"Ich war platt!" Alexander Straus spricht im exklusiven Interview über sein Ende beim FC Bayern

Null weinerlich. Mich würde es genauso enttäuschen (aka wurmen).
Lediglich ein weiteres Armutszeugnis der Wertschätzung für Themen des Frauenfußballs.
Ich drücke trotzdem alle Daumen für einen besseren Montag :+1:

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Weinerlich? Keineswegs.
Dass die Redaktionen darauf nicht reagieren, zeugt wohl eher von einem Standesdünkel etablierter Medien gegenüber jüngeren Online-Formaten. Denen gönnt man den Coup nicht.
Würde mich nicht wundern, wenn Passagen aus dem Interview plötzlich irgendwo auftauchen, mit fremden Federn geschmückt…

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Würde ich beides ausschließen. Ich kenne die Chefredaktionen einiger Medien und weiß entsprechend, wie die ticken. Frauenfußball hat einfach keinen Stellenwert in Deutschland. In den USA hätten wir jetzt schon 20 Medien, die darüber berichten. Hier nicht eines. Nicht eines.

Auch am Montagabend gibt es kein Medium, das einen Artikel daraus gemacht hat. Es gibt mindestens eine Zitatkachel von Indivisa auf IG, aber sonst nix.

Ich bin wirklich enttäuscht. Und auch die Aufrufzahlen sind bisher ein Schlag ins Gesicht. Würde mir nicht inhaltlich so viel daran liegen und würden wir von Klicks leben, müsste ich das Fazit ziehen, dass Interviews für uns keinen Sinn ergeben.

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Bittere und ernüchternde Nachrichten.
Ich kenne weder euren Markt noch das Business Sportjournalismus, daher verbietet sich ein Kommentar von meiner Seite.
Lediglich der Appell bleibt mir: Never give up!
Und: Ich habe heute Morgen Giulias Interview im Jovi-Podcast gehört. Sie glaubt an das Wachstumspotenzial des Frauenfußballs und sieht die Arbeit der heutigen Akteur:innen ebenso als Pioniertat und Vorreiterschaft wie die der zahlreichen Vorgänger:innen.

Dieselbe Bedeutung hat auch Deine und Eure Arbeit : Ihr bahnt den Weg für künftige Generationen.
Irgendwann gibt es ein The Athletic auch auf deutsch.
Und irgendwann ist „Frauen“ nicht mehr der 15te Unter-Ferner-Liefen- Punkt hinter 14 männlichen Aspekten von Fußball.

Klar ist völlig: Das zahlt deine Miete nicht.
Aber mit demselben Argument hat Giulias Mutter ihr zunächst das Fußballspielen verbieten wollen - „von Fußball kann eine Frau nicht leben“. Inzwischen reist sie seit vielen Jahren mit ihrem Mann im Wohnmobil zu jedem Nationalmannschaftsspiel ihrer Tochter (zumindest zu den Turnieren…)

Um eure Interviews wäre es mehr als schade. Wir sind zwar nur wenige (noch), die sie goutieren. Aber erstens wiegen wir das mit begeistertem Dank auf. Und zweitens werden wir immer mehr.

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Die wird es schon weiterhin geben. Ist halt das Aufwändigste, das du als Journalist machen kannst. Da fließen viele Stunden, Schweiß und Blut rein und dann bekommt es nicht mal dann Aufmerksamkeit, wenn da so echt gute Zitate drin sind, die eigentlich für vier, fünf News taugen würden. Na ja.

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Charlie Brown weiß, was Du meinst:

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Das wäre auch meine Quintessenz. Es interessiert einfach zu wenige Menschen, welche Beweggründe einen Frauen BL Trainer den Job wechseln lassen. Vielleicht kam aber auch ein ungünstiges Timing dazu (natürlich unverschuldet durch euch, denn er wollte ja offensichtlich erst jetzt reden): Champions League Finale der Männer, Nations League Vorbereitung der Männer, laufende Nations League der Frauen… da gab es einfach schon „genug“ andere Fußballthemen. Dazu noch die ganzen „spannenden“ Transferwenden und Nicht-News. Das Straus-Thema war wohl nur rund um die Titelgewinne und die Bekanntgabe selbst interessant (und dann insbesondere, als es etwas „zu meckern“ gab, dass er nicht offen über die Gründe spricht - wobei ich jetzt gar nicht wüsste, wie flächendeckend diese Empörung im deutschen Sportjournalismus war - da kommt mir der Gedanke. es müßten ja wenigstens die, die sich damals beschwert haben, jetzt drauf anspringen).

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Naja, wenn ich tagtäglich sehe, womit Journalist*innen ihre Zeit verbringen und welche Art von News und Artikeln da tagtäglich ebenso hart floppen wie mein Interview, dann muss ich klar sagen: Für dieses Verhalten gibt es keinerlei Rechtfertigung. Henne, Ei und so. Bin aber zu müde, das jetzt zu diskutieren.

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Ich kann @justin’s Enttäuschung mehr als verstehen. Ich teile sie ausdrücklich. Gestern hab ich noch meiner Frau ganz begeistert erklärt, was für ein Coup dieses Interview darstellt, nicht nur fachlich, sondern auch was die Verbreitung und Wertschätzung von MSR betreffen mag. Und heute war ich selbst medial auf der Suche noch Reaktionen oder Zitaten… erfolglos. Ich bin sicher, dass wir alle nicht naiv sind, aber mir will das irgendwie nicht so richtig in den Kopf. Aber offenbar sind viel zu viele Menschen mit oberflächlicher Event-Berichterstattung zufrieden, und ich muss mir alle Mühe geben, meine Enttäuschung nicht gleich wieder auf mein gesamtes Menschenbild auszudehnen/zu projizieren - da mag das sonstige Geschehen am heutigen Tag allerdings auch eine Rolle spielen.

@Gratschifter’s optimistische und aufmunternde Worte kann ich nur unterschreiben und hoffen, dass die Mühlen zwar sehr, sehr langsam, aber halt doch stetig mahlen. Ich kann nur sagen, dass ich ganz sicher schon mehr als ein Dutzend Leute davon überzeugt hab, MSR wesentlich als Informationsquelle zu nutzen, einfach nur, indem ich die Existenz erwähnte - den Rest hat die Qualität der Artikel erledigt, da musste ich nicht weiter trommeln.

In diesem Sinne:
Ich bin, wie viele hier, sehr dankbar für den Aufwand und den Idealismus, den es sicher braucht, um solch entsprechenden Output zu kreieren. Und ich hoffe, es werden mehr, und die Ignoranten weniger.

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Massenmedien sind doof - das zeigen sie mal wieder extrem hier in der Sache: Denn dass Frauenfussball ein extremer Zukunftsmarkt ist - da dürfte es keine Fragen geben und damit ist eigentlich auch jede Beschäftigung damit vor allem auch ein Zukunftsinvestment.

Ich könnte mir aber zB durchaus vorstellen, dass in der Chefetage des FC Bayern (zB auch von einem Max Eberl?) Dein Interview mit großem Interesse gelesen wurde, @justin, und dass sich das in Zukunft mit weiter intensivierter Kooperation mit MSR auszahlen könnte!

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Ich hoffe und wünsche selbiges.
Du hattest ja selber schon mal angedeutet, dass ihr in der Redaktion über Infos verfügt, dort regelmäßig rezipiert zu werden.

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Ich finde es nicht so erstaunlich, dass die Resonanz ausbleibt. Da kommen m.E. drei Faktoren zusammen: das begrenzte Interesse am Frauenfußball, der späte Zeitpunkt (gemessen daran, seit wann die Entscheidung bekannt ist); und die Qualität des Interviews, die zu hoch ist. Da wird nichts skandalisiert, es gibt keine Schuldzuweisungen, keine angedeuteten Intrigen oder dergleichen. Ein hochanständiger Mann reflektiert seine Arbeit und das Erlebte und ist damit völlig im Reinen, was punktuelle Selbstkritik mit einschließt. Und er wird vom Interviewer auch nicht auf irgendwelche Nebengleise gedrängt. Alles Qualitätsmerkmale, die nur leider keinen Sog auslösen.

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Ja, selbiges hatte ich auch im Hinterkopf.
@justin s Interview ist ein sehr privates, persönliches Portrait ohne jede Floskel, ohne Allgemeinplätze, ohne das gewohnte Geschwafel.
Ich hatte das Glück, mit Jonathan Tahs Abschiedsbrief an Leverkusen am Vortag einen (mich) ebenso bewegenden Artikel zu lesen - und ich fühlte mich im Straus-Interview daran erinnert: What an impressing personality!

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Ich denke man wird da an heute denken und nicht an morgen oder in 20 Jahren.
Klickt mein Artikel heute, das wird die Frage sein die zählt.
Da heutzutage ja alles ausgewertet wird, was nur geht, werden darüber auch Erkenntnisse in den Redaktionen und Verlagen vorliegen.
Vielleicht klickt „irre Transferwende bei Bayern“ eben immer noch besser als ein differenziertes Straus-Interview.
Mir wurde übrigens der Vanessa Gilles-Artikel bei Google immer deutlich vor dem Straus-Interview-Artikel angeboten. Warum auch immer.

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VS

Need I say more?

:stuck_out_tongue_winking_eye:

Ich verstehe deinen Punkt. :slightly_smiling_face:

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Du meinst, mit der Google-Sexismus-Brille sieht man besser? :sunglasses::face_with_peeking_eye::see_no_evil:
Böse Zungen würden dementsprechend folgern, dass ein MVT-Interview besser als eines mit Straus laufen würde. Das wage ich zu bezweifeln.

Außerdem: Mein Google präferiert Straus vor Gilles. „Interview Bayern Frauen“ liefert 3 aktuelle MSR-Suchergebnisse vor den veralteten Verweisen auf die Bayern-Homepage. Offenbar gibt’s selbst für Google regionale Unterschiede (Nord-Süd-Gefälle). Oder hängt es mit den Präferenzen des Suchenden zusammen?

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Muss man nicht gleich immer die „Keulen“ auspacken - sie ist einfach wirklich sehr gut anzusehen (wenn das nicht helfen würde wäres schon fast eher ein Wunder) und wir sind alle nur Menschen :wink:

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Ich vermute tatsächlich ein gewisses Gefälle.
Im Bremen gehen die Uhren eben anders, bzw. es wird anders kommuniziert. :wink:

https://www.instagram.com/p/DKZyFIatnPp/

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Tja, armer Horst Steffen: Da gibt’s keine Schonzeit in der Pressekonferenz, kein Welpenschutz. Immer in die Vollen :stuck_out_tongue_winking_eye::stuck_out_tongue_winking_eye::stuck_out_tongue_winking_eye: