Herbert Hainer - Präsident FCB e. V

Kompetenz ist klar eine der wichtigsten Anforderungen.

Aber, „unser Produkt ist Fußball“ (U. Hoeness). Die Anforderungen sind damit andere. Vor allem steht die Medienkompetenz ganz oben (was das Problem von Salihamidzic war - im übrigen halte ich ihn für absolut kompetent). Und da kommt es eben nicht drauf an, „die Form zu wahren“. Sondern - Überraschung - es zählen die Inhalte. Bayern wurde 40 Jahre lang von Uli Hoeness geführt. Verbal oft mit der Bratpfanne, „um die Form“ hat der sich weniger gekümmert (auch wenn er kein Prolet war / ist, nur damit das keiner falsch versteht - sondern ein Provokateur).

Zu Kahn: Ein Jammer, in der Tat. Manche sagen ja, er wurde eher gedrängt, diesen Job zu übernehmen (dazu passt: „ich wollte was zurückgeben“). Darum spricht einiges dafür, als seinen Nachfolger einen Ex-Profi zu nehmen, dem eben nicht die ganz große Sportskarriere gelungen ist. Hunger ist besser als Legendenstatus.

Ein Thread den du nicht vollrotzt wäre schon mal ganz angenehm :innocent:

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Mal schauen, was daraus wird. Die Spieler die er nennt, sind eher Beispiele für ein gutes Scouting von jungen Spielern, die bei uns „nur“ die letzten Schritte der Ausbildung absolvieren.

Musiala kann man da echt nicht ernsthaft anführen. Der kam zwar mit 16 zu uns, hat dann aber nur noch einige Monate für die Jugendteams gespielt. Nach der Corona-Pause wurde er zu den Amateuren hochgestuft, und die Saison drauf schon zu den Profis. Am Campus hat er vielleicht ein halbes Jahr verbracht, das wird für seine Karriere jetzt nicht prägend gewesen sein.

Um einen Stammspieler zu finden, der echt im Verein ausgebildet wurde, muss man sehr viel länger zurückgehen - da fällt mir jetzt nur Müller ein, vor über zehn Jahren und noch ohne Campus. Selbst Alaba und Kroos haben kaum was von den Jugendmannschaften mitbekommen. Das ist angesichts der riesigen Investitionen in diesem Bereich schon eine sehr magere Bilanz.

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Auch wenn ich mich wiederhole - eine Zukunft des FC Bayern ist sehr gut auch ohne den Herrn Hainer vorstellbar.

Gefühlt war der Bayern-Nachwuchs Mitte der 1990er bis Anfang, Mitte 2000er erfolgreicher als in den mit viel mehr Geld unterstützten späteren Jahren. Babbel, Ottl, Lell, Lahm, Schweinsteiger wurden alle länger im Verein ausgebildet als z.B. Can, Kroos und Alaba …

Für den Nachwuchs wird heute wahrscheinlich einiges mehr an Geld ausgegeben als früher im Südamerika-Scouting. Letzteres hat man aufgegeben, als nicht mehr zu bestreiten war, dass Bayern das nicht kann. Beim Thema Nachwuchs faseln die Unbedarften heute noch „von der Zukunft“. Ein intellektueller Rückschritt, was bei Bayern leider zunehmend der Fall ist. Und bei diesem Rückschritt steht Herr Hainer an der Spitze (an der Spitze, wo er ansonsten ja nicht hingehört).

Und was hat Hainer eigentlich inhaltlich zum Thema beigesteuert. „Es muss besser werden“. Ja nee ist klar. Und wie? Dazu sagt er - wie so oft - nichts. Und wenn er Musiala erwähnt - der wurde bekanntlich in England ausgebildet. Wenn Hainer - ausnahmsweise - was sagt, ist es also noch dazu falsch.

Ich habe bei Hainer den Eindruck, dass er einfach immer irgendwas daherredet, nur um gut dazustehen. Was für ein oberflächlicher Selbstdarsteller!

Mir wäre ein Präsident lieber, der klar vorgibt, was der Club kann und wovon er die Finger lassen sollte. Dem Mehrheitsmainstream hinterherzuschmatzen, wer will das haben?

Also was Hainer betrifft, habe ich keine dezidierte Meinung; aber sagen wir so, wenn er durch jemand anderes ersetzt würde, würde ich ihn nicht vermissen …

Spannender finde ich die Frage nach den Nachwuchsspielern. Da gibt es meiner Meinung nach ein intrinsisches Problem: der FC Bayern und mit ihm viele seiner Anhänger sind erfolgsgewöhnt (oder -verwöhnt) und wollen in jeder Saison um den CL-Titel mitspielen können. Das bedingt, dass Schwächen im Kader jedes Jahr durch Verpflichtung Externer zu beheben versucht werden; Geld ist dazu bislang ja genug da (dank des Erfolgs …).
Damit ist es aber für einen Nachwuchsspieler nur dann möglich, ins Team zu kommen, wenn er direkt bei wenigen Einsätzen von Null auf Hundert überzeugt, d.h. mindestens so gut spielt wie die etablierten Stars. Das schafft ein Ausnahmetalent wie Musiala, danach wird’s dünn.
Das wissen natürlich auch die Jugendlichen; wer da also genug Einsicht hat, dass er (noch) nicht dieses top-Level hat, wird zeitig wechseln, um sich erstmal 2-3 Jahre weiter zu entwickeln. Dann kann er im besten Fall zu Bayern zurückkehren und dann direkt als Stammspieler (mindestens im erweterten Kreis) einzusteigen.

Ich glaube, dass der Weg des FC Bayern in der Nachwuchsarbeit genau dieser sein muss - Talente erstmal anderswo reifen lassen und die dann, ggf. per Vorvertrag abgesichert, im Erfolgsfall zurückholen.

Die andere Seite ist, dass in den letzten Jahren fast alle der hochgelobten Talente sich an anderer Stelle im Profifußball nicht durchsetzen konnten. Da war dann die Einschätzung der Verantwortlichen im Verein wohl korrekt …

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Eben. Wenn sich der Bayernnachwuchs schon nicht bei anderen Clubs durchsetzt, was ist dann von Äußerungen zu halten, dass es der Nachwuchs gefälligst in die erste Mannschaft zu schaffen hat?

Früher habe ich die Interviews von Hainer noch gelesen, um meine Vorbehalte zu bestätigen. Heute spare ich mir das lesen.

Ich sehe das ähnlich: Das Konzept, sich durch mehr Talente aus dem NLZ teure Transfers sparen zu können, ist gescheitert.

Was mich interessieren würde, wäre das Potenzial des NLZ, sich durch Leihen oder Verkäufe von Talenten an andere Vereine zumindest teilweise zu refinanzieren.

Gibt es hierzu belastbare Zahlen aus den letzten 5 Jahren?

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Ist mir zuletzt auch bei einem Interview so gegangen, in dem er über die Gespräche mit TT und dessen Pläne geschwärmt hat. Auf die implizite Frage, was denn da so begeistert hat (oder wie die Pläne sind) kam ein „Thomas will atraktiven erfolgreichen Fußball spielen und den FCB wieder in die internationale Spitze führen“…Ach nee. Das überzeugt wirklich. Dass er nicht jedes Detail dieser Gespräche wiedergibt: Klar! Aber Dazwischen, Geheimnisse bzgl. Matchplan etc auszuplaudern und diesen Plattitüden gibt es etliche Flughöhen, die er hätte „bespielen“ können. Da bleibt echt (immer) so ein fader Beigschmack.

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Dazu müsste man die Aufwendungen für das NLZ kennen. Die liegen sicher im zweistelligen Millionenbereich. Aber wie weit drüber?
Bei den Verkäufen sieht man etwas klarer, wenn auch gerade zu dem „Kleinvieh“ oft wenig belastbares vorliegt.

Wenn ich für dieses Jahr mal die möglichen Verkäufe von Tillman/Vidovic mit 10 Mio antizipiere, wären es in den letzten 5 Jahren um die 40 Mio aus Verkäufen von NLZ-Spielern. Eine Teilfinanzierung wäre dies sicher.

Dazu müsste man auch noch die Frage klären , wer denn als NLZ-Spieler gilt und wen man denn überhaupt verkaufen möchte/sollte?
Wertet man Musiala als NLZ-Spieler? Wäre die Antwort ja und wollte man ihn verkaufen, wäre wohl tatsächlich das NLZ für einige Jahre finanziert.
Aber das will man natürlich nicht.
So auch in der Vergangenheit. Da hätten wir zu ihren besten Zeiten sicher gewaltige Summe für Spieler wie Lahm, Schweinsteiger oder Müller erlösen können. Da wäre das NLZ für dieses Jahrzehnt vsl. durchfinanziert gewesen.
Aber man hat aus naheliegenden Gründen natürlich darauf verzichtet.

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Wie ein (eloquenter) 10-jähriger …

Ich habe keine Zahlen aber da so ein Modell auch bei anderen Topklubs funktioniert, glaube ich, dass das auch in München ein Plan ist.

Echt? Ich hätte da mit sehr viel weniger gerechnet. In den letzten Jahren hat eigentlich nur Zirkzee (8,5 Mio) ordentlich Geld in die Kasse gebracht. Kleinvieh macht natürlich auch Mist, wenn es viele Transfers im niedrigen siebenstelligen Bereich gab. Aber…

…das ist natürlich ein wichtiger Punkt: für mich zählen da etwa nur Spieler, die zwei oder mehr Jahre am Campus verbracht haben. Angebrochene lassen wir meinetwegen auch noch gelten. Ansonsten könnte man sich die Bilanz mit Fällen wie Musiala schönrechnen, die ich eher der Scoutingabteilung als dem NLZ zuschlagen würde. Und einige junge Spieler, denen wir den letzten Feinschliff verpasst und sie dann verkauft haben, kamen uns ja auch nicht gratis. Bei Richards müsste man etwa 5 Mio Ablöse an Dallas von seinem Verkaufspreis (12 Mio) abziehen. Dajaku, Jeong, Vita, Singh etc. waren auch nicht billig.

Insgesamt sehe ich den Campus deswegen ziemlich kritisch. Die lokale Infrastruktur ist sicher top, aber was meiner Meinung nach fehlt, ist die Einbettung in ein grösseres Netzwerk - über das uns Talente zufliessen, und in das man Spieler an der Schwelle zur Profikarriere dann auch wieder abgeben kann. Vor allem braucht es Partner, die unseren Leihspielern Praxis auf Bundesliganiveau verschaffen. Die eigenen Amateure eignen sich bestenfalls noch als kurze Durchgangsstation, aber das Niveau ist einfach zu tief, um Toptalente echt zu fordern. Wenn die sich anderswo in der Bundesliga o.ä. bewähren, steigt auch der Marktwert schnell an.

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Wirklich überzeugen konnte Stiiler bisher auch nicht in Hoffenheim. Er ist ein durchschnittlicher Bundesliga- Spieler aber nicht mehr.

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Ja sicherlich aber dennoch besser als viele andere Spieler aus dem Campus?

Ja, er ist der beste von denen am Campus, aber das ist ja das Ernüchternde daran

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Stiller hatte wohl auch Verletzungsthmen in der letzten Saison.

Er ist jetzt 22, da kann man noch kein Fazit ziehen.

Fußballerisch würde er bestimmt gut mit Kimmich harmonieren. Stiller als DLP und Kimmich davor.

Man sollte kein Fazit ziehen, aber aktuell wäre der Weg in die Mannschaft des FC Bayern doch relativ weit.

Es wurde zum NLZ ja auch des öfteren erwähnt (so meine ich mindestens zu erinnen), dass viele „hoffnungsvolle“ Jugendtalente es nicht nur nicht in den FCB-Kader schaffen, sondern oft nicht einmal auf Dauer in den oberen Profiligen landen.

Gibt es dazu eigentlich irgendwelche Erhebungen, woher die (deutschen) Spieler in den Profi-Ligen eigentlich kommen? Gibt es da alternative Wege nicht über ein NLZ?

Und ich würde jetzt davon ausgehen, dass der Campus in der BuLi schon zu den besseren gehört. Oder gibt es da andere mit besserem (oder vergleichbarem) Output?