Eine der geilsten Coverversionen aller Zeiten.
Starker Track mit einem berührenden Hintergrund.
Absolut.
Das ist das spannende bei vielen der hier vorgestellten Songs. Viele transportieren nicht nur die Musik, sondern eben auch ein Stück Geschichte/Zeitgeschichte/Kultur.
Eine Dose Bier bei Parteibeitritt
Zu meinem Soundtrack gehören aber noch ein par andere Sachen, vor allem aus dem Bereich Anime… da wären z.B.
oder
und natürlich mit das Beste, was Asien/Japan im Bereich Rock derzeit zu bieten hat.
Tolle Idee, toller Thread - danke fürs Erstellen und danke auch an alle für die vielen inspirierenden Posts!
Auch für mich ist Musik ein wichtiger Teil meines Lebens. Eigentlich schon seit Kindheitstagen, wenn auch in einigen Lebensphasen mehr als in anderen. Über die letzten Jahre hat sich ziemlich verändert, wie ich Musik höre. Und das nicht nur, weil die Stereoanlage nicht mehr der zentrale Punkt der Wohnung und meines Lebens ist (Familie, andere Prioritäten you know). Nein, auch weil sich technisch und somit auch gesellschaftlich einiges geändert hat.
Zum einen ist die heutige universelle Verfügbarkeit von Allem zwar irgendwie ein Segen, aber nicht nur. Mit diesem Überangebot muss man auch erstmal umgehen können!
Zum anderen hat sich durch die Technik stark verändert, mit wem ich Musik höre.
Ich bin im Osten aufgewachsen und hatte dort also meine ersten Jahre des bewussten Musikerlebens. Geprägt wurde ich vor allem durch Westradio. Ansonsten war das Angebot sehr überschaubar. Irgendwann als Jugendlicher konnte ich mir endlich, endlich einen Kassettenrekorder kaufen, so dass ich Musik aus dem Radio aufnehmen konnte. Und vor allem konnte ich dadurch endlich Musik mit anderen teilen und von anderen bekommen. In meiner Erinnerung trafen wir uns fast täglich mit den Rekordern um dann mit Überspielkabeln (nicht zu verwechseln mit Diodenkabeln ) Kassetten zu überspielen. Plattenspieler gab es zwar in fast jedem Haushalt, aber leider kaum brauchbare Platten, zumindest keine aktuelle internationale Musik. Alle paar Jahre gab es auf dem DDR-Label Amiga mal lizensierte Versionen von Alben internationaler Künstler - besser als nichts, aber auch nicht mehr als der Tropfen auf dem heissen Stein. Aktuelle Alben aus dem Westen wurden auf dem Schwarzmarkt für so um die Hundert Mark angeboten (in etwa ein Monats-Lehrlingsgehalt). Somit war jedes Album, das sich über zwei, drei Ecken auf Kassette überspielen liess, richtig wertvoll. Es kam auch öfter vor, dass wir uns Alben, die wir in vielleicht 4. bis 5. Überspielgeneration ‚hatten‘, neu überspielten, wenn jemand an eine bessere Aufnahmequalität gekommen ist (direkt von Platte war der selten erreichte Goldstandard).
Kurzum: aktuelle Musik war rar und wir waren hungrig danach. Und wir hörten viel gemeinsam, schon alleine durch die Überspielungen in Echtzeit.
Mit dem Mauerfall änderte sich natürlich schon mal alles. Angefangen damit, dass ich mir vom ‚Begrüssungsgeld‘ gleich 4(!) Platten kaufen konnte (meine erste eigens Gekaufte war „Porsche, Genscher, Hallo HSV“).
Damit begannen die Dekaden, in denen ich am Monatsanfang (wie man so schön sagt) erstmal in den Plattenladen gegangen bin. Platten wurden verborgt, auch nach wie vor überspielt, Mix-Tapes wurden gemacht und so weiter…
Jedenfalls habe ich in dieser Zeit viel gemeinsam mit anderen Musik gehört.
Als sich CDs später einfach so kopieren liessen, reichten wir sie stapelweise hin und her. Und als wir dann nicht mehr ganz so jugendlich waren und deshalb nicht mehr so oft in der Gruppe Musik hörten, war das immer noch ein guter Austausch. Nicht nur um an andere Musik zu kommen, sondern auch im Sinne von Kommunikation darüber. „Hier hör mal die.“, „Wie fandest Du die?“. Noch ein paar Jahre später wurde der Austausch technisch noch etwas einfacher, weil statt eines Stapels nur noch ein Stick rüber gereicht werden musste.
Mit Aufkommen des Streamings allerdings, einhergehend damit, dass die Allerwenigsten noch Geld für Musik (jenseits der Streaminggebühren) ausgaben, änderte sich das komplett. Nicht nur hatte kaum noch jemand Dateien im Angebot, sondern es wollte auch niemand mehr irgendwas angereicht haben.
Somit hat sich auch der Austausch über Musik in meinem Freundeskreis fast erledigt - obwohl es die gleichen Freunde sind, die jeweils natürlich auch weiter Musik hören. Das heisst im Gegensatz zu früher habe ich im Moment das Gefühl Musik ‚alleine‘ zu hören. Das schmälert zwar den reinen Genuss nicht, aber mir persönlich fehlt dieser Austausch.
Früher war es ein Mangel (für mich) und deshalb steckte viel Energie in der Beschaffung von Musik. Heute brauche ich die Energie dafür, das Überangebot von mir fernzuhalten (das Kostbare ist ja nicht mehr die Musik, sondern die Zeit, die ich fürs Musikhören habe), aber dennoch Sachen zu finden, die ich gerne höre.
Was sich nicht geändert hat: ich höre nach wie vor fast ausschliesslich ganze Alben. Unter anderem weil ich sie als Kunstwerke so hören möchte, wie die Künstler und Künstlerinnen sich das gedacht haben.
Geschmacklich habe ich auch vieles durch - in dem Sinne, dass ich es immer noch schätze, aber meistens nicht mehr höre. Eigentlich bin ich immer auf der Suche nach neuer Musik. Neu oder auch nur neu für mich. Deshalb war ich sehr neugierig auf diesen Thread. Und auch überrascht, dass ich neben vielem, was ich schon kannte und mochte (oder nicht mochte), auch einiges fand, was ich nicht kannte und trotzdem mag oder sehr interessant finde. Diese hohe Trefferquote hätte ich nicht erwartet! Das macht richtig Spass und ich freue mich auf viele weitere tolle Beiträge!
Weil der erste Schwerpunkt hier Folk war, fange ich auch mit zwei Indie-Folk-Bands an, die ich sehr schätze (besonders die jeweils ersten drei Alben):
Fleet Foxes - Helplessness Blues
Bon Iver - Calgary
Ist ja beides auch schon ein paar Jährchen älter (von 2011 glaube ich). Aktuell läuft bei mir gerade diese kleine feine Platte:
Misha Paniflov - Together
Danke für den spannenden EInblick - gerade für mich interessant…
ich bin zwar im Westen geboren und aufgewachsen aber die Entwicklung der Musik im Osten hat mich schon immer interessiert - einmal im Bereich Punk und vor allem im Bereich Folk (Stichwort Folkländer, Saitensprung oder Wacholder usw.) - da gibt es mittlerweile auch spannende Seiten im Netz (z.B. Ostfolk Aktuell) oder auch Literatur (Bernhard Hanneken - Deutschfolk – Das Volksliedrevival in der BRDDR Buch | Deutschland | Bücher | Mags & Books | CPL-Musicshop oder auch der Soundtrack dazu… VA - Deutschfolk - Soundtrack zum Volksliedrevival in der BRDDR 12CD Box | Folk / Worldmusic | Deutschland | Europa | CPL-Musicshop)
auch hierzu wird es im Laufe der Zeit sicher noch Musikbeispiele von mir geben
Danke an @AchWas für die Erwähnung der wunderbaren Fleet Foxes…!
Außerdem wollte ich noch @KurtRambis antworten bezüglich der Hip-Hop-Jazz-Verbindung, aber da kam mir @Bussard73 zuvor, dem ich mich aber sowas von anschließe: Guru’s Jazzmatazz-Platten sind wirklich der ideale Einstieg für dieses Genre.
Mein persönlicher Klassiker hierfür ist GALLIANO…
Außerdem stelle ich einfach mal den Fußball-Bezug wieder her:
Vielleicht erinnert ihr euch, dass unser aller Mehmet Scholl in den 90ern einige Compilations initiiert hat, die allesamt recht lohnenswert sind, vereinigen sie doch größtenteils Musik, die damals auch im legendären ATOMIC CAFE gespielt wurde. Für die Nicht-Münchner: das ATOMIC war für München etwa das, was das Berghain für Berlin ist, nur mit anderer musikalischer Ausrichtung: hauptsächlich Pop britischer Prägung. Mehmet war da auch sehr oft anzutreffen, wie auch etwa die Jungs der Sportfreunde Stiller, sehr sympathische Kerle übrigens, Peter Brugger auch großer Bayern-Fan. Im Atomic hab ich eine wesentliche Zeit meiner Jugend verbracht… hach.
Und wo wir schon bei Fußball und britischer Pop-Musik sind:
der schlicht beste Fußball-Film aller Zeiten ist FEVER PITCH, die (englische! - es gibt auch ne amerikanische Version, Finger weg davon) Verfilmung von Nick Hornby’s Romanklassiker über einen extremen Arsenal-Fan. Garniert ist der Soundtrack dazu mit feinster Musik, daraus der Klassiker (und ein großer Einfluss übrigens für OASIS) der LA’S: „There she goes“.
@AchWas : superinteressanter Beitrag, vielen Dank! Von den drei von dir vorgestellten Interpreten kannte ich nur die Fleet Foxes, die anderen klingen vielversprechend
Was wir definitiv gemeinsam haben: Musik am liebsten als ganzes Album zu hören - ein Riesenunterschied zum Playlisthören mit diversen Bands.
Und lacht mich gerne aus: ich höre auch heute Musik sehr oft von CD über eine gute Anlage, vor allem wenn ich „bewusst“ hören will. Mein CD-Regal (samt Inhalt, versteht sich) gebe ich für kein Geld der Welt her

Und lacht mich gerne aus: ich höre auch heute Musik sehr oft von CD über eine gute Anlage, vor allem wenn ich „bewusst“ hören will.
da gibts nichts zu lachen…
auch wenn ich dank Homeoffice mein Spotify-Premium-Abo bis zum Exzess nutze und im Schnitt aufs Jahr gesehen um die 150 Songs pro Tag höre geht nichts über CDs und natürlich Vinyl - da wird auch weiterhin fleißig gekauft (alleine auch schon um die Künstler zu unterstützen!!!)

Und lacht mich gerne aus: ich höre auch heute Musik sehr oft von CD über eine gute Anlage
Ich auch. Gerade bei Klassik ist streaming nur auf Reisen eine Option.
Die loudness-war Diskussion müssen wir auch noch führen. …
Klar ist die Klangqualtität ganz entscheidend. Hat bei mir sogar dazu geführt, dass ich mich anderen Musikstilen zugewandt habe (Folk z.B.).
Sehr zu empfehlen:
Music Friday von unserem Ex-Spieler Markus Babbel auf Instagram.
Jeden Freitag (wie könnte es anders sein) stellt er einen seiner Lieblingssongs oder einen Tipp seiner Freunde vor. Jedesmal in einem anderen Retroshirt. Und in einer lustigen selbstironischen Art und Weise, die mich immer wieder zum lachen bringt.
Pump up the Volume und you understand what i mean
Danke insbesondere für die Ost-Perspektive.
Bin selber Wessi, habe aber als Neu-Berliner Mitte der 90er noch mitbekommen, wie abgemeldet die Ostbands wie Karat, Puhdys, Silly etc. nach der Wende waren. Erstmal musste dort ja (verständlicherweise) das lange vorenthaltene Bedürfnis nach Westmucke gestillt werden.
Später gab es für die Ostcombos noch ein verdientes Revival (bis auf die viel zu früh verstorbene Tamara Danz).
Tipps diesbezüglich:
Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, von wem ich den Tipp für den folgenden Song bekommen habe - ich weiß nur, dass er mir spontan sehr gefallen hat. Von einer Band mit dem Namen „Comic Book Heroes“ (was vielleicht nicht die beste Idee war, wenn man danach auf Google sucht ). Es muss nicht immer komplex und mit komplizierten Soli sein - ehrlicher, gerader Rock ist in manchen Situationen auch einfach nur gut. In diesem Sinne: reinhören und Spaß haben, wem es gefällt! (btw: ich habe den Song gehört, bevor ich die Jungs im Video gesehen habe: ich hätte eine eher „middle-age Rockband“ erwartet und war bass erstaunt, dass die noch so jung sind)

LA’S: „There she goes“
Schöner Song. Den Film sah ich leider nicht, „Fever Pitch“ aber ist eines der großartigsten Bücher über Fußball (und vieles mehr). Die Frau in dem Video erinnert mich an die junge Marianne Faithfull. Hier ist sie nicht mehr so jung, aber umso beeindruckender (feat. Nick Cave):
ich möchte Herrn Gundermann ergänzten
„Instandbesetzt“: großartiges Lied. Nachdem ich - vielleicht 2009 - eine Fernsehdoku über Silly (in der alten Formation) gesehen hatte, musste eine CD her, die mich auf mancher Autofahrt begleitet hat. Tamara Danz: ganz groß. Spannend die Erzählungen über die „grünen Elefanten“, mit der sie die Stasi düpierten: in jeden Songtext wurde ein Klops eingebaut, der der Zensur anheimfallen MUSSTE. So dass die eigentlichen subversiven Botschaften in dessen Windschatten unentdeckt mitsegeln konnten. Scheint funktioniert zu haben.
Diese Power erinnert mich an einen Parforceritt, den ich Anfang der 70er im Radio hörte und „natürlich“ auf dem unverzichtbaren Tonbandgerät mitschnitt. Als „Mountain“ Jahre später in Kiel auftraten, habe ich mir das nicht entgehen lassen. Ihr Frontmann war in den 60ern Produzent der „Cream“. Mit 42 wohl einem Ehegattenmord aus Eifersucht zum Opfer gefallen.
Felix Pappalardi Felix Pappalardi - Google Suche