Passiert… und kommt vor.
Das Spiel noch zu verlieren ist einfach auch Unvermögen. Verletzte hin oder her.
Unter Pech würde ich es nicht einordnen.
Passiert… und kommt vor.
Das Spiel noch zu verlieren ist einfach auch Unvermögen. Verletzte hin oder her.
Unter Pech würde ich es nicht einordnen.
Darauf können wir uns einigen: das Spiel noch zu verlieren, war Dummheit. Aber dass Kane nicht das 1:0 macht, war Pech … ok !?
Von mir aus. Auf dem Niveau entscheiden diese Kleinigkeiten. Wer macht zuerst das Tor, wer vergibt zuerst große Chancen.
Ich tu mich ehrlich gesagt mit dem Begriff Pech schwer.
Sehr schöne Zusammenfassung des Themas Statistiken und XG, sehe ich genauso. Zuerst kommt die subjektive Betrachtung und Einschätzung des Spiels. Und dann kommt die Überprüfung durch objektiv gemessene Kriterien. Tatsächlich triggert es mich auch immer etwas, wenn ich das Gefühl habe, dass die Vorgehensweise anders herum ist - auch wenn das vermutlich ebenfalls legitim ist. Ist allerdings nicht die Weise, auf die ich mich am Liebsten über Fußball austausche.
Und wenn es eine Abweichung gibt zwischen subjektiver Einschätzung und objektiven Maßstäben, sollte man seine Einschätzung nochmal sehr kritisch hinterfragen. Wenn es übereinstimmt, darf man sich bestätigt fühlen. In meinem Fall bedeutet das bezogen auf das Spiel gegen Inter Mailand: Wir haben ein gutes Spiel gemacht, wir haben uns einige Chancen herausgespielt, wir haben hinten nicht viel zugelassen, ergo: Wir müssen nicht alles komplett umstellen im Rückspiel. Hätten XG gesagt es war ein Chancenplus für Inter hätte ich die Meinung nochmal überdenken müssen. (Mal ganz abgesehen davon, dass meine Meinung natürlich keinen Einfluss auf das Rückspiel haben wird ^^)
Und aktuell nehme ich mir schon auch heraus, einzelne statistische Bewertungen durchaus in Frage zu stellen. Je größer die Stichprobe, desto weniger stelle ich die Statistik logischerweise in Frage.
Bei dem Schuss von Kane z.B. hieß es, dass der einen XG-Wert von 0,2 hatte. Da kann ich beim besten Willen nicht mitgehen. Hier der Abschluss als Standbild:
Für mich sind auch auf diesem Niveau die Kleinigkeiten entscheidend. Trifft Kane und Bayern geht in Führung, dann kann das Spiel (wohlbemerkt kann, nicht muss), eine ganz andere Wende nehmen. Stattdessen trifft Inter zum 1:0. Das ist doch auch letztlich die Faszination, die Fußball auf uns alle ausüben kann, denke ich. Und daher bin ich auch optimistisch, was das Rückspiel angeht: alles ist noch drin.
Zumindest hat man im Laufe dieser Saison schon auffallend häufig Pech.
Die Idee ist eigentlich ganz einfach: Hast Du Dich schon mal bei dem Gedanken ertappt: „Boah, die Bayern hatten so viele so gute Torchancen, da müssen sie einfach mehr als ein Tor machen“? Die xG-Statistik hilft Dir, diese Intuition zu überprüfen, indem sie Deinem subjektiven Gefühl ein objektives Maß für die Qualität der Chancen gegenüberstellt. Vielleicht waren die Chancen in Wirklichkeit gar nicht so gut, wie Du dachtest, und das eine Tor war doch ein ziemlich gerechter Ertrag angesichts der Qualität der Chancen.
xG kann dabei nur die Qualität der Chancen bewerten. xG kann nicht bewerten und bildet daher auch nicht ab, ob die Bayern sich noch mehr Chancen hätten herausspielen sollen oder ob sie die Chancen, die sie hatten, noch besser hätten zu Ende spielen sollen.
Wenn die Anzahl der tatsächlich geschossenen Tore über einen längeren Zeitraum (20, 25 Spiele und mehr) unter den xG bleibt, dann ist mangelnde Qualität der Spieler eine mögliche Erklärung, ja (bei 20 bis 25 Spielen könnte man wahrscheinlich noch eine Formkrise statt mangelnder Qualität diagnostizieren, wenn man gnädig ist).
Eine andere mögliche Erklärung wäre, dass der Trainer die Spieler falsch einsetzt oder eine Taktik verfolgt, die nicht den Stärken der Spieler entspricht. Dann können die Spieler nichts dafür, dass sie unterhalb ihren xG bleiben.
„Glück“ oder „Pech“ oder nicht ist ein Streit über Semantik. Würdest Du zustimmen, dass auch der beste Schütze der Welt nicht zu 100 Prozent kausal deterministisch bestimmen kann, wo ein Ball landet, den er schießt? Wenn ja, dann können wir diese Abweichung zwischen gewolltem und tatsächlichem Trefferpunkt als den irreduziblen, vom Schützen nicht beeinflussbaren Rest zwischen Sollen und Sein „Zufall“, „Glück“ und „Pech“ oder irgendwas anderes nennen, aber der bezeichnete Sachverhalt ist immer der gleiche: Kane hat bei dem Schuss Pech gehabt.
Dies ist nicht unbedingt sinnvoll. Ein statistisches Modell könnte auch systematisch verzerrt sein, und in diesem Fall würde die Statistik mit zunehmender Stichprobengröße nicht korrekter (dies ist aber wahrscheinlich bei den meisten xG-Modellen nicht der Fall).
Ich bin zwar kein Gegner der xG und anderer Werte, aber sicher einer derjenigen, die sich nach einer Niederlage nicht freuen( bzw beruhigter sind) , wenn wir gute xg hatten.
Für mich die Mutter aller Statistiken-l( leider noch ohne xg) hier - nach den Daten war Brasilien in etwa gleich/ mit leichten Vorteilen für Deutschland…. Das Ergebnis ist allerdings bekannt. Ob das einem Brasilianer ( Frauen natürlich inbegriffen) Trost gegeben hat?
Schon spannend, da sieht man, wie sich in der Erinnerung so manches verklärt.
Aber jetzt meine ich zu erinnern, dass in der zweiten Hälfte die 0:5-Brasilianer recht viel versuchten, um in Richtung Ehrentor zu kommen.
War halt nur absolut harm- und hilflos.
16 Flanken - angekommen 0%.
18 Torschüsse - da steht halt nicht, wieviele aufs Tor - war’s am Ende mehr als der eine zum 1:7?
Wieder einmal Schmunzeln: ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe…
https://x.com/xGPhilosophy/status/1333516417333923843?s=19
Die gibt es durchaus - und sind prompt zumindest wesentlich näher am tatsächlichen Ergebnis als die Statistik Sammlung oben.
Und es war halt völlig klar auch ein Freakergebnis - da war dann halt wirklich fast jeder Schuss aufs Tor für uns (da warens 10, „normal“ ist aber nur so jeder 3. Schuss aufs Tor auch wirklich eins) und bei den Brasilianern (immer noch 8 Schüsse aufs Tor) ewig überhaupt keiner…
Im Endeffekt gibt XG meistens zumindest besser als jede andere Statistik den „gefühlten“ Spielverlauf wieder - und das ist ja auch immerhin schon mal was!
Und das ist auch kein Zufall, man hat in der Offensive Spieler angehäuft die noch nie effizient oder konstant in ihren Leistungen waren. Was Olise mit 22 (jetzt 23) Jahren in seiner ersten Saison an Scorern liefert haben Sane und Coman nie geschafft und Gnabry ein einziges Mal 19/20.
Wenn dann Kane mal keine 2 Tore macht oder Musiala fehlt wird es halt schnell zum Glücksspiel.
Das Spiel ist ja quasi der Posterboy der „Daten zeigen nicht die Wahrheit“-Fraktion. Das halte ich für eine grundlegende Missinterpretation der Daten.
Die xG wurden von Ibiza ja schon gepostet. Noch wichtiger für mich ist hier aber (und das gilt für xG ebenso wie für alle anderen Stats) der Spielverlauf. Und da sehen auch die „Basic Statistiken“ sehr deutlich aus, mit dem richtigen Blickwinkel.
Hier hilft insbesondere die Trennung nach Halbzeiten. Warum? Zur Halbzeit führte Deutschland 5:0 und stellte den Spielbetrieb danach in der zweiten Halbzeit quasi ein. Löw äußerte sich später dahingehend, den Gastgeber bewusst nicht noch weiter düpieren zu wollen und das in der Halbzeitpause so besprochen zu haben.
Statistiken der ersten Halbzeit
Dass es nach dieser Halbzeit 5:0 steht und nicht 2:0 oder höchstens 3:0, bleibt natürlich ein Ausreißer. Aber Deutschland war sehr wohl nach Statistiken klar überlegen.
Und in der zweiten Halbzeit stellte Deutschland die Offensivbemühungen wie gesagt nahezu ein. Im US-Sport spricht man hier oft von „Garbage Time Stats“. Genau das war hier der Fall, und Brasilien kämpfte sich nach Stats ein bisschen heran.
Statistiken der zweiten Halbzeit
Man sieht hier ganz gut die angezogene Handbremse der Deutschen in der zweiten Halbzeit. Der Blick auf die Stats nach 90 Minuten verfälscht hier enorm.
Datenquelle: https://www.sofascore.com/football/match/brazil-germany/lUbsYUb#id:4768172