Financial Fair Play, Salary Caps & Finanzen

Habe doch wiederholt gesagt das es keine Garantie gibt. Aber natürlich würden potente Investoren, wenn sie Kontrolle hätten, bessere management Strukturen und Personen installieren, als das was wir beim HSV S04 VFB etc gesehen haben.
Oder ist für Dich nur der einarmige Ismaik die Referenz? Natürlich nicht.

Ich bewerte Watzke da etwas positiver. Nicht nur wegen der erfolgreichen Sanierung, die er ab 2005 geleistet hat, sondern auch seither. Der Anschlussverlust des BVB nach 2013 lag nicht so sehr an der wirtschaftlichen Entwicklung des Vereins, sondern dem Abgang ihres Jahrhunderttrainers Klopp. Oder anders gesagt, den finanziellen Abstand konnten sie unmöglich aufholen - der bemass sich schon 2013 in hunderten Millionen Umsatz pro Jahr, und das investieren nur Ölstaaten und Oligarchen - den sportlichen mit aussergewöhnlich guten Trainern und Scouts jedoch überbrücken. Danach hat man sich schnell und erfolgreich eine andere Nische gesucht, als Europas Sprungbrett für Top-Talente, aber leider (das meine ich wirklich so) dasselbe nicht auch auf der Trainerposition praktiziert, und den einzig wirklich exzellenten Klopp-Nachfolger vom Hof gejagt.

Was seine populistischen Äusserungen angeht, muss man sehen, dass er als Vereinsboss auch immer Politiker ist und die Fanseele bedienen muss. Das kennen wir ja auch nicht anders, und der BVB-Anhang ist da glaube ich noch etwas mehr auf seine Feindbilder fixiert. Hinter den Kulissen hat er ja auch mit Bayern immer ein professionelles Verhältnis gepflegt, ausser der Eiszeit rund um den Götze-Wechsel. Diesen Balanceakt hinzubekommen, ist auch eine Leistung.

Top gemanagte Clubs zzt sind Liverpool ManCity und Chelsea. Alle mit Top Investoren und vorher im Niemandsland.
Antipoden dazu zzt Arsenal Everton ManUnited.

Und speziell zu diesen Beispielen noch kurz: Liverpool hat jetzt den besagten Jahrhunderttrainer und ist dadurch erfolgreich, City und Chelsea schreiben exorbitante Verluste, die ihren Eigentümern aber egal sind. Arsenal und United haben wie Dortmund den Abgang ihrer eigenen Trainerkoryphäen sportlich nicht verkraftet - United ist allerdings wirtschaftlich nach wie vor sehr erfolgreich. „Top-gemanagt“ ist glaube ich ein Attribut, das hier einfach sportlich erfolgreichen Klubs angeheftet wird, wirklichen Einblick in die Entwicklung abseits des Platzes haben wir aber keinen.

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Bei 5 Deiner 6 Beispiele sind oder waren aber die Trainer, bzw. „Manager“ für den Erfolg entscheidend: Pep, Klopp, Tuchel jetzt und Ferguson, Wenger früher.

Die Investoren haben sich die Jungs ausgesucht, kann beim nächsten Trainer aber wieder anders aussehen.

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@918: Ich muss bei der Frage gut gemanagt vs. schlecht gemanagt @HorstMohammed zustimmen. Nochmals bezugnehmend auf Swiss Rambles Überblicksthread der Saisons 2011-2020, den ich weiter oben schon einmal verlinkt habe, würde es, glaube ich, Sinn machen noch einmal neu zu kalibrieren, was man im Fußball unter „gutem Management“ versteht.

Nimm zum Beispiel einmal die aufsummierten Ausgaben für Spielergehälter der Clubs über die 2010er Dekade:

Wenn du eine sportliche Durchschnittstabelle von 2011 bis 2020 bilden würdest, wären da fast Club für Club genau die Vereine ganz oben, die auch in der summierten Spielergehälter-Tabelle ganz oben sind.

Mit viel Geld viel sportlichen Erfolg zu kreieren, ist meines Erachtens keine Kunst und ganz sicherlich kein Ausweis besonders guten Managements.

Guck dir zweitens die summierte Gewinn/Verlust-Tabelle über denselben Zeitraum an:

Das von dir so hochgelobte Manchester City beispielsweise hat in den letzten zehn Jahren summa summarum knapp 450 Millionen Pfund verbrannt, nach unten übertroffen nur von Aston Villa, bei Chelsea sind es knapp 180 Millionen und deren Verlust ist ganz sicher nur deshalb nicht deutlich höher ausgefallen, weil sie einen quasi unbegrenzten Zugriff auf zinsfreie Kredite haben (Bank of Roman).

Ich glaube, im Lichte der massiven finanziellen Gräben, die sich zwischen den Clubs auftun, wäre es sinnvoll, bei der Bewertung von „gut gemanagt“ den Aspekt der Effizienz stärker in den Vordergrund zu rücken und bei der Gesamtbetrachtung die sportliche und die wirtschaftliche Ebene jeweils gesondert hervorzuheben, aber im Zusammenspiel zu bewerten.

Gut gemanagte Clubs in meinen Augen sind in der Synthese beider Felder einigermaßen erfolgreich, wobei es natürlich einen gewissen trade-off zwischen beiden Bereichen gibt. Wer viel Geld in seinen Kader stecken kann, bei dem darf man auch mehr sportlichen Erfolg erwarten, wer regelmäßig Gewinne erzielen möchte, kann dementsprechend weniger in seinen Kader investieren.

Beispiele für einigermaßen gut gemanagte Clubs in der Gesamtschau wären in meinen Augen etwa Burnley, West Brom, Hull City, Norwich oder auch Leicester City, die es entweder alle mit einigermaßen (!) erträglichen Verlusten zu gutem sportlichen Erfolg über die letzten 10 Jahre gebracht haben, oder aber bei mäßigem sportlichen Erfolg über denselben Zeitraum immerhin wirtschaftlich mindestens ein kleines Plus geschrieben haben.

Burnley ist konstantes Premier-League-Mitglied und liegt bei 91 Millionen Pfund plus, West Brom pendelt zwischen 1. und 2. Liga, liegt aber auch bei 45 Millionen Pfund plus, bei Hull City und Norwich ist die Sachlage ähnlich (Fahrstuhl, aber Plus) - und Leicester City ist immerhin einmal Meister geworden und inzwischen regelmäßiger Europapokal-Anwärter, hat aber „nur“ 50 Millionen Pfund Miese über die letzte Dekade angehäuft. Bei all diesen Vereinen würde ich sagen, der value for money ist ordentlich.

Unter den großen Vereinen kann man eigentlich nur für Tottenham attestieren, dass sie sowohl sportlich als auch wirtschaftlich gut gemanagt sind. Sie haben mit 338 Millionen Pfund den mit Abstand größten Gewinn aller englischen Profivereine über die letzte Dekade geschrieben, liegen bei den Spielergehältern im Vergleich zur etablierten Konkurrenz in einem relativ moderaten Bereich und sind sportlich trotzdem ziemlich erfolgreich. Damit haben es die Verantwortlichen geschafft, auf beiden Ebenen im Verhältnis zum Input ziemlich viel aus ihrem Verein herauszuholen. (Interessanterweise ist Tottenham unter den englischen Top-Vereinen der einzige, der in den letzten 10 Jahren einen fetten Kredit aufgenommen hat, nämlich zum Bau ihres neuen Stadions, und der trotzdem wirtschaftlich so erfolgreich ist.)

Gut gemanagt im wirtschaftlichen Bereich unter den großen Vereinen sind außerdem Manchester United und Arsenal, die ihren Eigentümern über die vergangene Dekade für die Verhältnisse des Profifußballs (!) relativ anständige Profite beschert haben (höhere Renditen hätten Kroenke und Glazer garantiert in anderen Industrien verdient). Dafür hapert es bei beiden Vereinen doch merklich im sportlichen Bereich, für die investierten Summen kommt unter dem Strich einfach zu wenig raus.

Richtig schlecht gemanagt sind meines Erachtens beispielsweise Aston Villa, die einfach mit einigem Abstand zu allen anderen außer Manchester City den größten Verlust aller englischen Profivereine geschrieben haben und dafür sportlich nicht im Ansatz einen halbwegs anständigen Gegenwert vorweisen können, Charlton Athletic (eins der ewigen Skandalkinder des englischen Fußballs), QPR, Fulham - und natürlich Everton. Everton ist zusammen mit Villa vielleicht in Anbetracht der eigenen Erwartungen und Ansprüche der am schlechtesten gemanagte Verein im englischen Fußball überhaupt: kriegen sportlich nichts auf die Kette, obwohl sie sehr viel Geld in ihre Spieler investiersen, und verbrennen dabei unfassbar viel Geld. Newcastle kann sich immerhin noch dadurch retten, dass sie schwarze Zahlen schreiben, ansonsten sind sie sportlich als ähnlich erbärmlich einzustufen wie Everton und Villa.

Das, @918, ist ungefähr, wie ich gutes Management im Profifußball bewerten würde, nämlich in der Zusammenschau aus sportlichem und wirtschaftlichem Erfolg, oder, bei getrennter Betrachtung, wenn wirklich in einem Feld überragende Leistungen erzielt werden.

Deswegen würde ich jetzt beispielsweise Liverpool und schon gar nicht Chelsea und erst Recht nicht Manchester City als rundherum gut gemanagt einstufen. Die letzten beiden Vereine verbrennen einfach Geld ohne Ende und Liverpool liegt zwar finanziell im Plus, aber wer soviel Geld in seine Spieler investiert, bei dem darf ich sportlich auch einen entsprechenden Erfolg erwarten (sonst landet man ganz schnell in der Kategorie „schlecht gemanagt“).

Interessanterweise würde ich sogar für die Bayern sagen, dass sie nicht unqualifiziert „gut gemanagt“ sind. Ja, die Bayern schreiben selbst in der Pandemie noch schwarze Zahlen und ja, die Bayern sind der mit Abstand erfolgreichste Club Deutschlands und gewinnen praktisch jedes Spiel, zu dem sie antreten. Aber ihr finanzieller Vorteil in der Bundesliga ist so groß, dass man diese Erfolge auch erwarten darf. Ich würde daher sagen, die Bayern sind adäquat bis ordentlich gemanagt in Relation zu ihren Möglichkeiten.

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Hervorragende und neue Sicht auf diese oft diskutierten Aspekte, danke Alex!

„Effizienz“ ist in dem Kontext vielleicht ein Schlüsselwort, d.h. Erfolg im Verhältnis zum Mitteleinsatz, kurz „value for money“.

PSG und ManCity sind - mittlerweile - sicherlich „passabel“ gemanaged, wenn man sich Kader und Erfolge ansieht. PSG verbrennt aber Trainer nach Trainer; beide Vereine haben mehrfach den Geldsack weit geöffnet.

Natürlich ist „Erfolg“ im Fußball kaum planbar - schon aus dem einfachen Grund, weil alle Vereine ihn wollen und der Wettbewerb daher immer härter wird. Dennoch sieht man in Deiner Retrospektive schon, wer den Job gut gemacht hat.

In der BL wären das vermutlich Freiburg, Gladbach und Mainz; Dortmund und wir oberes Mittelfeld. So eine Auswertung wäre hochinteressant.

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@Alex
Ja viele interessante valide Punkte.
Wir hatten das Thema ja schon einmal. Als langfristiger Investor, ist mMn der ausschlaggebende Faktor, nach sportlichem Erfolg, der EV.
Beispiel ManCity:
Ich hatte ja schon einmal vorgerechnet, das die CityFootballGroup inzwischen schon wieder durch den Verkauf von 24,9%. der Holding über 1 Mrd refinanziert hat (Marktbewertung ca 4 Mrd). Das heißt die Investoren halten über 75% der Anteile an einer Gruppe mit über 10 Fußballclubs, deren Anteile 3 Mrd wert sind.
Dazu gehört ManCity die gerade von KPMG mit EV 2,2 Mrd bewertet wurden (mit Corona Abschlag). ManCity ist ein Club mit dem größten operativen Gewinn der EPL vor ManUnited Chelsea Liverpool, ohne Schulden (subordinierte Darlehen wurden in Equity gewandelt), dem weltweit wertvollsten Kader (Wert> Kosten). Es gab vor Grealish keinen 100 Mio Transfer. Seit 2012 Soriano und Begiristain das Management übernommen haben, wurden idR nur noch Spieler geholt die passen, sportlich und ins Gehaltsgefüge (insbesondere seit Pep).
Der wichtigste Faktor ist jedoch das man in 10 Jahren 5 mal Champion geworden ist und seit Pep sportlich mehr oder weniger dominiert.

Die dokumentierten FFP Verletzungen in den Anfangsjahren kotzen mich an, genau wie die sehr hohen „internen“ Sponsorenzahlungen.

Aber all in all ein aus Investorensicht sportlich und wirtschaftlich bisher sehr erfolgreich.

Mit Abstrichen ohne das jetzt alles aufzuschreiben gilt das seit einigen Jahren für Chelsea und Liverpool (ja vorher reinste Geldverbrennung). Nur soviel FSG hat einen sehr strukturierten Ansatz und zimmert zzt eine Multisportsgroup zusammen, während CFG sich bisher rein auf Fußball konzentriert,. RedBird hat bei dem Erwerb eines Minderheitsanteil von FSG, Liverpool mit 3 Mrd bewertet (FSG hat 300 Mio gezahlt und nichts weiter reingesteckt, Schulden abgebaut).
Abramovich hat ein 3Mrd Gebot abgelehnt, der Club hat keine Finanzverbindlichkeiten und wird ausschließlich über SubDebt finanziert und mittlerweile sportlich und wirtschaftlich hervorragend gemanagt.

ManUnited ist wirtschaftlich eine Platinmine für die Glazers, haben extremst erfolgreich die Einnahmen gesteigert (und die Übernahme quasi von ManUnited selbst zahlen lassen plus Dividenden), aber sportlich und bei Transfers /Kaderplanung in jeder Hinsicht ein Desaster.
Trotzdem haben Glazers Gebote über 3,5-4 Mrd abgelehnt.

Alle vorgenannten Investoren sind in meinem Buch nicht nur Deep in the money sondern auch sportlich erfolgreich.

Everton ist in jeder Hinsicht eine Geldverbrennungsmaschine ohne sportlichen Erfolg, genau wie Arsenal seit Kroenke.
Spurs haben eine zeitlang gut von Spielerverkäufen profitiert aber sportlich nicht erfolgreich. Da macht es Leicester schon sehr viel besser.

Über den Erfolg von Perez/Real der zweiten Amtszeit brauchen wir wohl nicht zu sprechen

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Interessante Frage. Wie bemesse ich Erfolg, gutes Management? Und wer legt das überhaupt fest?
Gerade bei den Klubs die im eindeutigen Besitz von Staaten, Investoren, Konsortien o.ä sind, kommt ja noch eine Komponente.
Da geht es nicht nur um sportlichen oder wirtschaftlichen Erfolg, da spielen auch noch andere Erwägungen mit rein.
Klar, man kann sagen City und PSG verbrennen Geld. Aber vielleicht sehen die Eigentümer dies aus ihrer politischen/sportpolitischen Perspektive als eine wunderbare Investition und Erfolg an.
Vielleicht hatte Abramowitsch so viel Spaß in den letzten 20 Jahren, dass er sein Engagement ganz grundsätzlich als Erfolg sieht.
Vielleicht stellt ein Dietmar Hopp mit tiefer Zufriedenheit fest, nichts hat seine Eitelkeit mehr befriedigt als seine Investition in einen Fußballklub.

Und wie werte ich den langfristigen Erfolg im Sinne von gutem Management gegen den aktuellen Erfolg.
Beispiel Bayern. Tatsächlich sind wir heute in der Lage uns als „too big to fail“ zu bezeichnen. Aber natürlich, und der Klub verweist ja auch immer darauf, wurde dieser Status über Jahrzehnte erarbeitet.
Also in der Langfristperspektive muss man hier definitiv von ungewöhnlich gutem und erfolgreichem Management sprechen. Das kann aber durchaus heißen, dass es heute nur noch durchschnittlich ist.

Allerdings stellt sich die Frage wie aus dieser Ausgangsposition mehr als Durchschnittlichkeit entstehen soll. Wenn du auf dem Gipfel bist, führen alle Wege nur noch nach unten. Sich nach oben hin aber erfolgreich weiter zu entwickeln?
Was hieße das? Jedes Jahr 95 statt 90 Punkte? CL-Sieg mindestens jedes zweite Jahr?
Das beschreibt auch das gewisse Dilemma von Kahn und Co.
Wie können sie sich überhaupt positiv gegenüber ihren Vorgängern abgrenzen? Die Troika um Hoeneß/Rummenigge/Beckenbauer hatte immer den Aufbau über Jahrzehnte als ihren Bonus. Ob da im Einzelfall was schief lief, im Resultat und Rückblick egal.

Gilt in gewisser Weise natürlich auch für den Misserfolg. Natürlich sagt man heute leicht, Klubs wie Schalke und der HSV wurden einfach schlecht geführt. Aber da waren so viele Personen tätig, die waren sicher nicht nur alle unfähig, oder haben immer alles falsch gemacht. Aber irgendwann und irgendwie hat der Misserfolg, genau wie der Erfolg bei uns, seine gewisse Eigendynamik entwickelt.

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@918: Sehr guter Punkt, den du ja nicht zum ersten Mal machst (und den ich, Schande über mich, immer wieder geflissentlich vernachlässige): Die sozusagen interne Kapitalverzinsung, die durch die Steigerung des Wiederverkaufswerts eintritt, ist natürlich eine relevante und von dir vollkommen zurecht angeführte Kalkulationsgröße.

In diesem Sinne sind natürlich auch Manchester City, Liverpool, Arsenal etc. wirtschaftlich im letzten Jahrzehnt erfolgreich gewesen, weil das Plus im hinzugewonnenen Unternehmenswert über diesen Zeitraum den summierten Verlust im operativen Geschäft mehr als wettmacht.

Allerdings würde ich trotzdem zögern, diesen Vereinen deshalb gutes Management zu attestieren, weil diese Wertsteigerungen meines Erachtens in einem ganz wesentlichen Maße in einer Wertsteigerung der Industrie „Profifußball“ insgesamt begründet sind und nicht in der guten Arbeit der einzelnen Vereine. Auch Villa und Everton und wie sie alle heißen werden über die letzten 10 Jahre trotz ihres miserablen Managements ceteris paribus an Wert gewonnen haben, einfach weil der Profifußball insgesamt auf der ganzen Welt für viele Anleger ein überaus attraktives Investment ist, für das sie bereit sind, richtig viel Geld auf den Tisch zu legen.

@Jo_1: Richtig. Das ist auch mein Mantra schon seit ewigen Zeiten. Wer in den Profifußball rein (oder auch nur primär) aus ökonomischen Renditeüberlegungen heraus investiert, ist meines Erachtens relativ schlecht beraten (trotz des oben bei @918 angeführten kontinuierlichen Wertwachstums).

Es gibt sicherlich viele, viele Industrien, in denen man entweder mit weniger Aufwand den gleichen Erfolg oder mit dem gleichen (hohen) Aufwand wesentlich mehr Erfolg erzielen kann als im Fußball. Natürlich investieren die arabischen Länder, Abramowitsch und viele Chinesen auch aus ganz anderen Motiven als dem reinen materiellen Profitstreben.

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Man muss mMn beim Fußball wirklich zwischen der Zeit unterscheiden vor/nach des Quantensprungs in der nationalen/internationalen TV Vermarktung und dazu die sehr erfolgreiche mediale Vermarktung der CL.
Denke spätestens ab 2013 ist es für Investoren klar, das man in ein Entertainment business mit stark wachsenden Erlösen investiert. Das ist per se schon einmal eine gute Voraussetzung. Wie man den die Mittel verwendet und dann sportlich wie wirtschaftlich erfolgreich ist, hängt natürlich im Einzelfall immer vom Management ab. Natürlich gibt es emotionale irrationale Investoren, aber zunehmend eben immer mehr rationale Investoren, denen es nicht egal ist ob und wieviel Geld verbrennt.

Von den großen ist da eigentlich zzt nur PSG zu nennen denen es peepegal ist.

Bisher waren es ja auch immer side kicks von erfolgreichen Leuten, zunehmend aber eben professionell Sport Investors.

Ist ja genau mein Punkt. Die investieren gerade in Spanien Italien England Frankreich- aber nicht hier wegen dem caveat 50+1.
Blitzer hat sich sicherlich auch mit aus seiner Sicht peanuts an Augsburg beteiligt, weil sein Freund Hoffmann ihm versichert hat die Abläufe zu kontrollieren. In dem Moment wenn klar wird das es nicht mehr so sein würde ist der weg.

Gute professionelle Investoren werden nicht im großen Stil bei 50+1 investieren.

Und natürlich gibt es auch sehr viele Investoren die nie ins Entertainment Business investieren würden, nicht nur Sport sondern auch Film etc.

Heißt aber nicht das seit Jahrzehnten professionelle Investoren trotzdem investieren.

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Habe mir gerade noch einmal den UEFA Verteilungsschlüssel angesehen.

Demnach dürften uns ja ca 80 Mio bisher sicher bzw bezahlt worden sein. Aus den verbliebenen maximal 4 Spielen können wir dann bei Gewinn nur noch maximal noch 42 Mio erhalten.

Dazu kommen noch Zahlungen aus dem market Pool (gesamt für alle Gruppenteilnehmer 300 Mio), abhängig der Größe des market Pools jedes Landes. Der jeweilige Landes market Pool wird hälftig fix nach einem Schlüssel (abhängig def Anzahl der Teams aus den Land) verteilt, und die andere Hälfte nach Performance (da dürften wir profitieren weil die anderen 3 Teams ausgeschieden sind).

Problem ist nach wie vor der geringe market pool für Deutschland. Oder wie wenig Sky/DAZN etc in Deutschland für die CL Übertragungsrechte an die UEFA zahlen. Weniger als in England Spanien Italien und auch Frankreich. Wobei Frankreich ein Sonderfall ist weil die Rechte überwiegend bei bEIn liegen. MMn eine indirekte Subvention von Qatar denn PSG profitiert von

  • dem sehr großen market Pool in Frankreich durch diese Zahlungen
  • das sie normalerweise Meister werden (der am meisten erhält
  • das Frankreich meist nicht mehr als 2 Teams in der Gruppenphase hat und damit die beiden verbleibenden Teams den Pool unter sich aufteilen

Wenn die Kalkulation von football finance stimmt hat Lille ausnahmsweise extrem davon profitiert weil sie Meister wurden (ca 32 Mio aus dem market Pool , PSG 28 Mio).
Der FCB erhält als Meister nur 11,5 Mio, RBL 10 Mio, BVB 8 Mio und WOB 6 Mio .
Der gesamte market Pool in Deutschland ist nur ca 35 Mio im Vergleich zu Frankreich mit 60 Mio!!!
Spanien 65 Mio
Italien 55 Mio
England 70 Mio

Krass- da muss in punkto TV Vermarktung CL in D unbedingt schnellstens nachgebessert werden.

https://football-finance.com/champions-league/

Glücklicherweise wurde ja in den Verteilungsschlüssel jetzt die Performance des uefa 10 jahresrankings aufgenommen wo wir an zweiter Stelle liegen.

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Was mittelbar nichts anderes bedeuten würde, als noch höhere TV- / Abogebühren für die Fans: Von nichts kommt nichts…

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Nicht unbedingt.
Aber die Unterschiede sind schon extrem.
Die Abo Gebühren vergleichsweise nicht.

Zumindest theoretisch könnten noch Zuschauereinnahmen dazu kommen, plus allfällige Boni aus Sponsorverträgen, plus etwas Merch.

[Hertha BSC Investor Lars Windhorst: Geld aus illegalen Geschäften - Business Insider]
Liest sich spannend. Big City Club halt!?

Klar, aber Zuschauereinnahmen generieren wir ja selbst, nicht über die UEFA.
Hoffe das wir schon beim Leipzig Spiel wieder Zuschauer haben.
Max 3 CL Heimspiele plus 7 Buli Heimspiele.

LW ist nicht unbedingt das was man einen seriösen Investor nennt. Ismaik ist er nicht aber auch nicht weit weg davon.
Als Club hätte ich jemand anderen ausgesucht wenn es überhaupt etwas auszusuchen gab.

UEFA erwartet ab 2024 einen 70% höheren Vermarktungserlös pro Saison.

Von 3 auf 5 Mrd!

Damit ist jedwedige Art von Superleague endgültig vom Tisch.

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ok schön für die uefa. letztendlich sind aber die Vereine wieder beschissen dran. Mehrbelastung sag ich nur dazu :rage: Wie hatte Nagelsmann in der Pressekonferenz deutlich gemacht, je mehr Fussball in den Medien kommt je mehr Desinteresse gibts seiten der Fans. Dies bedeutet wieder weniger Abos. Fussball wird dadurch immer mehr zum Randsport. Frag doch mal in die Runde ob es heutzutage zu wenig oder zu viel Fussball in den Medien gezeigt wird?

Warum sollte sie damit vom Tisch sein? Ist doch eher nur aufgeschoben, bis die Clubs noch mehr Geld benötigen.

Das ist natürlich ein Pfund.
Vor allem auch für diejenigen die nicht dabei sind.