Warum haben sie uns vor 9 Jahren das Doppelte bezahlt wie zuvor?
An der Verhandlungsposition hat sich nix geändert…
Wenn überhaupt hat der DFB gezeigt, dass Nike ne ernsthafte Alternative auch in D ist, wir sind erfolgreicher denn je (11 Meisterschaften in Serie, 2 Triples in der Zeit) und BMW/Audi hat gezeigt, daß selbst ein Anteilseigner ersetzt werden könnte.
Nike wäre ganz sicher gierig wie die Sau auf weiteren Einbruch ins Adidas Homeland…
Die wirtschaftliche Situation bei Adidas ist eine etwas andere.
Adidas steckt mitten in einer Neuorientierung, einem Kostensparprogramm etc.
Man hat noch 5 Jahre Vertrag. Wenn da jetzt der Hainer oder der Dreesen sich mit dem Bjørn in Herzogenaurach treffen und sagen, hör mal, wir möchten gerne 50 Mio. mehr pro Saison, weil ihr ja mit Liverpool und Real so hohe Verträge abgeschlossen habt.
Ich weiß nicht, ob das so erfolgreich sein wird.
Ich denke schon, dass man bei einer Verlängerung etwas anbieten wird. Aber es ist eine komplett andere Situation, ob da der Konkurrent schon mit einem hohen Angebot vor der Tür steht, oder nicht.
Wie gesagt, Adidas hält 8,33 % an der FC Bayern AG…das kann man nicht einfach so als Kleinigkeit abtun.
Und welche Weltfirma labert nicht regelmäßig (die „Neuorientierung“ wurde 2021 verkündet - man merkt doch siehe den neuen Deals da keinen wirklichen Unterschied eher im Gegenteil, das Hochtreiben der Preise geht munter weiter bisher) von Kosteneinsparungen und Co?
Und ja, gerade nach dem Verlust des DFB könnte man in Herzogenaurach sehr wohl froh sein wenn sich mal bald jemand aus München da melden würde
Aber man kann natürlich auch alles immer nur negativ sehen und denken wir werden garantiert verarscht von Adidas…
Ich sehe unsere Verhandlungsposition jedenfalls klar stärker als 2015, siehe auch dem beinahe Rausdrängen von Audi durch BMW in der Zwischenzeit. Die bequemen Zeiten für Adidas (wenn es sie denn je gab) sind eher vorbei als daß sie gerade jetzt anfangen…
Der Dax hat sich auch verdoppelt. Ich sage nur billiges Geld.
Wenn Du der Meinung bist, das sei eine gute Verhandlungsposition mit Vertrag bis 2030 und einem Aktionär den man kaum los wird, dann ist das doch in Ordnung.
Du bewertest die Angst von Adidas, dass nach dem DFB das letzte große deutsche Zugpferd wegziehen könnte, eben anders als ich es tue.
Ich denke Adidas kann sich aus den geannten Gründen sehr entspannt zurücklehnen. Das einizige Argument das ich sehe ist, dass man eben selbst vitales Interesse an einem erfolgreichen FC Bayern hat. Darum will man ihn finanziell auch gewappnet sehen. Aber ob Adidas zum Schluss kommt, dass Sie da das Zugpferd sein müssen? Bin skeptisch.
Aber macht ja nichts, man kann da ja verschiedener Auffassung sein .
Was sind denn dann genau die Gründe und was ist anders (besser für sie) als 2015 als sie 5 Jahre vor Ablauf einer Verdopplung der Bezüge für den FCB zugestimmt?
Ich sehe halt so wirklich nicht wo damals die Eile herkam, die jetzt plötzlich total weg („sehr entspannt zurücklehnen“) sein soll…
Der Vorvertrag war von 2011 und damals waren es 20 Mio. pro Jahr.
Man hat sich dann beim dreifachen gefunden. Das zeigt was das für eine Explosion war in gerade mal 4 Jahren. Der Deal war 2011 noch toll und 2015 war aus der Welt gefallen.
@Alex in seinem Element. Ein toller Artikel (wie übrigens auch der im Vorjahr).
Was mich etwas wundert: trotz der sportlich mauen Bilanz der letzten Jahre ex-Bundesliga (3x Zweitrunden-Aus im Pokal CL, 3x Viertelfinal-Aus in der CL) steigen die Einnahmen aus dem Spielbetrieb weiter an. Inzwischen haben sie sogar die Sponsor-Einnahmen als Einnahmequelle Nummer 1 abgelöst. Ich denke, wenn es der Verein wieder schaffen sollte, ein CL-Finale zu erreichen oder regelmäßig unter den Besten 4 zu stehen, könnten die „operativ“ erreichten 1 Milliarde-Marke schon ein Stück näher sein.
In dem Zusammenhang würde mich interessieren, ob sich der Verein zu den internationalen Vermarktungsplänen der DFL geäußert hat. Hier liegt historisch ja der größte Wettbewerbsnachteil des Vereins zu den anderen Spitzenclubs in Europa. Sollte es gelingen, einmal die „mickrigen“ 90 Mio. zu durchstoßen, wäre das ein zusätzlicher Wachstumsimpuls.
Im Übrigen finde ich die Bilanz-Schönung durch die Transfer „Fire-Sales“ der letzten 2 Spielzeiten mit gleichzeitigem Anhäufen der Verbindlichkeiten für Spieler, die man im Gegenzug geholt hat, nicht sonderlich FC Bayern like. Vermutlich wird das inzwischen Usus im Geschäft sein. Aber hier wurde es ganz offensichtlich genutzt, um Wachstum zu suggerieren. Für einen BVB oder RB Leipzig völlig ok. Der FC Bayern war allerdings noch nie ein Verkaufs-Verein und sollte sich dafür ehrlicherweise auch nicht mit Lorbeeren schmücken, die seiner DNA widersprechen.
In dem Zusammenhang wäre ich auch etwas vorsichtig mit der vom Verein gefeierten Kostenposition. Die Spielergehälter steigen seit Jahren an, sind inzwischen recht weit vorne in Europa. Wenn ich meine niedrigen Personalaufwandsquote hervorhebe, den zusätzlichen Umsatz allerdings überwiegend durch Spielerverkäufe generiere, dann ist das ein ziemlich heißer Ritt. Das kann für 1-2 Spielzeiten gut gehen. Nachhaltig ist es nicht. Die gute Nachricht: im Sommer werden fast 100 Mio. an Gehältern frei. Das schafft wieder etwas Luft.
Vielen Dank! Es freut mich, dass Dir der Artikel gefallen hat.
Die Entwicklung der Einnahmen aus dem Spielbetrieb – die nach den der Rechnung der Bayern auch die Preisgelder aus der Champions League beinhalten – wird nicht unerheblich von
dem neuen, noch zu entscheidenden Verteilungsschlüssel für die DFL-Milliarden aus der nächsten TV-Rechteperiode ab dem kommenden Sommer und
dem Verteilungsschlüssel der neuen Champions League ab dieser Saison, deren Preisgeld immerhin von zwei Milliarden Euro auf 2,4 Milliarden Euro angewachsen ist,
abhängen.
Wir reden hier aber über ein Wachstumspotential von vielleicht, würde ich schätzen, 50 bis 100 Millionen Euro pro Saison MAXIMAL, sodass die Milliarde allein mit den operativen Einnahmen zu erreichen noch etwas dauern dürfte.
Bei SPIEGEL-Online gab es dazu letztens einen interessanten Artikel, bei dem Michael Diederich im Mittelpunkt stand. Ein paar Auszüge:
Dieser vierte Topf [der Topf nach Zuschauerinteresse, Ergänzung von mir] wird nun zum Zankapfel. Denn die Eliteklubs, angeführt vom FC Bayern, haben sich offenbar vorgenommen, wie man hört, diesen Posten radikal zu vergrößern – und zwar zu ihren Gunsten. […]
Die Schlüsselfigur dieses Konflikts heißt Michael Diederich.
Der 59-Jährige ist Finanzvorstand des FC Bayern und wurde am Donnerstag nur mit einer knappen Mehrheit von den 18 Bundesligisten als neues DFL-Präsidiumsmitglied gewählt.
Neun Vereine stimmten für Diederich, acht gegen ihn, einer enthielt sich. Das ist für einen Vertreter des FC Bayern, dem mächtigsten Klub in der DFL, ein verheerendes Ergebnis. Diederich geht beschädigt in die neue Funktion.
Im Vorfeld der Wahl gab es innerhalb der DFL Unmut über den Kandidaten. Diederich löst für die Dauer von neun Monaten den bisherigen Bayern-Vertreter Jan-Christian Dreesen ab, der im Gremium als umsichtig geschätzt war. […]
Diederich gilt als Hardliner. »Er steht für den Stil, die Einzelinteressen des FC Bayern maximal zu vertreten«, heißt es aus dem DFL-Umfeld. […]
Insider rechnen damit, dass Diederichs erster Punkt auf der Agenda die Aufstockung des vierten Topfs sein wird.
»Mit ihm fahren die Bayern jetzt die harte Linie«, sagt ein Branchenkenner, »aber das könnte dazu führen, dass mehr Klubs in das Lager der kleineren Vereine wechseln«.
Die Bayern kämpfen also um einen höheren Anteil an den neuen TV-Geldern für sich und Michael Diederich scheint genau der richtige Mann zur richtigen Zeit, um diesen Kampf für sie zu führen.
Ich teile Dein Unbehagen darüber, dass sich die Bayern für ihre tolle Personalkostenquote auf die Schulter klopfen, obwohl millionenschwere Spielerverkäufe ein wesentlicher Faktor in deren Zustandekommen war.
Ich teile allerdings nicht ganz Deine Ausführungen zur mangelnden Nachhaltigkeit von Spielerverkäufen als Konzept, denn anders als z. B. Bodenschätze sind Spieler keine nicht erneuerbare, endliche Ressource, die umso schneller versiegt, je mehr Einheiten pro Zeiteinheit man davon verkauft und die irgendwann aufgebraucht ist.
Jeden Spieler, den die Bayern verkaufen, haben sie irgendwann einmal auch gekauft (abgesehen von Spielern aus dem eigenen Nachwuchs), und solange die Rechnung Kaufen → Halten → Verkaufen ökonomisch aufgeht, ist diese Form des Spielerhandels nicht per se nicht nachhaltig und kann theoretisch unendlich lange gemacht werden
@ChrisCullen, @Ibiza: Wie erklärt Ihr Euch, dass die Bayern bei den kommerziellen Einnahmen immer ganz oben in der Tabelle zu finden sind, obwohl ihr Vertrag mit Adidas (und der mit der Telekom) im Vergleich zur Konkurrenz so schlecht ist, dass ihnen hier Dutzende Millionen Euro fehlen?
Außerdem: Habt ihr schon einmal daran gedacht, dass solche langfristigen Verträge über 10 oder 15 Jahre sehr wahrscheinlich Erhöhungsklauseln oder Anpassungsklauseln für den zu zahlenden Betrag enthalten? 15 Jahre sind eine verdammt lange Zeit, um Verträge mit einem unveränderlichen Betrag für die gesamte Laufzeit abzuschließen.
@Alex
Hast du mal dran gedacht, warum der FC Bayern in Shanghai und New York Büros unterhält und was Procter&Gamble dem FC Bayern als Werbeträger bezahlt?
Der hohe Ertrag aus dem Commercial Bereich kommt nicht von dem Ausrüster Vertrag meines Wissens.
2015 würde ja die Gesamtsumme von 900 Mio. für 15 Jahre genannt. Meines Wissens gibt es noch Erfolgsprämien für Meisterschaft oder CL Titel (letzterer muss sehr ansehnlich sein). Von einer gestaffelten Ausschüttung ist mir nichts bekannt. Jedoch Infos über die ungefähre Gesamtsumme des 15-jährigen Vertrags.
Ich würde da auch in die Richtung denken wie Du glaube ich auch oben schon angesetzt über die zahlungsfähige und bereite deutsche Kundschaft.
Der FC Bayern hat sicherlich weltweit (abseits des Heimatmarktes) weniger Fans als der FC Barcelona und wohl auch Man United. Und ein Trikot können sich die meisten davon auch mal leisten.
Aber sich zB einen teuren Audi leisten können und wollen, da sind die Deutschen weit vorne. Drum denke ich wird der FC Bayern gerade bei dieser Art von Premium Sponsoren wohl relativ gesehen mehr verdienen…
Handyvertrag (weil ja Telekom genannt) haben auch die meisten weltweit, für alles Mögliche bei der Allianz versichert ist aber zB wohl wieder eher der Deutsche…
Würde ich nicht mitgehen. Die Allianz ist eine weltweit tätige Versicherung die in sehr vielen Ländern tätig ist. Inklusive Asien und Nordamerika. Als ein aus München stammender Weltkonzern passt der FC Bayern weltweit als Werbeträger. Im übrigen beträgt der Umsatz den Allianz in Deutschland generiert ca. 1/3 des Gesamtumsatzes.
Was heißt nicht mitgehen? Es ging ja darum wie der FC Bayern den Rückstand beim Trikotsponsor aufholt, was ja nun mal ein Fakt, dass er das tut…
Natürlich gibt der Deutsche mehr aus im Schnitt für Versicherungen (wohl ein sehr hohes Vielfaches) als der Durchschnittsmensch auf der Welt.
Aber ja, Du bringst wenn dann ein schönes Zusatzargument: Anders als in Manchester oder Barcelona sind in München und Umgebung (Ingolstadt, Audi) viele absolute Weltkonzerne beheimatet für die es sehr naheliegend ist gerade beim bayrischen Branchenprimus zu werben und so auch Kunden aus der ganzen Welt zu locken…
Es ist also wohl einfach beides - besonders zahlungskräftige deutsche Kundschaft und bayrische Weltkonzerne, für die besonders naheliegend beim bayrischen Topverein in Europa zu werben…
Als Werbebotschafter ist der FC Bayern für die Allianz auf der ganzen Welt wertvoll. Wahrscheinlich wertvoller als für den deutschen Markt.
Einerseits gibt es Privatkunden weltweit die sich eine Allianz Versicherung kaufen können und andererseits geht es ja nicht nur um Versicherungen für Privatkunden.
Die Anzahl global tätiger Unternehmen in München ist auf alle Fälle ein wichtiger Faktor für den FC Bayern. Interssant ist der FC Bayern aber auch für ausländische Unternehmen einerseits in ihrem Heimmarkt als Werbeträger (um zu zeigen wie erfolgreich das heimische Produkt doch ist) aber auch für Unternehmen die Ihren Bekanntheitsgrad in Deutschland vergrößern möchten.
Es ist darum sehr schade, dass mit Wacker und Jung zwei wichtige Personen in diesem Bereich nicht mehr dabei sind. Ich glaube der FC Bayern bräuchte hier noch mehr Kompetenz. Aber in dem Bereich gute und erfahrene Leute zu finden ist extrem schwierig. Internationales Sportmarketing ist eine sehr spezielle Disziplin.
Der Anteil des deutschen Umsatzes bei der Allianz vom Weltumsatz ist immerhin 1/3.
Aber die Präsenz des FC Bayern ist über den Hauptwettbewerb Bundesliga (der schon mal grob 3/4 aller Spiele im Jahr im Schnitt ausmacht) natürlich in D massiv höher als weltweit. Und Hardcore Fans (wobei auch da wieder schwer zu sagen wie hoch der Einfluss des „Fangrades“ auf den Werbeeffekt) der Bayern sind natürlich auch wesentlich mehr Deutsche als Ausländer.
Von daher schwer zu sagen was da dominiert vom Werbeeffekt - der im In- oder Ausland…
Wirklich genau berechnen kann den Effekt aber (das hatten wir ja aber letztens auch schonmal bei der Frage des Effekts von zB längerem Halten von verdienten Topverdienern des FCB als es rein sportlich gesehen sinnvoll erscheint vom Preis/Leistungsverhältnis her, was aber nicht berücksichtigt was zB das für eine Symbolwirkung für jüngere Spieler oder eine Karriere nach der Karriere im Verein hat) eh niemand. Es kann dir ein Allianzkunde ja noch nicht mal sagen wie relevant genau jetzt für seine Entscheidung pro Allianz das FC Bayern Sponsoring war und wie groß die Effekte wirklich sind kann man bestenfalls nur schätzen…
Ja, deswegen vielleicht auch die Vorgabe an Eberl, bei den Gehaltskosten zu sparen. Da hat der Verein in den letzten Jahren unter einem bei mir äußert ungeliebten Sportdirektor/Sportvorstand, der eben ohne jegliche Vorqualifikation kam und protegiert wurde, uns eine ziemliche Erblast hinterlassen. Wenn nur 1-2 Spieler gehen, die an die 20 Mios kassieren und dafür 2 Neue kommen, die zusammen höchstens so viel kosten, dann ist das schon ein guter, richtiger Schritt.