MSR 295: Laimer, Rice und saudi-arabische Pläne

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Sommerfahrplan, Transfers des FC Bayern und was LIV-Golf mit der Super League zu tun hat. Alex und Georg blicken auf die fußballlose Sommerzeit – wie nennt man die Zeit zwischen letzten und erstem Spieltag eigentlich? Konrad Laimer ist der erste offizielle Neuzugang beim FC Bayern. Raphaël Guerreiro und weitere könnten…

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Blockzitat wie nennt man die Zeit zwischen letzten und erstem Spieltag eigentlich

Transferfenster? Spielerbasar? :laughing:

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Sommerloch .:pensive::pensive::pensive::pensive::pensive::pensive::pensive::pensive:

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Zu LIV Golf: kaum einen Golffan hat es irgendwie interessiert und das trotz einiger Superstars. Ihr grösster „Erfolg“ war, dass sie die Pga empfindlich geschwächt haben durch die Abwanderung zahlreicher Spieler. Es drohte ein Szenario in dem weder die alte Tour wirklich interessant blieb (weil viele der besten Spieler fehlten) noch die neue (null Tradition, seltsames Format). Die Pga versuchte Spieler zu halten, indem sie Spieler sperrte, die einmal auf der LIV Tour antraten, um cherry picking der Spieler zu verhindern, was wiederum eine Klagewelle nach sich zog. Die Fusion war letztlich wohl die einzige Exit-Strategie, um einen Abwärtstrend der gesamten Sportart zu verhindern.

Der Grundgedanke durch die tatsächliche oder auch nur angedachte Gründung einer neuen Superleague Druck auszuüben, um finanzielle Interessen durchzudrücken, ist auch auf den Fussball übertragbar. Auch die grosse Relevanz von Rechtsfragen (kann die Uefa wirklich so ohne weiteres Vereine aus Wettbewerben ausschliessen) könnte ähnlich sein. Letztlich ist eine Verschmelzung der verschiedenen Konzepte durchaus ein mögliches Szenario. Ich bin immer noch der Meinung, Spitzenvereine sollten mittelfristig eine Mannschaft für die nationalen Wettbewerbe haben und eine für eine Art Superleague mit bedingter Durchlässigkeit zwischen den beiden ähnlich wie zwischen zweiter und erster Mannschaft heute. Verschiedene Zielgruppen würden bedient und verschiedene Wettbewerbe könnten koexistieren ohne sich gegenseitig zu schaden (spannende Bundesliga MIT Bayern!).

Im Transferteil des Podcasts waren einige etwas seltsame Thesen von Alex (Nagelsmann ist am zu grossen Kader gescheitert, Tuchel denkt positionstreu um dann kurz darauf auf Guerreiros Versetzung ins Mittelfeld unter Tuchel hinzuweisen, kaum Spieler aus der Bundesliga in die PL, Laimer als möglicher Ankersechser…), aber Georg hat das meiste ja wieder gerade gerückt.

Sowohl Laimer als auch Guerreiro sind für mich reine Backup-Transfers. Gibt es nicht viele Verletzungen könnte ihre Spielzeit sehr überschaubar sein. Ich behaupte auch mal, Laimer wäre unter Tuchel nicht verpflichtet worden.

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Malle-Reha… (20 Zeichen):man_dancing: :beers: :beach_umbrella:

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Der merger von PGA und LIV wird jetzt von US Senate untersucht. Das Ding ist noch lange nicht durch. Davon abgesehen kann man den Vorgang im Golf überhaupt nicht mit dem Fußball in Europa vergleichen.

Die ESL ist auch tot. Die Träumereien wurden schon vor Jahren beerdigt und demnächst von EUGH bestätigt.

Man kann eine andere Liga außerhalb der UEFA und den nationalen Verbänden bzw. Ligen gründen, aber dann eben nicht in denen noch spielen wollen.

Alle EPL Clubs haben das inzwischen bindend erklärt. Der UK Regulator wird jegliche Initiative auch genau im Blick haben und ggf. reagieren.

Die ECA (von KHR angetrieben) hat inzwischen die Macht, das JV mit der UEFA bzgl der Vermarktung ab 24/25 geht in die richtige Richtung. Eventuell wird es am Ende darauf hinauslaufen, dass die ECA/ European Leagues unabhängig von der UEFA agieren, wie zB EPL/FA, DFL/DFB etc.

Aber eine neue völlig unabhängige Superleague wird es nicht geben.

Die Saudi Leaque bleibt auch zukünftig völlig irrelevant. Eine mögliche Fusion mit der CL halte ich nicht nur für utopisch sondern für absurd. Die Araber werden den Fußball nie kaufen können.

Was relevant ist, ist das Investment von PIF bei Newcastle, und wenn die saudischen Clubs anfangen sollten, teuer bezahlte Spieler dorthin zu verleihen.

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Das passiert eben, wenn man inhaltlich völlig unbedarfte Leute wie mich ungeschützt an ein Mikro lässt. :stuck_out_tongue_winking_eye: Aber Spaß macht’s!

Dass Nagelsmann zum Teil auch an dem Füllhorn der Möglichkeiten in seinem Kader gescheitert ist, ist allerdings eine Meinung, zu der ich stehe. Nagelsmann wirkte auf mich in Fragen der Personalaufstellung oft wie ein Getriebener von Sorgen um die Teamhygiene und gefühlten Prioritäten in der Hackordnung der Spieler und weniger wie jemand, der seinem eigentlichen, inneren Willen oder auch einem strengen Leistungsprinzip oder anderem, sachlich nachvollziehbaren Prinzip folgte oder folgen konnte. Ich bin mir sicher, dass dies in Teilen der Mannschaft zu Motivationsproblemen und Unmut, gelegentlich sogar öffentlich zu vernehmen, geführt hat, was wiederum sein (Nagelsmanns) Ende beschleunigt hat.

Die These, dass große Mannschaften wie die Bayern zwei Teams unterhalten sollten, eins für die internationalen Wettbewerbe und eins für das Brot-und-Butter-Geschäft der Bundesliga, ist originell. Aber würde das funktionieren? Würde das akzeptiert? Würden sich die Spieler der zweiten Mannschaft nicht wie Teile einer B-Auswahl vorkommen (müssen)? Würden die Fans beide Mannschaften gleichermaßen akzeptieren und unterstützen? Würden sie das Konzept als solches nicht erst recht als grotesken Auswuchs einer Überkommerzialisierung ihres geliebten Fußballs ablehnen? Außerdem, würde durch so einen Doppelantritt der nationale Wettbewerb nicht noch ungleicher, weil die Vereine, die international vertreten sind, mit dem Geld aus diesem Wettbewerb einen noch größeren sportlichen Vorteil gegenüber den dort nicht vertretenen, aber gleichwohl auf nationaler Ebene noch mit ihnen konkurrierenden Vereinen dadurch hätten, dass sie nach und nach auch ihre zweite Mannschaft bis an die Grenze der Unbesiegbarkeit auf ihrem Niveau aufrüsten könnten? Oder auch dadurch, dass sie, ähnlich wie es heute schon zwischen den ersten und zweiten Mannschaften vieler Vereine regelmäßig geschieht, Spieler aus dem internationalen Team für wichtige Spiele in die qualitativ tiefer angesiedelte Bundesligamannschaft abstellen könnten? Wie würdest Du solchen Problemen begegnen?

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Ein Beitrag wurde in ein existierendes Thema verschoben: Saudi Soccer League

Du hast sicherlich mehr Ahnung als ich von der Materie, da sich mein Interesse doch mehr auf den Platz konzentriert. Wie sich die ganze Geschichte um die LIV-Tour aber entfaltet hat (einige Spieler haben sich dabei auch als ziemliche Heuchler entpuppt), zeigt mir aber, dass man mit Prognosen vorsichtig sein muss. Die Fusion der beiden Touren wäre mehr als eine simple Pointe, sondern liesse mich einigermassen sprachlos zurück. Schliesslich spielte neben der ganzen Problematik Tradition vs Money auch das 9/11-Trauma in den Konflikt rein. Das Thema ist also auch emotional sehr aufgeladen. Am Ende bahnt sich Geld aber seinen Weg, auch wenn das bei einem Einzelsport natürlich schwerer zu verhindern ist als auf Vereinsebene.

Deshalb wird der US Senat auch den merger Verhindern, genauso wie die UK Gov die Übernahme der EPL durch fremde Kräfte unmöglich gemacht hat. Genauso wie UEFA UK Gov EU ECA die Superleague verhindert haben und werden.

Das EUGH und Europäische Parlament wird auch weiterhin die UEFA und Strukturen in der EU schützen.

Deshalb ist es sehr naiv zu glauben die Saudis könnten den Fußball kaufen. Wird nicht passieren, nur weil ausgemusterte altgediente Spieler in die saudische Liga wechseln.

Fußball ist Kulturgut, dass niemand kaufen kann. MLS kann sich nicht erlauben nach der Kashoggi Geschichte einen Streit mit EU USA und UK vom Zaum zu brechen. Dafür ist das ganze dann doch zu unwichtig für ihn.

Ok, kann das Argument des zu grossen Kaders jetzt besser nachvollziehen. Würde es aber nicht als solches bezeichnen, sondern für mich ist das einfach der Unterschied zwischen einem Verein wie Leipzig und einem Verein wie Bayern. Der Druck bei Bayern von allen Seiten, eben auch von Spielerseite, ist grösser und lag es daran, dann war Bayern einfach noch eine Nummer zu gross für Nagelsmann.

PS: @Alex ich höre Dir gerne zu im Podcast. Ein bisschen mehr Dissenz im Podcast ist auch eine schöne Abwechslung zu Justin und Chris, deren Meinungen sich in aller Regel ziemlich decken.

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Du vertritts Deine Meinungen immer wie absolute Wahrheiten. Jetzt warte doch mal ab. Die Fusion der Golftouren wäre ein logischer Schritt der jüngsten Entwicklungen. Wenn amerikanische Golf-Superstars wie Koepka, Mickelson, Johnson und Watson bereits die Tour gewechselt haben trotz öffentlichem Druck und sicher auch Sponsoren-Druck, dann wäre ich vorsichtig mit Prognosen.

Natürlich gäbe es viele Detailfragen bei der Umsetzung, ich sehe aber keine als grundsätzlich unüberwindbar.

Die Durchlässigkeit könnte man regeln so wie sie auch jetzt Regeln bezüglich des Einsatzes von Profis in der zweiten Mannschaft gibt. Wären es zwei parallele nicht synchronisierte Wettbewerbe wäre es auch praktisch gar nicht möglich, Spieler ständig hin und her zu schieben. Mir ist kein einziger Fall bekannt, dass Spieler der ersten Mannschaft für wichtige Spiele der zweiten Mannschaft abgestellt wurden. Spieler werden wenn überhaupt zur „Bestrafung“ oder zum Wiederaufbau nach Verletzungen zur Zweiten abgestellt. In der Regel aber auch nur die Jungen oder Alten.

Finanziell müssten die Vereine zwei Mannschaften unterhalten und sicherlich würden die Hauptressourcen in den Wettbewerb fliessen, der das grosse Geld einspielt. Die nationale Mannschaft wäre mehr für die Talententwicklung und für die Altstars. Superstars würden sicherlich nicht in der „B-Mannschaft“ spielen wollen, allein dadurch würde eine Querfinanzierung zumindest erschwert (ehrlich gesagt, wäre zumindest anfänglich wohl eher das „Problem“ einer zu schwachen nationalen Bayern-Mannschaft).

Bezüglich der Akzeptanz: die finanzielle Schere geht immer weiter auseinander, die Kommerzialisierung schreitet immer weiter voran. Vielleicht muss man sich irgendwann einfach eingestehen, dass ein ausgeglichener nationaler Wettbewerb und gleichzeitig ein international konkurrenzfähiges Team nicht mehr unter einen Hut zu bringen sind. Ich glaube, dass beide Mannschaften (eine Mannschaft für nationale Wettbewerbe aus Talenten und Altstars) sowie eine Startruppe für eine europäische Liga ihre Daseinsberechtigung hätten und die Fans interessieren würden (ein bisschen so wie die oide Wiesn und die „normale“ Wiesn :joy:).

Letzter Punkt: die Überbelastung der Spieler würde reduziert und die Qualität des Fussballs würde steigen.

Ist natürlich alles Zukunftsmusik. Für mich ein Modell, das zwar alles andere als unproblematisch ist, aber grundsätzlich einen Ausweg aus einer sehr vertrackten Konstellation darstellen könnte.

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Viel zu kompliziert.
50+1 zu beenden ist einfacher, schneller, effektiver.

Alleine ein potenter Investor könnte BVB übernehmen, entschulden, rekapitalisieren so dass man keine Sanchos Haalands Bellinghams verkaufen müsste und neue gute Spieler dazu holen könnte.
RB würde sich ermuntert fühlen mehr zu machen, genau wie Bayer.

Alle Clubs würden von mehr Wettbewerb und Qualität profitieren.

Gebe ich Dir Recht. Wahrscheinlich läuft es darauf hinaus. Unsere schlechte Phase nahm kurzfristig den Leidensdruck der Konkurrenz. Spielen wir zukünftig wieder mit Stürmer und dimmen unsere Daily Soap wieder ein bisschen, könnte die nationale Konkurrenz bald wieder den harten Boden der Realität spüren. Dann wird wieder neue Dynamik in die Diskussion kommen.

Bayern würde auch einen Investor bekommen, zweimal so viel Geld wie der BVB erhalten und die Verhältnisse würden sich so wieder ausgleichen, nur auf einem höheren Niveau. International würden die deutschen Vereine trotzdem weniger erhalten und genauso erfolglos wie jetzt sein, am Ende ist nur der Fußball für die Konsumenten teurer.

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Wir haben schon drei Investoren, auf mehr sind wir zzt überhaupt nicht angewiesen.

Der Fehler im Denken ist der, dass man in D eine Verzwergung möchte, und in der ganzen Welt anders gedacht und gehandelt wird. Die Krönung ist dann zu glauben, dass der Rest der Welt sich dann wieder am eigenen verkorksten Denken ausrichten sollte.

Ich will ja nur darauf hinweisen, dass die Bundesliga nicht spannender durch Investoren wird. Ein Konkurrent in der Meisterschaft ist toll, aber man selber wird alles tun damit die Meisterschaft so früh wie möglich entschieden ist. Auch im europäischen Vergleich würde das Geld nicht automatisch mehr Pokale bedeuten.

Das sehe ich eben anders.
Natürlich würden Investitionen dazu führen, dass die Dichte an der Spitze wieder größer würde.

Ich sehe im zu großen Kader in der Offensive tatsächlich auch einen Katalysator für Nagelsmanns Probleme, denn Nagelsmann hat mMn auch deswegen immer wieder am System herumexperimentiert, weil er möglichst viele seiner Offensivspieler gleichzeitig aufs Feld schicken wollte. Es mag sein, dass dies geschah, um Unruhe zu vermeiden. Ich glaube allerdings eher, dass er da von dem Irrglauben getrieben war, dass Verteidigen bzw. Defensivarbeit nur eine Willenssache ist (O-Ton Nagelsmann: „Talentfreie Aktionen“). Somit war er tatsächlich davon überzeugt, dass offensive Außenspieler wie Gnabry, Sane oder Coman als Schienenspieler geeignet sind, weil sie nach vorne gut sind und die Arbeit nach hinten bzw. das Gewinnen von defensiven Zweikämpfen ja eher weniger mit Qualität als mit Willen zu tun hat. Ähnlich sah es mit Musiala auf der Doppel-Sechs aus. Das hätte man in gewissem Sinne noch auf die Spitze treiben, indem man einen klassischen Mittelstürmer wie Choupo-Moting Innenverteidiger spielen lässt, weil der evtl. auch besser im Spiel nach vorne ist und körperlich ja ähnlich robust ist wie ein gelernter Verteidiger.
Da kam mir Nagelsmann irgendwie wie ein FIFA-Spieler auf der Konsole vor, der dachte: Ich habe so viele Topspieler in der Offensive, die nicht alle spielen können, aber weiter hinten fehlt es etwas an Qualität, also stelle ich einen Offensiven weiter nach hinten.

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