Nagelsmann: Entlassung kam zu früh

Hoch gepokert, (fast) alles verloren.
Ich darf mal kurz meine Gedanken zusammenfassen. Am 19.03.22 steht man nach einer unglücklichen Niederlage in Leverkusen im DFB Pokal Viertfinale, hat in der Liga einen Punkt Rückstand vor dem direkten Duell gegen den Tabellenführer und hat 2 Tage vorher erfahren, dass es gegen Man City im Viertelfinale geht.
Oliver, Hasan und Herbert setzen sich zusammen und beschließen das Ende von Nagelsmann.

Man verpflichtet Tuchel und stattet ihn mit einer Carte Blanche für die aktuelle Saison aus. Motto „Lerne doch mal die Mannschaft kennen und nächstes Jahr starten wir durch“.
Statt sich selbst einzugestehen, dass der Kader nicht so gut und ausgeglichen ist, wie gedacht, die WM bei dem ein oder anderen ein Formeinbruch ausgelöst hat, sucht man einfach einen Schuldigen.
Und das Ganze mit der Vorstellung, dass Tuchel durch zwei Trainings alle Probleme beseitigt, die diese Mannschaft hat. Als wäre der Franz Trainer und es ist egal, wer in der Kabine sagt „Gehts raus uns spielt Fußball“.
Sehen wir den Dingen in die Augen: Der FC Bayern kann international finanziell nicht mit der Premier League mithalten. Wir sind wieder im Jahr 2009 angekommen und könnten Lahms Sueddeutsche Interview auf Wiedervorlage legen.
Statt einen Kapitän zu haben, der die Strategie kritisiert, hat der FCB 2022 einen, der seinem TW nachweint.
Man gibt Kimmich die Binde, aber nur wenn Neuer verletzt ist und Müller nicht spielt. Wie sollen sich da die notwendige Hierarchien bilden?
Man stellt einen Kader mit 6 potentiellen RV (Cancelo, Sarr, Stani, Pavard, Mazraoui, Kimmich) und nur einem 34 jährigen Mittelstürmer zusammen. Man kauft Spieler, weil sie auf dem Markt sind und nicht weil sie zur Spielweise oder offene Kaderlücken schließen.
Bei anderen Traditionsvereinen sorgen diese Fehler, die dich in der Saison 10 Punkte kosten, für einen Absturz aus dem Mittelfeld auf einen Abstiegsplatz. Wenn du mit plus 20 Punkte auf Platz 2 startest, wirst du halt jedes Jahr knapper Meister.
Für mich ist die Kombi Hainer, Kahn, Brazzo gescheitert und ich sehe bei keinem der drei eine Möglichkeit, dass einer das Ruder herumreißt. Hainer hat zu wenig Ahnung von Fußball, Kahn fehlt die fehlt das Gefühl für aktuelle Entwicklungen und Brazzo ist ein fleißiger Arbeiter.

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