Und welche Berufsgruppen meinst du? Im Artikel wird ja das AG dies bezgl. klar zitiert:
Das AG Karlsruhe begründete das Urteil damit, dass die Sozialarbeiter kein Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialarbeit besitzen, das mit anderen Berufsgruppen wie der Seelsorge oder dem medizinischen Bereich vergleichbar wäre.
Und eig. ziemlich deutlich klargestellt, dass Sozialarbeiter:innen kein Zeugnisverweigerungsrecht haben:
Die Bundesregierung hatte sich indes im vergangenen Jahr auf eine kleine Anfrage der Linken im Bundestag gegen ein Zeugnisverweigerungsrecht für Sozialarbeiter ausgesprochen. Um Straftaten effektiv verfolgen zu können, müsse der Kreis der Zeugnisverweigerungsberechtigten auf das unbedingt erforderliche Maß begrenzt werden […]
Du verstehst mich vielleicht falsch. Ich finde es richtig, dass Sozialarbeiter aussagen müssen. Es kann nicht entscheidend sein, ob man Sozialarbeiter ist oder ob man es doof findet, aussagen zu müssen. Ich glaube auch nicht, dass sich irgendjemand entschließt, nicht Sozialarbeiter zu werden, nur weil er kein Aussageverweigerungsrecht hat, eher aus hundert anderen Gründen.
Genau das ist der Punkt. Wenn Fans (oder in anderen Fällen z. B. Drogenabhängige) nicht mehr offen mit Sozialarbeitern sprechen können, weil sie befürchten müssen, dass das dann am Ende bei der Polizei landet, betrifft das den Kern ihrer Arbeit. So zumindest mein Verständnis von Sozialarbeit.
Was zum Teufel hat hier Vorrang? Pyroverstöße haben nichts mit der Tätigkeit der Sozialarbeiter zu tun.
Es wurden durch diese Scheiße fast ein dutzend Menschen verletzt! Darunter ein KIND!
Mir völlig Hupe, ob von den Idioten sich künftig jemand einem Sozialarbeiter anvertraut. Das soziale Wohl von Straftätern und denen, die sie decken, ist mir weitaus weniger wichtig, als die Opfer!
Naja, du schreibst, als würde eine Bestrafung der Täter die Tat ungeschehen machen. Das wird es aber nicht. Klar, wir können natürlich nach Rache schreien, das hilft aber halt auch nicht weiter.
Wenn wir Taten ungeschehen machen wollen, können wir nur zukünftige Taten ungeschehen machen. Und hier gibt es zwei Strategien, die hier im Konflikt stehen:
Abschreckung durch Strafverfolgung
Gewaltprevention durch Sozialarbeit.
Aktuell ist die Situation, dass man durch die Vorgehensweise der StA weder die Strafverfolgung erfolgreich durchsetzen konnte (meines Wissens wurden die Täter jedenfalls dadurch nicht gefasst) und gleichzeitig die Arbeit der Gewaltprevention für zukünftige Fälle behindert.
Ja, eben. Schreib ich doch. Strafverfolgung hat zum Ziel zukünftige Taten zu verhindern (Abschreckung, Täter aus dem Verkehr ziehen). Nicht um Rache für verletze Kinder zu üben.
Deswegen ist doch die Frage berechtigt inwiefern die Vorgehensweise der StA nun dieses Ziel verfolgt hat. Bzw. Nebeneffekte hat, die evtl. Maßnahmen behindern, die das gleiche Ziel verfolgen.
Und da finde ich einfache Law-and-Order-Antworten zu billig.
Wenn man sich durch die Pyros selber verletzt, weil man bewusst das Risiko eingeht, ist das eine Sache. Aber wenn unbeteiligte, vielleicht auch noch Minderjährige verletzt werden, ist das eine ganz andere Angelegenheit und man muss schauen wer da nicht vorsichtig genug war.
Es gibt ja einen extra Pyrotechnik Thread…
Leider wusste ich nicht, wie ich meinen Beitag aus dem Fanclub Thread hierher verschieben kann, darum hier nochmals:
UEFA greift nach Pyro-Show durch! Bayern droht Stadion-Teilsperrung via @Onefootball. Read it here:
Wird nun spannend zu sehen, ob man sich nun 2 Jahre zurückhalten kann - das glaub ich mein Lebtag nicht, wahrscheinlich nicht mal zwei Spiele - oder ob man sich sehenden Auges „selbst aussperrt“…