Miasanrot-Roundtable zur Niederlage des FC Bayern in Manchester

Richtig. Da Vertragsverlängerungen sich gewöhnlich über mehrere Monate hinziehen, kann man allerdings davon ausgehen, dass die wesentlichen Schritte bereits unter Flick vollzogen wurden und er sicher nichts dagegen gehabt hätte (wie du ja auch weiter unten schreibst). Dass die Spieler nach einem überraschenden Trainerwechsel dann noch ein paar Wochen warten, ob sie auch mit dem neuen Trainer so gut klarkommen, bevor sie langfristig unterschreiben, dürfte man als normalen Prozessablauf betrachten. Wir können uns sicher sein, dass auch unter Flick die Verlängerungen von Kimmich, Goretzka und auch Gnabry forciert worden wären.

Es schien mir immer so, als ob Flick mit der Lösung Kimmich/ Goretzka auf der Doppelsechs sehr glücklich war und dies seine 1A-Lösung zu sein schien (und es auch bei der N11 zu sein scheint). Wenn aus dem Trio Kimmich, Goretzka und Thiago alle fit waren und keiner der drei auf einer anderen Position gebraucht wurde, gab es unter Flick jedenfalls mehr Spiele, in denen ein fitter Thiago auf der Bank saß, als das bei den anderen beiden der Fall gewesen wäre. Die Startelf im August 2020 ohne die vorherige Verletzung von Pavard würde mich heute noch brennend interessieren.

Die wollte man auch beim Rest des Vereins, im Fall Alaba allerdings nicht um jeden Preis. Mit Thiago war man sich sogar schon einig, ehe dieser plötzlich doch noch gen Liverpool umschwenkte.
Darüber hinaus wollte Flick auch Perisic behalten (was sinnvoll gewesen wäre), mit Boateng verlängern (???) und (genau wie Nagelsmann wohl auch) eine Verlängerung mit Süle. Es ist doch logisch, dass ein Trainer einen funktionierenden Kader beisammen halten möchte, ehe man das Risiko eingeht, Spieler zu holen, die man noch nicht kennt und die evtl. auch nicht zur Spielweise oder in die Gruppe passen.

In einem gebe ich dir absolut Recht: Flick hat es besser hinbekommen, die verschiedenen Gruppen im Verein zu managen als Nagelsmann, der die (mMn allerdings bereits 2020/21 - also noch unter Flick - zu große) Hausmacht von Kimmich und seinen Jungs ohne Not noch weiter ausbaute.

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Und nicht nur einmal im Jahr :joy: :joy:

Uns fehlen in dieser Mannschaft Spieler mit einer Mentalität von Kahn, Effenberg, Matthäus, Lewandowski oder Schweini und Lahm. Kimmich ist zu verbissen, Neuer verletzt und Müller allein ist zuwenig. Wir haben sonst KEINE Führungsspieler, die sich mit allem, was sie haben, gegen eine Niederlage stemmen. Die Köpfe gehen bei Widerständen wie einem Rückstand viel zu schnell nach unten. Das ist kein Mia san mia. In Getafe memoriam…

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Bei Kimmich wäre man ja momentan schon froh, wenn er sie einmal im Jahr zeigen würde.

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„Ausgecoached“ wurde Tuchel in dem Spiel sicherlich nicht, die Tore fielen alle nach groben individuellen Schnitzern - über die Wechsel kann man reden, eventuell Upa und Davies rausnehmen, dafür Cancelo und Stani (Mazraoui) früher einwechseln.

Auch dass wir zu wenig vertikal gespielt hätten, kann ich nicht nachvollziehen. Das hat meinem Empfinden nach sogar besser geklappt als unter dem Vorgänger. Das Team hatte da beim Aufbau eine recht gute Balance, die Vertikalpässe bergen zudem immer ein hohes Risiko des Ballverlustes, was sich direkt in Verlust von Spielkontrolle übersetzt.

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Nicht nur bei Kimmich. Ich kenn da unter anderem noch einen Kandidaten :slight_smile:

Ich weiß.
Da würdest du deine Meinung aber auch nicht ändern, wenn er uns wieder zu einem CL-Titel köpft. :wink:

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@willythegreat
Deine Einschätzung ist ja bekannt. Meine Wahrnehmung ist eine total andere. Flick hat den Verschiebebahnhof beendet und richtigerweise die Kombination Thiago mit Kimmich als die ideale erkannt. Goretzka hat einige wenige Monate in Thiagos verletzungsbedingter Abwesenheit sehr gut performed.

Und was die Vertragsverlängerungen angeht, dürfte Dir nicht entgangen sein, dass beide Spieler erst einmal nicht verlängert haben, sondern die Gespräche mit Nagelsmann im Sommer abgewartet haben. Die Fokussierung auf Goretzka als Leistungsträger war mMn ein Fehler, er ist es schlicht einfach nicht. Und die auf Kimmich an Neuer, Müller und Lewandowski vorbei war natürlich totaler Quatsch.

Inzwischen haben es ja auch viele erkannt, dass Nagelsmann (noch) nicht mit Weltklassespielern umgehen kann.

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Ich hätte auch in der HZ Cancelo für Upamecano gebracht. Und wahrscheinlich auch Müller für Gnabry ab der 60. Minute. Lässt sich hinterher aber auch immer einfach sagen. Der Ansatz von Tuchel war mMn jedenfalls nachvollziehbar. Man sollte auch nicht vergessen, dass Upamecano mit Anpfiff der 2.HZ seine slapstick Momente hatte, die er eigentlich ab 55. Minute bis zum zweiten Gegentor wieder unter Kontrolle hatte. Sehr schwer von außen zu beurteilen was besser wäre, ihn herunter zu nehmen oder nicht.

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Haben die Spieler das auch erkannt?

Spox stellt interessante Fragen:

Was aber, wenn es gar keinen Tuchel-Effekt geben konnte? Was, wenn die Probleme zwischen Mannschaft und Nagelsmann nicht so groß waren, wie kolportiert? Was, wenn kein Wunderheiler nötig war und die Bosse die zugegeben fragile Mannschaft durch den Trainerwechsel noch mehr verunsichert haben?

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Wie lange hält so ein Zustand an? Ab wann hat Tuchel einen Anteil am Zustand des Teams?

Spannend wird sein, was das für die Aufstellung im Rückspiel bedeutet: bilden Pavard/de Ligt die Innenverteidigung, oder bekommt Upa das Vertrauen, trotz allem? Spielt Cancelo für Davies, und auf der anderen Seite Mazraoui, weil der mehr Offensivqualitäten hat als Stani?

Aber sicher würde ich das, wenn er über einen längeren Zeitraum außergewöhnliche Leistungen zeigen würde.
Ein game-winning-Goal in einem entscheidendem Spiel alleine sagt überhaupt nichts aus.
Wer schlug übrigens die Flanke zu diesem Tor? :slight_smile:

Außer die „Gruppe“ Flick/Brazzo :rofl:

Die Antwort scheint klar: Immer dann wenn’s gut läuft.

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Ich habe mich nicht auf die Tore bezogen, sondern auf den Ansatz voll auf Speed zu setzen, da City uns mit viel Ballbesitz entgegen tritt. Das war aber nicht der Fall. Im Gegenteil wie die Statistik zeigt.

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Wenn man die Entstehung der Tore außen vor lässt, welche Vorteile zog City denn dann aus dem Ansatz? Die Spielanteile waren bis auf die letzten 20 Minuten fast gleich verteilt. Torchancen hatten wir auch in einem Maß, wie das für ein Auswärtsspiel in Manchester zufriedenstellend ist. Dass City ein spielerisches Übergewicht bekommt, war doch sowieso zu erwarten, gegen wen wäre das denn anders?

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Welchen Vorteil haben wir aus dem Ansatz gezogen, das ist mein Punkt. Da sehe ich nicht so viel. Dass die Mannschaft trotzdem ganz gut mitgehalten hat, habe ich nicht angezweifelt. Ich hätte lieber Cancelo statt Davies und Müller statt X gesehen mit der Chance auf mehr Kreativität als taktische Alternative.

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Dafür kann man durchaus Argumente finden, allerdings auch für Tuchels Annahmen. Die waren nicht unvernünftig, daher scheint mir „ausgecoached“ als Bezeichnung einfach zu hart, denn, und das wollte ich eigentlich sagen: taktische Nuancen waren m.E. nicht der ausschlaggebende Faktor hier.

An Müller scheiden sich einfach die Geister: ob er nun aufgestellt wird oder nicht, hagelt es Kritik. Meiner Meinung nach funktioniert er am besten, wenn wir eine Neun auf dem Platz haben.

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Deine Maßstäbe sind sehr interessant. :wink:
Da kommen wir auf keinen Nenner.

Tuchel hat jetzt schon einen Anteil, aber der dürfte eher nicht so hoch sein. Ich verstehe, dass manche noch die Ablösung von Nagelsmann betrauern. Aber bitte erinnert Euch daran: JN hat in seiner ersten Saison selbst thematisiert, dass er seine Vorstellungen nur nach und nach einbringen kann, und er hat das Team unter ganz anderen Bedingungen und auch mit weniger Druck übernommen.

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