Bei Doué ist das etwas schwieriger, da er von der Familie (wahrscheinlich der Vater) gemanagt wird und nicht von einer Agentur. Da laufen die Drähte zu Romano & Co. natürlich nicht so heiß. Da könnte Altschäffl mit einem heißen Draht zum FC Bayern evt. näher dran sein.
Schließt einen rechten Schmarrn trotzdem nicht aus
Nein, hätten sie nicht. Selbst die Engländer zahlen solche Gehälter höchstens mal für den einzelnen Spieler - insbesondere zum Zeitpunkt der Verlängerungen. Es wird immer gerne behauptet, diese Gehälter seien total normal, aber sie sind es nicht. Die Spitzengehälter, die Brazzo verteilt hat, waren in dieser Form eine absolute Ausnahmeerscheinung in Europa.
Tja, er hat es wohl schon gemacht. Aus der Bild-Ecke wird gerüchtet, dass Palhinha ein Grundgehalt von etwa 10 Millionen bekommen soll. Das ist die Hälfte(!) von Goretzka. Also für Goretzkas Gehalt alleine könnten wir Palhinha und noch einen Backup für Palhinha bezahlen.
Und damit kommen wir zu dem Punkt:
Der FC Bayern hat eben auch den kleinsten Kader aller Top-Teams. An eine strukturierte und gut aufgestellt Doppelbesetzung wie in Madrid kommen wir nicht ran. Die Engländer planen aufgrund der zusätzlichen Spiele sogar häufig mit 25-Mann Kadern.
Hinzu kommt, dass die höheren Fernsehgelder bei der Konkurrenz ohne jeglichen Mehraufwand direkt aufs Konto wandern. Der FC Bayern muss hingegen für seinen Umsatz deutlich mehr aktiv arbeiten und hat daher auch deutlich höhere Kosten. D.h. der Teil vom Umsatz, der im Optimalfall überhaupt zur Verfügung steht, ist leider geringer als bei der Konkurrenz. Dementsprechend ist eben auch diese Quote geringer. Das bedeutet aber nicht, dass Brazzo super gewirtschaftet hat.
Wenn wir jetzt mal von Brazzo und den einzelnen Verträgen weggehen.
Grundsätzlich ist es natürlich schwer auf der Grundlage eines ja tatsächlich finanziell pumperlgesunden Vereins zu Gehaltskürzungen aufzurufen.
Das ist doch wie überall. Wenn deine Firma in Schwierigkeiten ist, rote Zahlen schreibt, vielleicht vor dem Bankrott steht, dann werden die Arbeitnehmer, der BR, die Gewerkschaften auch immer zu Zugeständnissen bereit sein.
Wenn die Firma dagegen beständige Umsatzsteigerungen verzeichnet, Rekordgewinne zu vermelden hat, ist es schwierig bis unmöglich hier mit Kürzungen zu kommen.
Solange Dreesen und Diederich also weiterhin stolzgeschwellt ihre Rekorde präsentieren, wird da wenig Verständnis für eine Politik des Gürtel enger schnallens zu finden sein.
Bei wem? Bei den Besitzern der AG ?
Oder bei den, leider zuletzt nur in Teilzeit, super Kickern? Siehe gnabry Interview.
Niemand hat ein Problem mit den Gehältern, wenn dann am Saison Ende genug Silber in der Vitrine steht.
Und genau hier passt es nicht. Haben wir ja schon x mal durchgekaut. Nach dem Villareal aus hätten alle Alarmglocken läuten müssen.
Wer verdienen will, wie messi (sagte Killer Kalle einst) …. Wann wurde der Grundsatz über Bord geworfen? Deswegen bin ich für die Ansätze der Führung.
Die Ansätze der Führung, die Gehaltsstruktur gesünder zu gestalten, sind natürlich vollkommen nachvollziehbar, auch vor dem Hintergrund der Veränderungen im Weltfußball, siehe das Posting zu den verminderten Einnahmen aus Rechtedeals.
Das Brazzo Bashing des Kickers („konnte nur mit Geld, nicht mit Inhalten, überzeugen“) widert mich trotzdem an. Und wenn man den Artikel liest, weiß man schon, wer ihn geschrieben hat. Der Holzner Schorschi hatte seine Finger im Spiel. Erst hat er Nagelsmann nachgetreten, dass es einem vom Lesen wehgetan hat, nun ist TT, dem er verbal in den Allerwertesten gekrochen ist, auch gescheitert und er tritt nun auf Brazzo ein. Um sich die Gunst von Eberl zu erschreiben? Eine FCB-Berichterstatter-Karriere wie der olle Kalle Wild zu machen?? Widerlich.
Natürlich. Die dürfen auch auf ihre Verträge pochen. Alles gut.
Dann werden wir eben wieder der Durchlauferhitzer für die Karrieren- sie kommen mit 22-24 Jahren zu uns - und gehen nach 3-4 Jahren nach Madrid oder Manchester (Hauptsache Italien!!).
Vielleicht bleibt der eine oder andere doch hängen - aber im Prinzip wird es dann so.
Besser, als dauerhaft Zuviel für Zuwenig zu zahlen.
Sehr entscheidend ist im Fussball auch das Gehaltsgefälle. Süle verdient bei Dortmund so viel wie ihm Bayern geboten hat.
Bei Bayern ist er damit im Gehaltsranking auf Platz 10-15, er weiss dass Hernandez das doppelte verdient und bei Dortmund ist er auf Platz 1-3. also fühlt er sich in Dortmund mit mit dem Gehalt wertgeschätzt und verlangt in München 5 Mio mehr.
15-20 Mio sollten eben „Topspieler“ und nicht „Stammspieler“ sein. Und da wurde das Gefälle mit Goretzka, Sane, Gnabry und Lucas unnötig durcheinander gewirbelt.
Goretzka bekommt verschiedenen Quellen zufolge 15, 17 oder höchstens 18 Millionen. Alles für seine aktuellen Leistungen zuviel, keine Frage. Aber sein Marktwert war bei der Verlängerung 2021 auf dem Zenit (70 Millionen), und einen so teuren Spieler will man nicht so ohne weiteres verlieren und ersetzen müssen. Das damals von ihm akzeptierte Gehalt spiegelte seine Stellung in der Mannschaft wieder, die sich eben seither sehr verschlechtert hat. Zu diesem Schluss ist übrigens auch @Alex im April gekommen, der sich unsere Gehaltsstruktur im Detail angesehen hat und Goretzka und Gnabry als die überbezahlten Unterperformer identifiziert hat. Gehen sie, gelingt bei Kimmich und Sané eine Verlängerung zu leicht reduzierten Bezügen, und laufen ein Jahr später die Verträge von Neuer und Müller aus, dann ist schon eine sehr substantielle Reduktion erreicht. Also eben keine fundamentale Schieflage, v.a. verglichen mit dem Hebel-Chaos bei Barcelona.
Das mag für eine recht kurze Phase etwa 2018-20 gestimmt haben, aber seither ist der Kader wieder deutlich verbreitert worden und sieht dem von 2012/13 recht ähnlich. Die letzte Saison haben wir mit 25 Bundesliga-erprobten Profis bestritten (d.h. Amateure rausgenommen), aktuell sind es 27 mit Tendenz zur Netto-Abgabe von ein oder zwei Spielern. @Georg hatte dazu im Januar auch eine ganze Artikelserie geschrieben, Fazit damals: es mangelte nur an einem alternativen Sechser und vielleicht noch 1-2 flexiblen Reservisten.
Real ist aktuell stärker besetzt (wie auch einige „Geldscheisser“-Vereine), und das hat man im Halbfinale gesehen. Aber das liegt nicht daran, dass die sich zum selben Preis mehr Spieler leisten können als wir. Deren Gehaltsbudget ist halt mal eben 50% höher als das unsere (der Umsatz übrigens nicht), was auch Abgänge wie Alaba erklärt. Und dort hat man auch seine Probleme mit einigen unterperformenden Grossverdienern gehabt, die ihre Verträge ausgesessen haben - ich erinnere mal an Bale und Hazard.
Fazit: Brazzo hat weder super noch besonders schlecht gewirtschaftet, sondern Verträge einfach im Rahmen der Möglichkeiten verlängert, die sich durch unsere steigenden Umsätze ergaben. Und aktuell haben wir keine allgemeine Gehaltskrise, sondern spezifischere Probleme mit ein paar Spielern, die man deswegen ja auch abgeben möchte.
“Bayern do have one additional concern in Jamal Musiala – they don’t want to lose their big talent. However, if Kimmich and Davies leaves, the level of the team will suffer as a result, which is a point of concern for Musiala; he wants a team like Jude Bellingham has at Real Madrid where you can compete for the Champions League title every year. So, Bayern Munich has to do something if they don’t want to lose him,” Christian Falk
Klar, da werden ganz easy Klicks abgegriffen. Trotzdem ist da grundsätzlich was dran. Der Verein geht gerade absolutes Risiko. Unerfahrener Trainer und unbewiesene Neuzugänge. Wenn das in die Hose geht, hat man sich selbst zum Durchlauferhitzer für Real und Co. degradiert.
Sehe ich genauso. Da hat sich gerade ein Narrativ verfestigt, als hätte Salihamidžić hier weiß Gott was verunstaltet. Halte ich für vollkommen übertrieben. Zumal doch niemand ernsthaft glaubt, diese großen Verträge von Goretzka etc. mit einem gesamten Gehaltsvolumen > 100 Mio. Euro wären ohne explizite Zustimmung des Aufsichtsrats verlängert worden.
Der FC Bayern hat von allen Topclubs das wahrscheinlich beste/gesündeste (also niedrigste) Personalkosten-Umsatz-Verhältnis.
Der FC Bayern hatte nie einzelne ganz große Top-Verdiener wie Neymar, Mbappé, Messi, Ronaldo etc. Der FC Bayern hat sein Gehaltsbudget seit fünfzehn Jahren auf mehr Schultern verteilt. Das passt zur Kaderstrategie, zur Positionierung und geht bisher in Summe glänzend auf - und führt dazu, dass der Bayern auf den „mittleren“ Kaderplätzen eben mehr bezahlt als Real, City und PSG. Kein Bug, sondern Feature.
Bei einzelnen Spielern passt das Gehalt nicht zur Leistung der letzten 1-2 Jahre. Passiert. Normal.