Malaise in Mainz

Direkt ist er natürlich eingeschränkt, indirekt nicht. Die sportliche Führung bestimmt die Spieler im Kader und auch den Trainer. Funktioniert das nicht, ändert die sportliche Führung das Personal. Funktioniert das dauerhaft nicht, muss die sportliche Führung hinterfragt werden. Am Ende der Nahrungskette sitzt der AR (normalerweise die Mitglieder, bei uns ist das aber wohl nicht so) der dann eingreifen muss.

Kann ich von außen nicht beurteilen, wie das Innenklima vor der Entlassung war. Aber augenscheinlich für mich, ist seit der Entlassung von JN nichts besser geworden sondern schlechter.
Früher hat eine Trainer Entlassung den Druck von der Mannschaft genommen, zumindest für kurze Zeit. Diese Entlassung hat das Ziel in meinen Augen total verfehlt. Damit will ich nicht sagen, dass TT ein schlechter Trainer wäre.

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Normalerweise baust du mit einem Trainerwechsel eher Druck auf die Mannschaft auf…

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Vor allem, die sportliche Führung muss doch wissen, auf wen sie in Zukunft setzen will.
Erst fliegt Tapalovic. Das wird dann JN angekreidet. Wenige Wochen später fliegt JN raus.
Die sportliche Leitung agiert im absoluten Panikmodus.

Definitv den größten Leistungseinbruch sieht man bei den vermeintlichen DFB WM Titelaspiranten, die du aufgezählt hast.
Ich bin zwar immer noch Befürworter des längst fällig gewesenen Trainerwechsels, aber ich glaube, dass hat im Team wohl noch mehr negatives, als positives ausgelöst. Anders kann man das, was man auf dem Platz sieht oder besser formuliert, leider nicht mehr sieht, schon gar nicht mehr erklären.
Eigentlich hatte ich langsam mal gehofft, dass man sich endlich fängt und das wir Fans und der FC Bayern auch mal wieder eine etwas ruhigere Woche haben könnten.
Da lag ich bisher leider falsch.

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Trainer haben wir jetzt genug geändert. Nun wird es Zeit bei der Mannschaft anzusetzen.

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Was aus meiner Sicht unbedingt berücksichtigt werden muss, ist die unglückselige Vereinnahmung der Mannschaft für die Begründung des Trainerwechsels. Hier könnte auch eine Ursache für eine Fraktionsbildung (die ich für nicht sehr wahrscheinlich halte) liegen, denn der öffentliche Widerspruch zu dieser Darstellung durch einige Spieler war ja nicht zu überhören. Dass implizit der Eindruck entstand, das Team sei ein Intrigantenstadl, in dem zumindest eine Fraktion dem Trainer nicht mehr folge, hatte man offenbar nicht bedacht. Eine solche Unterstellung, auch wenn sie nicht explizit geäußert wird, kann genau dann eine fatale Wirkung haben, wenn sie nicht den Tatsachen entspricht. Denn das seriöse Verhalten gerade derjenigen, die nicht direkte Gefolgsleute des Trainers sind (und wofür etwa die erfolgreiche Realisierung seines Matchplans gegen PSG spricht), wird dadurch entwertet. Das muss sicher nicht zwangsläufig genau solche Folgen haben, aber wenn zu dieser unterschwelligen Demoralisierung andere Widrigkeiten wie das mehrfach fehlende Spielglück hinzukommen, kann auch ein so robustes Selbstwertgefühl wie das unseres Teams mächtig angeknackst werden. Der Unterschied zu anderen Trainerwechseln, die mit Verlust der Kabine begründet werden, ist eben, dass diese Begründung normalerweise zutrifft. Daraus kann dann in solchen Fällen ein positiver Motivationsschub entstehen. Wird er hingegen wahrheitswidrig behauptet, können - nicht: müssen - die Dinge sich so entwickeln wie in Mainz.

Tuchels Ratlosigkeit lässt sich gut nachvollziehen. Als er übernahm, wusste er ja nicht, welche gravierenden Kommunikationsfehler seine Vorgesetzten in Kürze begehen würden. Darauf berufen kann er sich selbstverständlich auch nicht. Nun muss er gemeinsam mit dem Vorstand ein ad hoc greifendes Krisenmanagement entwickeln; dabei wird entscheidend sein, den bereits begangenen Fehlern nicht weitere folgen zu lassen, etwa durch in dieser Situation überhaupt nicht hilfreiche Schuldzuweisungen. Genau zu diesen wird in einer Rette-sich-wer-kann-Atmosphäre allerdings erfahrungsgemäß häufig gegriffen. Alle Verantwortlichen müssen also mit äußerster Selbstdisziplin und gut abgestimmt vorgehen. Das gestrige Statement von Kahn lässt in dieser Hinsicht noch alles offen. Als spontan formulierte Zustandsbeschreibung ist es okay, als Ankündigung einer harten Haltung dem nicht unwilligen, sondern verunsicherten Team gegenüber wäre es m.E. ein weiterer Fehler.

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Ersetzte Druck mit Last. Ist wohl richtiger.
Normalerweise kann eine Mannschaft ja nicht mehr mit dem Trainer. Darum erfolgt die Entlassung. Damit wird Last weggenommen.
Druck wird natürlich aufgebaut, weil der „Schuldige“ für die sportliche Talfahrt weg ist. Allerdings gab es gar keine Talfahrt, auch wenn der Fußball strukturell nicht gut aussah.

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Teffende Formulierung aus der SZ

Jeder war möglicherweise auf seine Weise beleidigt, aber alle waren schlapp, mürrisch und einsam. Und sie spielten so, als sei Fußball eine Individualsportart wie Tontaubenschießen.

Ich denke genau hier liegt das Hauptproblem. Es ist aktuell nicht der fehlende 9er oder die taktische Ausrichtung. Wir haben keine Mannschaft mehr auf dem Platz.

Niemand weiß genau, was dieses anhaltende Beben noch bringen mag. Wer muss gehen, wer wird bleiben. Vorstand, Trainer, Spieler? Jeder kämpft für sich. Kahn vor den Mikrofonen, der Trainer an der Seitenlinie und die Spieler für sich. So sind sie alle verloren. Jeder für sich.

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Kimmich-Goretzka-Gnabry-Sane.
Alle im besten Fußballalter, ausgestattet mit üppigen Verträgen, meinungsstark und mit höchsten Ansprüchen.
Aber leider nicht da wenn man sie braucht, wir haben auf die falschen Pferde gesetzt.

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Nach der WM ging es los

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Ah nee… das würde ich als Leader eventuell bei einem oder zwei Spielern sagen, aber nicht bei so vielen.
Da ist die ganze Mannschaft scheinbar nicht intakt. Einzelne muss man sich da gar nicht herauspicken.
Selbst ein engagierter Cancelo sticht im Grunde genommen auch nicht positiv heraus, aus diesem aktuellem „Disaster“.
Bei Kimmich sehe ich, er will, bei Sane und Gnabry auch, nur bekommen die zur Zeit selten etwas hin. Tja, und Goretzka ist manchmal auch mit auf dem Spielfeld.
Das diese Jungs aber trotz allem überragende Spieler sind, müssen sie uns ja gar nicht beweisen, das wissen wir doch alle. Es gilt jetzt dringends, sie auch wieder dahin zu bekommen.

Unseren sportlich Verantwortlichen sollte man Fußball-Experten zur Seite stellen. Dann kommt es vielleicht seltener dazu, dass man auf völlig falsche Spieler und Trainer setzt. Vielleicht werden dann nicht mehr Monsterablösen und Monstergehälter in die falschen Spieler gesteckt. Brazzo/Neppe scheinen das nicht zu können.

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Hört sich nach Manni an, der am Sportheimstammtisch erzählt wie toll er früher mal war.

Vielleicht braucht Kahn gar nicht so sehr die Berater, sondern Brazzo? :smile:

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Ich tue mich schwer überhaupt ihre Stimmen in mein Erinnerungsvermögen zu rufen, obwohl ich selbst die Stimmen von Robben, Scholl oder Elber noch im Ohr habe. Und das waren ja auch keine Philosophen oder besondere Aussenminister der Mannschaft.
Da gibt es ein paar kurze gebrabbelte Phrasen nach dem Spiel, weil ausnahmsweise Müller gerade zu Dopingprobe musste aber ansonsten kommt da gar nichts, solange Ricardo Basile keine Homestory zu ihrer Turnschuhsammlung macht.

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Wieso braucht er den? Er hat ihn doch, oder?

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Nur weil sie so verdienen, macht sie das nicht zu solchen. Die verdienen wie die weltbesten, aber ist ein Gnabry so gut wie z.B. Vinicius oder Goretka so gut wie Modric? Da hat man sich schwer verhoben.

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Meinungsstark meine ich auch nicht zum Thema Fußball. Der läuft doch nur nebenbei.

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Danke für die Problemdefinition. :slightly_smiling_face:

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Ich lese deine Beiträge gern, @918, weil Du die große Linie rausarbeitest.

Die Mannschaft ist leer im Kopf. Geschlaucht von dreieinhalb Wochen Stress im Saisonendspurt. Tuchel gibt daraufhin sogar drei Tage Urlaub …

Und wie war das die letzen 10, 15 Jahre? Was war 2013 vom „Dauerstress“ zu merken, als man in der CL Spiel um Spiel gewonnen hat? Eben, nix …

Aber damals konnte man auch mal einen Ball halten, Ruhe ins Spiel bringen und eine Führung runterspielen. Etwas, was im Nagelsmann-Red-Bull-Geschussere halt einfach nicht geht. Und darum ist die Mannschaft im psychischen Dauerstress, darum ist sie geschlaucht, darum sind Nagelsmann-Teams auch durch die Bank am Saisonende „Flasche leer“.

Ein Bayerntrainer braucht grauen Haare und sollte schon mal die CL gewonnen haben. Und wen holt man? Einen Skateboardfahrer …

Ob ein Kader gut oder sehr gut ist, hängt von der Mentalität der Spieler ab. Es gibt teams, die wollen nicht verlieren. Um keinen Preis der Welt. Diese Mischung kann man wohl gar nicht vorab planen. Man muss die, die da sind, ständig analysieren. Und ggf. immer wieder neue Spieler probieren.

Ist das bei Bayern der Fall gewesen? Oder hat man einfach nur alles das gemacht, was der frühere coach Nagelsmann wollte? Sprich, mit seinen „buddies“ verlängert (Goretzka vor allem), und Tapalovic rausgeschmissen. Nur, um Nagelsmann selbst ein paar Wochen drauf zu feuern - Konstanz geht anders, und „Stringenz“ schreibt sich mit „S“ …

Was haben die Verlängerungen mit Goretzka und Gnabry mit dem Team gemacht? Was hat es mit dem Team gemacht, einer Legende wie Alaba, der schon mit 17 Jahren in der ersten Mannschaft gespielt hat, das Geld vorzuenthalten, das für Mane vorhanden war?

Wie gesagt, die große Linie ist es, auf die es ankommt: Was ist das Gesicht des FC Bayern 2023, und wer ist dafür verantwortlich? Das sind die „Oberen“. Neben Salihamidzic und Neppe sind das auch Hainer und Kahn. Ich würde mich sogar eher von den beiden letztgenannten trennen. „Hotzenplotz“ (thank you, @DBW) und Neppe landen wenigstens ab und zu Treffer.

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