FC Bayern verspielt 2:0-Führung: Bochums Kampfgeist zu viel für dezimierte "B-Elf"

Ich sage es mal so:
Sogar bei einem korrupten Schiedsrichter, der das komplette Spiel gegen den FC Bayern pfeift, muss der FC Bayern in der Lage sein die meisten Gegner zu dominieren und klar gewinnen zu können. Der FC Bayern darf Schiedsrichtern nicht die Chance geben, eine Fehlentscheidung treffen zu können um das Spiel entscheiden zu können. Bis dahin muss man schon aus eigener Kraft/Stärke das Spiel entschieden haben.

Stimmt schon. Wenn man gegen Bochum mit einem Mann weniger so gespielt hätte wie gegen Leverkusen mit einem Mann weniger hätte man das Spiel locker nach Hause geschaukelt.

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Manuel Gräfe hat auch nochmal erläutert, warum die rote Karte nicht komplett falsch war.

https://x.com/graefe_manuel/status/1899262120715223354?t=l9TBTS9SgX0y4L72DSTBgw&s=19

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Jetzt könnte man - könnte man - zurück auf Los und das Argument, dass die Totalrotation die entscheidende Komponente war, noch einmal betrachten, nachdem es der Schiedsrichter nun nicht war. Aber die selben Leute, die den Schiri aus der Diskussion nehmen wollen (was ich nachvollziehen kann), sagen ja auch: An der Aufstellung lag es nicht. Und da bin ich eben anderer Meinung. Denn eine andere Bayern 11 (dann 10) hätte eben die Bochumer auch anders bespielt. Wobei dann die Rote Karte ja gar nicht erst passiert wäre.

So, nun richte ich den Fokus aber auf heute Abend (nein, leider erstmal auf die Arbeit).

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Und dann drehen wir uns im Kreis.
Und eigentlich jede Diskussion ist völlig obsolet :man_shrugging:

Hammer, dass wir uns seit Tagen über diese Entscheidung aufregen und diskutieren.

Und ja, ich habe ordentlich mitgemacht. :wink:

Für mich kann ich nur sagen, dass mein Auslöser Moment war, dass der Platzverweis als unstrittig betitelt wurde. Bin mir nicht mehr ganz sicher, kann sogar @Justin selbst gewesen sein. Und das war es für mich niemals.

Aber: jetzt nach 3 Tagen und dem nächsten Spiel vor der Brust sind wohl alle Argumente ausgetauscht. Es ist alles gesagt, nur noch nicht von jedem.

Denke, wir können alle uns einigen auf: agree to disagree und nun heßt es:

AUF GEHT´S IHR ROTEN!

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Kurzer Realitycheck, was ich tatsächlich geschrieben habe:

Man kann und darf die Prämisse anders bewerten und sehr gern argumentieren, dass auch sechs Wechsel ausgereicht hätten. Dann bliebe dennoch die Frage, welche vier Spieler stattdessen hätten beginnen sollen?

Angenommen, man will einen echten Unterschied machen, bedarf es echter Unterschiedspieler.

Kimmich: War angeschlagen vor dem Leverkusen-Spiel
Kane: Kann man sicher immer bringen, das Forum hier ist doch aber sonst auch der Meinung, dass der nicht jedes Spiel machen sollte. Wenn nicht gegen Bochum schonen, wann dann?
Musiala: Hatte auch schon mit Wehwehchen zu tun, wenn er zu viel gespielt hat. Ihn mal rauszunehmen, kann nicht schaden, oder?
Olise: In den letzten Wochen fast jedes Spiel gemacht, wenn ich nicht irre
Davies: Wir haben gesehen, wie schnell eine Muskelverletzung bei ihm da sein kann.
Upa und Kim: Fast alles gespielt + beide angeschlagen gewesen, immer am Rande der Belastung.

Ist es das vor dem Rückspiel wert? Und hätten die restlichen Spieler, die jetzt noch übrig bleiben aus der Stammelf, den Unterschied machen können?

Ich halte die Prämisse, all die genannten Spieler zu schonen, um fit ins Leverkusen-Spiel zu gehen, für richtig.

Schaue ich mir jetzt an, wie die erste Halbzeit lief, dann lief sie so, wie man es von dieser Mannschaft erwarten konnte. Eigentlich alles im Griff.

Dann lief das Spiel aus dem Ruder. Interessanterweise auch, weil Spieler Fehler gemacht haben, die eigentlich Rhythmus haben (Laimer bspw.).

Ich habe nie behauptet, dass Vollrotation keinen Einfluss hat. Ich sagte vor allem: Gegen diesen Gegner ist es richtig, das Risiko der Rotation einzugehen und in 8/9 von 10 Spielen wird Kompany dafür auch mit einem unspektakulären Sieg belohnt. Das war eben das eine Freakspiel. Shit happens. Von den elf Spielern, die auf dem Feld standen, muss man dennoch erwarten, einen Abstiegskandidaten daheim zu schlagen.

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Ja, meine initiale Bewertung am Spieltag war „klar rot“ wegen des Trefferbilds. Meine jetzige Bewertung nach Anhören aller Argumente ist „Tendenz rot, aber gelb wäre auch in Ordnung“. Die Tendenz in der öffentlichen Debatte (derjenigen, die das Regelwerk kennen) ist „Tendenz Gelb, gibt aber Argumente für rot“

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Ein kleiner Exkurs in die Psychologie zum Thema Kausalattribuierung bringt evtl. noch eine weitere Note in die Diskussion bzgl. des Einflusses eines Schiedsrichters. Laut dieser Theorie ist es für das eigene Selbstbild manchmal durchaus vorteilhaft, wenn man negative Ergebnisse externen Faktoren zuschiebt, während man den Grund für positive Ergebnisse bei sich selbst sucht. Die Gründe für eine negatives Ergebnis bei sich selbst zu suchen, kann hingegen schlecht für die eigene Psyche sein. Also wäre entsprechend dieser Theorie Selbstkritik nicht unbedingt gewinnbringend, denn eine zu große Fokussierung auf interne Faktoren bei negativen Ereignissen kann sich negativ auf das eigene Selbstvertrauen auswirken.
Demzufolge kann es für eine Fußball-Mannschaft durchaus vorteilhaft sein, die Schuld beim Schiedsrichter zu suchen, wenn man verliert.
Das Motto „Mia san mia“ müsste eigentlich eher in die Richtung gehen, dass man die Schuld für Niederlagen nicht bei sich selbst sucht, sondern externe Faktoren vorschiebt Eine zu starke Fixierung auf interne Faktoren ist zwar sportlich ehrenhaft, kann aber durchaus dazu führen, dass man den Glauben an die eigenen Stärken verliert. Wenn man als Spieler immer wieder hört, dass man für einen Sieg doch eigentlich nur die Chancen nutzen muss bzw. keine Stellungsfehler machen sollte bzw. keine Fehlpässe spielen sollte, dann sind das natürlich berechtigte Argumente. Es bringt einen Spieler aber wohl eher nicht weiter, wenn er das immer wieder zu hören bekommt, denn irgendwann glaubt der Spieler vielleicht auch, dass er das was von ihm gefordert wird, einfach nicht umsetzen kann.

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Würde deine Theorie stimmen, wäre der BVB auf Jahre hinaus unschlagbar gewesen (sorry).

Eine ernst gemeintere Replik: Ich denke nicht, dass man Spieler ausschließlich mit Fehlern konfrontieren sollte. Aber ein Ausweichen würde dazu führen, dass sie nie dazulernen. Der Schlüssel zum Erfolg ist ja gerade, aus Fehlern zu lernen und eine positive Fehlerkultur zu etablieren, die nicht toxisch darauf hinweist, wie schlecht man ist. Das kann in der Tat eine Kunst sein, das zu schaffen, zumal jeder Spieler auch anders tickt. Aber das Abschieben auf externe Faktoren halte ich für keine vielversprechende Strategie bei den Verantwortlichen. Bei den Fans ist das schon eher vielversprechend, weil sie dann eine Möglichkeit haben, ihre Emotionen relativ „simpel“ rauszulassen.

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Hierzu volle Zustimmung von mir.

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Und hier ist eben dann ein Trainer gefragt, der das nötige Fingerspitzengefühl hat. Spieler A bricht vielleicht irgendwann zusammen, wenn man ihn immer wieder auf seine Fehler hinweist oder es sogar noch öffentlich thematisiert. Spieler B ist hingegen vielleicht genau der Typ, der einen Tritt in den Allerwertesten braucht, um voll fokussiert zu sein. Bei Spieler C mag vielleicht sogar die Erklärung mit dem Schiedsrichter wirken, während Spieler D eher eine klare Analyse braucht, was er in der Szene falsch gemacht hat.
Das schwierige daran ist, dass eben jeder Spieler anders ist und das was bei Spieler A super funktioniert evtl. bei Spieler B eher negative Auswirkungen hat.
Und natürlich spielt auch der Saisonverlauf eine Rolle. Einer Mannschaft, die einen Lauf hatte, würde ein Trainer wahrscheinlich im Falle einer Niederlage mit Schiedsrichtereinfluss eher sagen, dass sie so weitermachen soll wie bisher und der Grund für die Niederlage eher beim Schiedsrichter zu suchen ist. Ein Team, das hingegen in den Bereichen Einsatz oder taktischer Disziplin gravierende Defizite aufweist und deswegen schon mehrfach verloren hat, muss man hingegen wahrscheinlich deutlicher auf die eigenen Fehler bzgl. Einstellung und Konzentration hinweisen und eine vermeintlich ungerechtfertigte Schiedsrichterentscheidung sollte dann keine Hauptrolle in der Analyse spielen.

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Es ist ja schon alles gesagt, aber noch nicht von allen.

Normalerweise gehöre ich auch zu den Leuten, die die Meinung vertreten, dass der FCB qua Selbstverständnis in der Lage sein sollte, das Spiel aus eigener Kraft zu gewinnen und dass er nicht von Schiedsrichterentscheidungen abhängig sein kann/darf. Man muss die Punkte aus eigener Kraft holen.

Und das war auch gegen Bochum möglich.
ABER: Es war eine Vielzahl an strittigen Entscheidungen, die ALLE gegen den FCB gepiffen wurden. Es gab beim 11er-Pfiff kein Rot gegen Bochum, obwohl diese auch locker drin gewesen wäre (laut DFB sogar eher rot als gelb). Damit bleibt Bochum mit 11 Mann auf dem Platz, der spätere Torschütze spielt weiter. Dann gibt es eine rote Karte gegen uns, die man geben kann, aber nicht muss. Interessanterweise kommt parallel dazu auf einem anderen Platz ein anderer Schiedsrichter zu einem anderen Urteil. Auch hier eine (harte) spielbedeutsame Entscheidung zu unseren Ungunsten. Und schließlich gibt es noch den Griff in Kanes Eier. Hier passiert gar nichts.

In Summe sind das dann mindestens zwei, eher drei Entscheidungen, die das Spiel maßgeblich beeinflussen (können). Jede Wette: mit einer roten Karte gegen Bochum und einer gelben Karte gegen Palinha wäre das Spiel definitiv anders ausgegangen.

Natürlich hatten wir auch so Chancen auf weitere Treffer und natürlich haben wir uns dämlich angestellt bei den Gegentoren. Doch dieses Mal hatte der Schiedsrichter mehrere Male strittige wichtige Szenen IMMER gegen uns entschieden - und das mit erheblichen Konsequenzen. Insofern sehe ich hier schon einen klaren und deutlichen Anteil des Schiedsrichters an der Niederlage, der größer ist als sonst üblich, weil es sonst meist nur eine wichtige Fehlentscheidung gibt. Doch im Bochum-Spiel waren es mindestens zwei, die die Balance des Spiels deutlich verschieben. Und daher kann ich nachvollziehen, dass man dieses Mal (und nur dieses Mal) einen erheblichen Anteil der Niederlage beim Schiedsrichter sieht, auch wenn wir dennoch die Chance auf ein eigenes drittes Tor hatten. Ich persönlich neige daher ausnahmsweise auch dazu, mal dem Schiedsrichter die Schuld zu geben. Auch wenn ich ja sonst gerne auf die eigene Mannschaft schimpfe :wink:

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