FC Bayern wirft das direkte Weiterkommen weg - 0:3 bei Feyenoord Rotterdam

100%. sehr treffend ausgedrückt. stimme ich dir voll zu. Ich hoffe sehr das man VK Zeit gibt. Das dauerrotierende Karussell ist sicherlich auch keine Pro Argument in der Rekrutierung. Vielleicht sollte man sich beim Offensive Scouting auch ein wenig von der Trainer findung inspirieren lassen. Muss nicht immer Top shelf sein.

Absolut richtig. Deshalb finde ich, dass man den letzten Sommer auch nicht allzu kritisch bewerten kann. Im kommenden Sommer wäre meine Erwartung eine andere. Wenn Gnabry nicht gehen will, muss ihm eben jemand Neues vorgesetzt werden und wenn er Unruhe stiftet, fliegt er aus dem Kader.

Das klingt hart, aber ist ja nur fair. Von beiden Seiten übrigens. Natürlich darf sich Gnabry auch dazu entscheiden, seinen Vertrag zu erfüllen, aber dann wäre die Erwartung eben ein professionelles Annehmen der Situation. Solange das so läuft wie bei Goretzka: Gut.

Wirtschaftlich sehe ich hier den Aufsichtsrat als Problem und in dem Fall halt wirklich als Problem. Bei aller berechtigten Vernunft finanziell: Will man den hohen Ansprüchen gerecht werden, muss etwas passieren. Wenn man sich dann trotzdem dazu entscheidet, konservativ zu bleiben: Ok. Auch fair. Aber dann darf man nicht mehr erwarten, als gerade möglich ist.

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Also im Sommer braucht es jemand der aktuell wirklich gut in Form ist und konstant Scorer liefern kann. Also jemanden vom Kaliber Wirtz, Palmer oder Raphinha. Einen Nkunku zu holen wäre darauf zu vertrauen, dass er ein Versprechen von vor zwei Jahren einlöst. Tillman wäre eine nette Ergänzung, aber würde das Niveau an der Spitze nicht erhöhen.

Sowohl Palmer als auch Nkunku heute übrigens absolut wirkungslos gegen ein auch nicht überragend verteidigendes ManCity. Nkunku sogar unsichtbar, bei Palmer blitzt sein Können schon auf, der wäre schon ein Upgrade.

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Palmer würde mir auch gut gefallen im roten Dress. Die Aktionen gestern sahen schon wirklich gut aus, im Gegensatz zu Haa(r)land mit offenem Haar.

Das System der Bayern weist einige systemische Schwachstellen auf, die von Mannschaften, die diese Schwachstellen kennen und über die spielerischen Mittel verfügen, sie auszunutzen (wie Barça, Frankfurt und Villa), rigoros ausgenutzt werden können. Das Muster, nach dem die Bayern ihre Gegentore kassieren, ist offensichtlich (schneller Konter aus der eigenen Hälfte gegen eine massiv aufgerückte Bayern-Mannschaft, der aus einem plötzlichen Ballverlust der Bayern im letzten Drittel resultiert).

Aber die Medaille hat auch eine Kehrseite: So wie Mannschaften wie Frankfurt und Barca die Schwächen der Bayern kennen und die spielerischen Mittel haben, diese auszunutzen, so wissen auch die Bayern, dass diese Mannschaften ihre Schwächen kennen und die spielerischen Mittel haben, diese auszunutzen.

Die Frage ist also: Was können die Bayern vor einem Spiel wie gegen Barcelona, in dem sie von vornherein wissen, dass ihre systemische Konteranfälligkeit bitter bestraft werden kann, tun, um das absehbare Unheil abzuwenden?

Hier wird jeder seine eigene Antwort haben. Wahrscheinlich werden 80 Prozent der Nutzer dieses Forums sagen, dass die Bayern in solchen Spielen lieber etwas tiefer stehen und dem Gegner keinen Raum für Konter geben sollten. Wo kein Raum zum Kontern ist, kann man auch nicht ausgekontert werden. Das ist ein völlig vernünftiger und legitimer Vorschlag.

Ich für meinen Teil bin der Meinung, dass die Bayern in Spielen wie gegen Barça und Frankfurt noch aggressiver nach vorne verteidigen sollten, den Gegner noch früher stellen sollten, das Gegenpressing noch konsequenter und intensiver spielen sollten. Ich liebe diesen auf extrem dominanten Fußball einfach und traue es den Bayern auch grundsätzlich zu, ihn über 90 + x Minuten zu halten. Ich bin auch theoretisch von diesem System überzeugt. Wenn es zu 100 Prozent greift, ist es unbesiegbar. In meiner idealen Welt würde Kompany nur daran arbeiten, dass sein System immer zu 100 Prozent greift, anstatt in den Spielen, in denen es wirklich mal getestet wird, davon abzurücken.

Aber das ist nur mein persönliches Geschmacksurteil, und ich akzeptiere jede andere Meinung, weil ich damit im Gegensatz zu einem Erkenntnisurteil (Kant möge mir verzeihen) keinen Anspruch auf notwendige Allgemeingültigkeit erheben will.

Das hieße aber einen derjenigen Faktoren, die für ein Greifen des Systems maßgeblich sind, nämlich die individuelle Umsetzung durch die Spieler des Kaders in Bezug auf die Größe „individuelle Fehler“ auf nahe Null zu reduzieren, da Ballverluste oder Stellungsfehler im skizzierten Extremszenario noch heftiger ins Gewicht fallen. Gäbe es also überhaupt eine Elf aus aktuellen Kaderspielern, die das, meinen Gedanken einbeziehend, gewinnbringend umsetzen kann?

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Das kann ich nicht sagen. Absolute oder nahezu absolute Fehlerfreiheit kann realistischerweise nirgendwo erwartet werden, wo menschliches Handeln involviert ist. Das relevante Bewertungskriterium für Kompanys Spielsystem ist aber nicht ein theoretisches Ideal absoluter oder fast absoluter Fehlerfreiheit, sondern die beste Alternative, die er stattdessen spielen lassen könnte, alle anderen Parameter wie Spielerqualität oder Trainingsintensität gleichgesetzt.

Mit Blick auf die Defensive würde die relevante Frage dann lauten: Würden die Bayern, gemessen an einem bestimmten relevanten Kriterium, z. B. der durchschnittlichen Anzahl Gegentore oder der durchschnittlichen Anzahl zugelassener Torschüsse, besser dastehen, wenn sie statt Kompanys System ein alternatives System spielen würden, alle anderen Parameter gleich?

Das wäre die Durchschnittsbetrachtung. In meinem Beitrag habe ich auch eine Grenzbetrachtung gemacht: Womit würde die nächste zusätzliche Trainingsstunde den größten Ertrag für die gewählte Zielgröße, z. B. die durchschnittliche Anzahl der Gegentore, bringen? Wenn man eine weitere Trainingsstunde zur Verfügung hätte, womit müsste man sie füllen, um den maximalen Gewinn bei der Anzahl der Gegentore zu erzielen?

Meine Behauptung war, dass diese Stunde n + 1 am besten in die weitere Verbesserung des bestehenden Systems investiert wäre, in das man auch schon die n Stunden zuvor investiert hat, aber vielleicht wäre es im Hinblick auf die Maximierung der gewählten Zielgröße ein effizienterer Einsatz der Ressourcen (d. h. hier insbesondere der Trainingszeit), statt ein System oder eine Fähigkeit möglichst nahe an ein theoretisches Maximum von 100 Prozent zu bringen, stattdessen zwei Systeme oder Fähigkeiten auf z. B. 80 Prozent und 20 Prozent zu bringen. Mir fehlt das fußballerische Fachwissen, um das vernünftig beurteilen zu können. Meine Intuition sagt mir: Kompany wäre besser beraten, eine Trainingsstunde n + 1 in die Perfektionierung seines aktuellen Systems zu investieren, als in den Aufbau alternativer Systeme oder Fähigkeiten zu stecken, d. h. die Grenzproduktivität ist hier höher. Aber ich kann mich auch irren.