Erlauben wir uns doch, @anon49020724’s Text durch zwei winzige Buchstaben zu ändern:
Statt Großteil sagen wir großer Teil. Und schon kann man dem kaum mehr widersprechen.
Da es sich auch nachweislich um ein seit Jahrhunderten eingeübtes, verankertes und ausgeübtes STRUKTURELLES Problem handelt, halte ich die Aussage auch keineswegs für zu pauschal, ganz im Gegenteil. Selbst wenn das einzelne Individuum Mann sich anständig verhält, profitiert er als solcher automatisch von den gegebenen Strukturen. Und sogar Männer, die sich als Feministen verstehen (wie meine Wenigkeit), sind vor (unbeabsichtigten oder unbewussten) Sexismen nicht gefeit - wer mal ein paar Jahre in einem Fußballklub verbracht hat, kann das kaum in Frage stellen. Und insofern sind die genannten 70-90% auch absolut realistisch.
Mit Verlaub, @Mehmet68, aber ich empfehle die Lektüre von so einigen Hardcore-Feministinnen… 
Dass es @anon49020724 „triggert“, betrachte ich als Vorzug. Heißt es doch, dass man auch als weißer cis-Mann entsetzt und engagiert Ungerechtigkeiten auf dieser Welt bekämpfen kann, die einen selbst nicht unmittelbar negativ betreffen.
@gerhard, @Mehmet68 et al:
Ich verstehe euren Punkt und wünsche mir in einer Idealwelt auch von allen Beteiligten immer Sachlichkeit, Ausgewogenheit etc.
Aber in diesem Falle bin ich absolut bei @anon49020724, wenn er die hoch-aufmerksame Wehleidigkeit von Männern anspricht, sobald wir mal vielleicht etwas zu krasse, etwas zu pauschale, etwas zu polemische Beurteilungen über uns ergehen lassen müssen.
Ist es doch für das weibliche Geschlecht seit Jahrhunderten absolut Usus, sich dem ausgesetzt zu fühlen. Als winziges Beispiel sei nur die Tatsache genannt, dass wütende Frauen gern als hysterisch wahrgenommen werden, wütende Männer dagegen als engagiert. Und so weiter, und so weiter.
Bei dem, was Frauen seit Jahrhunderten durchleiden, können wir Männer schon mal locker damit umgehen, wenn wir uns etwas mehr Gedanken machen müssen bezüglich unseres Umgangs. Und auch die ein oder andere (vielleicht überzogene) Beschimpfungsorgie sollten wir mal ganz still aushalten. Nur meine Meinung.
Und wie gesagt, dass Menschen wie @anon49020724 sich bei Ungerechtigkeiten in der Lage sehen, sich derartig zu echauffieren, (ohne selbst direkt betroffen zu sein!) betrachte ich als notwendig und erfrischend.
Wie kluge Feministinnen nämlich oft genug betonen, braucht es diese „Hilfe“ von Seiten der Männer, um patriarchalische Missstände zu bekämpfen.