Leroy Sanés Abschied vom FC Bayern: Viel gescholten, wenig geliebt

Veröffentlicht unter: Leroy Sané beim FC Bayern: Viel gescholten, wenig geliebt

Heute ist Leroy Sanés offizieller letzter Arbeitstag beim FC Bayern – die wenigsten Fans werden ihn vermissen. Vielleicht beruht das Gefühl auf Gegenseitigkeit. Wir schreiben das Jahr 2015: Zu diesem Zeitpunkt lebte ich noch in Jakarta und war abends bei einem Freund zu Besuch. Nach dem Essen machten wir es uns mit einem Glas Wein auf der Couch gemütlich und schalteten den Fernseher ein – Samstagabende in Indonesien waren bei mir immer reserviert für die Bundesliga. KEINEN ARTIKEL MEHR VERPASSEN – JETZT UNSEREN WHATSAPP-KANAL ABONNIEREN! Ich kann mich nicht daran erinnern, welcher Spieltag oder welche konkrete Begegnung es war, die…

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Gute Worte zu einer guten Entscheidung. Bassd scho!

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Danke!

Wie schon Sané thread gesagt, ich wünsche ihm nur das Beste! Nachtreten ist hässlich.

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man kann das kind auch beim namen nennen: mit sane ist ein versprechen gekommen das nie eingelöst wurde. ist auch ok - im nachhinein ist man immer schlauer.

Das ist wohl der Punkt: Erwartungshaltung.
Wäre Sane der Junge aus unserer Jugend gewesen, der hier solche Spiele und Werte aufgelegt hätte, würden wir ihn natürlich feiern.
Allerdings war er das nächste große Ding nach Robbery. Der Mega-Millionen Einkauf. Gegenüber dieser Erwartungshaltung waren die Ergebnisse ernüchternd.

Ist ein wenig wie bei Götze. Dessen Zeit hier war auch gar nicht so schlecht.
Aber für den Jungen der ein Fast-Messi sein sollte, eben eindeutig zu wenig.

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Weiß, was Du meinst, aber: Wer hat etwas versprochen? Sané? Oder wir uns?

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Danke Leroy! Er wurde kein zweiter Robben aber wer ist das schon. Alles Gute!

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Naja sehe es schon so, dass Bayern als Verein eine (zu) hohe Erwartungshaltung hatte, Sané persönlich allerdings ebenfalls eine Erwartungshaltung durch sein Talent geschaffen hatte zum damaligen Zeitpunkt.
Als Verein kann man gemessen an den heutigen Preisen das nüchterne Resultat der Bayern Zeit anhand der Statistiken ja durchaus als „solide“ bewerten, bei Sané schwingt aber immer mit, dass jeder sein überragendes Talent kennt und man sich deshalb ärgert wie aus diesem Talent eben nur ein „solide“ herauskommen konnte. Und das betrifft halt dann nicht nur die Vereinssicht, sondern auch den Blick auf den Spieler Sané, bei dem jeder noch die Bilder seiner frühen Karriere im Hinterkopf hat.

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Sehr schöner und menschlicher Artikel ohne Fan-Zornesröte ob vergebener Großchancen am Fließband.
Auch ich wünsche ihm alles Gute, scheue mich aber nicht zuzugeben, dass ich mich in mittlerweile 40 Jahren über keinen Bayernspieler so oft aufgeregt habe wie über den guten Leroy. Das muss man ohne Nachtreten schon auch sagen dürfen. Diese Mischung aus überbordendem Talent und der geradezu provokant nachlässige Umgang mit demselben … an der Grenze des Erträglichen. Das Verrückte und vermutlich auch Gemeine an der Angelegenheit ist die Tatsache, dass man ihm mehr verziehen hätte, wenn er nicht so ein verdammt guter Fußballer wäre/sein könnte/sein müsste. Möge dir Istanbul zu Füßen liegen, München hat dir das (zu Recht) verweigert

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Ich frage mich immer, ob diese Einschätzung so stimmt … wir alle wissen doch weder, wie viel und wie hart er trainiert, noch können wir in seinen Kopf schauen.
Ja, er wirkte gerne so, als sei er nicht voll bei der Sache; genauso gut lässt sich sein Auftreten aber damit erklären, dass tief im Inneren eher unsicher ist/ war und jeder kleine Fehler ihn sofort außer Tritt bringt bis hin zur Selbstblockade … die ganze Profifußballerei ist ja extrem vom Nervenkostüm der Protagonisten abhängig.
Nur Leute mit unerschütterlichem Vertrauen in sich selbst kommen da auf Dauer klar …

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Das ist ja ok - weiß ja keiner von uns, woran es letztendlich lag.

Nur: die Kohle muß ja trotzdem stimmen, wie wir jetzt erleben durften.
Wäre ein „schlechterer“ Vertrag evtl. für LS nicht auch eine "Befreiung"gewesen? Oder hätte so etwas sein können? Werden wir nie erfahren.

Es ging ja nie alleine um die Leistung an sich- sondern was die letztendlich gekostet hat. Und da wurde absolute Weltklasse gezahlt, aber nur selten (kaum?)Weltklasse gezeigt. Und das ist es doch am Ende, worum es sich dreht.

Kapitel beendet- alles Gute.

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https://fcbayern.com/de/news/2025/06/emotionaler-abschied-leroy-sane-sagt-good-bye

Sanes Abschied im Mannschaftskreis.

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Mit dem Shirt hat er mich… gebe ich zu.

Hatte so eins damals auch - 1995 oder so :sunglasses:

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Du hast recht, man kann nicht reinschauen in so einen Fußballerkopf und vielleicht ist er nur zu zart besaitet. Aber auch das disqualifiziert ihn leider für einen Kaderstammplatz in München, so grausam das Business ist…
Allerdings ist die Entscheidung für die Operettenliga, die er getroffen hat, schon auch ein Hinweis dafür, dass er den sportlichen Weg des größten Widerstands eben nicht gehen kann oder will. Ob das nun mangelnde Einstellung oder tatsächlich menschliche Schwäche ist, weiß ich nicht. Das Urteil will ich mir dann doch nicht anmaßen.

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Also ich weiß ja nicht… 49 mio Ablöse sind nicht wirklich eine Weltklasse-Zahlung, auch sein Gehalt ist zwar sehr gut gewesen, aber von Weltklasse ebenfalls ein ganzes Stück entfernt.

Ich denke auch, dass die Erwartunghaltung einfach zu hoch war.

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Ich wünsche ihm wirklich alles Gute.

Der Hype bei den Fans von Galatasaray kann sich aber auch ganz schnell umdrehen, wenn da nicht die (von den Fans) erwartete Leistung geliefert wird.

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Ich würde die türkische Liga und gerade die Istanbuler Vereine in Sachen Druck auf Spieler, vor allem auf teure Spieler wie Sane nicht unterschätzen.
Ich denke, dass die Emotionen, die Sane entgegengebracht werden in beiderlei Richtung extremer sein werden, als das was er in München erlebte.
Aktuell wird er auf Händen getragen. Wenn er das mit Leistung zurückzahlt und Galatasaray erfolgreich ist, wird es eine schöne Zeit für ihn. Wenn das nicht der Fall sein sollte und der teure Neuzugang nicht maßgeblich an einer erfolgreichen Saison (auch in der CL) beteiligt sein sollte, dann kann es schnell sehr unangenehm für ihn werden.
Und ob sich seine Frau mit den Kindern in Istanbul lange wohl fühlen wird und nicht nach ein paar Monaten schon wieder der Umzug nach London ansteht, wird sich auch noch zeigen. Die nächsten Jahre in der Türkei werden auf jeden Fall spannend und brisant, was die Politik betrifft und ob man da dauerhaft in einem Glaskäfig verbringen möchte, wage ich zu bezweifeln.
An Sanes Stelle wäre wohl ein Wechsel in die PL die beste Lösung gewesen in Verbindung mit einem nicht zu hohen Gehalt. Da hätte er mMn schöne 3-4 Jahre haben können, ehe es dann evtl. noch in die USA geht.

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Es sollten mal fast 100 Mio Ablöse sein… das es dann anders kam war Glück im Unglück.

Und wer zB von Inter verdient auch nur annähernd 20 Mio ? Aber für uns gereicht hat es (beinahe) locker. Ergo würde ich schon sagen, das das ein internationales top Gehalt war.

Aber ist auch egal.

Ich habe keine schlaflosen Nächte wegen seinem Abschied. Und bleibe weiterhin #teamumbruch

Auch wenn es noch etwas dauert. :wink:

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Laut meiner Recherche hat er 16,8 mio/jahr verdient bei Bayern.
Keine Ahnung, woher die 20 mio kommen.

Genau, ist letztendlich egal, er ist jetzt eh weg. :wink:

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Gut beobachtet!

In all den Jahren hab ich mich schon oft gefragt, warum Sané von vielen Fans und Medienvertretern als arrogant wahrgenommen wurde und einige sagten, dass sein Anblick sie aggressiv mache - obwohl Menschen, die ihn persönlich kennen, ihn oft gegenteilig beschrieben haben (z.B. nett, freundlich, hilfsbereit, witzig, ein liebevoller Ehemann und Familienvater usw.) und er ja offenbar auch in der Kabine ziemlich beliebt war.
Ich würde daher gerne versuchen, diesen Widerspruch ein wenig aufzulösen.

Sympathie und Antipathien sind ja ziemlich subjektiv.
Ein Punkt, der mir aber bei Sané immer schon aufgefallen ist, ist die mimische Gesichtsmuskulatur! Ist jetzt nicht als Joke gemeint, sondern ernsthaft.

Wenn ich all die Bilder von Leroy Sanés Gesicht rekapituliere, die ich in meinem Gedächtnis abgespeichert habe, oder zig Sané-Fotos in den Medien betrachte, fällt mir ein vergleichsweise ziemlich spärliches Minenspiel auf.
Egal, ob er sich über ein Tor freute oder seine Mannschaft zurück lag, die Spannbreite seiner Gesichtsausdrücke war ziemlich limitiert und wirkte oft starr und „maskenhaft“.
Und wenn in den Medien über seine (negative) „Körpersprache“ geredet wurde, waren in der Regel ärgerliche bzw. „wegwerfende“ Bewegungen der ARME gemeint, wenn z.B. ein Steilpass auf ihn zu schlecht getimed war.

Das Gesicht war jedoch meistens „glatt“, unbewegt und sah unabhängig von der Situation oft ziemlich „gleich“ aus.
Dasselbe traf übrigens auch auf Toni Kroos zu, von dem beim FCB damals sogar die Redewendung von dem „Mann mit dem immer gleichen Gesicht“ kursierte - und der deswegen ebenfalls von vielen als „arrogant“ und unnahbar wahrgenommen wurde.

Am anderen Ende der Skala finden wir Thomas Müller! Von den FCB-Profis und den Nationalspielern fällt mir kein anderer Spieler ein, der über ein dermaßen lebendiges und reges Minenspiel verfügt wie Müller. Sogar innerhalb desselben Interviews changiert sein Gesichtsausdruck oft zwischen freundlich, lustig-verschmitzt, selbst-ironisch und verärgert. Es wirkte immer authentisch.

Müller galt und gilt u.a. auch deshalb als so überaus beliebt und sympathisch, weil er der sprichwörtliche Kerl ist, der „aus seinem Herzen keine Mördergrube macht“, d.h. dem man ansieht, was er gerade fühlt, und der sich deshalb so dermaßen gut als Identifikationsfigur eignet.

Auch kleine Kinder fühlen sich von Menschen mit einem „offenen“ Gesicht und regem Minenspiel „instinktiv“ angezogen, „fremdeln“ aber mit einem Menschen, der ein „maskenhaftes“ Gesicht zeigt und/oder mit „gekünstelter“ Stimme spricht. Das hängt sicher auch mit unserem Erbe aus der Evolution zusammen, wo man mit einem Blick ins Gesicht eines anderen Lebewesens blitzschnell unterscheiden musste: „wer ist mir freundlich und wohlgesonnen, und wer ist potentiell gefährlich, weil ich aus seinem Gesichtsausdruck nicht schlau werde?“.

Ich weiß nicht, ob es irgendwelche Untersuchungen von Verhaltensforschern o.ä. darüber gibt, aber ich vermute, dass Menschen mit einem „glatten“, maskenhaften und fast immer gleichen Gesichtsausdruck subjektiv eher als wenig sympathisch oder gar als „arrogant“ wahrgenommen werden; wie gesagt, bei Kroos war das auch so.

Du, @gerhard, sprichst bei Sané ja auch den Punkt „Unsicherheit und Selbstblockade“ an. Ein angespannter und „maskenhafter“ Gesichtsausdruck kann bei dem ganzen Stress, dem die unter ständiger öffentlicher bzw. medialer Beobachtung stehenden Fußballer ausgesetzt sind, ja auch eine Art „Selbstschutz“ und „Emotionskontrolle“ darstellen, damit einem „nicht das Gesicht entgleitet“ und man in der Öffentlichkeit nicht plötzlich anfängt zu schreien oder zu weinen.

Wohingegen „lockerere“ Typen mit einem so überaus lebendigen und verschmitzten Gesichtsausdruck wie Thomas Müller eher als sympathisch empfunden werden, weil sie so „nahbar“ sind und man immer genau spürt, was sie gerade denken und fühlen. Deswegen vermute ich, dass Sané im Spiel als arroganter wahrgenommen wird, als er privat eigentlich ist.

Natürlich sind das alles subjektive Kriterien, aber Psychologen werden sicher bestätigen können, dass gerade solche „Soft Skills“ darüber entscheiden, wie sympathisch oder unsympathisch man jemanden findet.

Müller hat z.B. auch einen ganz „klaren“ und kontaktvollen Augenausdruck, und man sieht ihm an, dass er einen guten Zugang zu seinen Gefühlen hat.
Seine Augen und sein Gesicht wirken auf mich ziemlich „ungepanzert“, während manche Personen gerade unter Stress eben ein ziemlich „erstarrtes“ („Schreckstarre“) und „maskenhaftes“ Gesicht zeigen.

Es handelt sich hier nicht um eine Bewertung eines Menschen im Sinne von „gut“ oder „schlecht“. Man kann ja schließlich nichts „dafür“, was für einen Gesichtsausdruck man hat. Ich sagte ja z.B. auch, dass Sané m.E. auf viele Fußball-Zuschauer arroganter wirkt, als er privat vermutlich ist.

Interessieren würde mich aber, wie Ihr das wahrnehmt?

Die Unterschiede im lebendigen Minenspiel zwischen Sané und Kroos einerseits und Müller andererseits scheinen mir doch ziemlich offensichtlich zu sein. Und ich vermute eben, dass Personen mit einem sehr lebendigen und von Situation zu Situation changierenden Minenspiel meist als sympathischer und nahbarer wahrgenommen werden als Menschen mit mit einem eher starren und mehr oder weniger immer gleich bleibendem Gesichtsausdruck.

Vor dem Posten dieses Beitrags habe ich (gewissermaßen zur „Kreuzvalidierung“, falls mich mein Eindruck täuscht) einen anderen langjährigen MSRler nach seiner Meinung zu diesem Punkt gefragt.
Seine Antwort lautete: „Mit „teilnahmslos“ ist Sanes typischer Gesichtsausdruck gut beschrieben, eben das genaue Gegenteil zu Müller“.

Nun sitzt Sané also im Flugzeug nach Istanbul, und wir werden beim FCB nichts mehr mit ihm zu tun haben. Abschließend war es mir aber wichtig, einen Versuch zu unternehmen, ein wenig den o.g. Widerspruch aufzulösen, warum Sané auf dem Spielfeld so oft als arrogant wahrgenommen wird, privat aber ganz anders sein soll. Ich vermute also, dass Du, @gerhard, recht hast mit Deiner Vermutung, dass Sanés Gesicht im Spiel aus Nervosität, Versagensängsten und „Selbstkontrolle“ so starr wirkt, und dass das im Gegensatz z.B. zu einem Müller von vielen als Arroganz interpretiert wird.

Die Beobachtung des anderen Foristen („teilnahmslos“) passt auch ganz gut; ganz anders halt als bei einem Thomas Müller.
Und dieses o.g. „teilnahmslos“ matched auch Deinen Eindruck, @gerhard, dass Sané oft so aussah, " als sei er nicht voll bei der Sache".

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