Als sehr ambitionierter Hobbysportler tausche ich mich gern mit Leuten über die „nächste Challenge“ aus. Deshalb dachte ich, ich eröffne hier mal anlässlich meiner nächsten großen Challenge einen Thread.
Ich werde in Kitzbühel in knapp zwei Wochen einen Radmarathon fahren. 216 Kilometer und 4.500 Höhenmeter mit dem Rennrad. Mein ganzes Jahr war quasi darauf ausgerichtet, mich in eine Form zu bringen, in der ich das nicht nur bewältigen, sondern auch in einer guten Zeit bewältigen kann.
Weil es so viele unberechenbare Faktoren wie Wetter, Defekte oder einfach einen schlechten Tag gibt, ist es schwer, mich auf eine Zeit festzulegen. Unter zehn Stunden sollten es mindestens sein (mit den kurzen Unterbrechungen an den Verpflegungsstationen), zwischen 8 und 9 Stunden wären wohl ein guter Tag. Aber ich kann das wie gesagt nur schwer einschätzen, weil es auch mein erstes Rennen in der Dimension ist. Muss auch mal schauen, wie ich durch die Abfahrten komme, ob es regnet und ob ich eine Gruppe finde, mit der es auf den wenigen Flachpassagen gut rollt.
Meine Form ist jedenfalls großartig, ich habe die letzten Wochen sehr strukturiert und nach möglichst vielen professionellen und wissenschaftlichen Maßstäben trainiert (so gut es eben geht), meine Leistungswerte sind überdurchschnittlich gut, ich habe zuletzt auch einige Rennsituationen bestmöglich simuliert, um die Belastung in den entsprechenden Watt-Zonen zu trainieren und meine Ernährung auf dem Rad entsprechend übers Jahr trainiert und angepasst. Ich bin guter Dinge, dass ich einen guten Tag erwischen kann.
Will an der Stelle auch nicht zu tief ins Detail gehen, vielleicht teilt die Leidenschaft für den Hobbysport ja auch keiner und der Thread floppt direkt, aber ich brenne schon. Bring it on.
Habt ihr irgendwelche Herausforderungen, die ihr demnächst anpeilt? Marathon? 10k-Lauf? 5k-Lauf? Andere Sportarten? Gebt gern ein paar Einblicke, interessiert mich.
Kann da selber leider (gesundheitlich) aktuell nicht mithalten - ich wünschte es wäre anders und lasse mich aber gerne von euch inspirieren. Was nicht ist kann ja immer noch sein…
PS: mein 30 Jahre älterer Vater spielt täglich (kurz vor der 80!) hochintensiv Tennis und muss regelmäßig bei den Herren 55 aushelfen. Das lässt mich hoffen da auch wieder hinkommen zu können…
Da meine genaue FTP für den Wettbewerb nicht oberste Prio hat, habe ich jetzt länger keinen genauen Test mehr gemacht. Aber ich kann das recht gut abschätzen anhand mehrere Faktoren.
FTP: zwischen 4 und 4,2 Watt pro Kilogramm / 320–340 watt
Meine 5-Minuten-Leistung liegt bei ca. 430 Watt, also fast 5,4 wpk
Ich peile an den gleichmäßigen Anstiegen erstmal ein defensives Tempo von ca. 250-260 Watt an (also etwas über 3 wpk) und schaue dann, was im steilen Finale noch im Tank ist. Bzw. fahre vielleicht auch früher etwas schneller, wenn ich merke, dass ich gute Beine habe. Aber erstmal untere Tempozone, um auf Nummer sicher zu gehen.
Ja, die 10 sind auch eher ein Mindestziel. Sollte es nicht zu viel Regnen oder ich nicht stürzen oder sonst was passieren, denke ich, dass das kein Thema ist. Bin gespannt, was möglich ist. Mal schauen.
aber ich habe gelernt:
jede Leistung darf man auch ganz subjektiv aus dem eigenen Blickwinkel betrachten und in den Kontext der vorherigen Leistung(sfähigkeit) setzen…
und somit bin ich dieses Jahr schon ein bissel stolz auf mich… denn:
7 Monate in 2024…
am 31.12.2023 war der Stand folgender:
ich hatte meine eigenen Vorgaben immer mehr verlassen - ich rauchte fast jeden Tag mindestens eine Kippe - ein Kasten Bier für mich allein hielt meist nur eine Woche, manchmal nur ein Wochenende - ich wog ca. 105 Kilo…
am 01.01.2024 rauchte ich morgens um 1 Uhr die letzte Zigarette…
ich stellte die Ernährung etwas um…
ich bewegte mich wieder mehr…
am 23.01.2024 kaufte ich mir eine Waage für daheim - da hatte ich bereits gut 5 Kilo geschafft…
am 14.02.2024 absolvierte ich mein erstes Training um Fitnessstudio…
am 31.07.2024 bzw. heute am 26.08.2024 verzichte ich immer noch auf Zigaretten - ein Kasten Bier für mich allein hält 3 bis 4 Wochen - ich bin 3 mal die Woche im Studio und begebe mich mindestens einmal pro Woche auf eine Wanderung zwischen 6 und 10 Kilometern - ich wiege um die 94 Kilo und ich freue mich wie Bolle, wenn ich es bis Ende des Jahres auf 90 Kilo schaffe…
Sehr stark! Und du hast absolut recht: Leistungen vergleichen ist Bullshit. Jede*r kämpft einen eigenen Kampf gegen den Schweinehund. Du bist da auf einem sehr guten Weg.
Ich hab leider absolut keine Zeit mehr für Sport. Frau, zwei Kinder, Hauptjob, Nebenjob. Da wäre Sport machen bei knapper Freizeit ein Luxusgut. Ich gratuliere jedem der Zeit und Muse für sowas hat
Nach dem Fußball habe ich nach etwas gesucht, um mich fit zu halten und habe für mich das Fahrrad gefunden. Da neben dem Fußball der „Funsport“ (Skate- und Snowboard) immer mein Ding war, ist es das Mountainbike geworden. Da die Münchner Umgebung ziemlich flach ist, kam nach kurzer Zeit das Rennrad hinzu. Das finde ich auch ziemlich geil, ist aber die letzten Jahre nicht mehr ganz so häufig in Benutzung, wie in den ersten Jahren nach der Anschaffung. Es ist nicht nur ein geiles Trainingsgerät, sondern auch generell ein gutes Fortbewegungsmittel, um mal schnell an den See zu fahren oder ähnliches. Man kann in kurzer Zeit schnell viel Strecke machen. Am liebsten ist es mir aber, mich auf dem MTB auszutoben. Fußball (altherrenfreizeitmäßig) „leider“ nur noch, wenn ich mich fit und stark genug dafür fühle. Ist mMn. was für junge Leute.
Respekt und Glück Auf dafür, Justin! Ich wünsche dir gute Beine, gelungene (v. a. sturzfreie) Abfahrten und trotz aller Anspannung und Anstrengung, viele glückliche und zufriedene Momente (auch) auf der Strecke.
Ich selbst mache regelmäßig einen kleinen Triathlon. Allerdings in verkehrter Reihenfolge (fahren/laufen/schwimmen) und in mini Strecken (30/4/0,5 km). Dies allerdings am und im Meer. Dabei liegt mein Fokus mittlerweile eher auf dem „Weg“ als auf die reine Leistung (2 h.).
Hab’s übrigens geschafft. Auch in meiner Wunschzeit unter 9 Stunden (8:21 Bewegungszeit, 8:46 mit Verpflegungsstellen). Allerdings habe ich mich zwischendrin leider etwas zu wenig verpflegt, weshalb ich ausgerechnet am letzten Anstieg, der mit im Schnitt 12 Prozent der härteste der gesamten Gegend ist, Krämpfe bekam. Also kurz davor schon. Bin die 7Km also nicht so schnell hoch gefahren, wie ich es gern getan hätte. Es ging nur noch ums Ankommen. Aber ich habe mich durchgequält. Ich schreibe irgendwann einen längeren Text dazu, in dem ich das alles nochmal verarbeite. Für den Moment bin ich voller Stolz, aber auch voller Schmerz im ganzen Körper.