Pundits - Von Experten und solchen, die sich dafür halten

Es gibt zwar Threads zu manchen Ehemaligen. Aber vielleicht macht ja auch ein (Sammel-)thread zu den diversen „Experten“ vom Schlage eines Matthäus, Schweinsteiger, Hamann & Co. Sinn? - Falls nicht, gern löschen.

Konkret hat sich der unsägliche Hamann ja mal wieder erblödet Kollege Tuchel Jammerei vorzuwerfen. Was soll er denn sagen, wenn er auf z.B. die IV angesprochen wird. Ja, habe gerade zwei IV spielfit, also werden die wohl spielen. Es nervt echt ungemein, immer diese Ratschläge lesen zu müssen. Aber vielleicht kann man so einen Thread ja auch nutzen, um die Prognosen von u.a. Herrn Hamann zu gegebener Zeit mit der Realität abzugleichen.

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Die meisten ehemaligen Spieler pundits ,auch in England sind als Trainer gescheitert oder hatten zumindest sehr bescheidene Ergebnisse.

Ehemalige Fußballer können teilweise Spielszenen gut erklären bzw die Perspektive des Spielers oder des Teams.

Wagner hatte anfangs bei Dazn mMn eine sehr gute Zeit.

Leider leiden fast alle ex Bayern Spieler pundits unter dem Syndrom den „eigenen“ Club schlecht reden zu müssen, mit wenig konstruktiver Kritik.

Darüberhinaus kommen zzt alle die wir dort bewundern dürfen aus der Zeit des mittelalterlichen Fußballs, also pre Generation Wembley.

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Ich denke, das liegt daran, dass Ex-Bayern-Spieler einen recht leichten Weg in diese Rolle haben, und einmal darin angekommen dann mit Kritik am ehemaligen Verein ihre Unabhängigkeit beweisen wollen. Zumindest diejenigen, die ausser der Bayern-Vita nicht viele andere Referenzen vorzuweisen haben. Wer einen landesweiten Legendenstatus geniesst wie Schweinsteiger oder Matthäus, steht da weniger unter Druck und kann objektiver sein. Aber die zweite Reihe der Hamanns, Effenbergs, Baslers, früher Scholl etc. muss sich anscheinend krampfhaft profilieren.

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Fallen nur Ex-Spieler unter die Rubrik?
Ansonsten gibt es ja noch Issac Cissé, den Taxifahrer. :slightly_smiling_face:

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Finde auch, dass Matthäus sich in der Spielanalyse gut weiterentwickelt hat. Dennoch fällt es ihm schwer die grundsätzlichen Philosophien und Ansätze der Top Trainer zu umreißen. Bin mir auch nicht sicher ob er zB deZerbi kennt. Schweinsteiger hatte ja schon immer Probleme mit Pep und damit dessen Philosophie. Dennoch gefallen mir seine Analysen zunehmend. Es ist aber mMn schon traurig, dass sie als ehemalige Weltklassemittelfeldspieler nicht erkennen, sehr das Team an Qualität in diesem Bereich leidet, unter Mittelfeldspieler eben nicht gleich Mittelfeldspieler ist bzw nicht alle Box to Box sein sollten/können.

Schockierend finde ich dann auch wenn sich diese ex Spieler über die Trainer oder gar Clubarbeit auslassen.

Mehmet auch wieder dabei

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Wer ist denn eigentlich derzeit noch so als „Experte“ unterwegs? Mir fällt auf, dass haufenweise Ex-Bayern (scheint eine gute Eintrittskarte zu sein) vor’s Mikro dürfen:

Babbel → immer wieder mal oder eher sporadisch?
Ballack
Basler
Effenberg
Gomez → oder ist der wieder raus?
Hamann
Schweinsteiger

Dazu international Freunde wie Hargreaves, Lizarazu etc.

Kommen Einige zusammen.

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Kahn vor seiner Zeit als CEO nicht zu vergessen und natürlich der bereits erwähnte Matthäus

Basler ist je (zum Glück) immer nur in einschlägigen Talks zu sehen.
Babbel selten aber meist pro Bayern, auch gern im Trikot und immer mit Mütze.

Ballack ist für mich unerträglich. Was der als Co-Kommentator für einen nicht enden wollenden belanglosen Senf zusammenbrummelt und damit 3-4 Spielszenen überlabert ist eigentlich nicht tragbar.

Matthäus nehm ich da mittlerweile eher gern, auch wenn wie oben schon geschrieben manche Dinge abgehen kann man ihm mittlerweile einigermaßen gut zuhören.

Die Benchmark ist für mich immernoch (und wird es vermutlich noch lange bleiben) Jürgen Klopp bei der WM 2006. Das war großes Kino. Eric Meijer ist aber auch ziemlich nah dran.

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Passend dazu neu bei Prime Video: Nils Petersen

Ich habe mich immer gefreut, wenn Sandro Wagner bei DAZN als Co ran durfte. War immer erfrischend und direkt, was er so von sich gab.

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Das schon, als Experte gut geeignet, für einen Co-Kommentator etwas zu anstrengend finde ich, man bekommt den Eindruck, er wird pro Wort bezahlt :wink:

Tuchel hat ja Didi gerade sehr schön abgebürstet…….

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Wen Uli da wohl meint, es sind ja die die er kennt.

Matthäus Hamann Basler Babbel Badstuber Scholl …… wen noch?

„Ich halte ja von TV-Experten relativ wenig, weil diese sogenannten TV-Experten wissen alles besser, haben aber selber alles noch nie besser gemacht. Die meisten dieser Herren, Didi Hamann an der Spitze, haben noch nie im Leben außer Fußballspielen irgendetwas geleistet und wollen uns allen klar machen, wie Fußball geht. Jetzt meinen sie, dass sie Präsident, Trainer, Sportdirektor und Platzwart vielleicht auch noch sind. Das stört mich sehr. Diese moralische Keule, wie sie dann kritisieren, wenn ein Spieler mal einen Fehler macht. Ich habe sie alle selber erlebt und selber waren sie keine Weisenknaben als Fußballspieler. Deshalb sollten wir aufhören und die Journalisten sollten sich ihre eigene Meinung bilden und schreiben und sich nicht hinter diesen sogenannten Experten verstecken.“
Uli Hoeneß hält wenig von Fernsehexperten.

Oha, in dem Fall ist es absolut richtig, nicht auch noch diese Quelle zu verlinken…

Inhaltlich will man sich mit UH eigentlich gar nicht mehr auseinandersetzen, oder? Da sind ja so irre viele Widersprüche zum eigenen Verhalten drin…
Und natürlich: wer nicht selbst mal Bundeskanzler war, sollte diesen nicht kritisieren.

Steuerfahndungsexperten halten wenig von Uli Hoeneß.

:smirk:
…> „Abteilung Task-..Selbstreflexion“ - oder: Zumal es an … „Vorlagen“ hierfür … „(nun wahrlich/…ehrlicherweise) n!cht mangelt“…!? :face_with_peeking_eye:
:grimacing:

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Alter ist das billig…

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Schau mal an.
Herr Romano hängt am Tropf von Spielerberatern und Vereinen.
Das hätte wohl niemand für möglich gehalten. :thinking:

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Wenn schon kein Greenkeeper, dann wenigstens Totengräber :upside_down_face:

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Mal was Grundsätzliches.

Fast alle so-called Experten, die man so in den Medien rumgurken sieht/hört, haben es nach ihrer aktiven Karriere selbst zuerst als Trainer versucht. Und fast alle sind entweder grandios gescheitert oder haben zumindest nur sehr spärliche Meriten erlangt.
Es sollte eine Binse sein, aber Fußball zu spielen oder ihn zu zu lehren, sind zwei Dinge, die tatsächlich Überschneidungen haben, aber letztlich komplett unterschiedliche Fähigkeiten verlangen. Es gibt ja das Narrativ, nach dem ehemalige Profis schon auf dem Spielfeld den zukünftigen Coach vermuten/erkennen lassen. Solche Fälle gibt es (aktuell etwa Xabi Alonso), aber es gehört halt soviel mehr dazu, um die Umsetzung zu gewährleisten:
Menschenführung, Didaktik, Rhetorik, …

Das große Missverständnis liegt meines Erachtens darin, dass man Exemplare von Ex-Profis kennt, die ihre Könnerschaft zu aktiven Zeiten mehr oder weniger rein instinktiv ausgeübt haben. Das schließt nicht aus, dass sie sich im Laufe ihrer Karriere auch mir Trainingsmethodik beschäftigten oder sich jene angeeignet haben, aber es ist keine hinreichende Garantie für die Expertise, wenn es um Vermittlung geht.
Ein interessantes Beispiel ist Zidane. Der Mann hat auch als Coach die CL gewonnen. Allerdings mit einer gnadenlos gut besetzten Elf. Wenn man zu seiner Zeit Real spielen sah, war es selbst unter der Lupe fast unmöglich, auch nur irgendeine Handschrift des Trainers zu erkennen - alles wurde über individuelle Klasse geregelt. Vielmehr hatte man am Bildschirm das Gefühl, sogar schlichte handwerkliche Fehler zu identifizieren, die allerdings im low-scoring game Fußball nicht die negativen Folgen hatten, weil sie durch das überlegene individuelle Talent der Spieler aufgefangen wurden. (Interessanterweise hatte Zidane seine Erfolge eher in dem Pokal-Wettbewerb CL und weniger in der Liga.)

Im Klartext:
Meiner Ansicht nach ist es durchaus möglich, dass die Ex-Profis unter den Experten (und ich formuliere das jetzt bewusst polemisch und überspitzt) keinen blassen Schimmer haben, wie Fußball auf dem Platz funktioniert.
Das, was sie während der aktiven Zeit hatten - Aura, Begabung, Instinkt - garantiert noch keine Expertise.
Das berühmte Wort KHR’s zu Hitzfeld, Fußball sei keine Mathematik, hat diesbezüglich für viel Schaden gesorgt. Denn natürlich ist Fußball zu einem großen Teil durchaus Mathematik. Wie anders sollte man denn sonst Analysen durchführen können, warum gewisse Räume auf dem Spielfeld entstehen (oder eben nicht), wenn sich Spieler oder Mannschaftsgefüge in bestimmter Weise auf dem Feld bewegen? Nahezu alle modernen Systeme fußen auf mathematischen Prinzipien. Wenn man das als „Experte“ aber nicht kapiert oder nicht rhetorisch auflösen kann, greift man halt zu schlichteren, griffigeren Erklärungen, warum ein Trainer es hinkriegt oder eben nicht, als da wären Populismen wie „Führungsspieler“, „Einstellung“ oder ähnliches.

Ich will damit natürlich nicht sagen, dass solche Faktoren, die man schlichter reinwerfen kann, gar keine Rolle spielen. Das tun sie zweifellos, und natürlich kann man das Spiel auch zu sehr verkopfen, oder man kann ein theoretischer Meister sein, aber praktisch nicht imstande, zur Mannschaft durchzudringen. Ein Xabi Alonso (oder unser aller geliebter Pep eben) scheinen beides zu beherrschen, und dazu haben sie noch die Aura des ehemaligen Weltklasse-Fußballers. A perfect match.

Was ich jetzt gar nicht bewertet habe, ist die charakterliche Frage, die auffällig viele Experten-Fuzzis dazu bringt, grade ihren Ex-Verein anzupinkeln. Als müssten sie beweisen, dass sie geistig unabhängig sind; und übersehen dabei, dass sie der öffentlichen Gier nach schlichtem Streit und einfachsten Antworten wieder nur als Abhängiger dienen, auf der Jagd nach Schlagzeilen und Clickbait.

Ich finde das alles sehr ermüdend. Mein Ideal ist eher auf der Prämisse eines ständigen Bildungsfernsehens aufgebaut, heißt:
Ich will, dass mir Dinge erklärt werden oder gesagt werden, die ich noch nicht weiß oder die ich noch nicht verstanden habe, und nicht, dass mein äußerst schlichtes Weltbild von irgendwelchen Hetzern bestätigt wird, damit ich mich noch geiler finde.

Unsere aktuelle Trainer-Diskussion, egal wo sie geführt wird, ob hier im Forum oder medial mit Wortmeldungen von Didi oder Loddar, zeigt mir in Form der Alternativ-Vorschläge wieder, welches Niveau sich ad hoc durchgesetzt hat. Dass (sofern nicht ironisch) Namen wie Magath kursieren oder überhaupt fast nur über „weiche“ emotionale Faktoren gesprochen wird, während man noch einer Mehrheit überhaupt erstmal den Namen De Zerbi bekannt machen muss, der unzweifelhaft momentan einer der innovativsten Fußball-Lehrer im Geschäft ist, sollte so eigentlich nicht sein.
Wenn die „Experten“ ihren Job nur passend ausfüllen würden.

EDIT:
Möglicherweise nehme ich den Fußball natürlich auch nur zu ernst. Zum it’s just entertainment-Zyniker hat’s bei mir noch nicht gereicht. Ich bin da eher bei Bill Shankly… :wink:

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