Malaise in Mainz

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Ein weiterer Tag, eine weitere Enttäuschung. Nach dem Unentschieden gegen Manchester City am Mittwoch reisten die Bayern zu einem wichtigen Bundesligaspiel nach Mainz. Das Ergebnis könnte sich als entscheidend im Titelrennen erweisen. Thomas Tuchel ging heute mit einer sehr veränderten Aufstellung in die Partie: Yann Sommer, Josip Stanišić, Dayot Upamecano,…

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Danke für den Bericht.
Wenn du schreibst Cliquen/Fraktionen - was sind diese ?
Ich fand interessant das selbst Tuchel vor dem Spiel gemeint hat die Spieler müssen „ihr Ego hinten anstellen“.

Mir ist aufgefallen, dass die Mannschaft schon seit dem Start im Januar so gut wie keine Spielfreude mehr zeigt. Es wirkt alles gezwungen. Auch in den wenigen guten Spielen kam selbst nach einer Führung mit 2 oder mehr Toren nicht so ein Gefühl der Befreiung auf, wie das z.B. noch in der Hinrunde mehrfach der Fall war.
Es gab mMn nur 2 kurze Momente, in denen es so wirkte, als ob die Spieler Spaß hatten und das war in der Schlussphase gegen PSG (schon nach dem 1:0 und spätestens nach dem 2:0) und gegen den BVB vom Zeitpunkt des 2:0 bis der Elfmeter für den BVB zum 4:1 wieder alles über den Haufen warf. Es wirkt, wie wenn jeder die Spiele nur noch als lästige Aufgabe sehen würde. Wie es dann teilweise wohl beim Training zugeht, mag ich mir da ehrlich gesagt gar nicht vorstellen. Das war aber wie gesagt schon in der Schlussphase von Nagelsmann mein Eindruck und womöglich auch ein Punkt, weshalb sich die Bosse zum Handeln gezwungen sahen.
Diese Unlust gepaart mit Unfähigkeit, sich 90 Minuten zu konzentrieren, habe ich in dieser Form beim FCB eigentlich noch nie über einen so langen Zeitraum gesehen und das zeigt mir, dass es auch innerhalb der Mannschaft wirklich nicht stimmen kann. Der Rest ist dann psychologisch gesehen doch total nachvollziehbar: wenn man sich selbst bei erfolgreichem Spielverlauf nicht daran hochziehen kann ist es doch eigentlich total logisch, dass man sich von Rückschlägen noch mehr hinunterziehen lässt. Sogar bei Mannschaften, die deutlich limitierter sind als der FCB gibt es Momente, in denen eine Führung diesen Teams einen so großen Push gibt, dass plötzlich alle eine Schippe drauf legen können. Bei Bayern? gegen Freiburg, Hoffenheim und Mainz war selbst die Führung kein Knotenlöser. Und das liegt nicht an Tuchel, denn unter Nagelsmann war es gegen Leipzig, Frankfurt und auch bei den Siegen in Wolfsburg und Stuttgart nicht besser in dieser Hinsicht. Die lästige Arbeit ging einfach weiter. (so wirkte es jedenfalls)
Bezüglich Tuchel und Teilen der Mannschaft habe ich das Gefühl, dass einige Spieler schon jetzt merken, dass Tuchel klare Vorstellungen und Anforderungen an jeden Einzelnen stellt und sie diese Vorstellungen nicht umsetzen können (weil sie technisch zu limitiert sind) oder wollen (weil es mehr Disziplin verlangen würde). Das vergrößert die Verunsicherung noch einmal, da man plötzlich Angst vor der „Vertreibung aus dem Paradies“ hat. Tuchel ist zwar nicht stur auf ein System festgelegt, aber er legt deutlich mehr Wert auf Ballbesitz, Spielkontrolle und Disziplin auf und neben dem Platz als die meisten Trainer, die der Großteil der Mannschaft bei Bayern erlebte, das taten. Das scheint mehrere Spieler komplett zu überfordern. Zum einen diejenigen, die zwar wollen, aber es derzeit nicht besser hinkriegen (z.B. Upamecano, Stanisic, Kimmich oder Musiala) und ein paar andere, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob sie wirklich wollen. (gestern Müller und Goretzka)
Von daher glaube ich, dass es auch in den nächsten Spielen nicht unbedingt besser wird, und jetzt die Gräben erst so richtig zum Tragen kommen, zum einen die von Marc schon erwähnten Konflikte untereinander und zum anderen der letzte (hoffentlich erfolglose) Versuch einer Gruppe, die versuchen, durch schwache Leistungen dem Vorstand zu zeigen, dass sie die Vorstellungen dieses Trainers nicht teilen und lieber wieder einen wollen, der das macht, was sie wollen.
Vielleicht muss wirklich ein radikalerer Umbruch her als gedacht. Auf jeden Fall sollte man dahingehend die Augen offenhalten, wer jetzt noch voll mitzieht und seine Leistung derzeit deswegen nicht bringt, weil zu viel Unruhe herrscht und wer eben nicht alles tut (oder schlimmstenfalls sogar dagegenarbeitet). Letztere MÜSSEN dann im Sommer weg, da sie es sind, die das Klima vergiften.

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Wer ist denn deiner Meinung nach die Gruppe die jetzt schon gegen Tuchel spielt (wenn ich das richtig verstehe) ?

Ich seh das genauso.
Bei aller berechtigten Kritik an der sportlichen Führung, aber die Probleme liegen offensichtlich eher im Innenklima der Mannschaft. Der Fisch stinkt nicht vom Kopf her.
Jetzt können wir weiterhin jahrelang Trainer verbrennen, oder zusehen, dass wir die Mannschaft auf Kurs bringen.

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Sorry, dass irgendwer glaubt, Tuchel loswerden zu können, das kann ich mir nicht vorstellen. Dass in manchen Spielern aktuell auf dem Spielfeld gelegentlich vier widersprüchliche Impulse sind, das kann ich mir vorstellen: so zu spielen, wie 1. unter Nagelsmann eintrainiert, 2. der neue Trainer es gern hätte, 3. der Spieler es für richtig hält, 4. der Spieler gerade Lust hat. Da gehen viele Impulse durcheinander.

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Will das jetzt keinem Spieler die ganze Schuld anlasten. Aber was Cancelo da beim 1:1 treibt hat nichts mit Profi Fußball zu tun. Das ist Lustlosigkeit pur. Null Bock. Mir doch alles scheißegal.

Ich hatte das erst gar nicht gesehen, weil er soweit vom Zentrum entfernt war. Aber von einem Profi Spieler muss ich verlangen können, dass er wenigstens das Abseits aufhebt und nicht rumsteht und zuguckt.

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Das kann gut sein, dass das Innenklima momentan nicht passt. Aber der Fisch stinkt trotzdem vom Kopf her. Und zwar gewaltig.

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Meine Vermutung: Müller und Goretzka wirken auf mich so, als ob das nicht nur Verunsicherung wäre. Sie sind auch die beiden, die wahrscheinlich ihre Felle am ehesten davonschwimmen sehen. Wird ein neuer 9er geholt, dann wird es vorne noch enger und ob Tuchel überhaupt mit 4 offensiven Spielern plant ist ja auch nicht klar. Deshalb gibt es die Position, auf der Müller stark spielen kann (aber mMn zu häufig nicht mehr tut) evtl. bald nicht mehr. Bei einer Spielweise, die mehr auf Ballkontrolle setzt und entsprechend auch mehr auf Mittelfeldpressing braucht man auch jemanden, der ganz vorne das Pressing anleitet, nicht mehr so dringend wie bei (der Name sagt es schon) Angriffspressing.
Bei Goretzka ist es so, dass er ebenfalls merkt, dass Tuchel andere Vorstellungen hat, was ja auch daran ersichtlich wird, dass er sehr häufig während der Spiele beiseite genommen wird, damit Tuchel ihm sagt, wie er sich zu verhalten hat. Das passt nicht wirklich zum Selbstverständnis eines Spielers, der sich als Leitwolf und Topspieler sowohl bei Bayern als auch bei der Nationalelf sieht.

Jeder unserer Spieler ist Weltklasse?

Sag mal, ist noch alles ok? Das kann doch nicht Dein Ernst sein.

Was die Fraktionen angeht - ich habe da so ein Gefühl, dass die lächerliche Bindenaktion bei der WM der Anfang vom Ende dieser Mannschaft war. Das ging von Goretzka aus und hat die Mannschaft gespalten. Und nun haben wir den Salat.

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Müller ist glaube ich einfach über den Zenit.
Da kommt kein x-ter Frühling mehr.
Glaube gar nicht dass das gegen den Trainer geht.

Bei Goretzka keine Ahnung. Wird glaube ich positionstechnisch schwierig da er keine 6 ist als vom Können her.
Aber wenn er keine „Lust“ hat, warum nicht gleich andere probieren…

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Jeder unserer Spieler ist vom Potential sicher keine Weltklasse. Das ist dann wohl auch Definitionssache.
Aber jeder unserer Spieler sollte besser sein, als die Spieler die Mainz gestern aufs Feld gebracht hat.

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Ist das so?
Um dich mal zu zitieren:

Aber jeder unserer Spieler sollte besser sein, als die Spieler die Mainz gestern aufs Feld gebracht hat.

Liegt es wirklich in der Verantwortung der sportlichen Führung, wenn gute Spieler ihre Leistung nicht auf den Platz bringen?

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Ahahahaha…ja klar!
Alter Vatter…nachdem die Bindenaktion natürlich für das Ausscheiden bei der WM verantwortlich ist (Vorsicht Ironie) wird sie jetzt auch für die sportliche Misere beim FC Bayern rausgekramt! Was kommt als Nächstes? Klimawandel kommt schneller als gedacht, weil Neuer keine One-Love-Binde tragen durfte?!
Danke Binde!!!11111einself11!!!

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Bullshit, das hat nix mit Cliquen gegen Tuchel zu tun, so ein Quatsch. Goretzka ist halt seit Wochen formschwach, Müller seit Jahren. Tuchel hat gestern falsch aufgestellt, den Gegner unterschätzt.
Auch dieses Spiel gestern gewinnst du mit einem echten 9er, locker, und dann ist es auch scheissegal ob Sommer einen Fehler beim 1:1 macht.

Auf einen Umbruch zu hoffen ist naiv, der Fisch stinkt vom Hainer-Kahn-Hotzenplotz Kopf und ich sehe da keine Revolution kommen, Hainer wäre am Zug, der ist aber führungsschwach und Hoeneß-abhängig, der am Vorstand festhalten wird.
Kahn hat komplett den Überblick verloren, wenn er Schwachsinn labert, dass der Markt keinen Lewandowski Ersatz hergegeben hat, das ist ja einfach Unsinn, ich fürchte nur er glaubt das wirklich.
Haaland nicht zu holen war ein strategischer Fehler, das Gelaber von Gehaltsstruktur ist nur was für das Alibi, in Wirklichkeit war man einfach zu geizig, die Kohle war und ist ja da.

Die Meisterschaft ist wohl weg und das ist auch gut so, keinen Bock auf Humba und Marienplatz nach dieser Drecksaison.

Äh - Ja, natürlich. Sagt ja schon der Name „sportliche Führung“. Vor allem wenn die sportliche Führung das Innenklima mit einem unnötigen Trainerwechsel zerstört.

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Es liegt in der Verantwortung des Trainerstabes, dass Spieler ihr volles Potential auf den Rasen bringen! Und seit Tuchel da ist, geht es ehrlich gesagt steil bergab! Ich frage mich ernsthaft, wie man hier von einer besseren Spielanlage als unter JN sprechen kann.
Allerdings hat das alles erst mit der Entlassung von JN durch die sportliche Leitung begonnen. Sie hat quasi den Stein ins Rollen gebracht. Und er scheint erst stehen zu bleiben, wenn er das Tal erreicht hat…

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Die sportliche Führung muss erstmal vernünftige Spieler besorgen. Check.
Bei dem, was Trainer und Mannschaft dann daraus machen, ist ihr Einfluß zumindest eingeschränkt.

Ich fand den Trainerwechsel auch unnötig und habe ihn als Panikreaktion empfunden, aber man muss jetzt auch nicht so tun, als wenn wir vorher ein intaktes Innenklima gehabt hätten.
Viel gab es da nicht zu zerstören.

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Marc

Verstehe, dass man enttäuscht und verärgert ist. Kann auch gewissermaßen einige Argumente und Gedankengänge nachvollziehen.

Aber auch hier nicht mit einem Wort die katastrophale Leistung des Trainers Nagelsmann zu erwähnen ist mMn eben immer nur die eine Seite der Medaille.

Es ist jetzt die zweite desolate Rückrunde. Bis zum 24.März wurden 10 Punkte auf Dortmund verspielt. Der Trend war eindeutig. Ob die Entscheidung den Trainer genau zu diesem Zeitpunkt zu wechseln, richtig war oder nicht, der Wechsel war richtig. Der Wechsel war eher zu spät als zu früh. Aus heutiger Sicht hat natürlich jeder recht, der den Wechsel zu diesem Zeitpunkt kritisiert anstatt bis Saisonende zu warten. Aus ergebnismässiger Sicht (die letztlich immer die relevanteste ist), ist diese Kritik, Stand heute nachvollziehbar.

Das entscheidende ist und bleibt aber, dass man die katastrophale Entscheidung des Projekts Nagelsmann überhaupt beendet hat.

Dies war die gravierendste Fehlentscheidung der letzten Jahre. Dafür tragen in erster Linie Salihamidzic und Neppe die sportliche Verantwortung, denn diese Fehlentscheidung pro Nagelsmann hat erst zu dieser sportlichen Fehlentwicklung auf dem Platz gesorgt. Die Spielphilosophie wurde ohne Rücksicht auf Verluste geändert (ohne Not). Entscheidende fehlerhafte weitreichende Kaderentscheidungen wie Lewandowski und die Verlängerung mit Goretzka wurden als Konsequenz der Personalie Nagelsmann getroffen. Kahn hat das als CEO alles mitgetragen und ist letztlich dafür natürlich auch verantwortlich.

Natürlich war die Entscheidung Salihamidzic überhaupt zum Sportdirektor zu machen bzw. dann auch noch zum SportVS (und dann ohne das Korrektiv KHR alleine zu lassen), die Wurzel vieler Fehlentwicklungen, die aber letztlich auch von UH und KHR toleriert und damit mitzuverantworten sind.

Dazu zählen

  • Lucas zu überhöhter Ablöse zu verpflichten
  • Nübel Einsatzzeiten zu garantieren, Neuer nicht zu informieren
  • Alaba und Thiago nicht zu verlängern
  • Konflikt mit Flick
  • Installation des Projekts Nagelsmann
  • Verlängerungen mit Goretzka und Gnabry
  • Lewandowski

Hainer UH und Kahn haben Führungsstärke bewiesen, das Projekt Nagelsmann zu beenden. Zu spät, aber nicht zu spät.

Jetzt müssen sie Führungsstärke zeigen, bedacht, rational und konsequent denken und handeln .

Der erste Schritt war natürlich einen sehr guten Trainer zu verpflichten, der mit den Spielern wieder gut arbeiten und Strukturen etablieren wird. Der Kader hat genau zwei große Schwachstellen, nämlich dass Thiago und Lewandowski nicht adäquat ersetzt wurden. Das wird man jetzt nachholen (müssen). Unser Kader und die Spieler sind nicht so schlecht, wie sie teilweise jetzt hefuntergeredet werden. Sie sind eben leider von einem Trainer herunter trainiert worden.

Rational Denken und Handeln bedeutet mE, dass man erstens jetzt noch nicht die Flinte ins Korn wirft, solange man die Meisterschaft noch gewinnen kann.

Im Sommer die notwendigen Transferentscheidungen trifft, Zugänge wie Abgänge, vor allem Thiago und Lewandowski adäquat zu ersetzen. Einen vernünftige Vorbereitung gewährleistet.

Und erst dann die Personalien Kahn, Salihamidzic und Neppe betrachtet bzw Entscheidungen trifft. Und zwar im langfristigen Interesse des Clubs. Und das können mMn UH Hainer und auch der Berater KHR.

Besser als alle anderen hier.

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Ich frage mich bloß woher das schlechte „Innenklima“ kommt.
Strukturell war der Fußball auch in der Hinrunde fraglich, aber man hatte noch teils überzeugende Siege, vor allem zum Ende.
Seit Beginn der Rückrunde ist der Wahnsinn ausgebrochen:

  • Tapalovic entlassen
  • Neuer Interview
  • Nagelsmann weg
  • und eigentlich viele Spieler (Gnabry/Sane/Goretzka/Musiala/Müller/Kimmich ?!) über die komplette Rückrunde formschwach
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