Meisterschaft gewonnen und viel verloren - der FC Bayern 2022/23

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Der FC Bayern ist erneut deutscher Meister. Doch andere Themen bestimmen die Schlagzeilen. Das Saisonfinale und die Nebengeräusche werfen mehr Fragen auf als sie beantworten. Eine Einordnung der turbulenten Bayern-Saison. Der FC Bayern wird zum 11. Mal in Folge deutscher Meister Der Borsigplatz war abgesperrt, die Dortmunder Meisterfeier geplant. Der…

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Schöne Analyse, wie ich finde.
Dieser Teil stach mir besonders ins Auge:

Der FC Bayern erzielte 2,7 Tore pro Spiel. Das ist der Bestwert in den großen europäischen Ligen. Selbst die fulminante mit Erling Haaland bestückte Offensive von Manchester City kommt nur auf 2,5 Tore pro Spiel. Alle anderen Teams folgen mit deutlichem Abstand. Ganz planlos kann also insbesondere die offensive Ausrichtung des FC Bayern nicht gewesen sein. Die These vom glasklaren Fehler, auf den Einkauf eines neuen Mittelstürmers zu verzichten, wird von diesen Zahlen nicht gedeckt.

Eine Ohrfeige für viele, viele Stammtische dieser Republik.

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Viel wichtiger als ein Mittelstürmer, erst recht als ein völlig überschätzter Kane, scheint mir tatsächlich ein Sechser im Stile eines Martinez zu sein. Würde Spieler wie Kimmich und Goretzka besser machen.
Und es muss für mehr „Hygiene“ im Team gesorgt werden. Mich hat es zum Beispiel gestört, dass Neuer die Schale entgegen genommen hat, obwohl er mit seinem groben Fehlverhalten massgeblicher Mitauslöser der Krisen war. Hier wäre bescheidene Zurückhaltung ein gutes Zeichen an die gewesen, die sich den A… aufgerissen haben um den Laden einigermaßen zusammen zu halten.

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Ohne das jetzt auseinandergenommen zu haben - eigentlich müsste man das tun - würde zumindest mein Gefühl sagen, dass die Torquote ohne EMCM im Kader deutlich geringer ausfällt.

Dass dessen Gesundheitssituation mit etwas mehr Glück auch einen anderen Ausgang dieser Saison hätte zur Folge haben können, haben wir hier miteinander ja schon mehrmals festgestellt.

Ansonsten würde ich noch den Punkt machen, dass man die Offensive nicht von der Defensive trennen kann. Wenn sehr viele Tore geschossen, aber auch verhältnismäßig viele kassiert werden, ist das weder zwangsläufig ein Qualitätsmerkmal der Offensive, noch unbedingt ein Qualitätsmangel der Defensive.

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Das ist selbstverständlich richtig. Die These, dass der FC Bayern (zu) viel Aufwand treiben musste und zu viel Risiko ging, um seine Tore zu schießen, ist sehr plausibel.

Aber der Blick auf das Gesamtergebnis (92 Tore in der Bundesliga) und einige Highlights und viele Tore, auch und gerade zu Saisonstart noch ohne EMCM, zeigt einfach, dass die Analyse „Lewy nicht ersetzt, deshalb schlechte Saison und Brazzo weg“ etwas zu kurz greift.

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Der war nur unser drittbester Torschütze.
So deutlich geringer dürfte die Torquote ohne ihn nicht geworden sein.

Wir haben übrigens nur 5 Tore weniger geschossen, als letzte Saison, was für Georgs These spricht.
So hart hat uns der Abgang von Lewandowski nicht getroffen.
Den haben wir ziemlich gut kompensiert bekommen.

Ich sehe das etwas anders. Gefühlt gab es insbesondere in der Bundesliga in Spielen, in denen wir remis gespielt haben oder verloren haben, ein eklatantes Missverhältnis zwischen herausgespielten Chancen und tatsächlich erzielten Toren. Sane, Gnabry (zwischen Leipzig und Hertha) und andere haben teilweise 150-prozentige Chancen sehr fahrlässig vergeben, was meines Erachtens unter anderem ursächlich für unsere Schwächephasen im Herbst und im Winter war. Meine These ist: Mit einem guten 9er hätten wir mindestens 10 Tore und einige Punkte mehr gehabt.

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Der FCB hat mit dem Rauswurf von dem trio infornale sehr viel gewonnen.

Insbesondere jetzt mit KHR Dreesen und Tuchel.

Zusätzlich die unverhoffte Meisterschaft, die der gelben Konkurrenz wohl einen größeren Tiefschlag (Watzke) verübt hat als heute absehbar ist.

Alles aber auch wirklich alles was die drei seit dem Frühjahr 2020 ausgedacht haben, war ein grandioser Fehlschlag in jeder Hinsicht. Das haben natürlich UH und Hainer zu verantworten.

Nice try aber den hätte man schon letzten Sommer beenden müssen.

Natürlich sind die Überlegungen, offensiv anders ohne einen 9er wie Lewandowski spielen zu können, nicht verkehrt, siehe Beispiele Pep mit Aguero, Klopp mit Firmino oder Arteta mit Gabriel, aber dann verpflichtet man doch nicht Mane dafür oder verlängert mit Gnabry, oder lässt Müller dort spielen wo er noch nie funktioniert hat.

Es war schon grotesk eine 180 Grad Wendung zu machen und Lewandowski zu verkaufen. Irre.

Dazu hat man durch die unnötige teure Verpflichtung von Goretzka 2021 in dem man einen Führungsspieler und Thiago Ersatz sah, eine totale Fehleinschätzung hingelegt. Für beides sind Salihamidzic und Nagelsmann verantwortlich letztlich auch Kahn.

Gut das wir jetzt einen Trainer haben, der den heiligen Gral unserer Spielphilosophie versteht, und mit KHR jemanden der ihn und Dreesen dabei unterstützt die richtigen Entscheidungen zu treffen.

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Kann ich natürlich nicht widerlegen, aber letztes Jahr hatten wir einen guten 9er und trotzdem keine 10 Tore mehr.

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„Unheilige Allianz / Trio infernale“.

Warum geht es bei dir nie ohne Beleidigungen?
Warum bist du so hasserfüllt und warum musst du deinen Hass in dieses Forum transportieren?

Kauf dir doch einen Sandsack, oder schrei deinen Nachbarn an.
Ein anderes Ventil, wäre für dieses Forum eine echte Bereicherung.

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Ich meine dabei eigentlich nicht den Wert bemessen an den Toren, sondern eher was die Präsenz angeht. Bälle festmachen mit dem Rücken zum Tor, dadurch diverse Pre-Assists. Die Option, auch mal den langen Ball zu wählen, was das Spiel variabler gemacht hat. Gegner binden im Strafraum, eine Option bei Flanken darstellen. So in diese Gemengelage.

Ich hab’s eben ganz oberflächlich quer gerechnet und geschaut, wie der Schnitt in jenen Spielen war, in denen EMCM mindestens 45 Minuten gespielt hat. Ich weiß, dass diese Einteilung oberflächlich ist und man da auch eine andere Grenze definieren könnte. Jedes Spiel auseinanderzupflücken, hatte ich keine Lust. Jedenfalls kommt man da auf handgestoppte 2,87 Hütten durchschnittlich für diese 23 Spiele. In Anbetracht dessen, dass dies zufälligerweise ziemlich genau die Hälfte der Pflichtspiele darstellt, müsste man für die übrigen Spiele ergo auf etwas über 2,5 Tore pro Spiel kommen. Das ist schon ein erheblicher Unterschied.

@Georg
Damit, dass das Reduzieren auf den Abgang von Lewandowski zu kurz greift, hast du vollkommen recht. Bezüglich des Zusatz „deshalb schlechte Saison und Brazzo weg“ muss ich zugeben, dass ich noch überhaupt nicht verstanden habe, warum genau Brazzo denn überhaupt weg ist. Nicht, dass ich’s falsch fände. Aber er hat sowohl in puncto Transfers, als auch in puncto Öffentlichkeitsarbeit, genau das Gleiche gemacht, wie sonst auch. Vorher war’s klasse (nicht meine Meinung, sondern die der Vereinsführung), nun schmeißen wir ihn raus - da sehe ich ohnehin keine Logik und würde es daher nicht auf das Stürmer Thema herunterbrechen.

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Präsenz ist natürlich schwer messbar, aber alles was du ansprichst, hätten wir dann ja letztes Jahr haben müssen.
Trotzdem war die Saison nur marginal besser.

Ich muss @918 in einem ganz wesentlichen Punkt beispringen:

Auch ich halte die Fortsetzung einer bestimmten Spielphilosophie und -Idee für extrem wichtig, um die passenden Zugänge auszuwählen, und teile seine Analyse, dass diese Idee die letzten zwei, drei Jahre verlassen wurde oder zumindest vernachlässigt. Da das die Kernthese seiner Posts ist, kann ich detailliertere Geschichten, wo ich vielleicht anderer Meinung bin, gut tolerieren.
Ich weiß, dass (nicht nur) er sehr meinungsfreudig ist, und das halte ich grundsätzlich sogar für einen Gewinn, weil es Debatten Struktur gibt und voranbringen kann.
Außerdem empfinde ich seine Posts seit der kleinen Auszeit als deutlich gemäßigter, weswegen mich dein Kontrapart etwas überrascht.
Du hast natürlich Recht, niemand will Beleidigungen hier und Hass, aber in „Trio Infernale“ erkenne ich jetzt keinen Hass, nur eine etwas zugespitzte, spöttische Bemerkung. Was sicher auch niemand will, sind so wiederholte Privatkämpfe zwischen bestimmten Usern (manche würden jetzt vielleicht wieder sage, ich predige :wink:… aber mir liegt halt einfach etwas an einem bestimmten, inclusiven Umgang).

Wir sind alle nicht frei von Mutmaßungen und Verallgemeinerungen, die wir für unsere argumentativen Zwecke einsetzen. Beispielsweise zählt auch deine Bemerkung zum Lahm-Interview dazu („…ganze Branche hört den Berater sprechen…“), denn dafür gibt es nicht nur keinerlei Beleg, es ändert auch am Inhaltlichen wenig: man darf Lahm zumindest für erwachsen genug halten, dass er eine eigene Meinung besitzt, die sich womöglich sogar mit der seines Beraters deckt. Außerdem, ohne zu wissen, ob er sowas wie Sportdirektor kann: seine Äußerungen haben zumindest immer Affinität zu Pep-Fußball erkennen lassen wie zu strategisch sinnvollen Transfers, also ist die Erwähnung von @918 in diesem Zusammenhang offensichtlich nicht völlig sinnfrei, meinst du nicht?

Und ich schreibe das alles nicht, weil ich kürzlich auch mal ein Lob von ihm abbekommen habe… :wink:

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Grundsätzlich: Fair Point. Dennoch springt er kurz.

Ich tue mich sehr schwer damit, für die beiden Jahren ein Zeugnis über die CL drüber zu legen. Für den Pokal erst recht. Wenn man die Liga als „ehrlichsten Wettbewerb“ betrachtet, dann hatten wir im vergangenen Jahr 6 Punkte - was immerhin 8,5% (!) entspricht - mehr auf dem Konto. Und das trotz austrudeln im Mai. Zusätzlich haben wir herausgearbeitet, dass statistisch mit EMCM mehr Tore geschossen wurden, als ohne. Die Annahme, dass sich dieses Phänomen auch im Punkteschnitt wiederfindet, habe ich nun erstens nicht nachgeprüft und ist zweitens sehr (!) oberflächlich, dennoch müsste man die durch den Schnitt von 2,17 Punkte pro Spiel zustande gekommenen 71 Punkte mutmaßlich sogar nach unten korrigieren, um die Fälle „mit körperlich robusten Zielspieler“ und „ohne diesen“ vergleichbar zu machen. Was natürlich Blödsinn wäre, da wir ja einen im Kader hatten und man nicht so tun muss, als sei das Gegenteil der Fall gewesen. Aber es ging ja um die Fragestellung: Tat/tut unserem Spiel ein Spieler gut, der sowohl im Aufbauspiel mit Rücken zum Tor, als auch im Strafraum Präsenz bringt, oder nicht - und aus meiner Sicht kann man das bejahen.

Die Kernthese seiner Posts besteht in der Regel ja erstmal aus Schuldzuweisungen.
Dass die Spielphilosophie, von der er schwärmt, spätestens von Flick (sehr erfolgreich) beerdigt wurde, blendet er grundsätzlich aus. Passt halt nicht in sein Weltbild.

Ja, ein echter Gewinn, dass er andere User nicht mehr als Amöben und Einzeller bezeichnet.
Da halte ich aber Applaus für etwas übertrieben.
Sollte eine Selbstverständlichkeit sein.

Grundsätzlich schafft er kaum einen Beitrag, ohne negative Wertung bestimmten Personen gegenüber. Copy&Paste-Beleidigungen sozusagen.
Das ist billiges, populistisches Nachtreten.
Kleingeistig und völlig überflüssig.

Worterklärung:

Der Begriff „Trio infernale“ kommt aus dem Französischen und bedeutet übersetzt „Höllentrio“. Es handelt sich dabei um eine Redewendung, die eine Gruppe von drei Personen bezeichnet, die als besonders übel, unangenehm oder gefährlich empfunden werden .

Für mich ist es typisch 918 und geht deutlich über eine spöttische Bemerkung hinaus.

Aber nicht alle tun so, als wären sie Hüter der unumstößlichen Wahrheit und fluten das Forum, mit immer den gleichen, zum Teil völlig kruden, Theorien.

Nein.
Völlig sinnfrei ist es, jahrelang gegen einen Berufsanfänger zu hetzen und als unqualifizierte Fehlbesetzung zu bezeichnen, nur um dann plötzlich einen Berufsanfänger als Nachfolger zu favorisieren, wegen eines uralten Interviews, von dem nicht mal klar ist, ob es von ihm kommt, oder ob es ihm eingeflüstert wurde.

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Lag es denn wirklich am 9er?
Könnten die paar Punkte nicht auch damit zu tun gehabt haben, dass unser Stammtorhüter (Führungsspieler) durchgehend bei der Mannschaft war?
Dass die Spieler nicht völlig deprimiert von dieser unsäglichen WM zurückkamen?

Welchem Spiel würde so ein Spieler nicht gut tun?
Ändert aber nicht wirklich etwas daran, dass das Fehlen eines solchen Spielers für den ganz großen Absturz gesorgt hat.

Das Wichtigste wird gerne ignoriert, nicht wahr?

Das kann ich genauso wenig sagen, wie du - es ist nicht mit Sicherheit bestimmbar, schon gar nicht von außen. Ich denke, keiner bestreitet, dass es sich um eine Gemengelage gehandelt hat.

Genau! Und in Anbetracht dessen möchte ich nicht davon abweichen, der Neuner-Thematik einen Beitrag zu eben genannter Gemengelage zu unterstellen. Wie groß der tatsächlich war? Keine Ahnung, der Sieger schreibt die Geschichtsbücher. Wobei ich beim Thema Neuer-Führungsspieler-Vakuum zwingend wieder den Bogen zu Alaba und Lewandowski schlagen würde, wobei die Position hier dann Zufall ist.
Fakt ist: Jede Mannschaft benötigt eine möglichst erfolgsstabile Idee, vom eignen Tor (bzw. Ballgewinn) vor das gegnerische zu kommen. Für jede Mannschaft, deren Zentrale nicht aus Messi, Busquets, Xavi und Iniesta besteht, ist es ein Mehrwert, hierfür eine Wandspieler-Option zu haben, auf die man zumindest punktuell zurückgreifen kann. Bevor diese Aussage jemand hierauf reduziert: Dies muss nicht unbedingt ein 1,90-Schrank sein. Das ist lediglich dann unabdingbar, wenn der Spieler (wie z.B. Haaland) eigentlich mit Rücken zum Tor nicht so dolle ist und die körperliche Stärke in diesen Situationen dadurch unbedingt benötigt.

Bestimmt.
Aber was meinst du genau?

Natürlich, du hast ja Recht.
Ich meinte ja nur, dass es sinnvoll sein könnte, auch mal Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten, anstatt sich ständig die gegenseitige Ahnungslosigkeit mit irgendwelchen, gerne auch von woanders stammenden oder früheren Zitaten vorzuhalten. Wir haben uns alle schon mal getäuscht oder Fehleinschätzungen gehabt.

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