MSR409: Boateng, BVB und die Bayern Frauen

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Wir diskutieren diese Woche zahlreiche große Themen, die sich rund um den FC Bayern München ergeben haben – darunter die Causa Boateng sowie das sportliche Abschneiden beider Profiteams. Oberdorf-Schock überschattet Bayern-Sieg Bayern-Youngster mit Nationalelf-Debüt: Wer ist Felipe Chávez? Baldige Rückkehr von Musiala und Davies: Wie löst Kompany sein Luxusproblem? Die Männer des FC Bayern München schlagen den BVB mit 2:1, die Frauen sind mit einem 5:1 gegen den 1. FC Köln ebenfalls erfolgreich. Überschattet wird das Wochenende indes von der Causa Boateng. KEINEN ARTIKEL MEHR VERPASSEN – JETZT UNSEREN WHATSAPP-KANAL ABONNIEREN! In unserer neuen Podcastfolge sprechen wir darüber, warum uns…

Ich habe gerade den Teil zu dem Frauen im neuen Podcast gehört (den restlichen Teil höre ich noch morgen)

Während des Podcast habe ich mir mal auch so meine Einschätzung zu der aktuellen Saison und den damit verbundenen Ereignissen überlegt.

Die Saison fühlt sich aktuell irgendwie an wie ein Fiebertraum. Ich stimme Jonathan zu, auch ich habe mich auf diese Mannschaft total gefreut.
Da in den letzten Jahren immer wieder Lücken im Kader waren oder die Positionen nicht immer top besetzt war (in Reihe zwei) und jetzt in dieser Saison ein fast perfekter Kader da steht.

Bei der Personalsituation steht man aktuell vor einen mittelgroßen Scherbenhaufen. Man hat aktuell nur eine defensive Mittelfeldspielerin, in der Innenverteidigung muss aufgrund vieler kleiner Wehwehchen immer rotiert werden und offensiv sind zwar alle wieder fit aber vielen dieser Spielerinnen fehlt aktuell die Form.

Ergebnistechnisch kann man sich aktuell wenig beschweren (bis auf Barcelona und Jena). Aber sportlich ist es Teilweise sehr zäh. Spielerisch fehlt oft die Kreativität und Lösungen. Der Spielaufbau ist sehr vorhersehbar und es geht offensiv halt oft über Bühl.

Es lag garantiert in den letzten Spielen auch daran, dass das Barcelonaspiel in den letzten zwei Wochen immer noch im Hinterkopf war. Aber man muss der Mannschaft sehr hoch anrechnen, das sie sich durch das Spiel in Barcelona nicht so haben zermürben lassen. Die letzten drei Spiele waren nicht übertrieben gut und es waren die gleichen Probleme wie die Spiele davor aber diese Spiele trotz der Vorgeschichte zu gewinnen, schaffen nicht viele Mannschaften und das ist etwas was mir zusätzlich aktuell etwas Hoffnung gibt.

Ich hoffe das sich nach der Länderspielpause die Personalsituation etwas verbessert und das auch das Trainerteam in der Länderspielpause Gedanken zum spielerischen macht und dort neue Ideen entwickelt. Man darf immer nicht vergessen, das wir einen neuen Trainer haben.

Das musste jetzt irgendwie raus…

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Ich denke man sollte bei den Frauen auf jeden Fall auch sagen, dass der Kader eigentlich wirklich breit genug ist. Viel breiter kann der nicht mehr werden ohne dass die Stimmung kippt.
Und wenn sich nach der Länderspielpause die Situation etwas lichtet, wird möglicherweise auch alles andere wieder etwas besser.
Und wenn die Verletzungen langfristig sind, kann man eventuell auch in Winter reagieren, wie man es auch im letzten Winter getan hat.

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#Fiebertraum: Für mich genauso!! Ein einziger gefühlter Horrortrip die letzten Wochen.

Aber ansonsten: Höchst feinfühlige Zusammenfassung des emotionalen Schocks angesichts des zertrümmerten Kaders - hat mir sehr gefallen!
„Das sollte eigentlich die Saison werden, jetzt kommt (europäisch) der große Angriff - , das rückt jetzt in ganz ganz weite Ferne, und unsere Sorgen sind ganz woanders!“
Mini Korrektur an Jonathan: Auf den AV-Positionen bleiben uns drei, nicht zwei gesunde Spielerinnen: Naschenweng, Gwinn, Kett.

Die Frage nach einem möglichen Strukturproblem des FCB in puncto Verletzungen beantwortet Georg, wie ich finde, großartig: Es sind so viele Möglichkeiten, Kriterien, Szenarien denkbar, dass eine halbwegs belastbare Aussage in der Richtung auch mir unmöglich scheint.
Im Nachgang wird von Justin zu Recht darauf verwiesen, dass alle Forschung überwältigend männlich orientiert geprägt ist - seit Jahrhunderten.

Ich möchte hier nochmal darauf hinweisen, dass dieses Thema im Zentrum der Forschungsabteilung Innovation Hub von Kynsica steht - eine von männlicher Vorprägung losgelöste, frauenspezifische Erforschung von Trainings-, Körper- und halt auch Verletzungsspezifika im Frauenfußball und Frauensport.
Kynsica ist für die meisten im Forum ja gern der Fußballgewordene Teufel, weil von MCO-Michele Kang gegründet und betrieben.

Aber zumindest Kangs Argumentation ist deckungsgleich mit Justins und Georgs genannten Forderungen: Bei einer Forschungsarbeit in einem Club sind die Ergebnisse zu klein, zu wenig repräsentativ, zugleich die Kosten zu hoch. Bei einer Club-übergreifenden Forschung hingegen können Ergebnisse erzielt werden, die dann über das MCO-Universum hinaus dem ganzen Frauen-Fußball zugute kommen.

Ich hätts auch gern, dass diese Themen vom FC Bayern in Kooperation mit dem DFB im neuen Forschungszentrum, welches gerade für Dutzende Millionen an der Ingolstädter Straße gebaut wird, abgefrühstückt würden. Aber stimmt: Den Bau happich lediglich geträumt…
Über die Schnarchnasigkeit von Verband und Verein waren wir uns letzte Woche schon einig: Wenn Oberdorf und Zadrazil darauf warten, wann aus der Ecke Hilfe kommt, können sie auch gleich ihre Invalidenrente einreichen.

Ich erneuere meine Einschätzung: Kang meint es ernst mit ihrem Anliegen, die Sport- (zumindest aber die Fußball-)Welt für Frauen zu verbessern. Und: Sie macht es jetzt - und vertröstet nicht auf irgendwann, wenn die „Verhältnisse und die Entwicklungen“ und blablabla.
Kang faselt nicht mehr von einer Erhöhung der Sichtbarkeit der Frauenfußballs, bis endlich alle Oberdorfs im FF im Krankenhaus liegen.
Ich finde es lohnt, ihr mal im Original zuzuhören:

Den Hinweis von Justin auf die Rotationsfrage finde ich sehr erhellend. Straus rotierte eher wenig - im Winter das halbe Team verletzt. Barcala rotierte „gefühlt jeden Spieltag die ganze Mannschaft“ - der Verletztenstand ist schlimmer als zuvor. Das war also auch nicht das Allheilmittel…

Hoch interessant fand ich eure Ausführungen zum psychologischen Switch vieler FCB-Fans (und auch bei euch selber) durch das Barca-Debakel.
Es war tatsächlich nur ein einziges beschissenes Spiel. Ich möchte zu bedenken geben, dass die Erwartungen, wenn sie von einem einzigen Debakel so komplett demontiert werden, vielleicht auch ein wenig zu rosafarben gewesen sein können? „Extreme Vorfreude sehr abgeflacht in einen anstrengenden Alltagstrott“ - besser hätt ich die emotionale Achterbahn auch nicht beschreiben können. Und Georgs Reise ins psychologische Innenleben des Teams finde ich schon großartig - genau so erlebe ich das grad auch.
Bei mir ist’s umgekehrt gewesen: Meine Besorgnis rund um das Barca-Spiel war nicht so groß wie eure, explizit wie jene von Justin. Und ich fühle mich vom Mindset der letzten drei Spiele da ein bisschen bestätigt. Mit meinen Worten: So schnell kriegt man dieses Team nicht klein, da steckt ne Menge Resilienz drinne. Und irgendwie baue ich darauf…
(PSG hatte 2024 eine fußballerisch mehr als bescheidene Hinrunde. Mal kucken, wer Ende Mai 26 in Oslo auf den Platz läuft…)

Aber natürlich habe ich durch die Verletzungen (und das schrittweise Zerbrechen meiner Traum-Startelf) ebenfalls grad ein Fußball-Trauma zu verarbeiten: Meine Träume nach den Testspielen und mit der Hoffnung auf die Rückkehr von Oberdorf, Stanway, Naschenweng und Dunst waren mit rosa noch bescheiden umschrieben.

Ich bin nun auch ein bisschen erleichtert über die Länderspiel-Pause, die allerdings lediglich fürs Team hinterm Team eine Denkpause am grünen Tisch ist: Von den FCB-Spielerinnen wird kaum eine am Campus sein. Daher dürften wir uns auch nicht allzu viel Neues aufm Platz erwarten: Selbst wenn Barcala, Schöne und Co. sich viele nette neue Dinge überlegen - zum Einstudieren kann es so schnell gar nicht kommen.
Der Survival-Trip geht weiter.

Klasse Podcast - war sehr spannend für mich zu hören.

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Hier kurz meine Meinung in Stichpunkten:

  1. Sehr schwaches Bild die Youtube Kommentare zu deaktivieren, grenzt für mich an Zensur
  2. Ein Hetzjagd auf einen Menschen zu unterstützen, der im ersten Fall verurteilt wurde mit einer gerechten Strafe (auch wenn Euch das Urteil nicht gefällt ist es so zu akzeptieren), und im zweiten Fall es nicht mal ein Verfahren gab, da anscheinend die Beweislast nicht groß genug war und er somit als UNSCHULDIG gilt, auch wenn das Euch nicht gefällt, ist für mich ebenfalls sehr schwach.
  3. Die Fankurve zu feiern wo Leute ein Schild gegen Boateng hochhalten wegen Gewalt, die gleichen Fans aber anderen Menschen aufs Maul geben, nur weil sie einen anderen Verein unterstützen, ist an Lächerlichkeit gar nicht zu überbieten. Und diese Fans fordern dann auch noch Stadionverbote gegen solche Gewalttäter aufzuheben … dazu fällt mir nichts ein.

Ja es stimmt ich habe mich nicht näher mit der causa Boateng befasst, aber ich vertraue eben unserer Justiz und die bekannten Urteile, alles andere ist Spekulation, Indizien etc. Hier stellt jeder das heraus was er möchte und ist eben nicht Objektiv daher unrelevant.

Eine Hetzjagd auf einen Menschen ist einfach nur unterste Schublade. am Ende wird hier noch der Scheiterhaufen gefordert … so kommt mir das vor.

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Tut das irgendwer nicht?

Hast Du Dich jetzt damit befasst oder nicht?

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ja, das erste Urteil wird angezweifelt, nach Meinung einiger zu Milde …

Ich habe mich nicht damit befasst beziehe mich nur auf die Aussagen welche im Podcast getroffen wurden.

Kenne also nur die eine Sichtweise und habe mir meine Meinung daraus gebildet … bzw habe mir eine Meinung zu den getroffenen Aussagen gebildet.

Man kann natürlich trefflich streiten, ob ein Urteil fair ist oder nicht.
Was wir aber alle wissen ist, er wurde verurteilt. Er hat eine Strafe bekommen.
Boateng streitet aber bis jetzt alles ab. Obwohl er verurteilt wurde. Er habe nie jemanden geschlagen.

Wenn Du jetzt an unsere Justiz glaubst und dass der Richterspruch richtig war, dann kann das nicht die Wahrheit sein. Man wird nicht verurteilt, wenn man niemanden geschlagen hat.

Der FC Bayern wiederum engagiert sich zum Internationalen Tag gegen Frauengewalt. Die Arena leuchtet darum orange. Der Klub schrieb damals man wolle helfen, bei diesem wichtigen Thema ein noch größeres Bewusstsein zu schaffen.

Jetzt sag Du mir, wie das zusammenpasst?

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DAS ist dein Problem - dann unterlass es doch bitte, diese haltlosen und sachlich falschen Zeilen zu verfassen… gruselig!

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Ganz einfach passt es, er wurde verurteilt und hat seine Strafe bekommen, somit ist das Thema erledigt. Und er sollte wieder normal in der Gesellschaft aufgenommen werden ohne Vorurteile.

Das jemand der verurteilt wurde sagt er sei unschuldig ist menschlich und kommt vor …

Wie gesagt ich sehe es so, er hat einen Fehler gemacht, wurde bestraft somit erledigt

Eine Art Hetzjagd zu veranstalten finde ich absolut unmenschlich und kacke.

Und ebenso wie bereits beschrieben, finde ich es lächerlich wenn Menschen Schilder hoch halten gegen Gewalt, die selber andere Verprügeln…

Mehr gibts da auch aus meiner Sicht nicht zu sagen.

Ich hoffe das weder der FCBayern, noch Boateng noch VK einknickt und er seine Hospitation durchführen kann. Und zusätzlich hoffe ich man macht in der HV klar das man diesem Thema keine Bühne geben will.

Das ist meine Meinung zu dem Thema.

Naja und letztlich war mir klar das die Haltung von Justin so ist, wie sie ist, allerdings etwas enttäuscht war ich von Georg, der ja ansonsten immer Zahlen und Fakten als Grundlage seiner Meinung hat und sich weniger von Emotionen leiten lässt. Kurz hatte er aber auch mal den für mich richtigen Weg eingeschlagen, als man über „Resozialisierung“ sprach, lies sich dann aber doch wieder beeinflussen.

Aber vermutlich ist das auch alles ein bisschen ein Generationen Thema … ich bin halt ein "alter weißer Mann "…

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nö, warum, ich habe mich nur auf die Aussagen vom Podcast bezogen … und ich gehe davon aus dass die dort getroffenen Aussagen soweit korrekt sind.

Reue gehört nicht dazu?

Muss man nicht dazu stehen was man gemacht hat und seine Tat für die er bestraft wurde bereuen?

Wir hatten das Thema schon.

Ein Lehrer schlägt einen Schüler.

Er bekommt eine Strafe. Er bereut seine Tat aber nicht.

Sollte er einfach weiter arbeiten?

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Woher willst du wissen ob er nicht bereut ? Vielleicht schämt er sich das öffentlich zu zugeben und streitet alles ab, aber innerlich bereut er es. Ich weiß nicht wie alt du bist, aber mein Sitznachbar wurde von meiner Lehrerin so geschlagen dass er vom Stuhl viel. Und in meiner Generation war die Reaktion der Eltern, wahrscheinlich hast du es verdient. Natürlich entspricht das nicht meiner Haltung, und ich bin gegen Gewalt. Aber man kann das jetzt nicht so pauschal beantworten, man muss den kompletten Kontext kennen. Wurde provoziert, war es das erste mal, wie ist sonst sein Verhalten etc … Aber erstmal Grundsätzlich ja, besser nicht mehr an dieser Schule …

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Ich verstehe deinen Punkt.

Natürlich können wir nicht in Boatengs Inneres schauen. Aber genau darum geht es doch:

Reue ist nichts rein Privates, sie wird erst dann glaubwürdig, wenn man sie auch zeigt.

Schweigen oder Abstreiten kann man nicht automatisch als ‚innere Scham‘ interpretieren sonst gäbe es ja überhaupt keinen Maßstab mehr. Gerade Menschen mit Vorbildfunktion, ob Lehrer oder Fußballprofi, haben die Verantwortung, nicht nur Strafe hinzunehmen, sondern auch öffentlich klarzumachen, dass ihr Verhalten falsch war.

Ohne diese Transparenz wirkt es so, als wolle man die Tat einfach ausblenden. Und genau das schafft Misstrauen.

Ich bin 57 Jahre alt. Man bezeichnet mich gerne als Boomer, Alter weißer Mann oder auch öfters mal als Bayernschwein.

Ich finde Gewalt scheiße. Immer. Ich möchte nicht von einem Lehrer geschlagen werden und auch nicht von einer elterlichen Gewalt oder sonst wem. Einfach Nein. Auf gar keinen Fall.
Niemand hat das Recht mir körperliche Gewalt anzutun.

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Noch zum Punkt Zensur: Beschäftige dich mal damit, was Zensur ist.

Es ist unser Podcast, unser „Hausrecht“, wem und was wir eine Bühne geben wollen. Auf einer Plattform, auf der ich für mein „Nazis raus“-Shirt angefeindet und auch schon persönlich beleidigt wurde, habe ich einfach nicht die Zeit, mich um die Moderation zu kümmern. Bei vielen Themen ist es mir nicht so wichtig, ob da ein unsachlicher Quatschkommentar 5 Stunden öffentlich herumsteht, hier ist es mir eben nicht egal. Die Kommentare aus Mangel an Moderationskapazität zu schließen, ist keine Zensur, sondern eine Entscheidung im Sinne meiner Freizeit, die ich nicht mit Leuten verschwende, die sich mit dem Fall nicht im Detail auseinandersetzen, um dann aber unsachlich ins Internet zu brüllen, dass hier eine Hetzjagd betrieben werde. Wir haben keine Verpflichtung, jedem eine Plattform zu bieten.

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Ich würde bzgl. Kang aber noch hinzufügen, dass sie diese Erfolge und Erkenntnisse im Sport der Frauen Kapitalisierung will. Natürlich funktioniert Forschung und Entwicklung im Sport nicht ohne finanzielle Unterstützung, aber wenn man die Erfolge dann nutzt um über Gebühr Geld zu verdienen, dann finde ich das nicht so positiv. Die Forschungsergebnisse sollten frei zugänglich sein und allen helfen und wenn es da Beschränkungen gibt, weil man durch die Beschränkung die eigenen Vereine einen Vorteil haben, dann kann ich so jemanden nicht gut heißen.

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Bezgl der Haltung der Kurve - und nur für mich zur Einordnung:

In meiner Auffassung ( und gewiss auch die der Kurve- siehe die letzten Diskussionen) ist das :down_arrow: klar Gewalt gegen eine Frau.

Ist das eine andere Gruppe, als die, die jetzt ihre Meinung zu Boateng abgegeben hat? Und wenn ja, wurde die Gruppe mit dem „Bär“ Plakat „aus der Kurve entfernt“ ? Wäre ja nur konsequent… Ich freue mich, wenn da jemand hier mehr Infos hätte.

Ich habe ein großes Problem mit diesem Banner. Das will ich einmal vorab klargestellt haben. Die Gruppe, die dahinter steht, ist Munich Red Pride. Das sind die, die man in der Südkurve auf der linken Seite (TV-Ansicht auf die Kurve) in grellen roten Shirts mittlerweile sehr häufig sieht und die sich sehr oft positionieren zu verschiedenen Themen.

Soweit ich das damals überblickt habe, war das keine von der gesamten Südkurve geplante Aktion, sondern eine, die von MRP geplant wurde und die in der Kurve selbst auch für Diskussionen und unterschiedliche Meinungen gesorgt hat. Über einen genauen Aufarbeitungsprozess oder ähnliches weiß ich nichts. Da müsste man sich an jemanden wenden, der dabei war.

Prinzipiell ist dieser Fall dennoch komplett anders gelagert. „Die Problem-Bärin zum Abschuss freigeben“ ist in der negativsten, aber legitimen Interpretation des Satzes eine Gewaltandrohung. In der positivstmöglichen Interpretation ist es ein geschmackloses Wortspiel, das nicht ins Stadion gehört. Dazwischen gibt es sicher nochmal zahlreiche andere Interpretationen im Graubereich.

Es ist aber ein elementarer Unterschied, ob sich eine Gruppe im Stadion im Ton vergreift und etwas Geschmackloses macht oder ob jemand eine Frau aktiv verletzt hat und dafür schuldig gesprochen wird. Während es gegen Boateng neben diesem Urteil auch zahlreiche weitere detaillierte Recherchen gibt und dort strukturelle Gewalt dahintersteht, handelt es sich hier um ein Banner, dessen Folgen überschaubar waren. So sehr ich mich von der Wortwahl distanziere, so deutlich ist doch der Unterschied in der Gewichtung der Fälle.

Ich persönlich glaube schon, dass das intern wie in jeder sozialen Gruppe diskutiert wurde und dass man aus den anschließenden Debatten auch etwas mitgenommen hat. Fakt ist aber auch, dass die „Südkurve“ aus zahlreichen einzelnen Gruppierungen besteht. Hin und wieder gibt es gemeinsam geplante Aktionen. Die Boateng-Aktion war eine, der man Planung unterstellen muss, weil mehrere Gruppen gleichzeitig zum selben Thema Banner präsentiert haben. Diese Aktion hingegen war die einer einzelnen Gruppierung.

MRP hat sich ebenfalls zum Fall Boateng geäußert am Wochenende. Aber so ganz verstehe ich nicht, wo du die Verbindungslinie zwischen beiden Fällen ziehen willst und was das bringen soll. Hinter deinen Fragen steht ja die Vermutung, dass es inkonsequent sei, jetzt bei Boateng Forderungen zu stellen, selbst vor einigen Jahren aber dieses Banner präsentiert zu haben. Sehe ich ehrlichgesagt anders. Dafür ist mir bei aller berechtigter Problematisierung des Banners der Unterschied zwischen tatsächlicher Gewalt gegen mindestens eine Frau und im schlimmsten Fall angedrohter Gewalt (wobei man klar sagen muss, dass die Intention bei aller Geschmacklosigkeit des Resultats eine ganz andere war) einfach zu groß. Und auch die Motive sind deutlich unterschiedlich.

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Seh ich exakt genau so.
Und fürchte, dass Kapitalismus so nicht funktioniert - Michele, bitte strafe mich Lügen und stelle deine gesamten Forschungsergebnisse online.
Wird nicht passieren, denke ich.
Ich beobachte das Ganze weiterhin kritisch mit Euch.

Aber unbestritten dürfte auch sein - die Einzelperson Kang ist die einzige, die systematisch in eine Frauenspezifische Forschung investiert. Verbände und Vereine machen da sonst eher nix. Und bloß weil Georg Jonathans Doktorarbeits-Thema gefunden hat, wird sich an der Situation von Verletzungen im FF so schnell nix ändern. Kynsica Investment Hub ist ausschließlich zu diesem Zweck gegründet worden - da so rasch wie möglich für Veränderung zu sorgen.
Ich hab nix dagegen, wenn Vereine und Verbände der Frau Kang diese Aufgabe wegnehmen, indem sie sich selbst schneller und effektiver darum kümmern. Aber die Wahrscheinlichkeit hierfür ist wesentlich geringer als jene, dass Kynsica seine Forschungsergebnisse online teilt.

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in meinen Augen (aus der Erfahrung heraus bei solchen Diskussionen und Themen) ist es das klassische Ablenkungsmanöver, „Whataboutism“, Verwässerung bzw. Diskreditieren…

kennt man - wird (und da sind wir wieder beim Thema) in meiner Wahrnehmung überdurchschnittlich von Männern benutzt um andere mundtot zu machen… bei den immer gleichen Themen…

ist langweilig - danke, dass du dennoch so ausführlich Stellung bezogen hast @justin !

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