ich bin kein „Breitensportkenner“ - deshalb meine Frage an euch:
wie schätzt ihr die bisherige (mager erscheinende) Medallienausbeute ein?
kommen unsere Sportarten noch? war das bisher so zu erwarten? wo haben wir was liegen lassen (ganz sicher im Kajak der Frauen)?
Kerber schickt sich übrigens an, auch ihr drittes Spiel beim Abschiedsturnier zu gewinnen, das wäre sicher eine der unerwarteten Medallien - und dazu gefällt Andrea Petkovic am Mikro auch sehr!
und sorry, wenn ich in der Deutlichkeit und Intensität meiner Wortwahl das Kirchen-Thema betreffend zu heftig unterwegs war und vor allem die sportlichen Themen überlagert habe (dafür gibts ja den Gesellschafts-Thread) - bei dieser Institution sehe ich (belegbar) rot und bekomme dezent Schaum vorm Mund…
konzentrieren wir uns hier aufs sportliche und anverwandte (das die Chinesen - insbesondere die Schwimmer:innen) mitmachen dürfen ist echt krank) - alles weitere lasse ich im anderen Thread los
Gold Niederlande
Silber Frankreich
Bronze Deutschland
in Asien „es bleibt in der Familie“ kommentiert würde?? Und dabei sind die genannten euorpäischen Länder nicht einmal in kriegsähnlichen Zuständen oder Konflikten, wie Süd- und Nordkorea.
Da muss ich immer an Alfred Dorfer denken, der bzgl. Essensplanung mal in seinem Programm gesagt hat: „Ich geh zum Asiaten…warum sagt eigentlich niemand: Ich geh zu Europäer“?
Naja, das Gleiche kann man auch sagen im Wintersport.
Etwa Rodeln: Da werden die Medaillen oft unter Deutschland/Österreich/Italien (i.d.R. Südtirol) aufgeteilt.
Gefühlt war das bei den Olympiaden schon immer so (oft?). Das deutsche Team startet mit einer eher spärlichen Medaillenausbeute. Dies bessert sich dann zum Schluss hin, mal mehr mal weniger.
Die Ablaufchronologie der Sportarten scheint auch immer ähnlich zu sein.
Also vielleicht ein strukturelles Thema.
also wenn das bei dir schon „Pöbeln“ ist, würde ich gerne wissen, wie deine Ausführungen in anderen Threads auf deiner eigenen Skala verortet werden. Oder simma ein bissl sensibel?
Ich mach hier noch ein wenig Werbung für das Basketballspiel, Brasilien : Deutschland.
Es wird nicht genügen, nur die eigene Gruppe gut abzuschließen. Insgesamt sind es jetzt drei Gruppen, wobei die jeweils beiden Gruppenbesten und zwei von den drei besten Dritten weiterkommen. Es gibt außerdem bereits eine Art Setzliste für die ko-Spiele: So werden die beiden besten nach der Gruppenphase gegen die beiden qualifizierten Gruppendritten spielen (wer gegen wen wird dann gelost). Gleiches erfolgt mit den Teams Nr. 3 - 6. D.h. wenn man unterstellt, dass die USA wohl die beste bzw. mindestens zweitbeste Mannschaft stellen werden, wäre es gut, dann selbst der andere (erst- oder) zweitbeste zu werden. So kämen die Amis frühestens im Finale …
Deutschland hat Frankreich in der Gruppe. An sich ein klangvoller Name (Wembanyama und noch ein paar mehr). Aber heute mussten sie gegen Japan, die gegen Deutschland klar unterlegen waren, in die Overtime.
Wenn Deutschland das heute gewinnt, wäre das eine prima Ausgangsposition im abschließenden Spiel gegen den Gastgeber Frankreich, die dann schon unter Druck stehen könnten.
Es sind übrigens erfreulich viele Bayernspieler bei Deutschland dabei, nämlich vier von 12 (das sind schon mehr als die fünf von 26 bei der Fußball-EM). Allerdings stehen zwei von ihnen, Niels Giffey und Oscar da Silva, ziemlich am Ende der Rotation und werden eventuell gar nicht zum Einsatz kommen.
Deutschland klar überlegen … aber (der ehemalige Bayern-Spieler,) Maodo Ló, ein Schatten früherer Tage (nun gut, hatte die ganze Saison Verletzungsprobleme).
Kann man generell schon so sagen. Die ersten 4 Tage liefen allerdings wirklich nicht gut. Ein Sturz beim Reiten hat eine Medaille in der Teamwertung verhindert. Die Schützen haben allesamt ins Klo gegriffen. Und es gab ne Menge 4. und 5. Plätze. Die aktuelle Ausbeute spiegelt also nicht wirklich das Leistungsniveau wieder.
Es ist aber auch so, dass man in einigen Disziplinen gar nicht erst nennenswert vertreten ist. Beim Fechten ist Deutschland nur noch eine Randnotiz und bei allen neueren/moderneren Sportarten, ist man kaum oder teilweise sogar gar nicht vertreten (Skateboard, Mountainbike, etc.).
Immerhin läuft es bei den Schwimmern wieder besser. Da ging ja zwischenzeitlich gar nichts mehr aus deutscher Sicht. Dieses Jahr gab es eine Goldmedaille und diverse Finalteilnahmen mit zich deutschen Rekorden.
Also ja: Die guten Tage kommen noch, aber es ist bisher schon enttäuschender als man erwartet hat.
Starkes drittes Viertel der deutschen Basketballherren vor allem in der Defensive - mittlerweile wieder 9 Punkte vorne. Das sieht doch wieder ganz gut aus.
Ich denke wir sollten uns aufgrund der deutschen Sport-Nicht-Förderung damit anfreunden, dass Ausbeuten an zweistelligen Goldmedaillen in Zukunft nicht mehr der Standard sind.
Wenn man sich anschaut, wie andere Länder (Japan, Großbritannien, Frankreich) in ihren Sport investieren ist es ein Offenbarungseid, was mit Deutschland passiert! Systematisch heruntergewirtschaftet…alles konzentriert sich auf Fußball. Frühere deutsche Paradedisziplinen wie Rudern, Fechten, Kanu…alles nicht mehr vorhanden. Da muss in der Sportförderung schnellstens ein Umdenken her, sonst wird man in Zukunft weiter zurück fallen.
Beispiel: Der chinesische Pistolenschütze der gegen die beiden deutschen auf 10m Gold gewonnen hat ist Vollprofi! Da können unsere Hobbyschützen noch so viel Freizeit opfern…da sind sie nie auf Augenhöhe.
Findest du?
Damentennis war für mich (bis auf wenige Ausnahmen, z.B. Swiatek) zuletzt zu häufig sehr eindimensional mit wenig taktischem Finesse und einer sehr starken Fokussierung auf Grundlinienspiel mit dem Ziel, den Ball hart und mittig zu platzieren, bis sich die Chance für einen Gewinnschlag ergibt.
Im Herrentennis gibt es natürlich auch genügend solcher Spielertypen und da kommt auch noch der Aufschlag dazu, der oft nicht mehr returniert werden kann (vor allem auf Rasen).
Allerdings findet man hier mMn insgesamt noch mehr Variationen und auch noch unterschiedliche Spielertypen und vor allem auch noch mehr Spieler, die auch mal den Weg ans Netz suchen.
Was Damentennis für mich persönlich auch weniger attraktiv macht ist die große Fluktuation in der Weltspitze und dadurch das Wegfallen der Rivalitäten von denen dieser Sport irgendwie schon immer lebte. Gefühlt tauchen jedes Jahr 5 neue Namen in den Top Ten auf und werden dann nach 1-2 Jahren wieder durch noch jüngere Spielerinnen, die noch schärfer spielen ersetzt und fallen wieder zurück.
Ich bin natürlich froh, dass sich meine Lieblingssportart Tennis wieder in einem Aufschwung befindet.
Kleiner Fun-Fact noch hierzu:
Während Fußball ja eine Sportart ist, bei der ein Fehler zu viel sein kann, ist es beim Tennis oft weitaus weniger schlimm, Fehler zu machen. Ich war vor Kurzem bei einem Trainerseminar und da wurde uns mitgeteilt, dass der erfolgreichste Spieler aller Zeiten Novak Djokovic während seiner gesamten Karriere eine Bilanz von 53% zu 47% hat, was gewonnene und verlorene Punkte in alle seinen Matches betrifft.
Jannik Sinner hat sich im Übrigen auch deswegen gegen eine Karriere als Ski-Profi und fürs Tennis entschieden, weil er sagte, dass im Skisport jeder noch so kleine Fehler tödlich ist, während man beim Tennis eigentlich immer wieder die Chance bekommt, Fehler auch innerhalb eines Spiels zu reparieren.
Ich freu mich auf die nächsten Tage und hoffentlich noch ein paar spannende Matches in Einzel und Doppel.
Das ist wirklich krass. Ergänzend fand ich gestern die Ausführungen von Petkovic während des Kerber Einzels interessant. Tennis mag zwar ein Sport sein, in dem man mal einen Fehler machen kann, weil man ihn immer ausgleichen kann. Gleichzeitig kannst du dich aber egal bei welchem Spielstand (natürlich bei entsprechendem Gegner) nicht „ausruhen“, einen Gang zurückschalten, wie in anderen Sportarten und darfst nie zu weit denken. Immer nur an den nächsten Punkt, den nächsten Schlag. Sonst kippt das Spiel plötzlich… man kann auch nach 1:6 und 1:4 noch das Match gewinnen.
Ich schaue mehr Herrentennis, aber eher, weil bei den deutschen Damen niemand das aktuelle Zverev Niveau hat. Und durch die Zverev Spiele kennt man dann die anderen Herren und schaut sich auch deren HF und Finale gerne an.
Doppel sieht man ja eigentlich nur bei Olympia. Das finde ich richtig geil, spätestens seit wir mal zufällig bei der US Open in New York waren (und auch noch in Queens übernachtet haben). Wir haben dann mal beim Training auf Außenplätzen zugeschaut…das Tempo dieser Ballwechsel im Doppel ist Irrsinn. Auch wenn das jetzt nicht die Top-Top-Top-Spieler waren.
Hast du da (übersichtlich, schnell verständlich) explizite Zahlen oder Artikel dazu? Bin eben beim Lesen hier über „Fechten“ gestolpert. Das war ja wirklich mal eine Paradedisziplin. Ist der Abschwung wirklich mit „mangelnder Förderung“ zu erklären? Spannend und schwierig, eine Trendumkehr zu schaffen.