Kommentar: Der FC Bayern braucht jetzt Ruhe und Geduld – und keine Nagelsmann-Entlassung

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Julian Nagelsmann steht nach den jüngsten Ergebnissen in der Kritik. Sogar über seine Entlassung wird bereits diskutiert. Warum der FC Bayern sich von der Schnelllebigkeit des Alltags lösen sollte. Ein Kommentar. Am Freitag habe ich meinen Twitter-Account deaktiviert. Nicht für immer, aber für eine unbestimmte Zeit. Neben etlichen persönlichen Gründen,…

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Danke. DANKE! Kann ich Wort für Wort unterschreiben. Wenn ich mir die Kommentare im Nagelsmann Thread durchlese, bin ich immer ganz überrascht, dass ich uns in der Tabelle nicht ganz unten finde.

Du sagst es völlig richtig: es gibt einiges zu kritisieren an unserem Trainer aktuell. Der Systemwechsel ist da für mich weit vorne. Aber hier hangelt man sich von einem Horror Szenario zum nächsten.

Und wer Goretzkas Interview nach dem Barca Spiel gesehen, kann nicht anders, als Ihm seine Worte zu glauben.
„Kabine verloren“… „Tuchel auf dem Markt“…„Schnell handeln“…Soweit sind wir noch lange nicht.

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Habe während Justin auf „Senden“ gedrückt hat, etwas im Tenor ganz Ähnliches im Nagelsmann Thread geschrieben, von daher auch von mir Zustimmung zu den Ausführungen.

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Das ist richtig und in allen nicht siegreichen Spielen hat man teilweise wirklich gute Ansätze gehabt und es hat tatsächlich nie viel gefehlt.
Andererseits sind wir bei Standards anfällig und die Gegner selbst kommen regelmäßig aus dem Spiel heraus zu guten Chancen. In der Gesamtheit meistens zwar zu weniger Chancen, aber nicht selten zu den besseren.

Das finde ich von Außen immer schwer zu beurteilen. Da kann es so viele verschiedene Gründe geben, für die man dabei sein müsste, um das beurteilen zu können.

Die Kritik am Privatleben ist auch mMn. ziemlich vermessen, dazu war er letzte Saison für lange Zeit der einzige, der die Kommunikation mit der Öffentlichkeit übernommen hat.
Aber das sich die Stimmung bzgl. seiner Kommunikationsweise gefühlt von dem einen auf den anderen Moment geändert haben soll, kann ich so nicht nachvollziehen. Als sich letzte Saison so langsam abgezeichnet hat (schon in der Hinrunde), dass es sportlich nicht mehr so läuft, ist der Druck spürbar zu ihm durchgedrungen und das hat sich in seiner Kommunikation wiedergespiegelt. Die Souveränität der ersten Zeit war verflogen und er ist häufiger ins plappern abgedriftet und kann das bis heute nicht gänzlich ablegen.

Ein guter, weil siegreicher, Saisonstart kann nie schädlich sein. und bzgl. des fehlenden Stürmers halte ich es wie Sebastian Kehl im letzten Doppelpass und sehe bei der Besetzung unseres Angriffs auch keine Probleme.

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Eine ruhige und sachliche Analyse der aktuellen Situation. Kann man so sehen .
Trotzdem empfinde ich diverse Abläufe innerhalb der einzelnen Spiele als , ja….schlecht. Es fehlt mMn eine gewisse Ordnung im Spielaufbau. Die Abstände zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen sind häufig sehr groß.
Das technische Niveau scheint ständig abzunehmen. Vom fließenden, kontrollierten one touch Fußball sind wir weit entfernt. Heute würde ich mich schon über kontrollierte Ballannahmen freuen.
Im Spielaufbau wurden früher Dreiecke gebildet und der Ball nach vorne gespielt. Im Augenblick laufen diverse Spieler weite Strecken mit dem Ball, obwohl ein freier Mitspieler besser postiert ist. Kimmich, für mich ein toller Spieler, meint er muss alles machen und verliert dabei seine Defensiv Aufgaben aus den Augen. Gnabry wirkt nicht austrainiert und lustlos.
Vieles in dieser Aufzählung ist sicherlich nicht die Schuld des Trainers. Auch die Spieler sind für ihre Form verantwortlich. Ich gehe mit der Aussage, das Nagelsmann Zeit braucht mit. Und trotzdem hätte ich ,zu diesem Zeitpunkt, wesentlich mehr Struktur etc, in der Mannschaft erwartet.

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Dazu meinen herzlichen Glückwunsch, und vielleicht willst Du es ja doch permanent machen. Ich habe das als sehr heilsam empfunden, sowohl im Sinne der eigenen geistigen Gesundheit als auch des Glaubens an die Menschheit. Das ganze Nutzerengagement von Twitter beruht darauf, Leute entlang ideologischer Linien in Blasen zu sortieren, sie dort zu radikalisieren, und dann aufeinander loszulassen. Die dort gelehrte Debattenkultur ist für den realgesellschaftlichen Zusammenhalt reines Gift.

Was Nagelsmann angeht, wird aktuell sicher noch nicht konkret seine Ablösung diskutiert. Aber sie ist inzwischen in den Bereich des Möglichen gerückt und wird immer realer, je länger die Ergebniskrise anhält und die Formkurve nach unten zeigt. Eine grundsätzlich funktionierende Taktik, wie es sie gegen Gladbach und Union noch gegeben hatte, konnte ich etwa gegen Augsburg leider nicht mehr feststellen. Richtig gute Chancen ebenfalls nicht - da war tatsächlich der Kopfball von Neuer noch die gefährlichste.

Allzu lange Zeit für eine Trendwende wird er auch nicht mehr haben, nachdem er inzwischen in seiner zweiten Saison ist und das gesamte Kalenderjahr 2022 für die aktuellen Ansprüche eher unbefriedigend verlaufen ist. Gegen Leverkusen und Dortmund hoffe ich zumindest, dass Motivationsprobleme ausgeschlossen sind, das sind plausible Meisterschaftskonkurrenten, gegen die man ein Signal senden kann. Wenn die Mannschaft da loslegt und die Gegner dominiert, wie sie es erwiesenermassen kann, dann ist schnell wieder Frieden im Verein. Umgekehrt gilt aber auch: wenn das nicht passiert, dann ist es schon ein Indiz, dass inzwischen gegen den Trainer gespielt wird, und es Zeit für einen Wechsel ist.

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wow. Wer spielt denn „gegen den Trainer“? Da muss man dann schon mal Ross und Reiter nennen. Um dann nämlich bei genau den Herren den „Wechsel“ zu vollziehen. Und nicht auf dem Trainerstuhl. Kann doch nicht sein, dass die Mannschaft quasi, um das Bild zu verwenden, dass auf JN gemünzt verwendet wurde, „wie ein beleidigtes Kind“ sich nur von Papa Flick und sonst keinem „erziehen“ sprich trainieren läßt. Ich habe damals bei Ancelotti genau aus dem Grund zusammengezuckt „Oh Gott, wenn du einmal diese Tür öffnest, dann wirst du die Dämonen nicht mehr los und die Mannschaft „lernt“, wieviel Macht sie hat und wenn es eine Unzufriedenheit gibt schwupps der Trainer weg ist“. Ich habe damals nie gedacht, dass das danach wirklich bei 2 von 3 Nachfolgern der Fall ist. Aktuell ist das ja auch nur ein Geraune und Vermutungen, die explizit (siehe Goretzka) verneint werden. Aber WENN es so wäre, wüsste ich auf wessen „Seite“ ich wäre.

Zu Twitter: Auch das ist mir etwas zu pauschal negativ. Kommt drauf an, wem man „folgt“. Ich nutze Twitter als Infoquelle und direkten Kontakt zu ein paar eher aus dem britischen Indie-Umfeld stammenden Bands, zu denen man sonst wenig Info erhält. Und die Tweets und Diskussionen, die da zwischen Band und Fans ausgetauscht werden, sind extrem wertschätzend und machen gute Laune.

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Es wird nie die Mannschaft gefeuert, sondern immer der Trainer. Ich tue mich auch schwer, die jüngste Krise an einzelnen Spielern festzumachen, da bleiben praktisch alle unter ihren Möglichkeiten (Musiala und Sané vielleicht etwas weniger als der Rest). Es geht für mich aber ohnehin nicht darum, hier etwaige persönliche Fehden per Ferndiagnose herauszuarbeiten, sondern zu sehen, ob der Trainer die Mannschaft als Ganzes noch erreicht und zu einer angemessenen Leistung anspornen kann. Wenn dem nicht mehr so ist, endet es eben wie bei Kovac oder Ancelotti.

Zu Mäßigung und Geduld aufzurufen ist im hektischen Business Fußball immer eine gute Idee!

Dabei ignorierst aber Du, lieber @justin , bewusst oder versehentlich das Argument einiger Kritiker, die Tendenz sei schon in der letzten RR mäßig gewesen, also vor Lewys Abgang.

Für mich wäre dieses Argument aber tatsächlich das Gewichtigste… übrigens Glückwunsch wg. Twitter; nutze ich gar nicht.

@JOP : ich verstehe deine Überlegungen und teile sie prinzipiell, was die „Macht“ der Spieler angeht. Andererseits ist der Kern der Bayernspieler eine extrem erfahrene Achse, die zahlreiche Titel gewonnen haben und auch ein Gespür haben für Dinge, die nicht richtig laufen. Was ich nicht verstehe, ist, warum die gute Struktur, die in den ersten Spielen durchaus da war, verloren gegangen ist. Sabitzer und Kimmich wurden zurecht gelobt für eine konzentrierte und konzertierte Leistung im Mittelfeld, das ist weg. Die Offensive, die in den ersten Spielen sehr gut funktionierte, bekommt momentan keinen Ball mehr am Keeper vorbei, egal wie gut die Chance (in der Liga zumindest). Das hat viel mit Mentalität zu tun und Selbstvertrauen - es ist, als wäre es weggebrochen.

Das Gladbachspiel stufe ich mal als „absurd“ ein, da muss man eigentlich gewinnen. Gegen Berlin kann man Unentschieden spielen, die führen nicht umsonst die Tabelle an (auch wenn ich den Stil von Union nicht mag, ich respektiere aber die Leistung). Gegen Stuttgart und Augsburg sah es schon spielerisch sehr schmal aus, auch wenn man durchaus Chancen hatte. Und Barca hat uns in HZ1 hergespielt, das war schon ein wenig ernüchternd.

Jetzt Nagelsmann zu entlassen wäre Irrsinn, das Team ist meines Erachtens schon noch intakt, aber sehr verunsichert ob der Ergebnisse. Wenn die Tendenz so weiter geht, dann ist auch Nagelsmann, von dem ich viel halte, nicht mehr tragbar. So ist leider das Geschäft. Und ich wünschte, es wäre anders und wir könnten ein wenig Christian-Streich-Vibes hier einführen und nicht alle zwei Jahre den Trainer entlassen.

„Weg mit Nagelsmann ist richtig“

Die spontane Leseart dieser Überschrift ist deiner Meinung entgegengesetzt ;-).

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Deshalb ist die deutsche Sprache so wunderbar.

Das ist aber ein spannender Punkt.
Haben diese Spieler wirklich das Wohl des Vereins im Auge, oder doch mehr ihr eigenes?
Würde ein Thomas Müller sich wirklich zurücknehmen, wenn es Leistungstechnisch nicht mehr reicht?
Und würde er das wirklich erkennen, oder sich denken „Der blöde Trainer hat doch keine Ahnung“?

Sportler, die auch von ihrem Selbstvertrauen leben, neigen nicht gerade zu kritischer Selbstreflexion.

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Mal spontan gefragt, wann hatte der FC Bayern schon mal Geduld und Ruhe mit einem Trainer?
Mir fällt gerade keiner ein. Entweder es lief, oder der Trainer war zeitnah seinen Job los.

Kann man unter dem medialen Brennpunkt unter dem der FC Bayern steht überhaupt Ruhe und Geduld mit einem Trainer aufbringen? Oder ist das einfach nicht möglich, weil je länger eine solche Phase dauert, desto mehr Unruhe aufkommt, die ein konzentriertes Arbeiten für einen Trainer gar verunmöglicht?

Dann ist da noch die Frage ob sich Nibelungentreue im Profi Fußball überhaupt auszahlt?
Was gibt es da für Beispiele?

Jürgen Klopp brauchte in Dortmund 3 Jahre. Stimmt, aber was waren das damals für Erwartungshaltungen? Die waren doch Pleite zuvor und jeder war froh, dass da einer Kontinuität rein bringt und die Mannschaft nicht im unteren Tabellendrittel rumturnt. Von Meisterschaft sprach doch niemand.

Christian Streich ist mal abgestiegen mit dem SC. Niemand hat den Abstieg an ihm festgemacht (ausser er selbst wahrscheinlich). Das Umfeld war und ist in Freiburg ein komplett anderes. Trainer gar über Jahrzehnte ist doch ein einmaliges Erkennungsmerkmal der Südbadener.

Mir fällt jetzt spontan keiner mehr ein. An Arsène Wenger hat man eher zu lange als zu kurz festgehalten.

Es gibt bestimmt noch Beispiele bei denen es sinnig war am Trainer festzuhalten (Augsburg damals mit Weinzierl). Ich hoffe hier werden noch welche aufgeführt, die mir völlig entfallen sind (oder die ich gar nicht kannte). Aber so richtig viele werden es dann wohl doch nicht werden.

Das Geschäft ist eben wie es ist. Nichts kann Erfolge ersetzen.

Bis zur WM wird man wahrscheinlich noch warten. Bis dahin hat er auch noch die Chance das Ruder herumzureißen. Es sind dafür noch ausreichend Spiele auf dem Programm. Der Trend wird aber nach oben zeigen müssen. Egal wie viele tolle Chancen die Statistiken ausweisen. Sollte es bis dahin nicht merklich besser werden, wäre es dann fast ein Jahr in dem die Mannschaft über weite Teile enttäuscht hätte. Es wäre zu lange um weiterhin bei einem Top Verein Europas fest im Sattel zu sitzen.

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Also ich glaube du hast gleich einen der größten Trainer vergessen: Sir Alex Ferguson. In 1986 bekam er die Stelle als Trainer von Manchester und trotzdem dauerte es bis 1993 bis die erste Meisterschaft gewonnen werden konnte. Und wenn ich es richtig in Erinnerung nachgelesen habe, war auch er in der Zeit des Öfteren mal angezählt bzw. kurz vor dem Rauswurf. Auch zwischenzeitliche Perioden mit keinem Meistertitel führten nicht dazu, dass man Ferguson entlassen hat.

Auch Diego Siemeone ist meiner Meinung nach ein gutes Beispiel.

Aber natürlich will ich damit nicht sagen, dass JN in einer Liga mit diesen beiden Trainern ist.

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Eben, eine Entlassung ist deshalb denkbar, weil sie einfach nur business as usual wäre. Im Fussball zählt nur das hier und jetzt, weder vergangene Meriten noch die mögliche Zukunft. Speziell bei uns geht es noch etwas Schleudersitz-artiger zu, vor allem, weil die Meisterschaft das einzig akzeptable Resultat ist. Jupp (2012) ist der einzige Trainer der letzten 30 Jahre, der das Verpassen des Titels in seiner Debütsaison überlebt hat. Kovac, Ancelotti, van Gaal und Magath wurden jeweils nach vorherigen Titelgewinnen gefeuert, als es mit den Resultaten bergab ging. Trap war vor einem Vierteljahrhundert der letzte, der die Folgesaison überhaupt noch zu Ende spielen durfte.

Anderswo geht es vielleicht minimal entspannter zu. Klopp bei Dortmund ist allerdings kein Beispiel für Geduld, der hat direkt geliefert und sie in seinen ersten beiden Jahren jeweils in die EL gebracht, was damals (optimistisches) Saisonziel war. Bei Spitzenklubs muss man wohl tatsächlich bis zu Alex Ferguson in den 80ern zurückgehen, um einen Verbleib trotz längerer Unterperformance zu finden.

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Da geht es nicht um das Wohlbefinden von Thomas Müller, sondern darum, dass erfahrene Spieler unter den besten trainiert haben und dabei sehr erfolgreich waren. Die haben schon eine Ahnung, ob ein Trainer gut ist, oder nicht. Wenn sie ihn nicht für gut genug erachten, wird es für den Trainer schwer und der ist leichter ausgetauscht als eine halbe Mannschaft. Ob das bei Nagelsmann so ist, weiß ich nicht? Aber das Kimmich sich angeblich geweigert hat, im Spiel auf RAV zu wechseln, hätte es unter anderen Trainern eher nicht gegeben. Bei Kovac kann ich mir auch vorstellen, dass der den Respekt und die Anerkennung der Mannschaft sehr schnell verloren hatte.

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Fair enough- und nachvollziehbar argumentiert.

Persönlich sehe ich das jetzt aber ziemlich anders. Die Verpflichtung von Nagelsmann fand ich total nachvollziehbar, die damit verbundenen Modalitäten auch, wenn man schon diesen Weg geht.

Es gab aber auch damals, wie immer schon andere Stimmen, insbesondere die, die sich gefragt haben, ob Nagelsmann schon die Erfahrung und Reife hat, so ein top Team mit Top Spielern trainieren zu können. Zu den Skeptikern gehörte offensichtlich KHR.

Nagelsmann hat mMn alle Voraussetzungen unseren Club trainieren zu können, macht aber mMn viel zu viele schlicht unverständliche Fehler. Die hat er ja selbst thematisiert und eingeräumt, also muss man garnicht erst thematisieren, ob es sie gibt. Nagelsmann hatte sich vorgenommen, die Fehler nicht zu wiederholen, sich und seinen approach zu ändern. Das sah ja auch zu Beginn der Saison verheißungsvoll aus. Umso unverständlicher, das innerhalb so kurzer Zeit, wie schon in der Rückrunde, so dermaßen gravierende Leistungseinbrüche zu verzeichnen sind.

Natürlich kann man das alles auf die Spieler schieben, aber letztlich liegt es dann auch an der Trainingsarbeit, an den Match Plans, an dem Umgang mit den Spielern. An wem soll es denn sonst liegen wenn nicht am Trainer, das Spieler „verunsichert“ sind, reihenweise technische Fehler bei Ballannahme, Pass und Positionsspiel produzieren und Fahrkarten ohne Ende schießen. Mir fehlt jede Vorstellungskraft, wie Nagelsmann das in der jetzigen Pause, ohne die Spieler drehen will. Auch wenn wir die Spiele gegen Leverkusen und Dortmund gewinnen sollten, wird es wieder diese unerklärlichen Einbrüche geben. Das Problem zieht sich jetzt über mindestens 9 Monate, the trend is your friend- or not in this case.

Nagelsmann scheint Probleme mit einigen Spielern zu haben, natürlich war es bequem die Chose erst einmal auf Lewandowski zu schieben, aber mMn stimmt da irgendetwas fundamental nicht.

Und egal was Kahn Hainer und Salihamidzic jetzt öffentlich sagen. Natürlich muss ein Plan B und C konkretisieret werden, wenn es mit Nagelsmann nicht weitergeht. Dazu gehört natürlich, das man sich intern mit Alternativen beschäftigt und ggf. kontaktiert. Mit Tuchels Berater wird man sicherlich sprechen. Alles andere wäre nicht professionell.
Salihamidzic kennt sich ja in der Magdalenenstrasse gut aus!

Für mich keine Frage des ob, sondern des wenn- schade denn auf dem Papier hat eigentlich alles (oder zumindest viel) gepasst. Alles andere würde mich sehr überraschen .

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Hoffentlich sagt man dem, dass man gerade die Mannschaft für viel Geld umgebaut bzw. mit langen Verträgen ausgestattet hat - Tuchel also mit diesem Kader ohne Grummeln quasi per Handauflegen sofort Erfolg haben muss. Grummelnde Trainer werden hier schließlich von Brazzo weggemobbt, und Zeit bekommt er auch nicht (in erster Linie von Fans und Medien, die hier die „Gesetze“ des Fußballs in vorauseilendem Gehorsam zitieren, bevor die Verantwortlichen daran denken :wink: - damit meine ich nicht deinen Post!). Wenn er damit einverstanden ist, kann er ja für 18 Monate kommen, bis dann die Mannschaft, das Management oder er selbst keine Lust mehr haben. Im Ernst, bin mir gar nicht so sicher, dass es da beidseitig Interesse gäbe.

Das Problem, dass die Länderspielpause zwar eine Pause ist, aber ja gar keine Zeit, irgendetwas MIT den Spielern zu ändern, sehe ich auch. Da kann man nur auf den Effekt hoffen, dass das Wohlfühlbiotop bei Onkel Hansi (und den anderen Nationaltrainern) einfach so seine Wirkung tut. Ich erinnere mich, dass das in der etwas ferneren Vergangenheit ja des öfteren kolportiert wurde, als es das Wort Narrativ noch nicht gab, dass die FCB Spieler „froh“ seien, endlich mal weg zu sein. Ich glaube, das war noch zu FC Hollywood Zeiten, Klinsmann noch als Spieler etc.

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Um einen Punkt aufzugreifen: Natürlich geht im Fall der Fälle der Trainer und nicht die Mannschaft, oder elementare Teile davon.
Das mag sich zwar mancher erträumen und von der übergroßen Macht der Spieler räsonieren, aber glauben kann man das doch nicht im Ernst. Ob man das jetzt gut findet oder nicht.
Entweder packt das Nagelsmann mit der Mannschaft oder er geht. Was wäre das auch für ein Armutszeugnis für einen Trainer. Wie viele Spieler müsste man denn wegschicken, bis er der Aufgabe gewachsen ist?
In dem Zusammenhang ist auch die „Kimmich-Affäre“ ein mehr als düsteres Vorzeichen. Ich weiß zwar nicht, ob man das für bare Münze nehmen kann. So richtig belegt ist das noch nicht für mich.
Aber nehmen wir mal an, der Ablauf war wie unterstellt. Dann spricht das für eine schon extrem brüchige Autorität des Trainers.

Eines der sehr raren Beispiele wie man es ganz anders machen kann, lieferte Eintracht Frankfurt 1994. Dort wurde in einer Auseinandersetzung mit Schlüsselspielern dem Trainer der Rücken gestärkt und die Spieler suspendiert. Eine absolut mutige Entscheidung.
Der Trainer hieß übrigens Jupp Heynckes. Und der ist seitdem für die Frankfurter Fans alles andere als ein Held, sondern gilt eher als der Totengräber des Vereins. Denn von diesem Zeitpunkt ging es für die Eintracht nur noch in eine Richtung, nämlich bergab.
Heynckes dagegen lernte, entwickelte sich weiter und legte gegen Ende noch eine ganz achtbare Karriere hin.

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