Aber warum eigentlich? Aus meiner Sicht war/ist Irankunda ein Spieler vom Campus. Sein Transfer wurde in der offiziellen Verkündung in der Rubrik Campus-News aufgeführt und vom Direktor Nachwuchsentwicklung kommentiert. Wenn man solche Posten (Nachwuchsleiter) schafft und ein Spieler explizit am Campus ist, dann verstehe ich wenn der Sportvorstand sich nicht damit beschäftigt hat. Also ich würde in so einer Position gerne auch etwas eigenverantwortlich betreuen wollen.
Naja, da machst du es dir (Eberl etc) aber sehr leicht. Der ist ja kein Benno Schmitz, der mit der klaren „U23/Regionalliga“ Zuordnung kommt. Glaubst du wirklich, die haben den von Australien nach München gelotst mit einem Gespräch zu glorreichen Zukunft am Campus? „Wir sehen dich mittelfristig als absolute Stütze unserer Amateure?“ Oder anders: es wird ja oft über „Durchlässigkeit“ zu den Profis gesprochen. Wenn das Organigramm so strikt ausgelegt werden würde, wie du es z´tust („dein Ansprechpartner ist der Nachwuchsleiter, von den Profis siehst, hörst, sprichst du erstmal niemand und der Sportvorstand ist NUR für die Profis da“) würdest du das ja komplett konterkarieren. Und ich fürchte, dass die Fälle Aznou, Wanner, Irankunda, Tel den FCB nicht gerade attraktiver für Toptalente machen. Und vielleicht taucht in einem Jahr Bischof in dieser Reihe auf.
Wahrscheinlich hat Eberl seinem legendären Referenten Sport den Teamslink weitergeleitet.
Nein natürlich haben sie ihn zum FC Bayern gebracht mit der Möglichkeit irgendwann für die erste Mannschaft zu spielen. Aber natürlich wurde er erstmal am Campus eingeplant.
Aber nur weil Eberl (und co) nicht mit ihm gesprochen haben, heißt es doch nicht, dass nicht über ihn gesprochen wurde. Also ich gehe doch stark davon aus, dass im Verein kommuniziert wird und Analysen von den Spielern an das Trainerteam weitergeleitet werden. Für mich auch schon fast stringenter, weil in einer optimalen Welt arbeiten am Campus die Verantwortlichen, die Talente besser einschätzen können.
Jetzt können wir natürlich darüber diskutieren, ob Irankunda gehen musste, weil die Verantwortlichen am Campus ihm keine Zukunft zutrauen oder weil es von Eberl und co kommt. Im ersteren Fall kann ich mit der Kommunikation leben, im zweiten Fall sollte auch Eberl sprechen.
Die jetzige Lösung ist doch ideal. Ständige Leihen bringen es auch nicht unbedingt, wie man an genug Beispielen vorher sehen konnte. Und noch ne Weile in der 2. Mannschaft und sein Marktwert löst sich in Luft auf. Jetzt spielt er 2. Englischen Liga wo die halbe Liga vermutlich gut mit Bundesligisten mithalten könnte. Wenn er dort durchstartet, dann bekommen wir in 1-2 Jahren locker 20+ Mio. vom Weiterverkauf, oder ziehen die Rückkaufoption und haben ihn dann bei uns. Wenn er es dort nicht schafft, dann hätte er das bei uns erst Recht nicht.
Finde man sollte viel öfter so vorgehen.
Irankund hat ja auch schon gemeinsam mit der ersten Mannschaft trainiert. Ich glaube also schon, dass Eberl/Kompany/Freund sich da hätten mit ihm zusammen setzen sollen.
Die ganze Geschichte lässt noch weiter den Rückschluss zu, dass die Talente bei Bayern eher „lästiges Beiwerk“ (ich weiß, dass das übertrieben formuliert ist, aber so kommt es halt rüber) sind, als ein Kernpunkt der Bayernstrategie.
Ok der Punkt überzeugt mich fast. Aber nur fast, was aber auch eher an dem Gefühl liegt, das ich bei ihm habe.
Auch hier fast Zustimmung, nur würde ich es mehr in Grautönen formulieren. Talente sind definitiv kein Kernpunkt der Strategie und werden wenn überhaupt als Bonus gesehen. Ob Talente Teil der Strategie sein sollten, sei mal dahingestellt.
Ich gehe davon aus, dass der Verantwortliche für die „Loan Army“ an seinen Vorgesetzten - genauso wie der Sportvorstand an den AR - berichtet ( sidekick zum Thema Strukturen).
Wenn dann der Name fällt, kommen doch folgende Fragen auf:
- Wie hat sich der Spieler beim ausleihenden Verein entwickelt
- Gibt es eine Perspektive im Kader Profi oder Kader Amateure für ihm (VK bitte Stellungnahme)
- Wie wird die weitere Entwicklung eingeschätzt
Und jetzt die für mich entscheidenden Fragen:
- Was erwartet der Spieler von uns
- Wie sieht der Spieler seine Zukunft
Wenn das so bei jedem einzelnen Spieler nicht laufen würde, wäre das für eine Firma mit MRD € Umsatz nicht nur ein Armutszeugnis sondern auch ein Grund dass ich mich bewerben würde.
Wenn der Spieler weg will und die Perspektive so naja ist, dann versucht man die Kosten für die Ausbildung oder die Transferkosten wieder hereinzubekommen.
Wenn der Spieler Perpektive hat, muss man ihm erklären, dass es aktuell im Profikader schwer sein wird und er sich entweder weiter verleihen lässt (Wanner) oder sich versucht über topleistungen bei den Amas zu empfehlen.
Wenn er die Amas scheut, baut man sich eine Weiterverkaufsbeteiligung oder matching Right ein.
Deshalb kann ich mir auch vorstellen, dass Malik Tillmann jetzt nicht zu uns zurück ist, war Stamm beim CL Teilnehmer und hätte eine Perspektive als Backup gehabt.
„Das Wichtigste war, dass der FC Bayern einen richtigen Plan für ihn entwarf. Sie haben ihn nicht einfach nur so verpflichtet“, sagte damals Griffin gegenüber „Front Page Football“. „Sie werden Leute haben, die sich um ihn kümmern. Es wird mehrere Vollzeitmitarbeiter geben, die er jederzeit anrufen kann und die für ihn da sind.“
Hat offenbar nicht so richtig funktioniert.
Der Plan gab es wohl doch nicht bzw. hat man ihn nicht konsequent umgesetzt. Oder es war am Ende einfach egal.
Nico und Niklas nehmen die Situation/den Transfer von Irankunda als Anlass um über die Jugendarbeit bei Bayern zu sprechen und kommen zum gleichen Schluss wie Justin
Das ist aber doch durchaus die Frage:
Natürlich war das einjährige „Abenteuer“ für und mit Irankunda beim FCB keine reine Erfolgsgeschichte.
ABER:
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Wir haben 4 mal so viel für ihn bekommen als bezahlt und haben sowohl eine Rückkaufoption als auch eine nette 50% Weiterkaufsbeteiligung
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Der Spieler hat für alle Zeiten den „vom FCB für interessant befunden“ Stempel und spielt jetzt statt der zuvor für deutsche Verhältnisse eher 3.klassigen A-league in der mit Abstand besten 2.Liga der Welt, die von den MW her eher wie die untere Hälfte der BL
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Er hat von dort aus sehr reele Chancen sich in die beste Liga der Welt hoch zu spielen
Wenn das trotz allem (natürlich wäre noch schöner wenn er sich wie ein Musiala direkt bei den Profis festspielen geschafft hätte!) KEIN Win-Win ist weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr…
Nein, eigentlich überhaupt nicht.
Es geht hier um den vor einem Jahr offenbar vorgestellten Plan. Und der kann doch nicht allen Ernstes so ausgesehen haben?
Ne, es war auch mal wieder weniger darauf bezogen (sorry) sondern natürlich eher auf die komplette Diskussion seit die Meldung mit Watford rauskam, wo man die Aussage
auch als generellen Tenor des Scheitern sehen könnte…
Und ja, wie geht der Spruch, ich glaube so:
„Willst du Gott zum Lachen bringen, erzähl ihm von deinen Plänen.“
Es ist eher traurig, was man für einen Plan bei Irankunda hatte (oder auch nicht) und wie die kommunkation über die Leihe hinweg abgelaufen ist (bzw. nicht abgelaufen ist). Natürlich gilt bei jedem talent, dass zu Bayern komt, dass es auch gut sein muss, damit es hier erfolgreich sein kann, aber das aktuelle Bild, was der Bayern in Bezug auf talente und Jugendspieler abgibt wird eher nicht dafür sorgen, dass Talente grundsätzlich davon träumen für Bayern zu spielen. Wenn man weiterhi Talente bekommen will, muss das drumherum bei den Talenten auf jeden Fall nochmal verbessert werden.
Ich würde mal schwer von ausgehen, daß bei einem Verein wie unserem bei den Jugendspielern, wo man sowas wie einen „Plan“ mit/für sie macht, der in weit über 90% der Fälle so nicht aufgehen wird.
Und daß man sich auf den Kopf stellen kann wie man will und das wird sich nicht ändern - natürlich werden diese Pläne in den meisten Fällen im Nachhinein zu optimistisch sein. Den wahrscheinlichsten tatsächlichen Weg (nicht nur bei uns sondern auch JEDEM anderen Topverein) mit paar Leihen und anschließendem Verkauf:
Der lässt sich halt nicht so richtig als „sexy und attraktiv“ verkaufen…
Ich würde sagen, man ist in der Jugendarbeit im Vergleich mit anderen Topklubs relativ weit unten anzusiedeln. Vereine wie PSG, Barcelona, Manchester City, Liverpool, Arsenal und sogar Real Madrid sind da besser als Bayern. Und das ist schade.
Und wie gesagt ist die Kommunikation einfach unterirdisch, jeder Spieler hat Respekt verdient und der hat bei Irankunda mMn gefehlt.
Leider (oder zum Glück) ist das nicht richtig.
Also ich finde, die aufgezählten Klubs machen es alle besser als Bayern. Welcher Topklub bleibt dann noch übrig?
https://fcbayern.com/de/news/2025/07/nestory-irankunda-wechselt-zum-fc-watford
Der Irankunda-Abschied jetzt auch offziell.