Kommentar: Der FC Bayern München hat ein Führungsproblem – Meister ohne Stil!

Hainer und Dreesen haftet der Ruch des Technokraten an, da gebe ich Dir Recht.
Allerdings sagt dies nichts über ihre fachliche Kompetenz aus.

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Eben. Auch der Zeitpunkt mag zwar ungünstig wirken, aber am Ende ist so alles in einem großen Knall passiert, statt noch ne Woche ins Land ziehen zu lassen, wo dann jeder noch zuviel Zeit zum drüber nachdenken hat und es die wildesten Theorien gibt.

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Nun, er war Finanz-Vorstand, und ich glaube schon, dass die Finanzen eins der geringeren Probleme des FCB darstellen… was keine Selbstverständlichkeit nach den Corona-Jahren ist, wie wir von vielen anderen Klubs wissen. Interessanter aber ist, dass er, wie von verschiedener Seite zu hören ist, eben kein nüchterner Technokrat, sondern gerade im menschlichen Umgang, auch mit den Fans, sehr beliebt und zugänglich sein soll. Ich hoffe einfach mal!

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Ich kann deinen Kommentar aus der Emotion heraus verstehen, würde aber zu bedenken geben, dass gerade Kahn in seiner Position wohl genau so agiert hat wie die von dir genannten „eiskalten Manager-Nullen“. Du darfst nicht die Bayern-Spieler-Ikone mit dem CEO verwechseln, den er bis dato gegeben hat. Bei Brazzo das Gleiche: Ich liebe ihn auch, ich hab sogar sein Trikot. Aber als Sportvorstand hat er nunmal gewisse Verantwortung für Entwicklungen. Ein Klub wie der FCB kann Posten nicht allein auf Basis des Rufs als ehemaliger Spieler vergeben, auch wenn das sehr sympathisch sein mag.

Nicht falsch verstehen, ich mag deinen Ansatz, ich finde ihn nur zu romantisch. Und wenn du schreibst, „ich brauche keine Titel“, nun, dann stellt sich schon ein bisschen die Frage, ob der FCB der richtige Verein dafür ist. Ich glaube, die Mehrzahl der Fans braucht nicht nur Titel, sondern sogar ästhetisch anspruchsvolle Titel.
Ich bin Fan wie du, aber ehrlich gesagt halte ich es bei keinem Verein der Welt für eine clevere Lösung, Fans und ihre emotionale Haltung zur Basis der Vergabe von Führungspositionen zu machen.

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Da ich damals hier nicht angemeldet war, wäre es jetzt zu einfach, da zu sagen, dass ich den Transfer nicht gut fand. Es gab aber einige wesentliche Risikofaktoren und die Konditionen waren sehr teuer.

Wir reden hier über einen Flügelstürmer, der über 30 Jahre alt ist. Flügelstürmer bauen in der Regel eher früher ab. Es war also eig. klar, das man selbst im best case höchstens 2-3 gute Jahre bekommt. Aus diesem Grund zahlt auch keiner mehr hohe Ablösen für solche Spieler. Mané ist tatsächlich der teuerste Ü30 Flügelstürmer der Geschichte. Und auch wenn man Mittelstürmer und Allrounder mit einbezieht, war er vor dem Lewandowski-Transfer der drittteuerste Transfer (Nr. 1 ist Christiano Ronaldo):

Das sehr hohe Gehalt kommt dann noch on top. Der Spieler dürfte mit allen drum und dran (Brutto + Arbeitgeberanteil + Prämien + Handgeld + Abschreibung) etwa 40 Millionen pro Saison kosten.

Dann wechselte Mané in eine andere Liga, ein anderes Land, eine ganz andere Kultur. Er ist nicht der erste, der sich in München schwer tut und erstmal eine Zeit braucht, um hier richtig anzukommen. Sicherlich war es auch etwas unglücklich, dass er in eine schwierige Mannschaft kam, in eine komische Saison mit WM in der Mitte und sich verletzte. Aber das waren alles Dinge, die vorher als mögliche Risikofaktoren bekannt waren.
Man ist bewusst das Experiment mit einem 4-2-4 eingegangen, um Lewandowski zu kompensieren. Man hätte ahnen können, dass Mané vielleicht nicht unmittelbar zündet. Es ist bekannt, dass Flügelstürmer Ü30 schnell abbauen und sich auch gerne mal verletzen.

Klar: Es war nicht gewiss, dass es so kommt. Aber man muss nüchtern analysieren, dass Liverpool bei Mané den perfekten Exit gewählt hat und dafür auch noch Geld bekommen hat.

Dazu kommt dann noch diese absurde Story, dass Brazzo sich angeblich hat Mané auf einer Party auf Malle aufschwatzen lassen. Scheinbar eine Kurzschlussreaktion. Er hat die Möglichkeit gesehen, einen Star zu kaufen und damit den Lewandowski-Abgang zu überschatten. Da spielten Geld und Risiko keine Rolle, sondern nur das Prestige. Das ist leider eine Denkweise, die sich durch seine gesamte Amtszeit gezogen hat.

Man könnte auch sagen: wenn der FCB ein Führungsproblem hätte, dann hätten Kahn und brazzo noch ihre Stellen ( von Jobs brauchen wir hier nicht reden- da gehts nicht um Geld zum Leben- sondern nur um Ego und Macht). Warum ? Weil eben jetzt, in der Krise, wer auch immer voran geht und Entscheidungen trifft.

Der FCB mag eine gewisse Wärme
und auch Loyalität gegenüber Spielern/ Fans/ Menschen haben- aber gleichzeitig ist er eine Maschine. Knallhart wenn irgendwas die Leistung stört. Das war, Genau wie Mia san Mia, auch schon immer so.

Ohne diese Seite der Medaille würden wir wie Schalke seid 3 Generationen auf eine Meisterschaft warten. Oder gerade das Dasein als Fahrstuhl Verein betrauern.

Gibt es Dinge zu verbessern? Mehr als genug.
Wird es harte Entscheidungen geben? Gibt es schon und hoffentlich folgen noch einige.

Was genau noch passiert? Keine Ahnung

Nur eines kann ich heute schon sagen: wir sind aus München, wir sind die Bayern- wir sind diejenigen die immer wieder feiern!! :heart:

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Die von dir beschriebenen Risiken bei einem solchen Transfer sind mir durchaus bewusst.
Dass du von diesem Transfer von Anfang an vllt nicht so begeistert warst, im Vergleich zu vielen anderen, glaube ich dir. Und ich muss ehrlich sagen, ich habe den Transfer nie so hochgejubelt wie viele andere hier.
Dennoch hat die Freude bei den Meisten überwogen. Hat man dich schließlich einer der bis dahim Top 5 Offensivspieler der vergangenen 5 Jahre geholt.

Beim Gehalt sind wir bei ca 20 - 25 mio. Nun ja, Prämien dürften wohl nicht all zu viele zusammen gekommen sein, aber gut lassen wirs eben 2 - 3 mio sein. Bayern ist darüber hinaus eigentlich nicht bekanmt, viel Handgelt zu zahlen.
Nichtsdestotrotz ist das trotzdem eine ganz ordentliche Summe, die hier für den Spieler gezahlt wurden. Da hast du recht. Vorallem sollte bekannt sein, dass Klopps Spieler bei anderen Vereinen nie wieder an die Leistung anknüpfen konnten.

Doch schauen wir uns mal wer denn alles so kam bevor Brazzo kam:

Tolisso 40 mio
Benatia 30 mio
Vidal 40 mio
Sanchez 30 - 40 mio

All diese Transfers (Vidal vllt noch am ehesten abgesehen von einer einzigen Saison) waren doch alle für die Katz.

Macel Janssen kam 2007/2008 für 17 mio - das ist wie heute 40 -50 mio.

Das sind an die 200 mio ohne überhaupt mal die Gehälter dazugerechnet zu haben.

Haben wir deshalb direkt den Ulli oder Karl Heinz geschmissen? NEIN

Denn Fehlenrscheidungen gehören eben einfach auch dazu

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Mane hat 2,5 Jahre in Salzburg gespielt. Das Kulturargument zieht nicht wirklich.

Er hat ja auch einen relativ guten Start hingelegt und dann ging es bergab wie bei allen. Bei ihm kam noch die Verletzung hinzu.

Aber zum Zeitpunkt des Transfers war das trotzdem ein Coup. Alle haben geschwärmt.

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Genau so ist es. Und jetzt wird Brazzo dafür runter gemacht!

Verrückte Welt

Natürlich gab es auch vorher Fehlentscheidungen. Die Frage ist nur: Sind diese eher die Ausnahme oder eher die Regel? Wenn man sich mehrere Saisons hintereinander konstant verschlechtert, scheint es eher letzteres zu sein.

Außerdem ist es immer schwierig frühere Zeiten mit heutigen zu vergleichen. In den 90ern konnte man als FC Bayern noch einfach das Best of Bundesliga einkaufen, wurde damit garantiert alle 2 Jahre Meister und international hat man auf die guten deutschen Tugenden gesetzt. Dem ist nicht mehr so, weswegen man dann Mitte der 00er Jahre auch in die internationale Bedeutungslosigkeit abrutschte, ehe ein van Gaal den Laden wieder aufräumte. Das wichtige dabei war aber, dass die Vereinsführung den Bedarf für einen Reformer erkannte und erst mit Klinsmann, dann mit van Gaal diesen auch suchte. Außerdem fing man an, gezielt einzelne Spiele als fehlende Puzzleteile zu kaufen (Martinez).

Daher war das Triple 2013 eigentlich auch der perfekte Zeitpunkt für Hoeneß abzutreten - am letzten Höhepunkt seines Schaffens. Stattdessen kam aber nach seinem Gefängnisaufenthalt die Mission „Back to the roots“ - alles zurück in die 90er - und seit dem häufen sich wieder die Fehlentscheidungen. Gerade die Mittelfeldspieler, die du als Beispiel nennst, sind doch genau das Problem: Einfach wahllos physisch starke Mittelfeldspieler geholt ohne irgendein spielerisches Konzept, gleichzeitig dann Leute wie Kroos und später Thiago abgegeben. Ja, so sieht der Fußball dann mittlerweile auch aus.

Meiner Meinung nach muss man in dem Kontext auch Brazzo als verlängerten Arm oder direkten Nachfolger von der Hoeneß’schen Transferpolitik betrachten. Es ist also richtig, ihm das nicht alles alleine anzuhängen und so zu tun, als wäre vorher alles perfekt gewesen. Aber er hat letztlich die Fehlerkette, die mit dem Abgang von Pep und der Rückkehr von Hoeneß begonnen hat, konsequent fortgeführt.
Das bedeutet aber natürlich auch, dass wenn jetzt Hoeneß und Rummenigge die Sportdirektor mimen, das Thema nicht besser werden wird. Es sei denn, sie erkennen wie damals 2008 den Reformbedarf und geben Tuchel die nötige Macht, um wieder etwas aufzubauen.

Ergänzende Erklärung: Eine Fußballmannschaft läuft in Wellen ab. Der Höhepunkt rund um 2013/2014 ebbte ca. 2015/2016 ab. Es galt also einen Weg zu finden, um eine neue Hochphase/Generation zu starten. Man hätte damals einen Tuchel wählen können und die Ideen der Vorgänger fortführen können.
Man wählte stattdessen Brazzo, Kovac und Leichtathlektik-/Helden-Fußball. Dieser Ansatz ist gescheitert und daher ist es auch an der Zeit, Leute ran zu holen, die einen anderen Ansatz starten können.

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Ich denke, da hat sich in den vergangenen Wochen und Monaten bei den verschiedenen Verantwortlichen viel Unzufriedenheit, teilweise auch Wut aufgestaut.

Zum Beispiel Hainer. Seine im Nachhinein absurd anmutende Lobeshymne auf Nagelsmann war vermutlich keine kalt lächelnd geheuchelte, sondern er wird da noch nichts von den Plänen der Vorstände mit Tuchel gewusst haben. Dass er dann wie ein Depp dastand, dürfte ihn kaum amüsiert haben. Dann kam das Kommunikationsdesaster der beiden zum Trainerwechsel hinzu, mit der unangenehmen Folge, dass das Team durch die indirekte Schuldzuweisung nachhaltig verunsichert war. Hauptverantwortlicher: Kahn. Dem wiederum hat die sich auf ihn zuspitzende Medienkampagne merklich zugesetzt.

Jetzt bekommt er die Quittung dafür serviert, Hainer düpiert zu haben. Ungewöhnlich ist das Verbot, mit nach Köln zu reisen und mit der Mannschaft zu feiern. Es muss einen halbwegs plausiblen Grund dafür geben, den man natürlich nicht öffentlich machen kann. Gut vorstellbar, dass Kahn auf den Rausschmiss sehr angefasst reagiert hat und zu befürchten war, er würde in Interviews seine maximal angefressene Stimmung ungehemmt zeigen. Was irgendwie auch verständlich wäre nach der Medienkampagne gegen ihn, die ja vom FCB orchestriert gewesen zu sein scheint.
EDIT: Im Dopa wird diese Version bestätigt. Ist ja auch naheliegend. Genauso, dass Kahn jetzt zurückrudert.

Bei Brazzo scheint es anders, etwas friedlicher gelaufen zu sein. Die Bilder von seinem Dialog mit Hainer erwecken allerdings nicht den Eindruck einer konfliktfreien Kommunikation. Er äußert sich aber versöhnlich.

Das heißt aber nicht, dass Hoeneß über seine Fehler ewig den Mantel der Nächstenliebe auszubreiten bereit ist. Als Sportvorstand hat er schon auch selber Verantwortung. Offenbar eben auch für viele Ungereimtheiten im Umgang mit Verhandlungspartnern und Medien.

@Diebitterewahrheit: Dieses Rumgepampe ist unangebracht und unqualifiziert; Du vergreifst Dich im Ton. Dagegen ist Justins Versuch, die dramatischen Personalentscheidungen einzuordnen und zu bewerten, eine reine Wohltat.

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Es war doch nicht nur der Mané-Transfer (den ich tatsächlich bei der Verkündigung auch gefeiert habe, aber so kann man sich irren). Nagelsmann wurde auf sein Betreiben hin geholt, und damals als eine Schlüsselentscheidung bezeichnet, die jetzt sitzen müsste - tat sie aber bekanntlich nicht. Dem ging der Knall mit Flick voraus; mit Gerland, Klose und anderen scheint es auch gehakt zu haben. Die Querelen um Neuer, nach seiner Verletzung wie auch der letzten Vertragsverlängerung. Ständig durchsickernde Interna. Spieler, denen bei der Verpflichtung Versprechungen gemacht wurden, die dann nicht eingehalten werden, und die entsprechend sauer sind. 2019 die viel zu hohe Ablöse für Hernandez, und die unsägliche Hudson-Odoi-Saga. 2020 die Verzweiflungs-Transfers vom Grabbeltisch. Und nicht zu vergessen die ganzen prominenten Abgänge der letzten Jahre, die echt an die Substanz gingen, und von denen nur Lewandowski wenigstens ordentlich Geld in die Kasse gebracht hat.

Man muss fairerweise sagen, dass er mit Musiala und speziell Davies auch zwei Volltreffer gelandet hat, die mit zum besten Transferbusiness dieses Vereins zählen. Generell ist der Verein für jüngere Talente wieder attraktiver geworden, nachdem Dortmund uns da zigmal ausgestochen hat. Die Absprache von mehrjährigen Entwicklungs- und Karriereplänen scheint auch eine Innovation der Ära Salihamidzic zu sein. Aber in der Summe ist das für einen Verein mit den Möglichkeiten Bayerns einfach nicht berauschend und daher nachvollziehbar, dass in einer ernsten sportlichen Krise entsprechende Konsequenzen gezogen werden.

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Tabula Rasa. Schnellstmöglich. Eine Operation am offenen Herzen des FC Bayern, aber notwendig. Wie @Mitschnacker schrieb, eventuell Abzüge in der B-Note.

Außerdem: Bittersüß ist doch eine interessante Geschmacksnote :upside_down_face:

@justin: dass Du das Spiel mit keinem Wort erwähnst, ist unter Umständen Deiner emotionalen Verfassung geschuldet, aber nicht hilfreich und wird auch der Qualität von MSR nicht gerecht.
Und, SELBSTVERSTÄNDLICH ist der Meistertitel ein Thema, wenn auch vielleicht nicht bei Dir. Du unterstellst hier etwas, das einfach nicht … den Tatsachen entspricht.
Wenn Dir Personalentscheidungen wichtiger sind als das Geschehen auf dem Platz, wäre es vielleicht an der Zeit für eine gründliche Introspektion; vielleicht brennst Du ja auch vielleicht nicht mehr so für den Sport wie in jungen Jahren?

Der am offenen Herzen operierte Patient hat nun drei Monate Zeit zur Rekonvaleszenz; im August interessiert die „Sache, die im Mai passierte“, niemanden mehr.

Ich jedenfalls fühle mich vom FC Bayern München derzeit gut unterhalten.

PS: ich schließe mich @jep an: Deine Einlassung, @Diebitterewahrheit, ist unterirdisch und sollte in eine Suspendierung münden.

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Das klingt für mich so, als ob es eine Garantie gegeben hätte, dass Nagelsmann (18 Punkte in 10 Spielen 2023) die Bundesligabilanz von Tuchel (19 Punkte in 9 Spielen) locker getoppt hätte und das Weiterkommen in den beiden Pokalwettbewerben auch nur durch den Wechsel nicht zustande kam.
Oder interpretiere ich da etwas falsch?

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„Der FC Bayern ist ein kommunikatives Desaster.“

@justin
Mich würde einmal interessieren, wie die richtige Kommunikation in deinen Augen hätte laufen sollen. Samstags vor dem Anpfiff die Mannschaft informieren, dass der Vorstand ausgetauscht wird? Der dpa vor dem Spiel die offizielle Info schicken? Oder um 15:30 direkt nach Anpfiff? Dass bei einem Verein wie dem FCB Dinge leaken (in dem Fall der Kicker), ist seit 30 Jahren so.

Wenn man etwas kritisieren möchte, dann den Zeitpunkt der außerordentlichen AR-Sitzung. Einen Tag vor dem letzten Saisonspiel ist natürlich hart. Das ist dann aber kein kommunikatives Desaster, sondern bestenfalls risikoreiche Governance.

Bestenfalls. Denn ich persönlich bin froh, dass das im Nachhinein am Freitag passiert ist. Zeigt es doch, dass der Verein erkannt hat, dass es so nicht weitergehen kann und man handeln wollte. Es war klar - egal ob Meisterschaft oder nicht - dass die beiden gehen müssen.

Es wird immer deutlicher, dass Kahn und Brazzo den Zustand der Mannschaft unter Nagelsmann völlig falsch eingeschätzt haben. Anstatt Trotzreaktion, die eigentlich jeder Drittliga-Trainer entfacht, herrscht anhaltende Unsicherheit im Kader. Unsicherheit, die auch ein Tuchel bisland nicht managen konnte. Insbesondere als Technischer Leiter / Sportmanager ist so ein Disconnect zur Mannschaft kaum zu rechtfertigen. Und vielleicht ein Grund für die Unzufriedenheit einiger Spieler.
Kurzum: der Verein hat hier vermutlich (über)konsequent gehandelt. Die Entscheidung ist im Kern aber völlig richtig,; alles andere sind Nebenkriegschauplätze, an denen sich das FCB-hassende Fußballdeutschland nun abarbeiten kann.

Unter dem Strich sind wir Meister UND starten einen personellen Neuanfang an der Spitze. Damit kann ich leben. Quasi fast ein kleines Double.

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Das allerwichtigste gestern war und ist der Gewinn der Meisterschaft.
Wer sich darüber nicht freuen kann, und dem inzwischen typischen anti FCB Medienhype verfällt, dem kann man eben nicht helfen.

Gestern war ein großartiger Tag für den FCB, seinen Mitgliedern und Fans.

UH und Hainer (als Vertreter der 75,1% Mehrheit des Clubs) haben jetzt extrem gute Management Qualitäten gezeigt, eine der wichtigsten, wenn nicht die wichtigste, Fehleinschätzungen und Fehlentscheidungen zu korrigieren.

Offensichtlich etwas was weder Kahn Salihamidzic noch Nagelsmann konnten. Und deshalb sind sie auch nicht mehr in ihren Funktionen beim FCB. Alle in ihrer eigenen Art überfordert ind unfähig sich zu korrigieren.

UH (neben Perez der erfolgreichste Manager im Fußball) ist wieder über seinen Schatten gesprungen und hat das Wohl des Clubs über Alles gestellt. Die wichtigste Entscheidung war natürlich seinen Sparringspartner KHR zurück zu holen- in den AR. Damit wird es dort wieder die alte gute Reibung zwischen den beiden geben, die dem FCB oft zugute kam.

UH und KHR haben Salihamidzic zum Sportdirektor gemacht, das war damals schon absurd, aber UH und Hainer haben ihn dann zum Vorstand berufen, was noch absurder war.

UH und Hainer haben sich Kahn als Nachfolger von KHR ausersehen, ohne KHR zu involvieren, der eigentlich besser als jeder andere wissen musste, wer als sein Nachfolger qualifiziert ist oder nicht. Gleichzeitig wurde auch noch das Ressort von Wacker aufgelöst, und weitestgehend von Kahn übernommen.

Kahn hat sich nicht nur damit übernommen, sondern das sportliche vernachlässigt, also den Bereich für den er auch als Ex Spieler mit seiner Expertise geholt wurde.

Er ist Salihamidzic und Neppe „blind“ gefolgt, hat entgegen allen Instinkten und Erfahrungen von KHR, zunächst Flick nicht gestärkt und sich auf das Projekt Nagelsmann eingelassen. Verzockt ist da die richtige Terminologie. Dann ging das Zocken bzgl Lewandowski weiter. Das Trio infernale hat entgegen jedem besseren Wissens (und entgegen den Instinkten von UH und KHR), Lewandowski verkauft, weil man es ja auch ohne kann. In diesem Zusammenhang war dann wieder das schlechte man management von Salihamidzic erkennbar (wie schon vorher bei Alaba und Thiago), und Kahn konnte nie wie KHR korrigieren.Spitze des Eisbergs waren dann natürlich die Neuer Tapalovic Gnabry Sane Arien.

Es war höchste Zeit, diese Entlassungen vorzunehmen und endlich wieder das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen, zum Wohl des FCB.

UH KHR und Hainer wissen sicherlich sehr viel besser was das Wohl ist, als die Schar an Marktschreiern die es von außen beurteilen wollen.

Man hat die außerordentliche AR letzten Freitag durchgeführt ohne das etwas in die Öffentlichkeit gedrungen ist, man hat die wichtigen Personalentscheidungen getroffen ohne das die Medienschar etwas mitbekommen hat (die aber sowieso schon wusste was passieren würde). Man hat Dreesen und KHR berufen. Mit denen wird man dann nächsten Dienstag alle wichtigen Entscheidungen treffen, insbesondere bzgl des Transferbudgets. Das wird dann wieder eine stinknormale AR Sitzung, ganz zum Ärger vieler.

Das werden nach dem emotionalen Wochen und Monaten mit dem Höhepunkt gestern, dann auch viele mit Abstand auch so begreifen und verstehen.

Ps Kahn wurde als CEO mit sofortigem Effekt abberufen und Dreesen als CEO berufen. Gestern saß der neue CEO mit dem gesamten Vorstand und Präsidium auf der Tribüne.
Salihamidzic genauso.

Warum Salihamidzic noch dabei sein durfte, und Kahn nicht, wird sicherlich daran liegen, was in dem Gespräch zwischen ihm und UH/Hainer passiert ist. Wissen wir aber nicht, werden wir evtl. noch hören oder auch nicht. Im Endeffekt ist das auch egal. Als Manager ist es jedenfalls nie gut, wenn man nach Demission noch so nachtritt, aber auch das muss Kahn selbst wissen. Es zeigt aber auch, dass er für diese Position nicht unbedingt geeignet ist.

Tuchel und Neppe werden sich jetzt mit KHR und Dreesen Hinsetzen und alle möglichen Transfers Zu und Abgänge durchsprechen, sie mit UH und Hainer abstimmen und sich die Pläne am Dienstag absegnen lassen. Das sind die wichtigsten Entscheidungen.

Dann dürfte man sicherlich auch besprechen, ob das frühere Wacker Ressort aufgelebt werden muss, bzw. wie man die Aufgaben so verteilt, dass sie effektiv bearbeitet und gemanaged werden können. Auch da wird es viel Input von KHR geben. Dreesen wird die Säbener sicherlich sehr schnell geschlossen hinter sich haben, nachdem die Kahn Typen die offensichtlich für schlechte Stimmung gesorgt haben, aussortiert wurden.

Und natürlich wird man überlegen ob man einen Sport VS wirklich benötigt oder ein Sportdirektor ausreicht bevor man Personen überlegt. Damit wird man sich mMn Zeit lassen.

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„Für uns zählt einzig der Erfolg.“

Du meinst so Marktschreier wie dich, die hoffen, wenn sie ihre wilden Interpretationen nur oft genug wiederholen, werden die schon irgendwann zur Wahrheit? :thinking:

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Sehr gut, dass im Kommentar mal der Name Hainer angesprochen wird - und sein markantes Defizit, nämlich sein Umgang mit den Fans. Man muss das erweitern - Hainers Problem ist sein Desinteresse (Ignoranz?), was den FC Bayern eigentlich ausmacht.

Was ist denn der FC Bayern heute? Das ist eine Plattform, auf der Sponsorengelder rein- und Spielergehälter rausgehen. Die Sponsoren sind heute wichtiger als die Fans, denn die 800 Mio., die BMW nun investieren soll, die bringt die Masse der Bayernfans weder durch Ticketpreise noch durch weltweit verkaufte Merchandise in die Kasse. Sponsoren sind wichtiger als Fans.

Hainers bornierter Auftritt auf der JHV 2021 spricht Bände. Egal, ob man das Qatar-Anliegen der Ultras teilt oder nicht (ich teile es nicht) - man kann die Fans des FC Bayern nicht behandeln wie Kunden, wie (weisungsgebundene) Arbeitnehmer, letztlich wie kritiklose Konsumtrottel, die jede Saison ein neues Trikot kaufen und ansonsten ihr Bier trinken. So aber tickt Hainer.

Die Fußballorganisation FC Bayern, die muss als allererstes sportlichen Erfolg haben (-> und es ist eben allenfalls ein bescheidener sportlicher Erfolg, wenn man als einer der 10 reichsten Clubs weltweit Jahr für Jahr nur das CL-Viertelfinale erreicht). Und beim FC Bayern kommt die Leidenschaft hinzu, alles zu geben und sich bis zur 96ten Minute zu zerreißen, weil man einfach nicht verlieren will. So war es jahrzehntelang. Die Medien nannten das „Bayern-DNA“.

Die aktuelle Mannschaft war bis gestern eine Truppe, der es offenbar ausgereicht hat, 30 Minuten lang ihre Arbeit zu machen. Die folgenden 60 Minuten ließ man sich dann die Butter vom Brot nehmen. Es hat die gesamte Saison der Gegner das letzte Tor geschossen, es hat immer der Gegner noch Ausgleich (und oft genug: Siegtreffer) erzielt. Seit ich denken kann war das eigentlich immer andersrum: „Weiter, immer weiter“, selbst in der Schlusssekunde in Getafe oder in der CL gegen Manchester (die Rache, 2010, in der AA, 2:1, nicht 1999).

Da ist was weggebrochen die letzten Jahre. Und so, wie Kahn und Salihamidzic den Schlag nicht gehört und immer weitergewurstelt haben, hat diese Probleme auch Hainer negiert. Der heimliche Bayern-CEO war damit zufrieden, dass die Zahlen gestimmt haben.

Hier wird kritisiert, dass die grauhaarigen alten Herren Hoeness und Rummenigge zum wiederholten Mal das Ruder in die Hand nehmen (müssen). Nun, es geht halt nicht anders, wenn der e.V.-Präsident eine so ausgemachte Fehlbesetzung ist wie der "Nicht-FC-Bayern-Mann Hainer.

Dass Bayern gestern den offenbar mit ähnlichen Problemen kämpfenden BVB nochmal die Meisterschaft geklaut hat, lag daran, dass Bayern plötzlich doch das letzte Tor schießen konnte. Allerdings erst nach einem Gewitter ohne gleichen - die Entlassung von Kahn dürfte jedem bekannt gewesen sein, nachdem er nicht mal mehr mitfahren durfte. Gestern haben es Teile der Mannschaft offenbar hinbekommen, sich die volle Spielzeit auf ihren Job zu konzentrieren (wohl aus der berechtigten Sorge heraus, dass sie im Sommer verkauft werden könnten). Wir brauchen jetzt Spieler, für die das selbstverständlich ist, die hierherkommen, um das zu leben. Und dazu braucht man kluge sportliche Führung, der Menschenkenntnis wichtier ist als social media Reichweite und Trikotverkaufszahlen - im Vorstand, aber auch im e.V. Denn der e.V. muss dann, wenn es nicht mehr anders geht, harte und sportlich kluge Entscheidungen treffen. Dass nach wie vor Hoeness und Rummenigge für den e.V. stehen, und nicht Hainer, bringt das Problem doch auf den Punkt.

Eine Saison mit Fußball zum abgewöhnen, garniert mit einzelnen Highlights und ganz viel Lärm innen und außen. Dafür die emotionalste Meisterschaft seit langer Zeit. Häufig mussten wir gegen zwölf Gegner antreten und auch gegen uns selbst. Wärend des Spiels dachte ich, dass der DFB mit seinen Schiedsrichtern es tatsächlich geschafft hatte unsere Meisterschaft zu verhindern. In mir kam so viel Wut auf diesen korrupten Sauhaufen hoch, dass dieser Titel jetzt umso besser schmeckt. Brazzo und Kahn sind nun Geschichte. Die Helden aus der Vergangenheit haben vermutlich etwas an Status eingebüßt aber was solls. Die nächste Saison steht vor der Tür von daher lohnt es sich nicht über die Vergangenheit zu auszulassen.

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