#MSR389 – Euer Input. Welche Fragen, Themen, Thesen sollen wir besprechen?

Sicher auch wichtig. Mir ist in meinen 3 Aspekten oben nur aufgefallen, dass die höhere Positionsflexibilität und die Intensität des Anlaufens Dinge waren, die man in verschiedenen Saisonphasen (gerade erstes Saisondrittel) auch schon bei Bayern auf einem hohen Niveau gesehen hat. Aus verschiedenen Gründen, aber teilweise nicht mehr in den Spielen gegen Inter.
Für mich stellt PSG damit auch den Gegenbeweis für das Narativ des ersten Saisondrittels „mit so spektakulärem Fußball kann man in KO Spielen nicht bestehen“.
Den Punkt, dass weder Kimmich noch Pavlo (ganz zu schweigen von Goretzka und Palhinha) Gegnerdruck in der eigenen Häfte durch Dribblings lösen können, wird sich aber auch durch ein Jahr Einspielen nicht lösen. Aber vllt ja durch Bischof

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Dribbeln wie die Pariser mit tiefem Schwerpunkt wird Pavlo nicht und Kimmich ist trotz passender Größte zu unbeweglich. Verglichen mit Kimmich ist er beim first Touch aber der beweglichere, trotz seiner Größe, was ihm in den entsprechenden Situationen mehr Möglichkeiten gibt.

PSG hat ja auch in dieser Saison gebraucht, bis das System so gut funktioniert hat, wie es jetzt zuletzt funktionierte (siehe mein Beitrag im CL Thread).

@Gratschifter Es gibt eben wirklich verschiedene Ausprägungen von Rassismus und auch viel Doppelmoral. Wenn man Alara jetzt auf der Starße sieht ohne irgendwas über sie zu wissen, würden die wenigsten sie als nicht deutsch bezeichnen. Wenn man dann aber den Namen sieht, schrillen bei einigen ver**** Leuten die Alarmglocken an und Alara gilt nicht mehr als deutsch. Und dann fangen solche Leute leider auch an im Aussehen oder Auftreten von Alara vermeintliche Zeichen zu sehen, welche nicht typisch deutsch sein sollen. Diese Zeichen sehen sie aber erst, wenn sie den Namen kennen, vorher bemerkt man sowas eigentlich gar nicht, das ist ja das Schlimme.
Ich würde aber sagen, dass das Aussehen primär darüber entscheidet, ob man jetzt Rassismus erfährt oder nicht, weil solche Leute das sofort als erste wahrnehmen und danach entscheiden.

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Ja Pavlo kann manchmal wie früher Busquets seinen direkten Gegenspieler mit dem ersten Kontakt schon ins Leere laufen lassen - macht daraus dann aber oft zu wenig. Für mich stellt es aber gerade aktuell einen extrem großen Wert dar, Pressing auch durch Dribblings lösen zu können. Klar immer auch Risiko dabei, aber auch in der CL haben wir diese Saison extrem gesehen, dass hohes Angriffspressing v.a. Mannorientiert stattfindet. Den einfachsten Weg um mannorientiertes Pressing zu lösen, ist stets ein gewonnenes 1 gegen 1 Duell und dann auch Druck nach vorne zu machen. Damit stellt man alle anderen ballnahen Gegenspieler vor das Problem: halte ich meine Mannorientierung oder helfe ich aus. Bestes und schmerzhaftes Beispiel das 2:1 von Inter im Hinspiel. Klar sieht Boey da scheiße aus, aber er wird überhaupt erst zu der Entscheidung gezwungen, weil Barella seinen direkten Gegenspieler Goretzka schlägt.
Also würde ich mir wünschen, dass auch Pavlo in den Situationen auch mehr Mut entwickelt und ich bin gespannt, ob Bischof da dem Bayernspiel neue Lösungen geben kann

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Auch ich schließe mich @Ibiza s Wunsch nach einem eigenen @LH25 Artikel dazu an.

Und ich habe PSG am Samstag ebenfalls erlebt wie Kompany s Bayern in der Hinrunde der Bundesliga , woran auch @Armaster erinnert.

Eine Analyse dieser Frage finde ich sowohl interessant als auch sehr wichtig (und vermutlich steht das auch längst auf dem Arbeitszettel von Vinnies Stab)

Ein paar weniger kompetente Randbemerkungen von mir zum Vergleich PSG-Bayern vs. Inter.
Mein wichtigster Aspekt ist von @cheffe - nicht wörtlich zitiert:
Gegen das Inter vom Samstag hätte auch Bochum gewonnen.
Und ob das PSG vom Samstag gegen das Inter der beiden Halbfinals so „Hochhaus-überlegen“ gewesen wäre … :thinking:
PSG gegen Inter - das war am Samstag das Perfect Match des schlechtestmöglichen Inter gegen das bestmögliche Paris. Passiert extrem selten.

Dann sind ein paar einschränkende Aspekte in deinem Nebensatz zusammengefasst, die ein perfektes Auftreten des FCB im März in den von Dir genannten Taktik-Punkten erheblich erschwerten:

Dazu noch ein Aspekt:
Luis Enrique gewann die UCL im zweiten Jahr seiner Trainerzeit in Paris. Und dominierte sie erst gegen Ende dieses zweiten Jahres.
Kompany hängt ein Jahr hinterher.

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Das dürfte mbMn als Überschrift über allen Nörgel-Diskussionen zum CL-Abschneiden der Bayern stehen.
Aber da gibt es verschiedene Lager - die Defensiv-und Taktik- Strategen des (von mir so genannten) Tuchel-Lagers, für die Flick-Fußball à la Barca Versündigung ist. Und „meine“ Fraktion, für die die Barca-Inter-Spiele des Halbfinales eine Begründung für die These waren, dass Fußball manchmal nicht nur die zweitschönste Sache der Welt ist.
Und diese beiden Lager (mit Abwandlungen) werden sich weiterhin befehden wie die Fans von Alten- und Neuenbeken in der Kreisliga.
Letztlich lieben beide Fußball…

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Auch hier nochmal der Fakt bekräftigt aus meiner Sicht sogar noch die Relevanz der Fragestellung. Ich will damit ja nicht Kompany kritisieren oder ähnliches, sondern die „Kniffe“ herauserarbeiten, die zu dieser Leistungssteigerung geführt haben und dann überlegen wie und ob man diese auf das eigene Spiel übertragen kann, um erfolgreicher zu sein.
Die Weiterentwicklung basiert ja auch nicht nur Eingespieltheit von PSG, sondern man hat auch viel verändert. Mit Kvara, Doue, Joao Neves und Pacho standen ja auch 4 Spieler in der Startelf, die erst zu dieser Saison oder teilweise sogar während dieser Saison kamen. Hinzu die Umstellung im Winter, dauerhaft ohne echten Stürmer zu spielen. Die Frage, was man aus PSGs spierlischem Erfolg und taktischer Herangehensweise lernen kann, sollte sich ja auch das Scouting und Eberl stellen… Stichwort Dribbelstarker ZM.
Adhoc wären da meine Learnings:

  1. gerne wieder mehr Vertrauen in die Anlaufintensität des ersten Saisondrittels (mitsamt der Mikroanpassungen zur Restabsicherung - Stichwort Positionierung des ballfernen AV),
  2. mehr mannbezogene Pressingsituationen durch Dribblings lösen. Hierzu entweder nach einem neuen ZM suchen oder Bischof kann das schon und/oder öfter Musiala und Davies in Situationen bringen, in denen sie hier ihre Stärken ausspielen können.
  3. Mehr Positionswechsel gegen tiefe Abwehrblöcke im letzten Drittel
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Paradebeispiel war Isco 2018 im CL-Finale gegen Liverpool. Da war der on fire und hat das Liverpooler Pressing im Alleingang ins leere laufen lassen.

Das sehe ich als eine generelle Schwäche in der Offensive des FCB an - (zu) wenig Dribbel- und Zweikampfmut, zu wenig Selbstvertrauen in Risiko-Zweikämpfe.
Von Sané und Gnabry war ich diesbezüglich über die Saison deutlich mehr enttäuscht als vom Mittelfeld. Und Coman hat’s versucht, aber längst nicht mehr so virtuos hineingekriegt wie noch zu Flick- und Nagelsmann-Zeiten. Und ein Lisse alleine macht zwar durchaus einen Meistersommer. Aber Inter allein aus der CL werfen konnte er halt auch nicht… (weil Harry den Pfosten traf…)
Die Sackgasse des sicheren Passes im Mittelfeld - man verliert den Ball zwar nicht. Aber man erreicht auch nix.
Und über das Kreiselspiel ad infinitum in der sicheren 25-30m-Entfernung (die „schlechte“, weil rat-und ideenlose Variante des Handballspiels sozusagen) habe ich mich schon öfter echauffiert. Nicht umsonst gibt’s im Handball das Zeitspiel gegen einfallslose Mittelfeld-Tiki-Taka…
Das Umschaltspiel bei Balleroberung war in der Hinrunde auch mutiger (und erfolgreicher) als in der Rückrunde.

Pavlovic sehe ich da noch mit mehr Potential als Kimmich. Und die Kombi, wenn fit und gesund, sehe ich sehr optimistisch. Kimmichs Chipbälle, Tiefenläufe auf rechts. Pavlos Physis, durchaus auch Spielintelligenz, dazu bei beiden Schussstärke oberhalb der Middle Class.
Und - nicht vergessen: Pavlo ist 21 und war bis Mitte März fast ein halbes Jahr rekonvaleszent. Vitinha ist vier Jahre älter und war durchgehend fit.

Was allerdings noch deutlich entwickelt werden darf, ist die Rotation der Offensive. Das war bei PSG wirklich beeindruckend, wie Du hervorragend beschreibst @LH25 .

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Sollte eins zu eins an Kompany gefaxt werden. Genauso, wörtlich und ungekürzt.
Ich hatte lediglich ein wenig Verständnis dafür herausgearbeitet, warum Enrique da in diesem Jahr weiter war als Kompany.

Aber der von dir aufgezeigte Weg ist imo goldrichtig .

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Da gab’s zuletzt einen talentierten jungen Mann am Markt - mit blondiertem Haar und herabhängenden Stutzen.
Hat nicht sollen sein…

Wir haben 2020 ja selbst schon bewiesen, dass „high risk high reward“-Systeme in der CL funktionieren können.

PSG hatte einige heikle Momente, in denen ihnen das Risiko fast zum Verhängnis wurde - genauso wie auch 2020 hätte ganz anders laufen können, wenn ein paar Kleinigkeiten anders gewesen wären.
Letztlich muss man in der CL aber nur in ein paar wenigen Spielen mit dem Risiko irgendwie durchkommen. Dann steht einem der Weg zum Titel offen.

Bei einer immer stärkeren Leistungsverdichtung innerhalb der Spitzengruppe, wird es auch immer irgendeine Mannschaft geben, die mit dem Risiko durchkommt. D.h., wenn man selbst nicht bereit ist, das Risiko mitzugehen, könnte es in Zukunft so sein, dass man dann zwangsläufig gegen den high reward eines anderen Teams verliert, das eben dieses Risiko eingegangen ist.

Insofern gehe ich eher davon aus, dass wir solche Ansätze in den nächsten Jahren noch viel öfter sehen werden.

Die hohe Kunst wird es dann allerdings sein, die Balance mit dem Ligabetrieb zu finden. Dieses Konzept kann man nicht 50 Spiele im Jahr gehen. Man muss irgendwie 40 Spiele im Energiesparmodus durchbringen, damit man in den anderen 10 Spielen komplett auf Anschlag gehen kann.

Diese Balance haben wir erst zur Rückrunde gefunden als es vielleicht schon zu spät war und die Mannschaft sich bereits mit großen Schritten ihrer Belastungsgrenze näherte. Und wir haben nnicht wirklich die Möglichkeit, mal drei, vier Spieler raus zu rotieren, ohne dass direkt alles zusammenklappt.

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Für mich eigentlich auch der hoffnungsvollste Aspekt aus der ganzen Nummer.

Dummerweise haben wir hier aber eine Historie die letzten 10 Jahre wo kein Trainer das Ende des 2. Jahres mehr erlebt hat.

Trotzdem glaube ich auch irgendwie total, daß VK endlich diesen Trend brechen wird:

  • er hatte von allen unseren Trainer die wenigste Erfahrung, alleine davon her müsste bei ihn das Aufwärtspotenzial am größten sein

  • er stellt den besten Fit - Spielstil zur Mannschaft aber eben auch Verein dar, wo Attraktivität des Fussballs klar wichtiger geworden ist würde ich meinen - einfach nur irgendwie die Liga gewinnen ist eigentlich nicht mehr zufriedenstellend

  • er ist vom Typ her jemand der anders als ein Kovac oder TT extrem weit davon entfernt sich mit fraglichen Aussagen selbst zu schwächen und auch ein Überdrehen oder Burnout kann man sich bei ihm kaum vorstellen so wie er in sich zu ruhen scheint

Hat jemand noch weitere Argumente parat?

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Wieviele willst Du vom Schriftführer des VK-Fanclubs?

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Ich habe jetzt das Finale nur mit 1,5 Augen neben dem Kochen und Essen geguckt und kam gerade vom Daydrinking. Also naja ich habe Spiele schon konzentrierter verfolgt… Und auch ansonsten habe ich jetzt seit der Umstellung zu Dembele als „Falsche 9“ nur ein weiteres PSG Spiel über 90 Minuten gesehen.
Ich glaube, dass da noch viel mehr drin ist, als ich hier in den Beiträgen rausgeschrieben habe. Daher auch die Frage hier in der Hoffnung auf eine Taktikanalyse des Reaktionsteams

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Ich wünsche mir Deine persönlichen Top 10!

Du darfst Dir auch gerne ein bisschen (Abgabeschluss ist hier mal nicht 16h) Zeit lassen :grin:

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Immer gerne.
Ohne Zeitdruck noch lieber.
Beginnen wir mit

Kompany-Dreiklang: Spaß, Identität und Einheit. Ein deutliches Dur! Ich fühl mich als Fan zum ersten Mal wieder wohl seit Jahren.

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Meine große Schwäche sind Bestenlisten. Ich tu mich mit dem Sortieren und Rating immer so schwer…
Außerdem - wegen der Deadline kommt das Ergebnis in den Kompany-Thread.
Wenn’s fertig ist…

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Bin ja nicht Initiator des Themas, aber wenn ich es wäre, fände ich es cool, wenn hier vor allem, vielleicht sogar ausschließlich, die Frage beantwortet würde, die dem Ding den Titel gibt. Die inhaltlichen Diskussionen, die sich aus den Fragen Einzelner hier gleichsam im vorauseilendem Gehorsam als denkbare Antworten im Podcast ergeben, sind zwar interessant, verstellen aber etwas den Blick für das Wesentliche dieses Threads- imho

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Offtopic-Abschweifungen - die ewige Crux des Forums - ich bekenne mich dieser Malaise als komplett schuldig.

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