FC Bayerns Dilemma und Eberls Ausweg

Veröffentlicht unter: FC Bayerns Dilemma und Eberls Ausweg

Der FC Bayern steht kurz davor, erneut deutscher Meister zu werden. Und doch ist die sportliche Lage des Vereins ernst. Max Eberl muss seinen Umbruch mutiger vorantreiben. KEINEN ARTIKEL MEHR VERPASSEN – JETZT UNSEREN WHATSAPP-KANAL ABONNIEREN! Was für Bayernfans und -kenner paradox klingen mag und außerhalb des Bayernkosmos wohl für Stirnrunzeln sorgt, zeigt sich im Wesentlichen in zwei Aspekten: In der Bundesliga wirkt der FC Bayern deutlich weniger dominant als zu den Hochzeiten unter Jupp Heynckes und Pep Guardiola. Damals holte das Team zweimal 90 Punkte – heute wäre man bereits mit 80 zufrieden. Im DFB-Pokal und in der Champions…

8 „Gefällt mir“

Mutige These Georg, Respekt!

Ich überlasse das detaillierte sezieren deiner Analyse anderen, möchte aber eins sagen:

am Ende weist du darauf hin das es für einen wirklichen Umbruch Mut zu unbequemen Entscheidungen braucht. Ich bin mir nicht sicher das dieser Mut existiert, bzw. das selbst wen Eberl in hätte, die Machtstrukturen im Verein es erlauben würden solche zu forcieren.

3 „Gefällt mir“

Vielen Dank Georg für diese Analyse.
Es trifft genau (!) den Punkt.
Ich möchte lediglich drei Aspekte herausgreifen, die mir fehlen, bzw. zu wenig gewürdigt werden.

  1. Campus Strategie:

Der AR, wer auch immer hier das sagen hat, will den Campus noch stärker als Bindeglied zur Profimannschaft herausbilden. Dazu werden Talente noch früher an den Verein gebunden und eine breitere Basis wie in der Vergangenheit gelegt um den ein oder anderen den Sprung in den Kader zu ermöglichen. Dazu kommt eine augenscheinliche Planung, „profitaugliche“ Nachwuchskräfte bei Vereinen zu entwickeln ( Wanner, Krätzig, Irankunda). Daneben werden Finanzmittel generiert, die sowohl dem Campus wie auch den Lizenzspielern helfen. Das Einzige was noch fehlt ist dauerhaft die Etablierung in der 3. Liga, dass muss aus meiner Sicht die Priorität in der kommenden Saison haben.

  1. Clubübergreifende Kooperation:

Eine Länderübergreifende Kooperation mit dem Ziel, Talente auf der ganzen Welt, möglichst vielleicht in ihrem Umfeld zu entwickeln um dann den Sprung nach Deutschland leichter zu ermöglichen. Ein weiterer Aspekt ist hier die Aufmerksamkeit, Vermarktung und die Auslandserträge zu steigern. Auch dieser Grundstein wurde gelegt, die Erträge werden vielleicht erst in 3-5 Jahren erkennbar sein.

  1. Der Trainer

Du schreibst zurecht, es fehlt ein van Gaal Moment. Ich persönlich bin der Meinung, dass Vincent Kompany genau dieser Moment sein kann. Ich hatte damals LVG überhaupt nicht in meinem bescheidenen Trainer Kosmos auf dem Radar, warum wurde gerade er damals herausgesucht bzw. gefunden ? Weil er Revolutionär war ? Die Eredevise bestand doch vor 15 Jahren nur aus Ajax und dem PSV. Wer hat da einen Blick riskiert ?

Bei VK kommt mir das gerade genauso vor. Was er transportiert und verkörpert, KANN in Verbindung mit dem nötigen Rückhalt und einer konsequenten Ausrichtung der Einkäufe nach seiner Herangehensweise an attraktiven und erfolgreichen Fußball einen Elowert jenseits der 2.000 Marke wieder generieren.

Für mich jedoch die unabdingbare Voraussetzung: Kontinuität im sportlichen Bereich. Du beschreibst es genau richtig. Die Kette für die Super Bayern resultierte aus einem Weg, den LVG ebnete, JH fortführte und PG perfektionierte, leider aber nicht krönen durfte.

Also lieber AR: Lasst die sportliche Führung mal machen, behaltet die Finanzen im Blick und haltet einfach öfters den Mund auch wenn ihr gefragt werdet und ein erhöhtes Sendungsbewusstsein habt.

Danke nochmal Georg für die Analyse !

2 „Gefällt mir“

LvG hätte aber bei einem 4:0 gegen Heidenheim Badstuber, Müller, Alaba oder wahrscheinlich sogar Contento anstatt Tymoshchuk oder Braafheid eingewechselt.

5 „Gefällt mir“

Für mich gibt es 2 wesentliche Gründe für den schleichenden Leistungsabfall:

Trainer: hier wurden zu viele Fehlentscheidungen getroffen:
Ancelotti passte überhaupt nicht zum FC Bayern
Kovac mit seinem Spielstil und Charakter war ebenso zum Scheitern verurteilt
Nagelsmann war zu jung
Tuchel ist eben ein schwieriger Charakter
Der Punkt ist: bei allen 4 Trainern wusste man um die Schwächen und Inkompatibilität und ein Scheitern war vorprogrammiert.
Flick hat man unnötigerweise vergrault

Erst mit Kompany hat man wieder einen einwandfreien Charakter gefunden. Dass man dafür 4 Versuche gebraucht hat, spricht nicht für die Veranwortlichen. Eine Strategie erkennt man jedenfalls nicht bei der Wahl der Trainer. Jeder brachte seine eigene Philosophie mit.

Die Transfers
Statt auf kluge Transfers zu setzen, hat man das Konto geplündert: angefangen mit Hernandez. Von den 10 teuersten Transfers haben mit Wohlwollen bisher nur 4 überzeugt. Speziell bei den sehr teuren Transfers ist so eine Quote schlecht. Die Scoutingabteilung arbeitet nicht gut, man scheint sich nur auf die großen Nummern zu konzentrieren. Insgesamt gab es einfach zu viele Flops.

3 „Gefällt mir“

Super Artikel.
Die Frage ist bloß immer was ist ein „Umbruch“.
Ich sehe nicht so viele notwendige Änderungen, wie du eigentlich auch.
Einen „Unterschiedspieler“ auf links-außen und etwas spielstarkes in der Defensive.

Aber das sollte möglich sein im Sommer.
Dazu noch der ein oder andere Kaderspieler.

Was ich immer schwer finde sind die Vergleiche mit der Mannschaft 2010 - 2016. Im Grunde kann man auch jede Mannschaft mit der Mannschaft aus den 70ern Vergleichen, das waren Jahrhundertmannschaften.
Das einzige was man der 2010er Mannschaft vorwerfen muss nicht öfter die CL gewonnen zu haben.

2 „Gefällt mir“

Also ich weiß nicht. Im Nachhinein ist immer leicht reden…Fehlentscheidungen etc.

Das „Dilemma“ ist doch, neben „kein Geld vs Investitionsbedarf“, dass man eben nicht weiß, welche „Altlast“ wirklich weg müßte, wer die „jungen aufstrebenden Superstars“ sind die man verpflichten müßte. Namen gibt’s viele, Garantien keine.

Und Georg tappt ja selber in die Falle, wenn er einerseits schreibt, dass Eberl die Chance zu mutigen, überraschenden Trennungen wie etwa von Kimmich und Davies vertan habe, um die beiden dann als erste (!) einer neuen starken Achse um die herum die Mannschaft aufgebaut werden müßte zu nennen. 2 Absätze später!! Ja was denn nun? Und vor allem: Wen denn nun?

14 „Gefällt mir“

Ja, man kann das alles so einordnen. Definitiv nicht „falsch“.

Man kann aber auch anmerken, dass 2010 - 2016 eine „goldene Ära“ darstellten, was Du, @Georg , ja auch einräumst.

Das Wesen einer goldenen Ära ist ja, dass sie nicht zur Normalität werden kann. Insofern einfach „back to normal“?

Mir wäre als großer Fan der CL auch ein besseres internationales Standing wichtig. Allerdings sind durch die obszönen TV-Verträge der EPL und die Scheichklubs eben viel mehr Clubs mit mehr Geld im Wettrennen um die besten Talente. Hinzu kommt, dass die BuLi selbst kein Selbstbedienungsladen mehr für uns ist, so wie zu UHs Glanzzeiten.

Mit diesem neuen globalen „war fo talent“ kommt unser Verein (noch?) nicht zurecht: Mal sollen es brauchbare BuLi-Spieler richten, ab und zu ein großer Transfer wie Kane, Hernandez, Palhinha… an die wirklich heißen Eisen, wie Doué im letzten Jahr, traut man sich dann doch nicht ran.

Die Fehler auf dem Transfermarkt ließen sich mit einer langfristigen Planung von Spielanlage, Taktik und dafür geeigneten Spielertypen sicherlich etwas minimieren, Beispiel Palhinha, Beispiel Goretzka, Beispiel de Ligt. Es wird in diesem überdrehten europäischen Transferkarussell aber weiterhin äußerst schwierig bleiben, echte Treffer zu landen.

Meine Prognose: Ganz sicherlich ist Luft nach oben vorhanden, ganz sicher auch wieder ein HF der CL, ggf. ein CL-Titel (wenn mal alles passt) möglich. Auf die nächste goldene Ära werden wir aber noch lange warten müssen.

Zu den Transferzielen: Mir wäre ein weiterer spielstarker ZM extrem wichtig, ansonsten vollkommen d’accord.

1 „Gefällt mir“

Also wenn man die Meinungen hier im Forum mal zusammen auflistet, brauchen wir in jedem Mannschaftsteil krasse Upgrades:

  • Die einen sind sich sicher, wir brauchen einen tauglichen Kane Backup
  • Auf den Flügeln müssen die Altlasten weg und neue her
  • Im Zentrum, puh, da reicht ja ein Wirtz nicht, zusätzlich müssen unbedingt noch robuste und spielstarke Mittelfeldspieler her!
  • Und die Verteidigung erst: Ein IV, möglichst DER IV, der Abwehrchef muss verpflichtet werden
  • AV rechts sowieso, da sind wir ja nicht einmal BL tauglich!!! (das sehe ich allerdings auch so)
  • und, zuguter letzt, sollten wir nicht vergessen, dass wir zwar 7 TW unter Vertrage haben, aber ein nicht unerheblicher Anteil der Foristen meint, wir sollten auch auf der Position nachlegen, haben noch keinen Neuer-Nachfolger (und Neuer sollte eigentlich schon lange weg sein).

Und diese Truppe sollte dann bitte in der BL gleichzeitig dominant wie in den 2010er Jahren sein UND Spannung zulassen, damit sie eben diese Spannung dann hat, wenn es in der CL um alles geht.

9 „Gefällt mir“

So gehen uns zumindest nicht die Ziele aus. :wink:

1 „Gefällt mir“

Richtig, Garantien gibt es nie. Deshalb braucht es ja auch Mut. Nicht jeder Versuch kann ein Volltreffer werden.

In vieler Hinsicht ist unser Problem ja auch (glaube von Georg auch angesprochen) dass unsere kaderqualitaet trotz aller Mängel eben so hoch ist, das Risiko vs Potential payoff oft eher zu konservativem Handeln leitet.

1 „Gefällt mir“

Es ist eben auch immer eine Frage der Stärke der deutschen / Bundesliga Spieler.
Welchen Spieler kann man denn derzeit holen der einen zu 98% weiter bringt? Wirtz! Selbst bei einem Mbappe wüsste man nicht ob der nach 8 Monaten in Dland völlig verblüht. Ansonsten eiert auf dem deutschen Markt der legendäre Jahrgang 95/96 rum.

Damals gab es mit Neuer, Hummels, Götze und Lewandowski die magische Mittelachse vor der eigenen Haustüre.

2 „Gefällt mir“

Exakt. Schon absurd, dass man im früheren Vorstopper-Paradies überhaupt keine Spieler mehr verpflichten kann/will und teuer im Ausland einkaufen muss. Sagt Vieles…

3 „Gefällt mir“

Das Problem ist nicht, dass der Verein die Fabelwerte der 2010er Dekade nicht aufrechterhalten konnte. Das Problem ist, welche enorme Diskrepanz zwischen den Leistungen besteht. Auf der einen Seite stehen da 8 CL Halbfinalteilnahmen in 10 Jahren. In Schulnoten ausgedrückt wäre das eine 1 mit Auszeichnung.

Auf nationaler Ebene hat der Verein in den letzten 5 Jahren dagegen kein einziges Mal das Pokalhalbfinale erreicht. Das bedeutet eine glatte 5 mit der Tendenz zur 6.

Dieser Einbruch trotz beachtlicher Investitionen in den Kader ist kein „back to normal“, sondern eine krasse Underperformance.

Ich picke mir jetzt, vielleicht unfairerweise, einen einzelnen Spieler heraus, aber bei ihm wird der Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit mit am Deutlichsten: Leon Goretzka.

Was hat der in den letzten Monaten nur von allen möglichen Seiten (Mitspieler, Presse, Verantwortliche des Vereins) ausufernd viele Lobeshymnen eingeheimst, weshalb teilweise sogar über eine Vertragsverlängerung (Wahnsinn) spekuliert wurde, nur um dann auf dem Niveau gegen Inter Mailand zweimal schlicht überfordert zu sein. Dabei rede ich explizit nicht von seinen spielerischen Defiziten. Aber, wenn ein Spieler wie Goretzka, der sich extrem über seine Körperlichkeit definiert, von 14! Zweikämpfen in beiden Partien nur EINEN für sich entscheiden kann, dann zeigt das exemplarisch, dass der Verein zu viele Spieler im Kader hat, die in K.O. Spielen selbst in ihren eigentlichen „Paradebereichen“ nicht abliefern.

9 „Gefällt mir“

Super Text, wie immer von @Georg ! Danke!

Diese Passage trifft es mMn sehr gut:

„Das Aus gegen Villarreal bleibt besonders bitter – hier war der FC Bayern der klare Favorit. Die Niederlagen gegen Paris, Manchester City, Real Madrid und zuletzt Inter Mailand waren einzeln betrachtet erklärbar – in Summe jedoch ernüchternd.“

Man hat die letzten 10 Jahre maximal durchschnittliche Arbeit geleistet. Schon unter Pep wurden Fehler gemacht (Alonso vs. Kroos, Vidal vs. de Bruyne), aber das Fundament war so stark, dass man es noch nicht bemerkte. Vor allem ab 2018 (nach Heynckes) gab es zu viele Fehlentscheidungen im Bereich Trainer (Kovac, Zeitpunkt der Entlasung von Nagelsmann), Transfer (Hernandez, Sane etc.), Vertragsverlängerungen (Thiago, Alaba, Gnabry, Goretzka etc.).

Es ist zwar nicht einfach die „Goldene Generation“ zu ersetzen, aber es gab 2018 eine gute Achse aus Lewa (30) - Müller (29) - Thiago (27) - Boateng (30) - Alaba (26) - Neuer (32). Mit Kimmich, Süle und Coman dazu junge Spieler, die auch schon sehr gut sind und Spieler der „goldenen Generation“ ersetzen könnten. Boateng wurde zwar niemals mehr zu „Prime-Boateng“ und Alaba hatte auch eine Formkrise und einige Verletzungen, aber man hat ja 2020 gesehen, dass vor allem Alaba ein „Tier 1“ Spieler war.

Neben den internen Faktoren muss man noch auf die Konkurrenz schauen:
Barca verabschiedet sich sportlich und finanziell.
Italien ist finanziell nicht in der gleichen Liga wie Bayern.
PSG hat zwar das Geld, kommt aber sportlich aus dem nichts und muss sich erst etablieren. Sie machen es nicht schlecht, aber mit dem Geld wäre eigentlich mehr möglich.
Die Engländer kommen in Wellen. Die letzten Jahre sind es City und Liverpool. Davor ManU und Chelsea. Jetzt wird es wohl Arsenal und X. Die Klubs nehmen sich gegenseitig die Erfolge und Strahlkraft.
Es bleibt also nur Real.

Bayern (und PSG) hatte durch die schwächere Liga auch einen Vorteil in der UCL. Man hatte jedes Jahr den einfachsten Weg ins Viertelfinale. Als Meister war man in Lostopf 1 gesetz und daduch auf dem Papier eine leichtere Gruppe. Dadurch hatte man als Gruppensieger (natürlich muss man die Gruppe auch erstmal gewinnen) im Achtelfinale einen Gruppenzweiten und das Rückspiel war in der AA.

Unterm Strich hatte Bayern die Chance sich hinter Real als klare Nummer 2 in Europa zu etablieren. Es geht gar nicht um mehr UCL-Titel, sondern eher um mehr Halbfinal und Finalteilnahmen (ein höheres durchschnittliches Abschneiden).

1 „Gefällt mir“

Im Pokal gehe ich mit: Meinetwegen auch eine glatte 6.

Dennoch Meisterschaften en masse, bis auf letzte Saison: Hier muss man eine 1 geben, wenn man nicht vollkommen überzogene Ansprüche stellt.

International würde ich eine 3 minus oder ein 4 geben.

Insgesamt also bei gleicher Gewichtung eine 3 bis 4. Es gibt Luft nach oben.

1 „Gefällt mir“

Ich würde da Gnabry mit erwähnen: Was der in den letzten drei Jahren abgeliefert hat, ist eine Unverschämtheit. Sané und Coman hatten immer mal wieder gute Phasen, Gnabry vielleicht 5 gute Spiele in der ganzen Zeit.

1 „Gefällt mir“

Gefühlt reden die Verantwortlichen seit gut 10 Jahren von einem Umbruch und hier im Forum liest man seit je her, dass der Umbruch Mal weniger Mal sehr hart umgesetzt werden muss.

Gleichzeitig erkennt man aus der Ferne nicht wirklich, dass für den Umbruch auch genug Zeit und Frustrationstolleranz eingeplant sind.
Das ist weder für Eberl noch für sonst jemanden eine Grundlage für einen Umbruch. Egal in welcher Breite so ein Umbruch kommen soll.

Sehen wir uns bitte Arsenal an. Wie lange hat es gedauert, um eine gewisse Konstanz zu erreichen? Und in der Liga sind sie immer noch weit davon entfernt um die Meisterschaft mitzuspielen. So gesehen, befinden sie sich noch im Umbruch.
Aber zumindest aus der Ferne hat man das Gefühl, dass hier genug Zeit und Ruhe eingeplant sind. Das bedeutet eben auch, dass man Mal auch etliche Wochen / Monate / Saisons Mal wieder etwas weniger erfolgreich sein kann.

Ich wünschte mir, dass wir (v.a. der AR) auch diese Gelassenheit hätten. Ich habe das schon Mal geschrieben. Ich könnte auch gut und gerne 2-3 Saisons auf die Meisterschaft verzichten, wenn man danach eine neue goldene Ära hätte (die natürlich auch nicht planbar ist, wie @Georg erklärt hat).

3 „Gefällt mir“

Das ist ein sehr, sehr guter Punkt, darüber bin ich auch gestolpert.

Ich stimme @Georg’s Analyse in großen Teilen durchaus zu (und finde den Artikel generell super, auch weil man sich so schön daran reiben kann).
Insgesamt, wie @JOP ja auch mit seiner Upgrade-Aufzählung andeutet, bekomme ich jedoch schon den Eindruck, dass man Eberl damit so ein bisschen aufdrückt, den allumfassenden eierlegende Wollmilchsau-Move hinzukriegen. Und das nicht nur beginnend auf der Ebene der Tabula Rasa, sondern mit all den bestehenden und sich über die letzten Jahre festgepfriemelten Entwicklungen, und darüber hinaus im Kontext der zur Jetztzeit nach wie vor (zumindest für mich) unklaren Kompetenz-Verteilung, sobald es an geplante oder umzusetzende Maßnahmen geht.

Man verstehe mich nicht falsch, wie gesagt:
Die Analyse passt.
Speziell der Punkt 4 im Artikel (Bruch mit dem spielerischen Erbe) war meines Erachtens der Kardinalfehler oder das Hauptproblem, da dies weitere Probleme verschärft oder sogar erst ausgelöst hat. Da sind wir dann wieder beim Faktor grundsätzliche Spielidee, die gewissermaßen als Leitmotiv immer jeder Entscheidung vorausgehen sollte.
Allerdings kann ich mich auch erinnern, schon Analysen über das goldene Jahrzehnt gelesen zu haben, wo die These verfochten wurde, dass sich dies alles keinem übergeordneten Plan verdankte, sondern auch nur Abfolge glücklicher und günstiger Zufälle war. (Nicht meine Meinung, aber vielfach geäußert.)

Daher ist die Frage, die sich mir stellt:
Wenn man von Eberl mutiges, bisweilen unbequemes Entscheiden fordert, klingt das erst mal super, da wird es kaum Widerspruch geben. Im Einzelfall jedoch beurteilen wir alle jede Entscheidung immer nur mit Blick auf das, was wir selbst als vernünftig wahrnehmen.
Beispielsweise fand und finde ich die Installierung von Kompany als sehr mutig, und soweit wir wissen, dürfte sich Eberl das auf die Fahne schreiben.
Andere hingegen werten das ganz anders und halten das für einen Zufall, der nur dafür spricht, dass Eberl gar keinen Plan hat („sechste oder siebte Wahlusw.)

Also was hieße das dann genau, wenn man diesen Mut einfordert?
Ist das dann doch nur eine, zwar kraftvolle, Phrase?

2 „Gefällt mir“

Was genau ist eigentlich ein „Umbruch“? Ab wieviel neue Spieler?

1 „Gefällt mir“