MSR 211: Kahn das eine neue Ära werden?

Wenn man sich an die Leistung der beiden „Opas“ Chiellinis und Bonuccis bei der EM erinnert, schmerzt es umso mehr, dass man Boateng „weggejagt“ hat. Die beiden sind der beste Beweis für die alte Fußballerweisheit „es gibt nur gute und schlechte Spiele und keine alten und jungen…“.

Klar, es wurde Upamecano geholt und man baute auf eine IV mit ihm und Hernandez. Süle steht wahrscheinlich als Backup bereit. Jetzt fällt Lucas aber erstmal aus und ist auch nicht gerade für verletzungsunafällig bekannt, so dass wir wohl mit Upa und Süle in der IV starten müssen. Beide sind nicht gerade als lautstarke Organisatoren a la Alaba und Boateng bekannt… Zudem patzte Upa gegen Ende der Saison doch recht häufig und Süle ist auch alles andere als konstant!

Ein bisschen Hoffnung macht mir allerdings, dass Nagelsmann bei RB eine bockstarke Defensive formte und mit Upa seinen damaligen Abwehrchef zur Verfügung hat, so dass einige Abläufe dann hoffentlich doch auf Anhieb klappen.
Dennoch, ein Boateng in der Hinterhand würde mir auf alle Fälle ein besseres Gefühl geben! Kann mir auch nicht vorstellen, dass man Jerome mit einem stark leistungsbezogenen und an Einsätze gekoppelten Vertrag hätte halten können!

Was mir zudem etwas Sorgen bereitet, ist bzw. sind Sanes und Gnabrys Leistungen bei der EM und ob unsere Offensive wieder genauso performt wie in den vergangenen Jahren. Gnabry wirkte leicht überspielt und könnte, so meine Hoffnung, nach einem erholsamen Urlaub wieder zu alter Stärke finden. Aber Sane ist und bleibt ne Wundertüte. Glaube der Junge wird weiter zwischen Kreis- und Weltklasse schwanken :frowning:

Wir auf alle Fälle ne extrem spannende Saison…

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Bei Goretzka kommt dazu das sein signing on Bonus vom FCB zu dem geschätzten Gehalt dazu gerechnet werden wurde.

Grundsätzlich will der FCB ja zurecht noch viel mehr erfolgsbezogene Gehaltsstrukturen etablieren wie sie zB in der EPL üblich sind. Die dort kolportierten Gehälter sind nie Grundgehälter.

Gibt es da irgendwo eine Übersicht, wieviel Prozent in welcher Liga/bei welchem Verein leistungsbezogen sind? Gefühlt würde ich sagen beim FCB sind es nicht mehr als 10-20%. Ich glaub das letzte Alaba-Angebot war mit 11 Millionen fix und 6 Millionen variabel das höchste, was ich mal gelesen habe.

Mit dem aktuellen Kader finde ich Zielsetzung CL-Finale schon etwas lächerlich. Niemand erwartet Rekordtransfers aber der Kader benötigt an mehreren Ende qualitative Zugänge. So sehr ich mich auf Kahn und Nagelsmann freue, so argwöhnischer werde ich bei „Brazzo“.

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Willkommen im Forum und Danke für deinen ersten Beitrag!

Ich sehe die Kaderplanung auch in Teilen kritisch, kann die Kritik aber nicht denken, ohne die wirtschaftlichen Zwänge zu berücksichtigen, die man sich selbst durch den Aufsichtsrat auferlegt. Vielleicht wäre etwas mehr finanzielles Risiko angemessen, um sportlich international konkurrenzfähig zu sein. Da spreche ich nicht von Dimensionen, die Real oder Barça erreicht haben, aber von ein paar „Vorschüssen“, die trotz Corona wohl eigentlich drin wären.

Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich zu weit weg bin, um das ausreichend kompetent beurteilen zu können. Einiges davon beruht auf meinem Bauchgefühl, wenn ich mir die Zahlen und Gerüchte so ansehe. Vielleicht kann @Alex dazu mehr sagen?

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Man muss ganz klar trennen zwischen der Zeit vor der Krise und jetzt.
Grundsätzlich ist die definierte Vorgehensweise des FCB vorsichtig in der Krise zu agieren vollkommen richtig und nachvollziehbar. Man darf auch nicht vergessen das der Sané Transfer (obwohl vorher angebahnt) durchgezogen wurde. Und jetzt Upamecano und Nagelsmann.
Der große Fehler war eben Thiago zum Spottpreis verschleudert und die Ablöse in Roca Costa und Sarr verpulvert zu haben. Thiago hätte man unbedingt halten und dann ablösefrei gehen lassen müssen, wie jetzt Boateng und Martínez.
Alternativ wäre Hjoerbjerg für 12 Mio zu haben gewesen, der sicherlich eine sehr viel bessere Alternative zu Roca gewesen wäre. Dazu hat man Stiller nicht halten können.
Auch hätte man mit Boa nochmal für ein Jahr verlängern sollen um einfach eine erfahrene Absicherung für die verletzungsanfälligen Lucas und Nianzou zu haben.
In der Krise behält man den Kader zusammen und gibt nicht unnötig ab.

In der Vergangenheit hat man schon den grundsätzlichen Fehler begangen Vertragsverlängerungen nicht früher anzugehen. Das holt den Club jetzt ein und macht es in dieser Zeit so schwierig zu verlängern.

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Hi und Danke Justin.

Ich hatte seinerzeit viel kommentiert auf MSR aber irgendwann war es einfach nicht mehr schön. Die neue Form hier finde ich super und ist auch für Bayernfans einzigartig will ich meinen. Auf den ersten Blick scheint es, hier wurden sich richtig viele Gedanken gemacht. Glückwunsch dazu.

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Ein paar Gegenargumente dazu:

  • Bei Thiago kann ich mir auch vorstellen, dass es eine gemeinsame Lösung gegeben hätte. Aber der Klub ist halt auch bekannt dafür, seine verdienten Spieler gehen zu lassen, wenn dieser Wunsch geäußert wird. Der Zeitpunkt inklusive der damals noch schwer abzusehenden Coronafolgen waren jedoch schwierig zu beurteilen. Ein großes Problem war hier, dass Thiago lange Zeit kurz vor der Unterschrift stand, er den Klub aber durchaus hingehalten und kurz vor der Unterschrift, von der man intern fest ausging, eine andere Entscheidung traf. Sportlich wäre dieser Abgang weder im vergangenen Sommer noch im jetzigen adäquat aufzufangen gewesen. Auch nicht mit 10 Mio mehr Ablöse (die bei einem Jahr Vertragslaufzeit schwer einzuholen sind). Einen Weltklassespieler ersetzt man nicht mal eben so. Sehr unglücklich gelaufen.
  • Das führt mich zu Roca: Ja, seine erste Saison hat vielen den Mut genommen, ihm zu vertrauen. Ich würde dennoch gern wenigstens die Saison unter Nagelsmann abwarten. Roca hat mMn richtig starke Anlagen und er scheint hart an sich zu arbeiten. Der könnte viele noch überraschen und retrospektiv anders beurteilt werden als die von der genannten Costa und Sarr.
  • Bei den Vertragsverlängerungen habe ich mich mal in Europa umgesehen und man ist erstaunt, wie viele Klubs Top-Spieler in ihren Reihen haben, deren Verträge 2022 und 2023 auslaufen. Das Argument „aber die anderen“ zieht nur selten, aber es ist doch einigermaßen überraschend, dass das Problem nicht nur beim FC Bayern besteht. Dennoch stimme ich dir im Kern zu: Eine frühe Verlängerung ist immer zentral und wichtig. Im Einzelfall kann es aber auch passieren, dass man rechtzeitig mit einem Spieler verlängern möchte und der den Klub hinhält. Dann muss der Klub reagieren. Das sehen wir gerade bei Süle, Goretzka und Tolisso. Man darf gespannt sein, ab wann der Klub den Druck erhöht. Denn bei denen kann man sich eigentlich keine ablösefreien Transfers erlauben.

Alles in allem wäre ich vorsichtig klar in 100 % (alles super) und 0 % (klare Fehler) zu trennen. Einige Dinge liefen suboptimal, einige sind höchst fragwürdig (bei Sarr bin ich komplett bei dir, das darf einem FCB nicht passieren, wird aber auch nicht das letzte Mal gewesen sein, so wie es nicht das erste Mal war in der langen Geschichte). Viele sind aber auch irgendwo zwischen den Stühlen und lassen sich endgültig erst bewerten, wenn noch mehr Zeit ins Land geflossen ist.

Aktuell bestehen viele Unsicherheiten. Diese Unsicherheiten sorgen für Unbehagen bei den Fans und müssen durch den Klub in den kommenden Wochen und Monaten gelöst werden. Die Art und Weise wie und ob das gelingt, wird dann auch über den Tenor entscheiden, mit dem man die Entscheidungen in der Coronazeit bewertet. Die Entscheidung, das „restliche“ verfügbare Geld in einen Trainer zu stecken, dem man dem Dreiklang aus „Stars“, „international renommierten Fußballern“ und „Jugendspielern“ zutraut, war jedenfalls eine, die sich noch als sehr klug herausstellen könnte.

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Nein so etwas gibt es mW nicht. Man kann ja in football leaks ältere Verträge nachlesen die aber nicht mehr aktuell sein dürften. Berater und Insider wissen natürlich was aktuell geht.
Es gibt sehr viele Sites die aber zumeist nur Gerüchte wiederholen oder voneinander abschreiben.

Dieser Report ist einer der wenigen mit Substanz

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Grundsätzlich ist die Transferstrategie des FCB seit langer Zeit mMn völlig okay.
Es gibt aber immer wieder mal Fehleinschätzungen zum Markt bzw in Einzelfällen zu Spielern.
2016 gab es eine totale Fehleinschätzung zum Markt bzgl Ablösen und Gehältern obwohl die EPL schon den riesigen TV Vertrag abgeschlossen hatte. Mehr Liquidität bedeutet immer höhere Preise. Damals hat man leider aus diesem Grund KdB und Sane verstreichen lassen.
Letztes Jahr hat man geglaubt das viele Clubs Spieler verkaufen müssen, die aber wie gesagt entweder Spieler gehalten, oder Spieler ihre hohen Gehälter anderswo nicht erzielen konnten. Thiago war eine klassische Fehlentscheidung, auch wenn er aus welchen Gründen auch immer nicht verlängern wollte.
Es war klar das man ihn nicht nur nicht ersetzen konnte, sondern das man unbedingt einen dritten Top Mittelfeldspieler neben Kimmich und Goretzka über die Saison benötigt. Das Corona Argument zählt nun überhaupt nicht, da nicht nur die Ablöse sehr niedrig ist sondern darüberhinaus Liverpool in Raten von 5 Mio pa zahlen darf.
Natürlich hofft man jetzt, das Roca bei Nagelsmann durchstartet, das adressiert aber nicht die von vornherein offensichtliche Problematik der letzten Saison.
Eine sichtbare Verbesserung der Strategie ist mE darin erkennbar das man immer wieder Talente dazukauft. Auch wenn gerade in diesem Bereich die Möglichkeit das man daneben liegt hoch ist, sollte man es immer wieder versuchen, gerade jetzt wo man einen Trainer hat der immer bewiesen solche Talente zu verbessern und einzubauen.
Die Top 11-14 Spieler sind bei uns immer noch absolutes erstes Regal. Dahinter muss man eben geschickt und klug agieren.

Ich sehe halt nicht, dass Bayern mit Thiago in der vergangenen Saison erheblich erfolgreicher gewesen wäre. So sehr ich ihn schätze und mir gewünscht hätte, dass er bleibt, kann ich es mir nicht vorstellen. Gegen Paris in der CL ist man mMn nicht wegen des Mittelfelds gescheitert, sondern weil vorne jemand fehlte, der die Tore macht. Liga und Pokal hätte man (Missgeschick in Kiel mal ausgeklammert, das jedem großen Klub mal widerfährt) wohl mit Thiago genauso dominiert wie ohne.

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Ich kann mich nicht mehr 100% daran erinnern aber hatte der FC Bayern sich nicht gute Karten beim Transfer von Rodi ausgemalt, ähnlich wie letzte Saison mit Dest um dann von Man City, bzw. Barca ausgestochen worden zu sein?

Denn der Transfer Thiago würde dann um einiges mehr Sinn machen, wenn man sich die Leistungen von einem Rodri sichern kann, der ja bei Man City gezeigt hat, wie stark er ist. Roca war ja nur die zweite Wahl und wurde dann von Flick links liegen gelassen, was ihm auch nicht gut bekommen ist.

Rodri ging bereits 2019 zu Manchester City. Bayern war damals interessiert, aber hatte keine Chance gegen Guardiola.

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Ah - aber der FCB war danach an Roca dran, hat aber noch eine Saison gewartet weil die Ablösesumme zu hoch war? War das so rum?

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Genau! Sie wollten die aufgerufenen 40 Mio nicht zahlen und ein Jahr später haben sie ihn für weitaus weniger bekommen.

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Kimmich und Goretzka waren doch total ausgepowered, natürlich auch deswegen weil sie die drei Länderspiele quasi durchgespielt haben. MMn hätte uns ein Thiago über die Saison sehr viel mehr gebracht als Roca.
Du hast natürlich absolut recht das uns Lewa sehr gefehlt hat und auch Thiago natürlich nicht die Buden gegen PSG gemacht hätte.
Ist ja jetzt auch Geschichte.
Für die kommende Saison bin ich viel positiver als die allgemeine Gemengelage. Upamecano ist ein super Transfer und wird mit Lucas sehr gut harmonieren. Sane Gnabry Pavard und Davies können nur besser spielen. Musiala öfter. Und wie gesagt vielleicht bekommt Nagelsmann Süle Roca und Cuisance hin.
Die auslaufenden Verträge von Goretzka Tolisso Süle sehe ich total gelassen, ebenso das Zögern von Coman.
Wie Du schon sagst es kommt eine Armada an sehr guten Spielern 2023 auf den Markt wenn man nicht mit denen verlängert und einige die aus heutiger Sicht besser als Süle und Tolisso sind. Goretzka wird verlängern und wenn nicht gibt es auch auf dessen Position einige sehr gute Alternativen.

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Das ist natürlich ein berechtigtes Argument, weil Flick einen Thiago eher mal gebracht hätte als beispielsweise Roca. Eines der Konfliktpunkte zwischen Sportvorstand und Trainer war eben auch ein direkter negativer Einfluss auf die sportliche Abteilung: Hätte Flick gegen seine Einstellung Roca gegenüber gehandelt und ihn einfach häufiger gebracht, auch wenn der vielleicht nicht optimal zu seiner Spielidee passte, dann hätten Kimmich und Goretzka vielleicht auch mehr Pausen gehabt.

Insofern stimmt es, dass mit Thiago eine Einteilung der Kräfte wohl einfacher gewesen wäre. Gleichermaßen kann man Flick den Schuh anziehen, dass er nicht für Kompromisse bereit war. Dazu zählt mMn auch Stiller, dem er sehr früh klar gemacht hat, dass er nicht mit ihm plant. Einer der Gründe, weshalb Stiller letztendlich nach Hoffenheim ging.

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Das mit den Kompromissen ist ein absolut berechtigter Punkt.
Der Kader hätte auch, völlig unabhängig von der Personalie Roca, genug Möglichkeiten geboten, Kimmich und Goretzka zu entlasten.
Alaba und Martinez bspw. hätten gegen genug Gegner völlig passable 6er spielen können.
Das Kimmich und Goretzka am Ende der Saison total ausgepowert waren, ist Flicks Dickköpfigkeit geschuldet gewesen.

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ich glaube das hat alles auch bisschen mit dem zu tun, was Hoeneß ja gerade gesagt hat. Flick wollte den kurzfristigen Erfolg. Da passt halt die Entwicklung und Geduld für einen Roca und co nicht ins Bild. Da wären gestandene Spieler wichtiger gewesen. Der Verein plante aber auf lange Sicht. Habt ihr im Podcast ja auch gesagt.

Danke, sehr interessant. Zumindest über Barcelona steht schon mal folgendes drin:

Now, a year later, Barcelona’s official financial statements have shown the first-team player wage bill for football in 2018-19 (inclusive of bonuses and benefits) was £312m. This indicates bonuses and benefits of around 35 per cent per player on top of their basic pay last season.

Dann wäre das Angebot an Alaba - sofern es denn ansatzweise der Wahrheit entspricht - ja im gleichen Rahmen gewesen. Die Bild(?) berichtete natürlich damals, dass Alaba einen höheren Fixanteil wollte.

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