayern zu spüren bekommen. Die in der letzten Saison nur in der Relegation knapp dem Abstieg entronnenen Buchbacher, schlugen sich bisher recht ordentlich und waren aktuell auf Platz 9 angesiedelt. Die in den letzten Wochen schwächelnden Bayern sollten den Gegner also keineswegs unterschätzen.
Leider wollte sich das Lazarett auch in dieser Woche nicht so recht leeren, eher im Gegenteil. Aznou stand zwar wieder in der Startelf, dafür mussten zusätzlich auch noch Aseko Nkili und Routinier Breitkreuz passen.
Die Bayern begannen wie die vielgerühmte Feuerwehr, keine Spur mehr vom lethargischen Auftreten letzte Woche. Die Mannschaft war unerhört griffig, den Buchbachern wurde weder Zeit noch Raum gegeben. Es wurde gepresst, dass es nur so quietschte. Die Abwehr konnte sich kaum der Angriffe erwehren. Wenig überraschend klingelte es auch schon in der 7.Minute im Buchbacher Kasten. Aznou eroberte sich den Ball im Strafraum zurück, setzte sich durch leitete den Ball mit der Hacke weiter nach innen, Kusi-Asare stocherte nach und Irankunda setzte den Ball aus kurzer Distanz ins Tor.
Das ging in den Tempo bis zur 20.Minute weiter. Die Bayern genehmigten sich eine kurze Verschnaufpause, die Buchbacher kamen nun mal aus der eigenen Hälfte heraus. Und überraschend fiel dann in der 23.Minute auch schon der Ausgleich. Eine Fehlerkette brachte einen Buchbacher Angreifer frei vor Schmitt, wo er mühelos vollendete.
Die Bayern schüttelten sich kurz und knüpften nach kurzer Zeit wieder an die Anfangsphase an. Nicht mehr ganz mit der Wucht des Beginns, aber doch mit deutlicher Überlegenheit.
Und in der 40.Minute kam die Belohnung in Form eines Traumtores von Luca Denk. Einen Moment zu spät angegriffen, zog er aus 30 Metern ab und setzte den Ball unhaltbar in den Winkel des Buchbacher Tores. Mit diesem 2:1 ging es auch in die Halbzeit. Eine hoch verdiente Führung für eine deutliche überlegene Bayern-Mannschaft, die nur einige Sekunden der Unaufmerksamkeit beklagen musste.
Leider machten die Bayern keine Anstalten die zweite Hälfte ähnlich in Angriff zu nehmen. Man agierte passiv, im Verwaltungsmodus. Die Buchbacher wurden im Gegenzug immer mutiger, hatten ja nichts zu verlieren. Je länger das Spiel dauerte desto mehr verlor das Spiel der Bayern an Kontur und Struktur, die Buchbacher brillierten zwar nicht gerade, aber versuchten zumindest ihr möglichstes. Und in der 69.Minute kam es, wie es kommen musste. Ein Einwurf, vier Bayernspieler umzingelten den Angreifer, keiner packte richtig zu, dann schoss er den Ball eben vom Strafraumeck ins Toreck zum Ausgleich.
Und kaum war der Schock verdaut, legten die Buchbacher 5 Minuten später nach. Ein langer Ball, Aznou, schlecht positioniert, rempelte ungeschickt von hinten den Stürmer um. Es gab einen Elfmeter, der verwandelt wurde. Die letzten 10 Minuten rissen sich die Bayern noch einmal am Riemen, versuchten sich am Ausgleich, konnten sich wieder die Feldüberlegenheit erobern. Entscheidendes gelang ihnen aber nicht mehr. So ging das Spiel mit einer 2:3 Niederlage zu Ende.
Ein Ergebnis, das man nach der ersten Hälfte nicht im Traum erwarten konnte, aber nach einer sehr ernüchternden Vorstellung in der zweiten Halbzeit konnte man sich nicht allzu laut beklagen. Man ist jetzt seit vier Spielen sieglos, hat auch die erste Heimniederlage kassiert. Es läuft nicht. Mittlerweile muss man davon ausgehen, dass mit dem aktuell zur Verfügung stehenden Kader nicht viel mehr drin ist.
In der Würdigung der gesamten 90 Minuten fällt es schwer, einen Spieler herauszuheben. Wenn wir mal die beiden wohl prominentesten Namen herausgreifen.
Torschütze Irankunda, eine gute erste Hälfte. Dann kam sehr wenig. Man könnte meinen, er hat momentan maximal 50-60 Minuten in den Beinen. Vielleicht hat er noch mit der Umstellung auf das intensive Spiel, das ihm hier abverlangt wird, zu kämpfen. Teilweise wirkt das bei ihm aber auch extrem lustlos. Wenn‘s läuft, dann läuft‘s. Wenn nicht, hängt der Kopf und er zeigt die Bewegungsfreude eines Koalabären.
Aznou deutet in der ersten Hälfte zumindest an, warum er hier gerade so hoch gehandelt wird. Wer von dem Spieler nur die zweite Hälfte gesehen hat, fragt sich vielleicht, ob das auch wirklich für die RL Bayern reicht.