MSR308: Jahreshauptversammlung – Malen nach Zahlen

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Die Jahreshauptversammlung des FC Bayern München fand am Wochenende statt und gesprochen wurde über unter anderem zwei große Themen: Rekordzahlen und die Satzungsänderung. Drei Dinge, die in Dortmund auffielenSpielbericht zum 4:2-Sieg gegen HeidenheimPodcast ohne Werbung hören? Hier kannst du uns unterstützen Alex und Justin besprechen in dieser Woche die Rekordzahlen…

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Real Madrid, Barca, ManUnited, ManCity, Juve, Inter und BVB haben alle schon detaillierte Abschlüsse und Zahlen vorgelegt!!!

Und der FCB liegt in fast allen Bereichen vorne, insbesondere im so bedeutenden EBITDA.

Kommentar zu der Thematik ob Transferumsatz berücksichtigt werden soll oder nicht.

Am einfachsten man lehnt sich an die Definition der UEFA FSR Regeln an. Und da werden natürlich Transfergewinne (nicht Erlöse) vollumfänglich berücksichtigt. Insofern ist Deloitte Money League ein guter starting Point was die operativen Umsätze angeht, aber alles andere muss dann aus anderen Quellen dazu kommen.

Die UEFA definiert es wie folgt für die Kalkulation/ Überprüfung der cost control/salary cap:

operatives Ergebnis (Einnahmen abzgl Aufwendungen) plus Gewinne (oder Verluste) aus Spielerverkäufen (= Erlöse abzgl Buchwert abzgl Wertberichtigung).

Also im Fall vom FCB
744 Mio + 110 Mio - ca 20 Mio Restbuchwerte = ca 834 Mio

Squad Cost Ratio Calculation

A club’s squad cost ratio is calculated as the sum of:

  • Wages of players and head coaches
  • Player amortisation and impairment
  • Termination payments for players and head coaches
  • Agents’ fees and cost of other intermediaries

Divided by the sum of:

  • Operating revenue (adjusted for fair value, if required)
  • Profit from player sales
  • Other transfer income/expenses

In this way, a club’s spending should be capped to 70% of the money it earns from football activities.

For example, if the club’s total earnings are £400m, then its spending cap for the relevant expenses referred would be £280m, i.e. £400m x 70%.

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Werden diese doppelt in der Bilanz aufgennomen? Weil:

oder handelt es sich hier nur um die Restbuchwerte der noch im Verein spielenden Spielern?

Zu dem Themenkomplex Eigenkapital bzw. Quote.
Tatsächlich haben sich die Verbindlichkeiten mehr als verdoppelt.
Wir hatten ja auch bei den Einkäufen ein Rekordjahr (um die 150 Mio). Da wir davon ausgehen können (bzw. im Falle de Ligt wissen), dass auch beim FCB diese Zahlungen in Raten erfolgen, wird das vermutlich diese Entwicklung erklären.

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Ablösen plus Prämien etc werden bei Vertragsabschluss aktiviert im AV (Buchwert).
Dann linear über die Vertragslaufzeit abgeschrieben. Dh der im AV aktivierte Betrag reduziert sich entsprechend jedes Jahr. Der abgeschriebene Betrag geht als Abschreibungsaufwand in die G+V ein.
Falls ein Spieler vor Vertragsende verkauft wird, wird der verbliebene Restbuchwert aus der Bilanz abgeschrieben, und als a.o. Aufwand in die G+V gebucht. Dagegen steht der erzielt Transfererlös in der G+V als a.o. Ertrag.

Beispiel Lucas
80 Mio Ablöse plus (angenommen Prämie etc 20 Mio) Vertragslaufzeit 5 Jahre. Dh es müssen 20 Mio pa linear abgeschrieben werden. Nach 4 Jahren stehen noch 20 Mio Restbuchwert im AV der Bilanz, er wird für 50 Mio verkauft.

Die Bilanz wird um 20 Mio im AV wertberichtigt bzw korrigiert, und der Restbuchwert ausgebucht, und in der G+V als a.o. Aufwand gebucht, dagegen 50 Mio Ertrag= 30 Mio Transfergewinn.

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Genau das. Man muss ja unterscheiden zwischen
Finanzverbindlichkeiten = 0
Transferverbindlichkeiten = ???
Sonstige Verbindlichkeiten = ???

Sonstige Verbindlichkeiten werden sich wohl wenn überhaupt nur etwas verändert haben, also kann man davon ausgehen dass das Delta hauptsächlich in Transferverbindlichkeiten begründet ist.

Auf der anderen Seite ist das Umlaufvermögen ja auch extrem gestiegen, da werden auch einigenTransferforderungen enthalten sein, nicht nur Liquidität

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Das verstehe ich alles, aber in deinem Beispiel werden 20 Mio. schon bei den Einnahmen abgezogen.

Mir geht es nicht um die Bilanz an sich (Gewinn/Verlust), aber um den Umsatz. Den der Umsatz ist für die neuen Regeln ja entscheidend. Und ob ich 70% von 834 oder 854 Mio. ausgeben kann ist ein Unterschied. Gleichzeitig zählt neben den Gehältern auch die Abschreibungen in die Ausgaben, deswegen die Frage ob bei Verkäufen die Restbuchwerte schon bei den Einnahmen mit einbezogen werden (also die Einnahmen senken) oder bei den Ausgaben (also player amortisation) oder sogar in den FSR Regeln doppelt ins Gewicht fallen (um Notverkäufe unattraktiver zu machen)?

Bei der UEFA FSR Salary cap cost Control Kalkulation geht es nur um G+V

Ein verkaufter Spieler bzw. dessen
ausgebuchter Restbuchwert wird als a.o. Aufwand gebucht, ist also in den Abschreibungen konsequenterweise nicht mehr enthalten. Im Fall des FCB dürfte die Differenz EBITDA 187 mio zu EBIT 55 Mio ausschließlich Abschreibungen sein, davon angenommen 120 Mio auf Spieler.

Diese 120 mio sind ja schon reduziert um die Werte der verkauften Spieler die noch mit einem Restbuchwert im AV standen. Die genaue Aufschlüsselung kennen wir ohne die detaillierten Abschlüsse nicht.

Wenn ich mich erinnere stand auf einem Chart etwas von 47 % Gehaltsaufwendungen vom Umsatz. Auf 834 mio bezogen wären das 390 mio .

Vermute das dies die Spieler und Trainergehälter (270!mio) plus Abschreibungen (120 mio ) sind .

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War eine spannende Folge und cool, @Alex mal wieder zu hören.

Als Ergänzung zu dem Gedankengang, ob ein normales Mitglied Präsident werden könnte: Einerseits finde ich diese undemokratische Ernennung im Kreis generell furchtbar. Es sorgt ganz klar dafür, dass manche Mitglieder gleicher sind als andere.
Auf der anderen Seite muss man aber auch ehrlich sein, dass wenn nur 1600 von 314,000 Mitgliedern überhaupt anwesend sind, die Mitglieder auch nicht wirklich in der Lage sind, solche Entscheidungen wie die Wahl des Präsidenten zu treffen. 99,5% der Mitglieder scheint es entweder nicht zu interessieren, können nicht da sein oder ihnen ist der Aufwand zu groß.
Hätte man jetzt freie Präsidiumswahlen könnten z.B. die Ultras, wenn sie es drauf anlegen würden, ihren Kandidaten mit recht guten Chancen durchbringen. Wenn die 1500 Leute mobilisieren und jedem, der für ihren Kandidaten abstimmt, eine Eintrittskarte aus ihrem Kontingent versprechen, könnten sie den Rest der Mitglieder überstimmen. Repräsentativ wäre das definitiv nicht.

Es gibt aber auch immer wieder mal das Thema, digitale Wahlen zu ermöglichen, da das für einen Weltklub durchaus sinnvoll erscheint. Das würde aber in ein noch viel größeres Chaos münden. Dann würden Leute abstimmen können, die nur Mitglied sind, um Tickets auf Viagogo zu verkaufen. Oder es könnten Trolle in den Verein eintreten, um die Wahlen zu beeinflussen. Dazu kommt dann noch, dass viele internationale Mitglieder gar nicht wissen können, worüber sie überhaupt abstimmen, weil alles ausschließlich in deutscher Sprache durchgeführt wird.

Das Thema finde ich daher schon ziemlich schwierig. Es ist gut, dass die Mitglieder es in den letzten Jahren geschafft haben, den Katar-Deal zu beenden und auch einige Veränderungen im Verhalten des Präsidiums bewirken konnten. Ebenso wichtig ist es, dass nun Werte und Leitmotive in der Satzung verankert sind, an die sich - zumindest in der Theorie - auch unsere Vertreter im Aufsichtsrat halten müssen. Es ist aber auch gut, dass die AG im täglichen Geschäft unabhängig von den 314,000 Bundestrainern läuft, dass die AG auf eine gewisse Stabilität und Kontinuität bei den wichtigen Personen setzen und somit in Ruhe arbeiten kann.

Meiner Meinung nach müssen aber die Mitgliederworkshops mehr ausgebaut werden. Aktuell ist es so, dass im Grunde nur ausgewählte Fanclubs im Fandialog direkt angehört werden und Dinge beeinflussen können. Die Liste ist auch mehr oder weniger in Stein gemeißelt. Bei den Workshops zur neuen Satzung waren nur etwa ein Dutzend Teilnehmer tatsächlich per Losverfahren eingeladen worden (wurde auf der Versammlung erklärt: Die anderen Plätze gingen an jene, die einen Antrag eingereicht haben). Da kann man dann schlecht behaupten, dass wenn dort alle außer einer Person die neue Satzung gut fanden, alle anderen Mitglieder die auch gut finden. Die Stichprobe ist viel zu gering, um repräsentativ zu sein. Wenn man da in Zukunft mehr macht, so dass theoretisch jedes Mitglied mal die Chance bekommt, bei irgendeinem größeren Projekt dabei zu sein, könnte man den Mitgliedern mehr das Gefühl geben, den Klub mitzugestalten, ohne aber dass man jeden der 314,000 um seine Meinung fragen muss.

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Es ist ja Teil der Demokratie, Leute für Wahlen zu mobilisieren. Vielleicht wäre der Ansturm auf eine solche JHV ein ganz anderer, würde es mal wirklich etwas geben, das einen Anreiz darstellt. Der FC Bayern wäre ja auch frei, seinen Kandidaten zu pushen und dafür Leute zu mobilisieren.

Natürlich sehe ich die Nachteile all dessen und wie Alex im Podcast sagte, wäre ein Gremiumsplatz ja schon ein Fortschritt.

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Grandioser Podcast von euch beiden! Ich freue mich schon jetzt auf Alex‘ Exkurs zu den Zahlen im nächsten Jahr und eure Analyse von fragwürdigen Hainer-Aussagen. :wink:

Ernsthaft, schockierend wie oberflächlich dagegen der Podcast von der SZ zum gleichen Thema war. Ihr bringt die Details mit die man sich als Bayern-Fan wünscht. Bitte weiter so.

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Ja, der Definition schließe ich mich an. Wie ich im Podcast deutlich gemacht habe, verliert für mich die klassische Zweiteilung der Einnahmen eines Fußball-Clubs in die traditionell als operativ definierten Einnahmen aus TV-Vermarktung, Spielbetrieb und kommerzieller Vermarktung auf der einen und die Einnahmen aus dem Transfergeschäft als nicht-operative „Sondereinnahmen“ eigener Art auf der anderen Seite zunehmend an Sinn. Für viele Clubs sind Spielerveredelung und -handel ein integraler Bestandteil der operativen Geschäftstätigkeit und sinnvollerweise werden die Erträge aus diesem Geschäft bei der Berechnung der Squad Cost Ratio der UEFA handlungsspielraumerweiternd für die Clubs berücksichtigt. (Was übrigens auch buchhalterisch total Sinn ergibt, denn keine Squad Cost Ratio wäre gleichbedeutend mit einer 100% Squad Cost Ratio nach altem FFP, und in die Berechnung des Gewinns eines Fußballvereins fließen Erträge aus Spielerverkäufen selbstverständlich ein.)

@Michi94: Sorry, dass ich im Podcast auf Deine Frage nach den Vor- und Nachteilen später Vertragsverlängerungen nur etwas im Vorbeigehen eingegangen bin. Einen der beiden aus meiner Sicht zentralen Vorteile hast Du in Deiner Frage ja schon selbst genannt: Ein erst spät verlängernder Verein spart unter der plausiblen Annahme, dass Spielergehälter von Vertrag zu Vertrag tendenziell steigen, mit einer späten Verlängerung Geld, weil er seine Spieler länger zu einem niedrigeren Gehalt beschäftigen kann. Der zweite Vorteil ist der von mir im Podcast angesprochene Zugewinn an Flexibilität. Ein Verein, der mit seinen Spieler erst spät verlängert, hält sich länger alternative Handlungsmöglichkeiten offen und hat zudem eine höhere Absicherung gegen plötzliche adverse Ereignisse wie gravierende Verletzungen oder ungünstige Social-Media-Posts, die natürlich dann besonders dumm kommen, wenn man den Vertrag mit dem Spieler gerade erst vorzeitig um fünf Jahre verlängert hat.

Die Nachteile sind ebenso offensichtlich: Auch für die Spieler bleiben alternative Handlungsmöglichkeiten länger offen und wenn plötzlich im vorletzten Vertragsjahr Real Madrid anruft… Schon allein aus diesem Grund kann es unweise sein, mit einem Spieler, den man halten möchte, überhaupt ins vorletzte Vertragsjahr zu gehen (nicht mal das letzte), weil genau diese Tatsache, dass ein Spieler im vorletzten Vertragsjahr ist, für andere Vereine der Trigger sein kann, bei diesem Spieler aktiv vorzufühlen und möglicherweise Begehrlichkeiten zu wecken.

Danke @Jo_1, aber wie sicher bist Du Dir dabei? Ich habe das mal ausgerechnet. Das notwendige Plus bei den Verbindlichkeiten, um die Eigenkapitalquotenrechnung auf Dr. Diederichs Folie aufgehen zu lassen, beliefe sich auf ungefähr 165 Millionen Euro, das wäre schon eine ganze Menge dafür, dass Verbindlichkeiten bei den Bayern ja nur Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung und Rückstellungen betreffen kann, und sogar mehr, als der FC Bayern für neue Spieler ausgegeben hat. Ich finde das sehr viel. Aber irgendwas muss ich sicher übersehen oder missverstehen, ich traue meiner eigenen Erkenntnisfähigkeit nicht…

@Gut_Kick: Manche sagen so, manche sagen so. :wink: Aber danke, hat mir auch Spaß gemacht.

Ich stimme Deinen umfangreichen Beobachtungen zur Selbstselektion derjenigen Mitglieder im Kontext der Vereinspolitik zu, denen die Richtung des Vereins am wichtigsten ist und die sich daher auch im Rahmen der von der Satzung gegeben Möglichkeiten am aktivsten einbringen, um den Verein in die von ihnen gewünschte Richtung zu bewegen (zum Beispiel eben durch organisierte Teilnahme an der MV). Dass diese Gruppe in ihren Einstellungen, Wünschen und Zielen wohl kaum repräsentativ für den Durchschnitt aller 316.000 Mitglieder sind, steht wohl außer Frage.

Gleichwohl bin ich mir unschlüssig, ob ich dies per se als Problem ansehen würde. Denn, technische Hürden einmal ausgeklammert, jedes einzelne Mitglied könnte sich ja schließlich in seinem Sinne aktiv in die Gremienarbeit einbringen (sprich zur MV fahren, Satzungsänderungsanträge stellen, für seine Sache werben etc.), und bei denjenigen, die von dieser Möglichkeit am aktivsten Gebrauch machen, muss man auch davon ausgehen, dass ihnen die Vereinsgeschicke und wohin sich der Verein entwickelt von allen Mitgliedern am wichtigsten sind.

Wenn die Fans mit dem gegenwärtig höchsten Leidensdruck oder positiven Änderungswillen, der sich in ihrem relativ höchsten Grad an gremienbezogener Aktivitätsbereitschaft äußert, etwas durchsetzen, wovon eine andere, bisher schweigende, inaktive Gruppe von Mitgliedern nicht begeistert ist, fangen diese in Reaktion darauf an, sich ihrerseits zu organisieren und diese Änderung auf der nächsten Mitgliederversammlung rückgängig zu machen oder in eine andere, ihnen liebere Richtung weiterzuentwickeln. Wenn sie das nicht tun, ist das ein Ausweis dessen, dass ihnen die alte Richtung genauso gut gefällt wie die neue oder ihnen die Richtung der Vereinspolitik des FC Bayern generell egal ist. Eine von den Interessen der gegenwärtig aktivsten Mitglieder je am stärksten beeinflusste Vereinspolitik wäre für mich daher gelebte Vereinsdemokratie und noch nicht prima facie ein Problem. (Es ist mir aber schon klar, dass das eine theoretische Sichtweise ist und Deine viel mehr die Luft der tatsächlichen Wirklichkeit atmet.)

@RasenRambo: Danke für das Lob und ich hoffe doch, dass @Justin mich früher als erst im nächsten November wieder vors Mikrofon lässt. :wink: Den Podcast der SZ zur JHV fand ich übrigens gar nicht so schlecht, ich war sogar ganz angenehm angetan von der unaufgeregten, sachlichen und doch nicht schrecklich oberflächlichen Besprechung?

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Wäre es nicht auch eine Option, bestimmte Punkte zwar kontrovers auf der Versammlung zu diskutieren, die Abstimmung dann aber allen Mitgliedern zu überlassen und per Briefwahl abzustimmen?
In Sachen Mitgliederzahlen ist der FCB mittlerweile gar nicht mal mehr so weit von der SPD entfernt und die SPD praktiziert die Mitgliederbefragungen ja auch regelmäßig.

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Grundsätzlich lässt sich sagen, dass bei allen Clubs Transferverbindlichkeiten und Transferforderungen steigen. Es scheint sich ein „Verständnis“ durchzusetzen, dass Transfers in Raten analog der Vertragslaufzeit bezahlt werden. Auch das führt zu Verzerrungen und Risiken, die die UEFA zwar behandelt (es darf keine Zahlungsverzögerungen geben), aber es entsteht eine weitere Blase.

Inzwischen weiß man aus den veröffentlichten Abschlüssen von Barca, dass der FCB sogar Forderungen an Barca für Lewandowski hat, der also auch mit Raten bezahlt wird (anders als berichtet).

Aus den verfügbaren Zahlen lässt sich durchaus folgendes interpretieren:

Umlaufvermögen
(Forderungen, Anzahlungen, Vorräte, Bank- und Kassenguthaben)

21/22 265 Mio
22/23 406 Mio

Verbindlichkeiten

21/22 98 Mio
22/23 209 Mio

Rückstellungen
21/22 49 Mio
22/23 71 Mio

Die Steigerungen im UV werden sicherlich nicht alles cash sein sondern auch (Rest) Forderungen für die 22/23 verkauften Spieler (also Sommer 2022 Lewandowski Nianzou Roca, 2x Richards, Zirkzee etc., insgesamt ca 105 Mio). Dennoch dürfte die Liquidität auf über 200 mio angestiegen sein.

Die Steigerungen bei den Verbindlichkeiten sind sicherlich auch auf die Transfers im Sommer 2022 zurückzuführen, also deLigt, Mane, Gravenberch, Tel etc (insgesamt ca 145 Mio), von denen sicherlich auch alle in Raten bezahlt werden. Sicherlich werden auch die Verpflichtungen für normale L+L gestiegen sein, (fände ich gut wenn uns zB Adidas ein langes Zahlungsziel für Lieferung der kits einräumen würde).

Es ist sehr schade, dass der FCB weiterhin so intransparent berichtet und man viel interpretieren muss. Real Barca Juve Inter ManUnited ManCity haben Abschlüsse vorgelegt, die transparent und übersichtlich sind, und gemäß der UEFA FSR Regeln.

Dazu gehört zB auch, die Einnahmen aus der CL Vermarktung der UEFA nicht unter Spielbetrieb auszuweisen, sondern zusammen mit denen der DFL, wie es alle anderen auch machen.

Spielbetrieb sollten ausschließlich Einnahmen aus den Heimspielen (egal welcher Wettbewerb) sein. Die Zahlen sind / werden sowieso bekannt.

https://fcbayern.com/binaries/content/assets/downloads/homepage/jhv/2023/presseinformation-jhv-2023.pdf?v=1699727822428

https://fcbayern.com/binaries/content/assets/downloads/homepage/jhv/2022/presseinformation-jhv-2022.pdf?v=1665838348035

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Die Folie von Diederich ist mir nicht gegenwärtig. Die ist, soweit ich das mitbekommen habe, auch nicht veröffentlicht worden.
Das Fremdkapital ist überschlägig um 138 Mio gewachsen. Kommt zumindest in die Nähe der von dir errechneten 165 Mio.

Die Verbindlichkeiten haben um 111 Mio zugenommen. Das dürften tatsächlich zum größten Teil Transferverbindlichkeiten sein.
Bei einem Gesamtvolumen von um die 150 Mio erscheint mir das plausibel. Ca. 50 Mio gehen da ja schon auf de Ligt.

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@Alex Dass du vor dem nächsten November im Podcast zu hören bist hoffe ich auch! :wink:

Den SZ Podcast höre ich an sich auch gerne. Man merkt den Reportern auch an dass sie schon einiges erlebt haben. Die sind ja bei vielen Sachen Richtung FC Bayern und Nationalmannschaft persönlich dabei gewesen.
Aber natürlich kann deren Podcast zur JHV in einer halben Stunde nicht so in die Tiefe gehen wie eurer. Ihr habt auch einfach den Luxus noch einen Tacken ehrlicher zu sein und ungeschönt zu reagieren. Das spielt ihr voll aus, deswegen bevorzuge ich hier klar euren Kommentar.

Es gab nur eine, und die ist so gut wie nicht aussagefähig. Verstehe die gesamte Diskussion um das EK sowieso nicht.

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Danke!
Ich gebe dir (euch) recht, das jeder Spieler einzeln betrachtet werden sollte. Deswegen hier meine Einschätzung zu einzelnen Fällen:

  • Tolisso- nach dem super 1. Jahr sehr oft sehr schwer verletzt. Es gab keinen Grund zwischen Jahr 2-5 zu verlängern.
  • Süle- kam wie Tolisso im selben Jahr cca. gleiches Alter. Immer IV Nummer 2-3. Im 3. Jahr mit Kreuzbandriss gefehlt, aber im Finale für Boateng eingewechselt und geliefert. Danach öfters als RV ausgeholfen. Im letzten Jahr wollte der FCB auch verlängern, aber Süle nicht mehr. Hier hätte man Süle mMn in der Hinrunde des vorletzten Vertragsjahres verlängern sollen. Ist aber vertretbar nach dem Kreuzbandriss.
  • Neuer, Müller, Lewa- finde ich in Ordnung in dem Alter abzuwarten und nur um 1-2 Jahre zu Verlängern.
  • Alaba- unter Ancelotti und Kovac immer wieder kleinere Verletzungen und Formtiefs. Unter Flick war er Stammspieler auf IV. 1,5 Jahre vor Vertragsende war es wieder zu spät und Alaba wollte zu Real. Hier gab es mMn einen Zeitraum unter Kovac oder kurz davor (Heynckes Zeit), wo man einen aus der eigenen Jugend kommendem Spieler, den Vertrag verlängern hätte sollen. Vor allem auf LV, auf Alaba immernoch TOP 5-10 war. Man kann verstehen, dass man in dem Formtief vorsichtig war, aber man hätte Alaba auch den Rücken stärken können.
  • Thiago- oft Verletzt, aber nach Alonso und Lahm klarer Kopf der Manschafft. Unter Kovac den Laden irgendwie zusammengehalten. Man hätte mMn schon im ersten Kovac Jahr verlängern müssen.
  • Pavard- ab der 1. Saison eigentlich Stammspieler. Er sprach aber auch über Depressionen. Deswegen wollte er wohl einfach eine Veränderung. Hier ist es schwer eine Einschätzung abzugeben.
  • Lucas- mit der Verletzungshistorie verständlich, dass man abwartete. Trotz der Verletzungen wollte der FCB aber diesen Sommer verlängern.
  • Sane- zündet erst jetzt und verdient schon sehr viel. Deswegen gab es das letzte Jahr kein Grund zu verlängern. Er galt ja auch als Verkaufskandidat. Es gab auch mal Gerüchte über eine Rückkehr nach England wegen seinem Sohn.
  • Kimmich- verlängerte im Sommer 2021 (bei Vertrag bis 2023) bis 2025. Also 2 Jahre vor Ablauf. Damals war es mMn ein guter Zeitpunkt. Obwohl auch hier man schon 1/2-1 Jahr früher handelt hätte können, weil Kimmich nach Thiago der klare Stammspieler im DM wurde und auch nie Verletzt ist.
  • Davies- Moment eigentlich schon verpasst. Ein junger Spieler, den man immer für eine gute Ablöse verkaufen kann, falls er nicht mehr liefert.
  • Musiala- der Moment ist jetzt. Im Sommer kann es zu spät sein.
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Sehr schön auf den Punkt alles gebracht finde ich, auch bei den dann folgenden Einzelfällen…

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Aber das ist doch sehr monoperspektivisch. Jetzt kommen noch die Perspektiven der Spieler und der Berater hinzu und die Alternativen zu diesen Zeitpunkten werden eben schwierig. Du kannst einen Spieler nicht dazu zwingen, frühzeitig oder zum „richtigen“ Zeitpunkt zu verlängern.