I have a dream oder Ideen für eine bessere Welt

I have a dream sagte einst Martin Luther King und skizzierte eine große Vision. Ich möchte das hier auch tun und nein, ich vergleiche mich nicht mit ihm. Doch habe ich in der Diskussion rund um das Thema Katar festgestellt, dass es hier manche gibt, die tatsächlich noch die Kunst der Diskussion pflegen, was mich gelinde gesagt in einem Fußball Forum mehr als überrascht hat (und mir mal wieder zeigt, wie schnell Vorurteile entstehen).
Ich möchte hier über Dinge diskutieren, von denen ich denke, das sie Dinge besser machen würden. Also dann mal ab ins kalte Wasser und nach mir die Sintflut.

1. Idee: Der Staatsbürgerdienst

  • Staatsbürgerdienst muss jeder Inhaber eines deutschen Passes (also auch Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft) leisten und zwar für 18 Monate, verteilt in maximal 3 Blöcken bis zum einschließlich 35. Lebensjahr. Mindestalter ist 16 Jahre. Der Staatsbürgerdienst kann nur dann verweigert werden, wenn medizinische Gründe dagegen sprechen oder aber die familiäre Situation dies unmöglich macht (z.B. alleinerziehendes Elternteil, private Pflege eines Familienangehörigen u.ä.)
  • Die Wahl des Betätigungsfeldes ist dem Staatsbürger überlassen, er kann sowohl zivile wie auch militärische Aufgaben übernehmen.
  • Der Staatsbürgerdienst ist Voraussetzung für das Erhalten des Wahlrechts auf Landes- und Bundesebene.
  • Die Unterbringung erfolgt obligatorisch in zentralen Unterkünften. Vergütet wird der gesetzliche Mindestlohn (bis zu einem Haushaltseinkommen von XY €). Die Dienstzeit wird als Pflichtzeit mit dem Faktor 1,25 für die Renten- und Krankenversicherung angerechnet.

Warum ich damit anfange? Zum einen, weil es genügend Anlass gibt, über das Thema Staatsbürgerschaft und deren Wert zu diskutieren. Die Ukraine zeigt aktuell, wie stark ein Staatswesen sein kann denn seien wir ehrlich, hätte irgendjemand auch nur ansatzweise jemals gedacht das sich dieses Land so lange gegen die Supermacht Rußland halten kann? Ich zumindest nicht.
Zum anderen gärt dieses Thema schon in mir, seit ich Heinleins „Starship Troopers“ gelesen habe (nicht zu verwechseln mit diesem…Film, der einfach nur peinlich ist). Dazu habe ich das Gefühl, das vielen gar nicht mehr bewusst ist welchen Luxus wir in Sachen Freiheit, staatlicher Fürsorge und persönlicher Entwicklung wir genießen.

Warum 18 Monate, warum die Blöcke?
Ich habe letztens die Diskussion rund um den Sozialdienst verfolgt, den unser Bundespräsident vorgeschlagen hat. Die Reaktionen waren vorhersehbar doch eines hat mich doch sehr überrascht. Die meisten (vor allem junge) Menschen haben sich darüber beschwert, das sie das als Zwang empfinden.
Doch genau darum geht es (unter anderem), nämlich Dinge zu tun, die man NICHT mag. Zusammen mit anderen, die man eventuell auch NICHT mag. Die Menschen müssen wieder lernen, das es Dinge gibt, die ihnen nicht gefallen und die dennoch getan werden müssen. Die Blöcke sollen ein Mindestmaß an Flexibilität gewährleisten.

Warum die freie Wahl der Tätigkeit?
Ich denke das ist selbsterklärend. Es gibt genügend gute Grund, den Dienst mit der Waffe zu verweigern. Genauso wie es ebenso viele gute Gründe gibt, es nicht zu tun.

Warum die Verknüpfung mit dem Wahlrecht?

Das Wahlrecht ist, auch wenn manche es anders empfinden, unser wertvollstes demokratisches Gut. Wer die Richtung bestimmen will, in der dieses Land im groben geht, muss auch für dieses Land etwas tun. Quid pro quo… ein bisschen zumindest.
Wenn ich sehe, wie lausig manchmal Wahlbeteiligungen sind und wie sehr gleichzeitig über politische Entscheidungen gemeckert wird, fehlt mir einfach das Verständnis. Wir sind uns sicherlich einig, das auch dieses System alles andere als perfekt ist. Doch wir müssen wieder lernen, das dieses Recht keine lästige Pflicht ist, sondern ein wertvolles Gut, das wir mit Ende des 2. Weltkriegs „geschenkt“ bekommen haben und sich unsere ostdeutschen Mitbürger Ende des letzten Jahrtausends erkämpft haben.
Wir vernachlässigen unser höchstes demokratisches Recht mehr und mehr, wobei uns das 2. Millennium deutlich zeigt, wie wichtig dieses Recht ist.

Warum das mit der Unterkunft?
Das liegt ganz einfach an mir. Ich wohne im Süden Deutschlands in einer mittelklein/großen Stadt und mein Bekanntenkreis ist… weiß und hetero (denke ich zumindest). Dazu noch 2 oder 3 Türken, ein Vietnamese, 2 Chinesen, 1 Italiener. Und das wars dann. Viel mehr gibt es hier auch nicht, zumindest in den Kreisen, in denen ich mich bewege. Und das muss man ändern, denn man fürchtet und hasst nur das, was man nicht kennt. Und es zwingt einen aus seiner eigenen Blase.
Mal Kuskus essen statt Bratwurst, mal nen Bollywood Film sehen statt Marvel Einheitsbrei, mal mit einem Hindu reden statt sich von Netflix berieseln lassen. Und auch mal mit Menschen reden, die NICHT der eigenen Meinung sind (ich z.B. verweigere jegliche Diskussion/Unterhaltung mit AfD Wählern. Ich weiß, dass das falsch und feige ist, aber es ist bequemer und sehr viel einfacher.). Mal mit Menschen reden, die selbst (oder deren Familie) sehr viel mehr/weniger verdienen als man selbst. Über den Tellerrand sehen, das ist meine Idee dahinter. Das mit der Bezahlung/Rente ist denke ich selbsterklärend.

Meine Beweggründe als kurz zusammengefasst:

  1. Demokratie ist kostbar, sie darf nicht als selbstverständlich hingenommen werden, es muss etwas dafür geleistet werden.
  2. Förderung des Solidargedankens, indem Dinge getan werden, die nicht dem eigenen Wohlempfinden dienen sondern der Allgemeinheit dienen.
  3. Verlassen der persönlichen Filterblase, nicht nur durch Konsum von Informationen sondern durch tatsächliches Erleben.

Mir ist bewusst, das vieles nur grob skizziert ist und es natürlich unzählige Feinheiten zu klären wären, doch ich hoffe, ich konnte meinen Grundgedanken halbwegs verständlich darstellen.

Nun noch eine Bitte:
Wenn ihr hier mit diskutieren möchtet, dann atmet bitte einmal tief durch, bevor ihr etwas postet.
Denkt immer daran, dass hintern den Worten Menschen stehen und das geschriebenes manchmal das Gegenteil von dem ausdrückt, was ihr eigentlich sagen wollt. Man sieht euer Lächeln oder eure Wutader nicht. Also wuuuuzaaaaaahhhhhh…und dann schreiben.

Vielen Dank! :wink:

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Als Bedenken zur gemeinsamen Unterbringung fällt mir ein, dass sich der von dir gewünschte Effekt des Austausches erfahrungsgemäß nur bedingt erreichen lassen wird. Ich rede da von meinen eigenen Wehrdiensterfahrungen vom Ende des letzten Jahrtausends. Man kam zwar mit Menschen aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Kontakt, aber es war doch nach spätestens einer Woche eine gewisse Gruppenbildung festzustellen. Da waren (bei uns) auf einmal wieder alle Sachsen (die im Schnitt alle 300 Kilometer von zuhause entfernt waren) beisammen, alle Russlanddeutschen und wir aus dem näheren Umkreis der Kaserne und dann auch häufig wieder getrennt nach Interessen bzw. bisheriger Laufbahn - sprich die Abiturienten auf der einen Seite und diejenigen mit abgeschlossener Berufsausbildung auf der anderen Seite. Uns Abiturienten hat das ganze am wenigsten ausgemacht, weil wir nach dem Abi froh waren, darüber nachzudenken, was wir später machen wollen. Für uns war auch der Bundeswehrsold etwas „Wertvolles“, da es für die meisten von uns ein schönes Taschengeld war. Diejenigen, die schon eine Lehre absolviert hatten, waren weniger begeistert und diejenigen, die evtl. sogar schon ein paar Jahre gearbeitet hatten und teilweise schon in eigenen Wohnungen lebten fanden das Ganze noch unerträglicher. Von daher wäre ich auch gegenüber der langen Zeit von 18 Monaten und dem Ableisten auf mehrere Etappen skeptisch.
Die Grundidee finde ich allerdings sehr sinnvoll. Die Verknüpfung mit dem Wahlrecht ist ok. Ich könnte mir sogar noch Verschärfungen vorstellen, wenn jemand seinen Dienst nicht ordentlich ableisten will, z.B. bei der Zuteilung von Studienplätzen etc.
(Edit: ich würde nach einiger Überlegung eher Konsequenzen wählen, die nicht das Wahlrecht betreffen)

Meine Bedenken auf die Verknüpfung mit dem Wahlrecht sind, dass wenn du jungen Leuten das Wahlrecht entziehst, denn älteren es aber lässt, das Wahlergebnis komplett gegen die wand fährst.
Schon jetzt entscheiden die Älteren die Wahl und damit die Zukunft des Landes. Wenn dann an zu dieser sowieso schon bedenklichen demographischen Entwicklung in D. auch noch jüngeren Leuten das Wahlrecht entzogen wird, dann sind demnächst die Grauen Panther im Bundestag und die AfD u. CDU bilden die Regierung.

Erstens: Die Knüpfung eines Grundrechts (hier: Wahlrecht) an Wohlverhalten ist verfassungswidrig.
Zweitens: Das gern kolportierte Narrativ, die Jungen seien viel progressiver als die Alten, ist allzu oft widerlegt worden. Sowohl NPD als auch AfD haben ihre Schwerpunkte eher bei Jungwählern.

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Wahlrechtsentzug ist immer problematisch, da man damit Bürgerrechte einschränkt, was per se antidemokratisch ist.
Der Tiefpunkt ist natürlich, jemandem das Wahlrecht zu verwehren, weil die Person irgendwelche biologischen Kriterien nicht erfüllt, z.B. die „falsche“ Hautfarbe hat. Wenn jemand nicht nach der Pfeife des Staates tanzt und man ihm deshalb Grundrechte entzieht, hat das aber auch einen Beigeschmack und erinnert an die andere (mittlerweile mMn zu oft verharmloste) Diktatur auf deutschem Boden im 20. Jahrhundert, denn in der DDR hatte zwar jeder von Geburt an offiziell die gleichen Chancen, aber eben nur wenn man machte, was der Staat sagte.

Ich wurde 1991 mit 23 Jahren einberufen, habe dann den Wehrdienst verweigert und 15 Monate Zivildienst abgeleistet.
Fand das vorher absolut anmaßend vom Staat, mich für einen Hungerlohn zwangszuverpflichten.
Im Nachhinein war es sehr wertvoll für mich und mein weiteres Leben und ich bin seitdem der Meinung, dass jeder junge Mensch eine gewisse Zeit Dienst für die Allgemeinheit ableisten sollte. Wer will kann seinen Dienst auch bei der Bundeswehr ableisten. Aber unter gleichen Bedingungen wie der Rest.
Und da sind wir bei einem Punkt, der unbedingt erforderlich ist um Akzeptanz dafür zu bekommen. Alle, wirklich alle müssen diesen Dienst leisten. Das war für mich damals das Schlimmste, dass viele aus unerfindlichen Gründen ausgemustert wurden und damit dem Wehrdienst entgangen sind. Später als die Bundeswehr immer mehr schrumpfte und weniger Wehrpflichtige benötigt wurden, wars ja eine reine Lotterie ob du eingezogen wurdest oder nicht. Und da geht es um mehrere tausend Euro und Karrierechancen, die da manchem flöten gingen, im Gegensatz zu anderen.
Und ich sehe schon wieder die Ausnahmen und Mauscheleien. Die einen leisten für Mindestlohn Dienst und werden von den anderen, die sich drücken konnten, ausgelacht.
Dann kannst es bleiben lassen.

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So habe jetzt durchgeatmet. Die Idee mit dem Wahlrecht bedarf einer Grundgestzänderung.
Ansonsten ist Dein Vorschlag für mich nah am Kommunismus (außer das man Geld für seine Arbeit bekommt).
Warum wird mir vorgeschrieben den Wohnort zu wechseln? Vielleicht will ich ja nicht nach Frankfurt am Main oder nach Köln!!!
Und dann soll ich aus einem gut bezahlten Job rausgerissen werden um dann für Mindestlohn zu arbeiten? Wozu? Um noch Transferleistungen wie Wohngeld beantragen zu müssen? Oder wird dann meine Wohnung einfach an jemanden vermietet oder mein Haus zwangsversteigert?
In meinen Augen ist das großer S…

Deshalb wäre ich dafür, dass man das Jahr ableistet, sobald man das Abitur bzw Fachabitur gemacht hat bzw. eine Ausbildung abgeschlossen hat. Dann ist die Person im Normalfall auch bereits volljährig. Ich würde auch die Option offenhalten, dass man sich seine Stelle selber suchen kann.
Wer zur Bundeswehr geht oder sich einer anderen größeren Organisation anschließen möchte, muss natürlich im Zuge einer zentralen Verteilung der Bewerber damit rechnen, dass er irgendwohin geschickt wird.

Würde auch noch sagen, dass die ganze Sache nur an staatlichen Stellen abgeleistet werden ohne Gewinnabsicht, ergo dass eben nicht Unternehmen mit billigen Arbeitskräften subventioniert werden
Sonst sehe ich ebenfalls kritisch Leute, die bereits im Berufsleben stehen und eventuell Wohnungen finanzieren oder Familie haben, dadurch zu benachteiligen.

Interessanter Thread und interessantes Thema, welches du dir da ausgesucht hast.

Also ich gehöre hier wohl eher zu der jüngeren Fraktion, um genau zu sein kenne ich eine Wehr-/Zivilpflicht nur noch aus Erzählungen.
Während ich nach dem Abitur deinen Vorschlag schon kategorisch ausgeschlossen hätte, muss ich jetzt über deinen Vorschlag zumindest nachdenken.

Die Überlegung Personen aus ihrer Komfortzone oder Umfeld zu holen finde ich grundsätzlich gut, ich merke jetzt an mir selbst, wie gut es sein kann, sich auch mal außerhalb seiner Blase zu bewegen. Für mich war der Sprung jetzt aber auch relativ leicht, mit 18 hätte ich da wirklich einen wirklichen Anreiz oder einen Zwang gebraucht.

Diese Erfahrung mit einem Zivildienst zu verbinden finde ich dazu noch eine sehr gute Idee. Inzwischen ärgere ich mich schon, dass ich nach dem Abitur diese Erfahrung nicht freiwillig im Rahmen eines sozialen Jahres gemacht habe. Aktuell ist es für mich auch nicht mehr möglich dies nachzuholen, aber ich hoffe die Chance ergibt sich noch.

Den diversen anderen Beiträgen hier muss ich mich aber insofern anschließen, dass ein Zwang nicht der richtige Weg sein kann. Aber es gibt ja neben Zwang noch mehr Möglichkeiten (junge) Menschen für solche Dienste zu motivieren. Warum schaffen wir nicht mehr positive Anreize für solche Dienste. Das kann in Form von Geld, Wohnraum oder Werbung passieren. Natürlich auch Vorteile für Studium und Ausbildung wären ein guter Anreiz.

Also ich bin für deine Sache, aber gegen deinen Weg.

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Anreize wären natürlich ein sehr guter Weg. Finanziell wird das aber schwierig. Schon zu meiner Zeit Ende der 90er wurde eher großzügig ausgemustert. Bei Abiturienten hieß es nicht umsonst, dass jemand, der ausgemustert wurde, sagen konnte, dass diese Ausmusterung wahrscheinlich mindestens 50.000 DM wert war, da er ja dadurch ein Jahr länger arbeiten kann. Diese Rechnung ging bestimmt nicht immer auf, denn so manchem tat das Jahr bei der Bundeswehr bzw. der Zivildienst bei der Entscheidung für die spätere Karriere gut, während manch andere ohne diese „Pause“ vielleicht eine falsche Entscheidung trafen und dann nach 1 Jahr z.B. den Studiengang wieder wechselten, also quasi diesen „Vorteil“ wieder verspielten. Ich will damit eigentlich nur sagen, dass der finanzielle Anreiz schon ziemlich hoch sein müsste, um jemanden zu überzeugen, einen freiwilligen Dienst abzuleisten.
Mit Vorteilen für Studium, Ausbildung etc. muss man wohl auch vorsichtig sein, denn da kommen die ersten Klagen wahrscheinlich schneller als man denkt. Machbar wäre es aber wohl schon. Private Firmen können ihre Bewerber ja ohnehin frei aussuchen und an den Unis gehört mMn schon lange eine Veränderung dahingehend her, dass begehrte Studienplätze nicht mehr rein nach Notenschnitt verteilt werden, weil das aufgrund des unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades der Schulabschlüsse in den einzelnen Bundesländern eigentlich eh ein Witz ist. Ein Einstellungstest durch die Uni und ein Punktescore für soziales Engagement wären hier eine fairere Lösung. In diese soziale Wertung fließen außer einem sozialen Jahr (oder einem Wehrdienst) natürlich auch andere ehrenamtliche Aktivitäten ein, die jemand leistet. Jemand, der z.B. als Jugendlicher bei der Feuerwehr aktiv ist und in einem Sportverein ehrenamtliche Arbeit leistet, z.B. als Trainerassistent oder Betreuer, sollte natürlich dafür auch Punkte bekommen.

spannende Idee:

ich persönlich wäre für ein verpflichtendes soziales Jahr für jeden Menschen - unabhängig von… allem!
direkt nach Abschluss der Ausbildung oder Schule…

auf keinen Fall Wehrdienst - wer Soldat werden will soll das selbst entscheiden (ich finde es schlimm).

ich selber habe verweigert und meinen Zivildienst im Krankenhaus geleistet und will diese wertvolle Erfahrung nicht missen!

ich maße mir nicht an im Detail darüber diskutieren zu können wie das exakt zu organisieren sei - hauptsache es kommt… :wink:

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noch ein Nachtrag der wohl niemanden verwundern wird - ich bin da einfach radikal:
mit rechten Spinnern/Nazis/Faschisten (nennt sie wie ihr wollt) redet man nicht!
sie gehören geächtet, ausgeschlossen und verbannt aus jeglicher sozialen Struktur!
wer ein derartiges Menschenbild teil, duldet, unterstützt oder lebt hat sein Recht auf Integration in die Gemeinschaft verwirkt.

ich weiß - sehen viele anderes - kann ich mit leben :blush:

schönen Start ins vierte Adentswochenende :star_struck:

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Ohne deine Einstellung hier kritisieren zu wollen, nur eine Frage: findest du, dass der Begriff Nazi mittlerweile nicht viel zu inflationär verwendet wird?
Ein Nazi ist für mich jemand, der unsere demokratische Gesellschaft ablehnt und durch ein System ersetzen möchte, in dem eine einzige Gruppe alles kontrolliert. Zusätzlich ist ein Nazi der Meinung, dass die Zugehörigkeit zu dieser herrschenden Gruppe an die Herkunft und an biologische Merkmale gebunden ist. Weiterhin glaubt ein Nazi daran, dass alle anderen nur aufgrund ihrer Nichtzugehörigkeit zu dieser Gruppe unterdrückt werden dürfen bzw. sogar aus der „Volksgemeinschaft“ entfernt werden sollten (ob durch Verlassen des Landes oder noch Schlimmeres sei mal dahingestellt). Treffen diese 3 Kriterien zusammen, dann ist die Bezeichnung gerechtfertigt.
Ansonsten würde ich mir einen etwas sparsameren Umgang mit diesem Wort wünschen, auch in Kombination mit anderen Wörtern.
Ich persönlich bin generell skeptisch gegenüber jeder Person, die meint, sie wäre wegen Herkunft, Hautfarbe, Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung, politischer Einstellung etc. besser als jemand anders.

deshalb ja auch drei verschiedene Bezeichnungen - nicht jeder AfD-Wähler ist ein Nazi - zumindest aber unterstützt diese Person wissentlich genau das, was du dezidiert aufgeführt hast.

über die konkrete Benamung/Terminologie zu streiten ist nicht zwingend nötig - ich denke, es ist klar wen und was ich meine.

danke für deine sachliche Ausführung - ich werde bei diesem Thema fast schon „hoenesk“ emotional… :wink:

Sehr komplexes kompliziertes Thema.

Du zitierst einen großen Amerikaner, dazu könnte man einen weiteren großen Amerikaner zitieren:

“Ask not what your country can do for you – ask what you can do for your country,”

Das große Problem was Deinen und anderen Überlegungen oft zugrunde liegt, ist, das es in Deutschland eben am mangelnden Gefühl, Willen, Bekenntnis zu einer nationalen Identität und Zusammenhalt gibt.

Das Beispiel der Ukraine zeigt doch gerade, wie in der denkbar schlimmsten Situation die Leute zusammenhalten und sich solidarisieren. Im Verteidigungs- und Überlebenskampf gegen den Überfallkrieg des Diktator eben alles gefragt ist, was eine Gesellschaft zum Überleben ausmacht. Zuallererst aber eben die Bereitschaft und die Möglichkeit sich militärisch verteidigen zu können. Gleichzeitig aber in der Gewissheit einer zivilen Struktur, die bedingungslos in allen Facetten und Bereich die militärischen Einheiten in ihrem Kampf unterstützen.

Der Ansatz der Wiedereinführung eines verpflichtenden Zivil und Wehrdienst ist mMn alternativlos. Er ist wahrscheinlich sogar überlebenswichtig. Natürlich müssen Meute nicht nur eine Grundausbildung im militärischen erhalten, Umgang mit einer Waffe, sondern eben wieder Basics wie erste Hilfe, medizinische Notversorgung, aber eben auch technische Ausbildung zB THW und Feuerwehr etc,

Ein anderes Beispiel ist mMn auch immer wieder UK, ein wirtschaftlich und finanziell ausgeblutetes Land, mit einem Gesundheitssystem das nur noch 20% des unserem entspricht, sind in der Lage in nullkommanull nichts die sogenannte civil army zu reaktivieren, wie zuletzt in der Corona Krise.
Auf Council Stadt Dorf Straße Ebene wurde sofort support organisiert, ohne auf die Regierung zu warten, die Regierung dann aber auch sofort und schnell national weit alle zivilen Institutionen gestützt um Leuten zu helfen.

Die Hochwasserkatastrophe 2021 hat doch wieder gezeigt, das es auf fast allen Ebenen an Verständnis mangelt, nicht nur auf politischer und Verwaltungsebene sondern in der Bevölkerung selbst.

Ein verpflichtender Zivil und Militärdienst wäre sicherlich ein erster Schritt. Aber noch wichtiger, wäre wohl schon in der Schule zu vermitteln wer oder was Deutschland ist, ein Verständnis für die Historie und Gegenwart und darauf ableitend ein Selbstverständnis / Verantwortung was jeder für dieses Land in welcher Art und Weise auch immer, beitragen sollte/könnte.

Eine größere Akzeptanz erhält der Staat aber nur wenn er in allen Bereichen wieder nach dem Center of excellence Prinzip arbeiten würde.
Viele Kernbereiche die in Staatsverantwortung liegen, sind in Schieflage geraten. Da muss eine Regierung liefern, dann liefern auch die Bürger.

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Es war mir schon klar was du meinst und war auch keineswegs als Kritik an dir persönlich gedacht. Ich wollte - weil es eben an der Stelle mMn passt - einfach mal meine Sichtweise bezüglich der Verwendung des Begriffs „Nazi“ loswerden.
Wenn man wie vielerorts mittlerweile üblich den Begriff „Nazi“ bereits dann verwendet, wenn nur eines der Kriterien zutrifft bzw. selbst dann, wenn eigentlich keines zutrifft (z.B. neuerdings bei Öko-Nazis), dann dreht sich mir der Magen um. Wann kommt eigentlich der „Moslem-Nazi“? (es gibt leider eben auch Moslems, die unsere Werte ablehnen, Menschen mit anderer Religion hassen, meinen, dass Juden vernichtet werden müssten…da wäre der Begriff doch absolut passend, oder? :wink:)
Bezüglich deines ersten Satzes kann ich dir übrigens nicht zustimmen. Ich persönlich würde die AfD niemals wählen, weil mir einige Personen in dieser Partei wirklich sehr suspekt sind. (Deshalb würde ich auch die Linken und mittlerweile auch manch andere Partei nicht wählen). Pauschal allen Vertretern, Anhängern und evtl. sogar Gelegenheitswählern der AfD zu unterstellen, dass sie wissentlich ein mögliches 4. Reich (das ist nämlich genau das, was ich oben beschrieben habe) in Kauf nehmen, kann ich so aber nicht nachvollziehen.

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Diesen Satz könnte kein Nazi schöner sagen :thinking:

4 „Gefällt mir“

ich habs halt voll drauf… :sunglasses::kissing_heart:

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Ich finde das genauso schlimm wie das andere :face_vomiting::face_vomiting: