Nagelsmann: Entlassung kam zu früh

J. Nagelsmann hat man nicht zu zeitig entlassen, sondern zu zeitig nach München geholt.
Er hätte sich auf 1-2 anderen Stationen die Hörner abstossen und weitere Erfahrungen sammeln sollen.

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Nagelsmann ist freigestellt, nicht entlassen. Bayern kann vom neuen Verein Ablöse verlangen. Ich hätte ihn zwar noch nicht entlassen, aber dann wäre Wunschtrainer Tuchel wieder nicht greifbar gewesen. Nagelsmann hat die Spielweise der Bayern nicht verbessert, eher verschlechtert und den Spielfluss langsamer gemacht. Bei diesem Kader muss man unangefochten weit oben in der Tabelle stehen, das ist nunmal Fakt. Die Formschwankungen sahen mir so aus, als ob da zu viel Lustlosigkeit in die Suppe gekippt wurde. Auch gestern, wie man es deutlich bei Choupo-Moting sehen konnte. Auch vermute ich, daß die Ursachen für dieses angekratzte „Mia san mia“- Image weiter oben in der Führungsetage zu suchen ist. Der Salihamidzic ist mir nicht ganz geheuer…

Bei allem Respekt für deine Meinung - man kann den Nagelsmannfußball bei Bayern sicherlich kritisch sehen, aber „den Spielfluss langsamer“ gemacht, das sehe ich nicht so. Eher das Gegenteil.

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Richtig und der Punkt bzgl. Ablöse kann natürlich finanziell noch gut sein für den Verein. Ansonsten ist es aber aus sportlicher Sicht natürlich hin wie her, ob man es nun als „freigestellt“ oder „entlassen“ bezeichnet.

Gibt es eine sportliche Sicht auf ein Anstellungsverhältnis?

Klar, wer steht an der Seitenlinie und leitet das Training und wer nicht.

Mir fehlt so ein bisschen die Phantasie, dass da jemand den Nagelsmann von der FCB-Gehaltsliste nimmt UND dem FCB auch noch eine Ablöse zahlt.

Andererseits gibt es wohl keinen Bereich, in dem dermaßen Geld verbrannt und mit absurden Summen um sich geworfen wird wie den Fußball, also warum eigentlich nicht?

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Jeder hat seine Meinung. Nur, ich hätte gern gewusst, worin der Spielfluss schneller geworden ist. Wenn dies so wäre, dann kämen die Gegner nichtmal annähernd vor das Bayern-Gehäuse. Vielleicht war es in manchen Spielen so, aber bestimmt nicht oft. Der Ball lief/läuft deutlich langsamer als noch unter Pep Guardiola in den eigenen Reihen.

Ich möchte niemandem seine Meinung vorschreiben, nichts läge mir ferner. Unter Nagelsmann habe ich den Versuch (wenn auch sehr oft nicht gelungen) gesehen, den Ball sehr schnell vertikal nach vorne ins Zentrum zu befördern. Alle im Sprint nach vorne, und dann mal sehen, was passiert. Einige haben es ja als Chaosfußball bezeichnet, so weit würde ich vielleicht nicht gehen, aber es war schon nah dran. Ballverschleppung und Quergeschiebe ist nun wahrlich nicht das, was ich Nagelsmann vorwerfen würde. Dagegen war der Pepfußball bei Bayern eher die gemütliche Dampflok.

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Kick and Rush - Fussball meinst du…Spiel mit langen Bällen. Das sehe ich nicht als spielerischen Fluss. Lange Bälle sind Glücksache, sieht vogelwild aus, weil dadurch viele Bälle verloren wurden. Wenn man Bälle verliert, ist der Spielfluss gestört und somit eh langsamer.

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Nein, kein Kick and Rush. Das ist planloses Gebolze nach vorne, das war sicher nicht Nagelsmanns Stil. Es war bei Nagelsmann der Versuch, schnell und mit direkten Pässen gezielt nach vorne zu kommen, um eine frühzeitige Formierung der Abwehr zu verhindern. Die Idee halte ich auch nicht für grundverkehrt, die Umsetzung allerdings war oft nicht gut. Woran das lag, kann man lange drüber diskutieren.

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Bin da bei Lukenwolf. Das Spiel wurde viel schneller, es ging hin und her wie beim Tennis. Oder meinst du mit Spielfluss die Passsgeschwindigkeit in Ballbesitz?

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Das kann man so pauschal auch nicht sagen. Gerade nach klarer Führung ist es fast schon absurd weiterhin so zu spielen.

Es ist dem Team unter Nagelsmann (nahezu) komplett die Fähigkeit abhanden gekommen, ein Spiel zu variieren. Im Spiel, im Tempo etc.

Dazu gehört eben perfektes Pass und Positionsspiel, aber schon 1000 mal thematisiert.

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Ich denke, man kann da Beispiele für beide Sichtweisen finden, nur graben sich halt Situationen, wo mal ein Pass in die Tiefe gespielt wurde, meist von Upa, eher ins Gedächtnis ein.

Mir wiederum fiel auf, wie schwer wir uns doch sehr oft unter Nagelsmann taten, das Pressing zu umspielen, wie schleppend dadurch der Aufbau geriet, oder wie oft wir im MF hängen blieben, weil es keine klaren Passfolgen gab und jemand beim Dribbeln den Ball verlor. Der Versuch, schnell zu spielen, scheiterte auch oft an technischen Unzulänglichkeiten, fehlender Passpräzision, schlechter Ballannahme usw. Viel tiefer im Gedächtnis ist bei mir jedoch der Eindruck geblieben, dass wir oft vergeblich versuchten, Wege durch eine massierte Abwehr zu finden, vor allem ohne Choupo. Wäre das Spiel also durchweg schneller gewesen, wären solche Situationen auch nicht so oft entstanden. Wie gesagt, an die Ausnahmen erinnert man sich, besonders wenn Tore daraus entstanden, wohl eher.

Edit: Beim Freiburg - Match diese Woche konnte man durchaus sehen, dass immer wieder Spieler zu Tiefenläufen ansetzten (Sané), aber der Pass dann nicht gespielt wurde, kam mehrfach vor. Ob das eine Anweisung war?

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Ich kann nur für mich sprechen, jedem sei seine eigene Ansicht selbstredend gestattet: ich erinnere mich an wirklich zahllose Aktionen unter Nagelsmann, wo man den Ball in der Abwehr hatte und dann versucht hat, mit schnellen Steckpässen nach vorne ins Zentrum zu kommen, was dann viel zu oft nicht gelungen ist. Gott, was hab ich da teilweise die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen und mir gedacht: warum nicht mal zumindest ein wenig mehr quer, oder auch etwas mehr über außen? Hat sicherlich viel mit Passqualität zu tun, aber das Grundkonzept war für mich zumindest auf schnellen Zentrumsfußball ausgelegt. Von der Idee her schnell (oder gar zu schnell) - wenn dann die Pässe nicht ankommen, dann natürlich langsam, wenn man so möchte. Unter Tuchel sehe ich zumindest wieder den Versuch, ein klein wenig mehr Kontrolle und Geduld da hineinzubekommen.

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Das wollte ich auch gar nicht in Abrede stellen, ich sagte ja, es lassen sich beide Perspektiven begründen. Was jetzt überwog, sollen meinetwegen die Statistiker klären.

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Es geht ja auch nicht um entweder / oder sondern wann man wie spielt um maximal erfolgreich zu sein.

Dazu gehören aber nun einmal erst ein einmal die technischen und taktischen Voraussetzungen die permanent trainiert werden müssen.

Es spricht ja überhaupt nichts dagegen mal schnell vertikal in die Schnittstelle zu spielen um schnell zum Erfolg kommen zu können. Dazu braucht es aber sauberes gut getimtes Pass und Laufspiel, sonst hast Du sofort wieder Ballverlust und ggf einen gefährlichen Konter mit ggf Gegentor. Mindestens aber wieder hohen Aufwand für erneuten Ballgewinn.

Und schon garnicht muss man weiter so spielen, wenn man klar in Führung ist. Und genau das waren ja die größten Probleme in der Nagelsmann Zeit

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Nagelsmann war ja kaum älter als seine Spieler. Könnte es der Fall gewesen sein, dass er diese extreme Präzision à la Pep oder hoffentlich auch Tuchel nie ganz so einfordern/-trainieren konnte, da er womöglich eine eher Kumpelhafte Art an den Tag legen musste und (ob ebenjenes geringen Altersunterschiedes) vllt. weniger natürliche Autorität besaß?
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er mit derart haarsträubenden Schlampereien und Ungenauigkeiten zufrieden gewesen ist; sein Gesicht war es wohl oftmals nicht😅

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Hatte diesen Gedanken oft. Mal ganz polemisch: ich mit meinen 12 Jahren Berufserfahrung plus Top-Ausbildung hätte keinen Bock auf ein junges Rumpelstilzchen als Chef, der selbst nur sagt „wie“, aber das Umsetzen mein Problem ist. Vll hab ich auch ein Ego-Problem, aber da wäre ich glaube ich in guter Gesellschaft im Bayern-Kader. :sweat_smile:

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Glückwunsch zu deiner Top Ausbildung. Wie kommst du darauf, dass es keine Hinweise zur Umsetzung gab? Und könnte top ausgebildetes Personal sich den best practise zur Umsetzung nicht auch selbst erarbeiten.