Veröffentlicht unter: MSR 237: Kölns offenes Hector – Miasanrot.de
Bayern gewinnt deutlich und verdient mit 4:0 gegen den 1. FC Köln. Wie gut war die Leistung wirklich? Was passiert noch auf dem Transfermarkt? Und wie sieht die Transferstrategie am Campus aus? Da die Amateure und die Frauen des FC Bayern nach wie vor in der Winterpause sind, geht es…
-Zuletzt kursierte ja die Theorie, dass Bayern nur so viele Positive hat weil sie so viele PCR Tests machen, die bei Omikron scheinbar etwas verrückt spielen. Nach DFL Hygienekonzept müssen sich hingegen scheinbar nur ungeimpfte/ genesene testen lassen.
Hier fehlt mir in der Berichterstattung etwas die fundierte Analyse. Vielleicht wollt ihr euch mal auf dieses virologische Feld wagen.
-Auch wäre mal spannend warum Hernandez nicht schon ausgeflogen wurde, bzw. ob und wie er sich auf den Malediven fit hält.
-Coman Verlängerung, Einschätzung und Ausblick ob und wie sich das auf die Gnabryverlängerung auswirkt
-Sonst vielleicht eine kleine Analyse zum 15 jährigen 1 Million Euro Jensen und ob da gerade ein gewisser Paradigmenwechsel im Hinblick auf sehr junge internationale Talente stattfindet.
Der User Tormund von transfermarkt.de folgende Meinung zur Transferpolitik am Campus
„Das ist keineswegs seltsam, sondern mittlerweile offensichtlich dass wir den RB Weg auf Krampf kopieren einfach so lange Talente zu kaufen bis eines sich durchsetzt und der Rest halt auf der Strecke bleibt. Das eine Talente rechtfertigt dann eben die 9 gescheiterten. Wundert mich aber mittlerweile auch nicht mehr wenn man sich mit Sauer beschäftigt. Da haben wir mMn leider auf das „falsche“ Pferd gesetzt, da dass genau seine Philosophie ist und auch wenn der Erfolg andernorts ihm recht gibt, ist das keine Philosophie die ich mir für unseren Nachwuchs gewünscht hätte. Dafür schreibe ich NachwuchsFÖRDERUNG zu groß.“
Quelle: https://www.transfermarkt.de/nachwuchsabteilung-des-fcb/thread/forum/10/thread_id/1927370/page/2158
Denke, dass ist eine interessante Sichtweise, die nicht jedermanns Ansicht sein wird, aber die meiner Meinung nach, nachvollziehbar ist, z. B. beim Thema ZM
Wie seht ihr das und an @justin und @rammc, könnt ihr die Sichtweise verstehen und seht ihr es auch so, wenn ja, was sind die Vorteile und Nachteile von diesem „System“ in euren Augen?
Die Kalkulation geht jedenfalls auf: ein Talent, das tatsächlich unserer ersten Mannschaft weiterhelfen kann, erreicht schnell einen Marktwert von über 50 Millionen, siehe Musiala und Davies. Da könnte man sich für einen Volltreffer eine ganze Menge Fehlschläge im Preisbereich für Jugendspieler leisten.
Ich sehe auch nicht, was die Alternative zum globalen Scouting ist: sich rein auf den Raum München/Oberbayern konzentrieren? Das mögen sich einige Fans vielleicht ersehnen, weil sich mit Müller der letzte regional verwurzelte Spieler wohl in ein paar Jahren verabschieden wird. Aber das wäre dann ein verdammt kleiner Talentpool, und wenn sich in diesem Rahmen keine aussergewöhnlichen Talente finden lassen, dann werden sie auch nicht in die erste Mannschaft vordringen und dort identitätsstiftend wirken.
Vielleicht könnte der Campus als Kompromiss bayerisch-kulturelle Unterweisung in den Unterrichtsplan aufnehmen, um die auswärtigen Talente neben dem sportlichen Feinschliff noch zu integrieren. Etwa verpflichtendes Schafskopfen nach dem letzten Training, die Runde hat ja auch ein Nachwuchsproblem.
Für die neue Folge fände ich es interessant zu wissen, was Eure Meinung zu der Erkrankung von Davies denkt. Braucht Bayern kurzfristig Ersatz? Dest auch als Alternative für links?
Ferner gab es diese Woche viele Spekulationen zu Boubacar Kamara. Wäre er der defensiver 6er, den Bayern fehlt?
Letzte Spekulation betrifft Nico Schlotterbeck - wäre der ein guter Transfer?
Ein ganz anderes Thema wäre, wir es jetzt mit den Jugendspieler weitergeht? Bekommen diese weiterhin Spielzeit oder waren diese nur „Lückenfüller“ wg. der vielen COVID-positiv getesteten?
Wer sich für das Thema „warum scheitern Talente?“ interessiert, dem sei dieses Buch empfohlen:
Es geht um Sergej Evljuskin, welcher mit Pauken und Trompeten durch alle U Teams rauschte, bei Wolfsburg den Durchbruch nicht schaffte und sich immer tiefer drehte ehe er bei Kassel sein Glück fand.
Ob sich jetzt der Schwarzkopfverlag für den Literatur Nobelpreis qualifiziert ist die andere Frage, aber es ist ein unterhaltsames und kurzweiliges Buch für die Ferien oder Bahnfahrten, welches einfach aufzeigt dass man auch ohne Kreuzbandriss und Mängeln bei den Fähigkeiten schlicht und einfach scheitern kann, wenn nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist
Hierzu das neueste Buch von Ronald Reng. Einer der drei hat es geschafft: Marius Wolf.
Gelesen habe ich es noch nicht. Dennoch gehe ich mit der Empfehlung kein Risiko ein. Denn Reng schreibt über Sport und speziell Fußball kenntnis- und perspektivenreich, empathisch und sprachgewandt. Mit einem Wort: lesenswert.
Wenn schon Wortspiele mit EffZeh-Spielern:
Bei den Torjägern würde derzeit Anthony einen Modesteplatz knapp verfehlen…
Für mich war das interessanteste Thema die fehlende Kontrolle/Ruhe und die technischen Unzulänglichkeiten, die schon länger ein ärgerlicher Bestandteil unseres Spiels sind.
Das kann nur auf dem Transfermarkt behoben werden. Daher bin ich auch skeptisch, wenn Namen wie Zakaria als Neuzugang gehandelt werden. In den letzten Jahren hat uns jeder Techniker verlassen, die Neuzugänge sind durch die Bank auf technisch niedrigerem Niveau. Im Mittelfeld muss die Ballverarbeitung, auch unter Druck, sauber und schnell sein und das Passspiel einfach sitzen. Gerade wenn wir häufig den schnellen Ball nach vorne suchen. Ich kann mir gerade nicht vorstellen, wie wir so gegen andere Topteams in der CL bestehen können.
Die Lewandowski Nachfolge ist für mich Bestandteil dieses Themas. Unser derzeitiges Spiel benötigt eher einen Typ Benzema, als Haaland. Der Stürmer muss technisch nahezu perfekt sein, körperlich Bälle festmachen, Kopfballstark sein, umtriebig sein, spielstark sein und viel Übersicht und Verständnis mitbringen. Der muss keine 40 Tore machen, bei uns können viele Spieler treffen. Also ein Spielertyp Benzema, der alles selbst kann und die anderen dazu noch besser macht. Egostürmer würden unserem Spiel eher schaden.
da stimme ich dir zu 100% zu. Technisch sind wir auf dem absteigenden Ast, deswegen bin ich bei dir wenn Namen wie Zakaria, Ginter usw. genannt werden. Wie viele hier meinten, ein Spielertyp wie Thiago fehlt dermaßen bei uns im Mittelfeld. Hoffe wir schauen nicht nur noch auf laufen kämpfen grätschen
Aus meiner Sicht ist aber auch der technische Tikitaka Ansatz von 2008-2014 schlicht überholt. Das musste selbst Löw lernen.
Der neueste Stil ist halt auf Schnelligkeit und das wuchtige Umschalten gegen unsortierte Gegner ausgelegt. Da brauchst halt bildlich gesprochen eher die >1,80er Sprinter statt den 1,68er Ballstreichlern
Diesem Trend folgt halt auch Bayern.
da sind wir wieder…Hauptsache schnell aber nix mit dem Ball anfangen. klar jeder hat seinen eigenen Geschmack was Fußballspielen angeht. Ich aus meiner Sicht bevorzuge ich halt das gepflegte Kurzpassspiel, indem man den Gegner laufen lässt. Aber der Trend ist bereits zu deinem genannten Spielstil voran geschritten. Das stimmt.
Irgendwann hatte ich bei Guardiola das Gefühl, dass wenn das Spiel 120 Minuten dauern würde die Gegner einbrechen würden….taten sie halt nicht weil das Spiel halt nur 90 Minuten geht. Und dann bist halt dummerweise in die Konter von o.g. Spielanlagen gelatscht.
Ich finde es auch doof, aber wenn die hässliche Pistole das edel geschmiedete Schwert schlägt, sollte man sich halt ne Knarre kaufen
Man nennt das auch den „Indiana Jones Effekt“
Dann müssten wir den neuen Mesut Özil suchen. Das war zumindest in seinen Glanzjahren bei Real seine Paradedisziplin: auch bei hohem Tempo sehr präzise Bälle direkt in die Spitze spielen zu können. Aber dafür hat er halt kaum zum Pressing beigetragen, das würde neben der berühmten „Körpersprache“ heutzutage wohl noch negativer ausgelegt.
Nein, Özil war, auch in seiner Glanzzeit, nicht für unseren heutigen Fußball geeignet.
Ich glaube du brauchst beides - bzw. kann es ein Vorteil sein, wenn ein Spieler und damit ein Team mehrere Stile spielen kann. Aktuell wäre es gut, wenn gegen die „Kleineren“ es wieder mehr Kontrolle gibt. Gegen Köln waren es nur 45% Ballbesitz in der zweiten Halbzeit. Das ist schon wenig.
Sprinter und Techniker müsste man fast schon wie Eishockeyblöcke wechseln können, um hier den Stil wirklich zu wechseln. Bei Bayern müsste man dann zum Beispiel die „antitikitaker“ Davis, Gnabry, Sane, Coman rausnehmen und 4 völlig passsichere und pressingresistente Spieler bringen, die ihre Positionen (LV, RM, LM) übernehmen können. Diese sehe ich aber im aktuellen Bayernkader nicht. Wenn Nagelsmann reinruft „Phonsie spiel mal Tikitaka“ endet das im Desaster.
Die Schaffung dieser Optionen auf diesem Niveau kann sich Bayern schlicht nicht leisten.
Einen realistischen Plan B sehe ich eher punktuell bei einzelnen Wechseln, indem ich zum Beispiel ein Kopfballungeheuer einwechsle. Dann muss man nicht mehr Lewandowski im 16er freispielen, sondern kann ala Willy Sagnol aus dem Halbfeld in den 16er hufen. Haben wir diesen Horst Hrubesch, Kalle Riedle oder Modeste? Nein! Wäre das ein Wundermittel? Nein!
Daher bleibt Nagelsmann nur der Stilwechsel „hier! nehmt ihr mal den Ball, dann pressen WIR euch mal“, dann stellst 80% der Bulli Teams mal richtig vor Probleme. Und das finde ich eigentlich nicht mal schlecht bzw. einen Kritikpunkt wenn Bayern nur 45% Ballbesitz hat und daraus resultierend Lewa 2x in die Gasse schicken kann.
willst du tatsächlich back to the roots? den ball dem gegner überlassen? nee dann lieber 80% Ballbesitz (überspitzt gesagt) und dafür dann kein Tor kassieren. Wer den Ball hat kann keines kassieren… klar Handball um den Strafraum ist auch nicht sehenswert, aber immerhin ist der gegner nicht vor unserem Tor.
Ja Tikitaka mit Davies Müller Goretzka sieht schon etwas komisch aus
Ich glaube nicht, dass das funktionieren würde, weil 80% der Bundesligateams mit einem 0:0 gegen uns hochzufrieden wären. Wahrscheinlich sogar 100%, wenn man sich die Dortmunder so ansieht. Das ist auch eine Konsequenz des inzwischen gewaltigen Qualitätsunterschieds in der Liga. Bayern muss jedes Spiel machen und deshalb auch mit dem Ball umgehen können, der hohe Ballbesitz ist praktisch alternativlos angesichts von Gegnern, die sich einem offenen Spiel aus Selbstschutz verweigern. Das eine System versucht, den Ball durch viele Kurzpässe zu halten, das andere geht etwas mehr Risiko ein, aber holt ihn sich dann bei Verlusten möglichst sofort zurück. Aber ein richtiges Konterspiel kann es höchstens noch gegen einen ebenfalls dominant ausgerichteten Gegner in der CL geben.
Mein Ausgangsszenario ist: Bayern führt wie gegen Köln 2:0 und will nun nicht mehr das derzeit sehr hektische und konteranfällige Spiel fortführen:
Klassische Aufstellung mit den „schnellen Jungs“
Neuer, Pavard, Upa, Hernandez, Davies / Kimmich, Goretzka/ Coman, Müller, Sane / Lewa
Da versucht jeder Gegner einfach nur direkt in den Raum Mittellinie/ Neuer zu passen oder mit schnellen Seitenverlagerungen Chaos zu stiften. Und das ist derzeit kein Kunststück
Jetzt bauen wir die „hier ist der Ball, versucht uns zu knacken“ Aufstellung
Wechsel: Süle für Davies, Gnabry für Coman, ggf. wird Sabitzer noch mittelfristig eine stabile Option zum hektischen Müller
Neuer, Pavard, Upa, Süle, Hernandez / Kimmich, Goretzka/ Gnabry, Müller, Sane / Lewa
Habt ihr das Gefühl, dass Köln aus dem eigenen Ballbesitz heraus in der Lage ist, diese Mannschaft die nicht mehr vorschiebt, zu knacken?
So Freunde und jetzt baut ihr mal aus dem 21/22er Kader eure Tikitaka Aufstellung bei der sich der Gegner wie zu Zeiten von Lahm, Boateng, Hummels, Alonso, Schweini….mit 10% eigenen Ballbesitz todläuft