Rehabilitation an der Alm - FC Bayern besiegt Bielefeld mit 3:0

Kovac hat das in ähnlicher Form gemacht und so wie die Mannschaft in der Rückrunde spielt, ist das nicht die einzige Parallele. Vielleicht versteht Nagelsmann ja irgendwann mal, dass er für die teils schlechte Stimmung in der Mannschaft mitverantwortlich ist.

Sehr gute Analyse, da gibt es nichts hinzuzufügen. Ich finde es auch durchaus irritierend, dass Nagelsmann immer öfter durchblicken läßt, dass er den Kader für verbesserungswürdig hält. Wusste er nicht worauf er sich einläßt? Und warum schafft er es nicht, seine Wunschspieler Upamecano und Sabitzer besser einzubinden?

Bei Kovac war es tatsächlich pauschalere Kritik, etwa in der Art, dass einige Spieler nicht bereit seien, „einfache“ Aufgaben in der Defensivarbeit zu erledigen, oder dass der Kader allgemein eine bestimmte Art von Fußball nicht durchführen könne. Das führte unweigerlich dazu, dass ein Riss zwischen Trainer und Mannschaft entstand.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendeine Form von öffentlicher Kritik, so respektvoll sie auch sein mag und so deckungsgleich sie möglicherweise auch mit der intern geäußerten Kritik ist, bei einem Spieler gut ankommt. Werden zu viele Spieler auf eine solche Art und Weise öffentlich kritisiert, könnte ich mir schon vorstellen, dass sich das negativ auf das Binnenklima auswirkt.
Wir können davon ausgehen, dass Nagelsmann sich auch intern bisweilen Kritik von seinen Vorgesetzten anhören muss. Wenn die gleichen Vorgesetzten die exakt gleiche Kritik zusätzlich auch noch öffentlich äußern würden, dann würde der Baum brennen. Stell dir mal vor, was los wäre, wenn z.B. Matthäus oder Hamann eine ihrer teilweise treffenden Analysen vortragen und Salihamidzic anfügen würde: „Ja Junge, da hast du Recht. Hab ich dem Julian auch schon so gesagt, aber der muss auch noch manche Dinge lernen.“ Die Medien würde es natürlich freuen. Salihamidzic hätte dazu als Sportvorstand von der Hierarchie her übrigens genau das gleiche Recht, wie wenn Nagelsmann so über Nianzou redet, oder?
Nagelsmann ist (anders als Hitzfeld, Heynckes, Guardiola oder Flick) scheinbar der Überzeugung, dass das offene Wort gegenüber der Presse nötig ist, aus welchen Gründen auch immer. Die o.g. Trainer hatten nie Probleme damit, die Mannschaft auf ihrer Seite zu haben.
Van Gaal, der Spieler schon mal abkanzelte, indem er sie z.B. als Einkäufe, mit denen er nichts zu tun hatte, bezeichnete und Kovac wählten einen anderen Weg und hatten beide irgendwann keinen guten Draht mehr zur Mannschaft, weshalb beide - von so unterschiedlicher Qualität sie auch waren - nicht einmal zwei Spielzeiten Trainer bei uns waren. Das sollte Nagelsmann sich mal durch den Kopf gehen lassen.
Ein Trainer ist in erster Linie nicht dafür verantwortlich in Pressekonferenzen zu glänzen bzw. durch besonders ausgeprägte Auskunftfreudigkeit zu glänzen. Es wird schon Gründe geben, warum eigentlich alle Top-Trainer weltweit eher nichtssagend im Umgang mit der Presse agieren.

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Das sehe ich (ausnahmsweise mal) anders als Du.
Nianzou stand in den letzten 4 Bundesligaspielen von Anfang an auf dem Platz und ist in seiner zweiten Saison beim FC Bayern.

Jeder hat gesehen, dass durch die Böcke (Fast-Gegentor; glücklicherweise hauchdünnes Abseits und das üble Foul, eigentlich Platzverweis) das Spiel beinahe gekippt wäre.
Das darf man dann bei einem Topclub mit höchsten Ansprüchen schon auch mal ansprechen und als Trainer auch ehrlich antworten, wenn man danach gefragt wird. Gesehen hat das sowieso jeder, er hat also nichts „ausgeplaudert“ oder ähnliches und für mein Empfinden sieht ein „an die Wand nageln“ auch anders aus.

Die Zweifel, ob man mit Nianzou als Innenverteidiger in der kommenden Saison quasi als Süle-Ersatz planen sollte, werden bei mir leider immer größer. Bei allem Talent was er besitzt, ist er gefühlt ein permanentes Sicherheitsrisiko.

Eine Leihe wäre m.M.n. die beste Option, aber ob sich in der Bundesliga da ein passender Club finden würde, der für den FCB die Ausbildung eines wackligen IV-Talents übernehmen würde, wäre natürlich auch fraglich.

Ich denke er wird auch in den restlichen Spielen weiterhin Spielpraxis bekommen, denn talentiert ist der Junge definitiv und Nagelsmann wird ihn jetzt sicher nicht abservieren o.ä.

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Mir hat er in den Spielen vor Bielefeld gefallen. Ich empfand ihn dort nicht als Sicherheitsrisiko. Dazu kann er auch spieleröffnende Pässe schlagen. Das geht uns ja leider total ab.

Dann durfte er in der CL nicht ran. Ich denke er war krass übermotiviert, da er sich wieder in die Mannschaft spielen wollte.

Natürlich kann ein Trainer seinen Spieler kritisieren. Mir ist einfach aufgefallen, dass vom Trainer über Nianzou mehr negatives als positives kam in dieser Saison. Ein junger Spieler braucht natürlich Kritik. Ob das aber nach einem solchen Spiel der richtige Zeitpunkt ist und das auch noch öffentlich?

Aktuell plant man ja wohl nicht mit einem neuen IV wie man so liest. Den Job sollen sich Pavard und Nianzou teilen, vielleicht auch noch Richards der vielleicht von Hoffenheim zurückkehrt. Ich finde ja den Abgang von Süle selten dumm und unnötig. Gerade weil der Markt ja wenig hergibt. Ich glaube Nianzou kann mal ein Top Innenverteidiger werden. Ob ihm das bei Bayern gelingt? Ich könnte mir auch vorstellen ihn zu verkaufen und dafür Schlotterbeck zu holen. Schlotterbeck nicht zu holen ist eh ein riesiger Fehler, finde ich. Die Realität wird aber mit dem was ich mir so vorstelle nicht viel zu tun haben.

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Die Leistung von Nianzou war nicht gut, aber was ist denn wirklich passiert? Er wurde NICHT vom Platz gestellt und hat auch KEIN Gegentor verschuldet. Nach seinen vorherigen ordentlichen bis guten Darbietungen, kann man einem jungen Spieler auch mal ein schwaches Spiel verzeihen.

Upamecano hatte solche Spiele reihenweise und wurde fast nie öffentlich dafür kritisiert und stand meistens 1-2 Spiele später (wenn überhaupt) schon wieder in der Startelf. Sicher ist der Transfer zu teuer, als dass sich der Verein ein Scheitern von Upa leisten kann, aber es wirkt halt wenig nachvollziehbar, wenn der Trainer Nagelsmann Upa jede Menge Fehler zugesteht und gleichzeitig Nianzou (deutlich unerfahrener) selbst bei guten Spielen aufgezeigt bekommt, wieso er nicht öfters spielt. Und wagt er es einmal eine schwache Leistung abzuliefern, kommt gleich die öffentliche Ohrfeige hinterher. Frei nach dem Motto: „Ich hab es euch doch immer gesagt“.

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genau wie Du es schreibst, finde ich das auch.

Der Kicker gibt Jöllenbeck eine 5.5 weil er bei den Abseitstoren „die Technik benötigte“, Kunze zu unrecht Gelb sah (Ball gespielt) und Nianzous „Armeinsatz“ nach 2 Tagen medialen düngen mittlerweile zum „Ellenbogen-Treffer“ mutiert ist

Die Schiedsrichter sind also schon mal fürs BVB Spiel auf scharf geschaltet

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Ich kann nicht ganz nachvollziehen, was daran eine „öffentliche Ohrfeige“ sein soll:

Er sagt doch nur, was jeder gesehen hat und hält ihm sogar sein junges Alter zu Gute. Und dass Nianzou regelmäßig unnötig und oftmals zu hart in Zweikämpfe reingeht, war ja in seinen Einsätzen bisher auch so zu beobachten.

Da haben wir wohl aber einfach eine anderer Auffassung, nicht weiter schlimm :slight_smile:

Uns eint die Hoffnung, dass er sich weiterentwickelt und den Vorschusslorbeeren, die über ihn erzählt wurden in Zukunft gerecht wird.

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Dann soll er das aber auch bei jedem Spieler so handhaben und nicht nur bei Nianzou. Mir missfällt vor allem die ungleiche Behandlung im Vergleich zu Upamecano.

„Erzieherische Maßnahme“ hört sich schon etwas von oben herab an. Und wenn sich Nagelsmann schon in der Position sieht, Nianzou noch erziehen zu müssen, wie sinnvoll für die Entwicklung des Menschen Nianzou ist es dann, dies öffentlich zu machen?

Es handelt sich um einen jungen Spieler (19 J.) und vom Trainer wird doch dauernd erwartet, er solle junge Spieler weiterentwickeln und besser machen. Dazu gehört dann „fußballerische Erziehung“ eben meiner Meinung nach.

Aber beenden wir das hier, wir kommen da nicht mehr auf einen gemeinsamen Nenner :slight_smile:

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M. E. springen beide Spieler schräg nach vorne in die Höhe. Nianzou springt einen Tick höher und trifft den Bielefelder dabei unglücklich am Kopf. Gelbe Karte ist in Ordnung und die Auswechslung als Vorsichtsmaßnahme auch. Nicht in Ordnung ist jedoch die Aussage unseres Trainers zu der Bewertung dieses Zweikampfes. Schon gar nicht öffentlich. Der Baum brennt derzeit an allen Enden und unser Trainer zündet durch solche Aussagen noch eine Stelle an.

Wenn du ernsthaft der Meinung bist, dass Nagelsmann mit Nianzou genauso umgeht wie mit Upamecano, dann kommen wir sicher nicht auf einen gemeinsamen Nenner.

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Kann zumindest nichts anderes feststellen, in der Kabine und bei den Ansprachen bin ich nicht dabei.
Und warum Upamecano mehr Spielzeit als Nianzou bekommt, brauchen wir auch nicht zu diskutieren, das liegt auf der Hand.

Schönen Tag Dir :slight_smile:

Also das is ja schon hanebüchen, wie der kicker das bewertet… Das waren ja jetzt keine Abseitsentscheidungen, wo die Spieler kilometerweit im Abseits standen. Der Einsatz von Nianzou kann rot geben, muss aber nicht und der Einsatz von Kunze… Ja, er trifft zuerst den Ball, geht da aber mit gestrecktem Bein in den Zweikampf, das ist doch nie im Leben ein Fehler des Schiris.

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ja, krass. Dem Schiri ne 5,5 weil seine Assistenten bei Zentimeterentscheidungen die Fahne heben?? Soll er das ignorieren? Und: Da funktioniert der VAR mal, wie er sollte, und dann wirft man dem Schiri vor, dass es den VAR gebraucht hat? WFT?? Bei den anderen Szenen bin ich auch bei euch: Die Gelben Karten sind beide OK, wenn auch vielleicht am jeweils anderen Ende „grenzwertig“ (wobei ich bei Kunze die auch sofort „gefordert“ habe, weil das Einsteigen so krass aussah)

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NEUES ZUR INFANTILISIERUNG UND PSYCHOLOGISIERUNG VON JUNGEN FCB-SPIELERN

Du sprichst mir aus der Seele, @zerloka, und auch „Kollegen“ wie @willythegreat, @ChrisCullen, @Bs31 u.a. haben ja schon problematisiert, wie zweischneidig es ist, wenn Nagelsmann einzelne, v.a. junge Spieler wie Nianzou („erzieherische Maßnahme“) oder neulich Sané (über dessen vermeintliche Persönlichkeitsstruktur er „herumpsychologisierte“) öffentlich bzw. vor der Presse vorführt.

Es wurde betont, dass sowas einem Trainer nicht zusteht, weil der Spieler in der öffentlichen Wahrnehmung stigmatisiert bleibt und die solchermaßen in die Welt gesetzten Vorurteile über seinen Charakter kaum noch abstreifen kann.

In diesem Zusammenhang hatte ich Nagelsmann auch dafür kritisiert, dass er in TV-PKs die Spieler mit Vor- und sogar verniedlichenden Spitznamen benennt, statt mit ihren Nachnamen.
M.E. ist es ein Widerspruch, wenn einerseits bemängelt wird, dass einige Spieler zu leise und duckmäuserisch auftreten und keine „erwachsene“ Verantwortung und Führungsqualitäten übernehmen, sie aber andererseits „klein gemacht“ und wie ungezogene Jugendliche behandelt werden, die etwas ausgefressen haben.

Wenn z.B. aktuell ein Nianzou (und eben nicht „der Tanguy“…) bloßgestellt und per „Erziehungsmaßnahme“ vom Feld geholt wird, ist das m.E. eine kontraproduktive öffentliche Demontage, die bestimmt nicht dazu beiträgt, dass er (der übrigens schon ziemlich gut Deutsch spricht) sich demnächst zu einer unserer dringend benötigten Führungspersönlichkeiten in der Abwehr entwickelt. In dem Fall wirkt es unangemessen, wenn der ja sonst so flapsige „Julian“, der doch immer wie ein „Buddy“ der Spieler auftritt und schon altersmäßig kein Vater von Nianzou sein könnte, plötzlich den autoritären, gleichwohl aber auch - politisch korrekt - „verständnisvollen“ Jugendherbergsvater rauskehrt und jemanden „erziehen“ und bestrafen will.

Damit schafft er doch die von mir ja schon vor einiger Zeit bemängelte Spaltung des Teams in gestandene Profis einerseits und infantilisierte „Bubis“ andererseits.

Oder könnt Ihr Euch etwa vorstellen, dass wenn ein Lewandowski oder ein Kimmich DASSELBE Foul begangen hätte wie Nianzou in Bielefeld, Nagelsmann den ebenfalls öffentlich als eigentlich total lieben Menschen, der nur seine Aggressionen nicht im Griff hat, bezeichnet und ihn als „Erziehungsmaßnahme“ mit sofortiger Auswechslung bestraft hätte? Da würde Nagelsmann bei Hernandez (oder erst einem Vidal…) aus dem Erziehen ja gar nicht mehr rauskommen :slight_smile:

Wenn ich etwas kritisiere, tue ich das manchmal gerne in satirisch überspitzer Form, wie GANZ eventuell dem einen oder anderen hier schon mal flüchtig aufgefallen sein KÖNNTE… :slight_smile:

Deswegen folgt direkt im Anschluss an diesen Post ein weiterer, in dem ich die eine oder andere Ironie zum Besten gebe, die ich eigentlich schon vor unserem Rückspiel gegen Villarreal verfasst hatte, aber unmittelbar nach unserem tragischen Ausscheiden aus der CL hier nicht reinstellen wollte, weil ich da sehr traurig war und es unpassend fand, mit solchen Satiren anzukommen.

Da aber inzwischen einige Tage vergangen sind und die Diskussion über Nagelsmanns öffentliche „Infantilisierung“ und „Psychologisierung“ von Spielern weitergegangen ist, poste ich diese Beiträge mit etwas Verspätung nun doch - siehe meinen nächsten Post direkt hier im Anschluss…

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HIER DIE FORTSETZUNG MEINES OBIGEN BEITRAGS

Ich möchte aber auch noch mal, diesmal in zugegebenermaßen ironischer Weise (ich bin ja nicht der Trainer), auf die Gedanken von @Alex eingehen, der da schreibt:

Eine spürbare Irritation wäre es vielmehr, wenn ein Trainer plötzlich anfangen würde, seine Spieler in der Öffentlichkeit konsequent nur noch als „Herr Upamecano“ oder „Herr Hummels“ zu bezeichnen. DAS würde für Aufmerksamkeit sorgen und bei den Spielern ein (möglicherweise erstmaliges) bewusstes Reflektieren über die Art und Weise ihrer Ansprache in Gang setzen.

DAS ist ja mal ein toller Ansatz, den Du da vorschlägst, Alex. Du bist mir ja einer!!!

Und noch dazu von genau jenem hintergründigen Humor, den ich so mag…

Per Art der öffentlichen Namensnennung GANZ subtil gewisse Leistungsanreize und dezent ironische IRRITATIONEN zu setzen, nach dem Motto: „WAS will uns der Autor damit sagen?“.

Deine Anregung sollte „Julian N.“ mal aufnehmen, indem er, natürlich mit todernstem Gesicht und ohne eine Miene zu verziehen, in der PK vor 100 Millionen TV-Zuschauern aus 37 Ländern folgende Ankündigung zum Besten gibt, um kaum wahrnehmbar, ja fast schon „subcutan“ die Hackordnung zwischen erwachsenen Führungsspielern und Mitläufern „anzudeuten“:

"Nun zur Aufstellung:

Antreten werden die Herren Neuer, Kimmich, Goretzka, Müller und Lewandowski sowie HERR NANDEZ!

Assistiert werden sie in ihren Bemühungen von Coco, Benni, Phonzy, Upa und einem gewissen King.

Je nach Verlauf darf Bambi später auch noch mitspielen. Tanni hingegen hat noch Hausarrest".


Jetzt mal wieder ernster!

Auch was @Jo_1 sagt, gibt mir - ernsthaft - zu denken.

Du bist offenbar der Meinung, dass Nagelsmann in zu „epischer Breite“ gewissermaßen die Persönlichkeitsrechte von Sané verletzt, wenn er ihn vor einer riesengroßen Öffentlichkeit „psychologisiert“, und Du meinst, dass dieses Vorgehen Sané „klein macht“ (da sind wir wieder bei der von mir erwähnten „Infantilisierung“…) und er dann später aus diesen amateurpsychologischen Klischees womöglich nicht mehr rauskommt?

Da stimme ich Dir absolut zu. Allein schon dieses „populistische“ Einschmeicheln gleich zu Beginn von Nagelsmanns Äußerung! Da sagte er, wie er es schon öfter getan hat, nachdem er sich über Sané GEÄRGERT hatte, dass er ihn „MAG“ und den (Spieler)Typen „SYMPATHISCH“ findet (P.S.: Genau dasselbe Muster wiederholte er übrigens ein paar Tage später bei der erzieherischen Auswechslung von Nianzou: supernetter Typ, der aber seine Aggressionen nicht im Griff hat…).

Sowas kann man doch nicht wörtlich nehmen (und erst recht nicht, wenn Pep jemanden „supersupersuper“ fand), da schwingen in Wirklichkeit ganz andere Botschaften mit!
Man kann jemanden auch durch demonstrative Umarmung kleinmachen…

Denn erstens, was soll er sonst sagen? Es ist doch absolut undenkbar, dass ein Trainer in einer TV-PK öffentlich zugibt, dass er den Spieler XY eigentlich ziemlich unsympathisch findet und mit ihm nur schwer zurechtkommt, denn „offiziell“ MUSS er JEDEN „mögen“.

Wenn mein Chef in einer öffentlichen Rede betonen würde, dass er mich „eigentlich mag“ und mich „im Grunde“ für einen „duften Typen“ hält, würde ich mich sehr unwohl damit fühlen.

Außerdem, was sollen dann die Kollegen denken, sollen die dadurch etwa neidisch auf mich werden, weil er die anderen noch nie „verbal geknuddelt“ hat?

Und Du hast recht, @Jo_1, dass das öffentliche, den Journalisten quasi in die Feder diktiertes Psychologisieren eines jungen Spielers fast schon was Verächtliches hat, sowas tut man jedenfalls nicht. Da schlüpft der selber noch sehr junge Nagelsmann dann eben DOCH in eine „Vaterrolle“, die ihm nicht zusteht, indem er „nachsichtig“ und „verständnisvoll“ über den kleinen „Leroy“ urteilt, der „wieder mal was ausgefressen“ hat (P.S.: So, wie er später Nianzou aus erzieherischen Gründen demontierte).

Dabei ist Sané ein erwachsener Mann und Familienvater, sollte sich auch so benehmen und sollte auch so behandelt werden…

Wenn man diesen Faden weiterspinnt (mir werden Dinge oft erst dann klar, wenn ich sie übertreibe und ironisiere…), landen wir sonst irgendwann noch bei einem hobby-psychoanalytischen Trainer, der in TV-PKs den anwesenden Journalisten leutselig kundtut:

"Ach ja, wissen Sie und-ich-finde-das-gut-dass-sie-das-so-offen-ansprechen, der Spieler XY (jetzt müsst Ihr Euch einen verniedlichenden Spitznamen dazu denken…), ich kenne ja seine Familie, der war schon immer so eine Art Sorgenkind.

Ich sollte ja eigentlich nicht darüber sprechen, und ich finde ihn auch echt süß.
Aber andererseits: erst war er Bettnässer, dann, noch in der D-Jugend, da hat er lieber mit Puppen gespielt und die Kleider seiner Schwester angezogen, aber nun gut, das gehört vielleicht nicht hier hin.

Jedenfalls finde ich ihn einfach total sympathisch. Aber wissen Sie, wenn so ein sensibler und fußballerisch hochbegabter Junge dann später in der A-Jugend und jetzt bei den Profis in so eine brutale Männerwelt reingerät mit lauter Konkurrenten, das ist dann schon irgendwie hart.

Jungs können ja SO grausam sein!

Man ahnt ja gar nicht, wie schlimm das für so eine empfindsame zarte Seele ist, in unserer kalten Leistungsgesellschaft… Und dann das Heimweh nach dem Elternhaus………

Außerdem kann doch nicht JEDER ein geistiger Überflieger sein.

Da muss man ihn doch erzieherisch auch mal in Schutz nehmen, da steht gerade Ihr von den Medien doch auch mit in der Verantwortung.

Und bloß, weil er nach dem Training nie mit den anderen zusammen duschen will, das ist doch kein Grund, ihn zu mobben oder gemein zu ihm zu sein, da muss man gerade auch als Trainer doch irgendwo auch Verständnis haben, wenn Sie verstehen, was ich meine.

Also ich finde ihn richtig sympathisch, und wir alle sollten ihm doch auch noch Zeit und Raum zur Entwicklung geben und überhaupt.

Ich sag ja immer: FÖRDERN UND FORDERN - dann werden wir an diesem kleinen Racker noch viel Freude haben".

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ich habe das sehr gerne gelesen. Spannend und natürlich unterhaltsam.

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Die anfängliche Souveränität bei seinen Pressekonferenzen ist jedenfalls nicht mehr so vorhanden wie zu Saisonbeginn. Die ging verloren, als auch der Fußball schlechter wurde. Da hat man gemerkt, dass der Druck langsam zu ihm durchdringt. Zuletzt hatte ich das Gefühl, dass er sich selbst verrannt hat seinem eigenen Anspruch gerecht zu werden, zu allem und jedem eine Meinung zu haben, zu dem er gefragt wird.

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