Ein Grund könnte ja auch sein, dass er damit ab sofort deutlich mehr Geld verdient.
Outch. Wunderschön kombiniert und lädt zum Bartkratzen ein.
Kommt darauf an, welche „Entwicklung“ einem so vorschwebt … wie Du schon sagst: er ist derzeit in Leverkusen die entscheidende Figur, hat einen Top-Trainer, war letztes Jahr deutscher Meister, die Mannschaft spielt auch dieses Jahr um den Titel mit, ist noch im Pokal, spielt in der CL eine gute Rolle - Stand jetzt gibt es keinen Grund, überstürzt woanders hin zu wechseln.
Das war sicher null das Thema bei der Verlängerung. Sowas ist in dem Geschäft in keinster Weise planbar.
Vielleicht ist Wirtz auch ein zweiter Reus, der „nur“ zum BVB zurück wollte.
Eventuell hat Wirtz nicht diese Star Flausen und ist sehr zufrieden mit dem, was er hat und bisher erreicht hat.
Leverkusen ist zur Zeit wohl seine Wohlfühl-Oase und seit letzter Saison muss man auch anmerken, kann auch die Bayer-Elf sehr viel erreichen, wenn alles passt. Aktuell stellen sie immer noch ein Top Team, national und international.
Auch in Leverkusen wird gut gearbeitet und wenn man ihm da vermitteln konnte, dass man noch großes (mit ihm) vor hat, dann ist das alles ok so, wie es gekommen ist.
Man muss auch mal den Hut vor solchen Spielern ziehen, die da nicht jedem Euro hinterherrennen, wobei ich die, die es machen, damit auch nicht verurteilen möchte.
Hab jetzt noch einmal versucht, im Internet Statements zu finden, die belegen, dass man die Entscheidung von Reus für den BVB so gar nicht verstehen konnte bzw. sich als Verlierer fühlte. Fündig wurde ich bisher nicht.
Ich habe eine Aussage von Badstuber gefunden, der sinngemäß sagte, dass man auch so genug gute Spieler im Team hat und sich Reus den Schritt möglicherweise noch nicht zugetraut hat mit seinen damals 22 Jahren.
Es gab in einem Artikel bei sport.de aus dem Jahr 2019 zudem Spekulationen, dass Lahm und Schweinsteiger sich eher skeptisch gegenüber Reus geäußert haben sollen, weil sie ihm die für Bayern nötige Sieger-Mentalität absprachen.
Ich kann mich auch noch daran erinnern, dass Reus 2 Jahre nach dem Wechsel als er noch über einen relativ günstige Ausstiegsklausel verfügte, auch nicht als uneingeschränktes Transferziel galt und es innerhalb des Vereins auch da Bedenken gab, ob man erneut einen Vorstoß wagen sollte.
Bayern hätte Reus sicher gerne genommen und war wohl auch schon über ein halbes Jahr vor seinem Wechsel in Gesprächen mit seinem Berater Struth, aber ob man sich so sehr bei ihm ins Zeug gelegt hat, als dass man seine Entscheidung gegen Bayern und für den BVB als krachende Niederlage hätte interpretieren müssen, bezweifle ich eher.
Es war für mich eher ein „normaler“ Vorgang im Transferwesen, der immer wieder vorkam und immer wieder vorkommen wird. Rodri wollte man ja 2019 auch holen, genauso wie Haaland 2022 bekam sie aber nicht. Die Liste von Spielern, die Bayern wollte, aber nicht bekam ist dann doch nicht so kurz, als dass das Narrativ „Wen Bayern holen will, den bekommt man auch“ so wirklich glaubhaft wäre.
Geärgert wird man sich natürlich schon haben, als Reus den BVB vorzog. Ein Weltuntergang war es sicher nicht.
Es gab damals schon einige Berichte über Führungsspielen (glaube Lahm und Schweinsteiger) die Reus die entsprechende Mentalität für Bayern nicht bescheinigt haben.
Aber ganz generell offiziell: Man wollte ihn, hat das offiziell bekundet, man bekam ihn nicht sondern der nationale direkte Konkurrent. Enttäuschung war da.
Die Frage ist jetzt was ein Weltuntergang ist aber das gibt’s im Fußball bei allen Emotionen meiner Meinung nach nicht
Es gibt einen Unterschied zwischen deutschen Spielern und internationalen Spielern. Das würde ich nicht vergleichen wollen.
Reus ist sehr lange her. War sicherlich damals ein top Transferziel. Da war aber niemand bereit eine Rekordsumme zu bezahlen.
Aber wie relevant das jetzt ist, weiß ich gerade auch nicht
Glaubst du ehrlich, der FC Bayern würde diese Niederlage öffentlich zugeben? Ich habe mal mit Leuten gesprochen, die damals mit dabei waren, als an der Säbener bekannt wurde, dass Reus zum BVB geht. Ansonsten empfehle ich auch die Struth-Aussagen zu dem Thema. Der Mann mag in Ungnade bei Bayern-Fans gefallen sein (auch dank Hoeneß selbst), aber an seinen Aussagen ist sehr viel dran.
Danke für die Einschätzung. Struth sagt es ja ziemlich deutlich, dass Bayern sowohl Niederlagen auf dem Platz als auch auf dem Transfermarkt nicht ausstehen kann.
Bei sämtlichen Artikeln zur Thematik Reus stößt man auf eine laut Struth so getätigte Aussage von UH, die er eben jenem nach Bekanntgabe des Reus-Wechsels an den Kopf geworfen hat.
„Wie Sie den Karl-Heinz Rummenigge an der Nase herumgeführt haben, ist eine absolute Frechheit! Ich habe Ihnen nicht viel zu sagen, außer: Sie sind hier eine Persona non grata!“
Hier kann man einiges hineininterpretieren, möglicherweise auch, dass man sehr enttäuscht war, dass Reus sich für den BVB entschied. Diesen Spieler dank Ausstiegsklausel für unter 20 Millionen zu bekommen, wäre sicherlich sehr verlockend gewesen, auch wenn man mit Robben, Ribery, Müller und Kroos in der offensiven Dreierreihe auch so gut aufgestellt war. Die Aussage gibt aber mMn auch folgende Interpretation her: man war an der Säbener Straße vielleicht auch deshalb so richtig sauer, weil im Vorfeld des Wechsels evtl. mit falschen Versprechungen gearbeitet wurde?
Struth bestreitet das, aber ob nicht ein Satz wie z.B. „Im Falle eines Wechsels in der Bundesliga seid ihr seine erste Wahl“ gefallen ist, wissen wir nicht.
Wie oft haben sich Bayern-Verantwortliche schon sehr abfällig über ehemalige Spieler, die nicht verlängern wollten oder Spieler, die nicht nach München kommen wollten, geäußert? Damit könnte man ganze Bücher füllen. Dass man aus all diesen Äußerungen als Außenstehender auch schließen kann, dass Bayern in der Hinsicht mit „Niederlagen“ nicht umgehen kann und somit ein schlechter Verlierer ist, hat die Verantwortlichen eigentlich nie gestört und sie haben munter aus allen Rohren gefeuert.