Nach dem Auftaktsieg gegen Unterhaching hatten die Amateure heute wieder das Privileg nochmal zuhause antreten zu dürfen. Gegner war der Tabellenzwölfte Schweinfurt. Für die Bayern aktuell auf Platz 5 ist, nach einer guten Serie in den letzten Spielen, Platz 3 noch in Reichweite. Das sollte auch das realistische Ziel für die übrige Saison sein.
Neben den Ausfällen, die auch schon letzte Woche zu verzeichnen waren (u.a Copado, Zvonarek) fehlten diesmal zusätzlich der gesperrte Ibrahimovic und der angeschlagene Janitzek. Dafür stand, nach seinem gelungenen U19-Auftritt letzte Woche, Paul Wanner in der Startelf. Auch Kabadayi war wieder im Kader der Amas.
Die Bayern begannen erwartungsgemäß dominant, die Schweinfurter passiv. Verunsichert durch einige Misserfolge, mit einem neuen Trainer angetreten, sollte wohl erst einmal die Null stehen.
So nahm das Spiel den auch im Fußball oft anzutreffenden Handballcharakter an. Die einem versammeln sich um den eigenen Kreis, die anderen spielen drumherum. Je später der Abend, desto öfter gelang es den Bayern sich immer wieder eigene Chancen zu erarbeiten. Und nicht unerwartet stand es nach 28.Minuten dann auch 1:0. Fukui zog in den Strafraum und konnte nur noch durch ein Foul gestoppt werden. Den fälligen Strafstoß verwandelte Capitano Kern sicher. Das Spiel veränderte sich dadurch nicht. Die Schweinfurter setzten weiter auf die Defensive, die Bayern bemühten sich um konstruktive Angriffe. Den einen oder anderen führten sie dann auch bis zu einer respektablen Chance. Allein es blieb bis zur Pause bei der verdienten Bayernführung.
Und auch danach lief es wie vorher. Schon nach drei Minuten stürmte Kern in den Strafraum, wurde gefällt und diesmal durfte der eingewechselte Segbe zum 2:0 verwandeln.
Die Schweinfurter, da sie sowieso schon in München waren, schauten jetzt auch mal in der Bayernhälfte vorbei. Allerdings ohne größere Durchschlagskraft. Deshalb war es umso überraschender, dass mit der ersten Torchance in der 63.Minute der Anschluss fiel.
Marusic brachte eine Hereingabe nicht unter Kontrolle, in der Mitte verwandelte Schweinfurt. Das veränderte nun so langsam ein wenig die Partie.
Die Bayern verloren die totale Kontrolle, die Schweinfurter witterten Morgenluft. Und in der 83.Minute war es dann passiert. Eine Ecke wurde per Kopfball an den langen Pfosten verlängert, dort stand ein Schweinfurter allein und das war auch der Ausgleich. Nun sah es fast so aus als würde die Partie noch verloren gehen. Die Schweinfurter mit ihrer besten Phase im Spiel.
Die Geschichte einer sehr jungen Mannschaft, die ihrer Unerfahrenheit Tribut zollt, war schon geschrieben. Aber wie schon letzte Woche, sollten die Bayern das letzte Wort in dieser Partie sprechen. Einen langen Ball nahm Kabadayi am Strafraumeck an, legte ihn an seinem Gegner vorbei, ein Schlenzer ins lange Eck und das war es dann. In der 95.Minute, mit der buchstäblich letzten Aktion im Spiel, holten sich die Bayern das 3:2 und den Sieg.
Gegen Schluss wohl etwas glücklich, aber über die 90 Minuten ging das in Ordnung. Die gute Serie und der Aufschwung hält an, wenn auch Holger Seitz über die letzte halbe Stunde sicher noch mit seinem Team zu sprechen haben wird.
Paul Wanner, diesmal unauffällig, ging nach 45 Minuten raus, nachdem er direkt vor der Halbzeit gefoult wurde. Im Stadion war übrigens Ralf Rangnick zu sehen. Wanner, wer sonst?
Die Auswechslung von Wanner sorgte dann auch für die Einwechslung von Kabadayi, Siegtorschütze und „man of the match“. Und das nicht nur wegen des Tores. Er war in der zweiten Hälfte ein absolut belebendes Element, fast alle gefährlichen Situationen liefen über ihn.