FC Bayern und Christoph Freund: fünf unerfüllte Versprechen

Ich tue mich sehr schwer damit, Freund fundiert zu bewerten.
Das ist ja schon bei Eberl nicht ganz einfach, auch aufgrund der dysfunktionalen Strukturen im Verein. Aber Freund?
War so ähnlich bei Brazzos Schattenmann, Marco Neppe.
Bisher könnte ich ihn weder groß verurteilen, noch groß loben.

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Du hast definitiv sehr viel mehr Einblicke und Erfahrung. Gleichzeitig weiß ich nicht, ob du die Erfahrungen aus deinem Bereich 1:1 auf den FC Bayern übertragen kannst. Wie wir bei Barca und Madrid und etlichen anderen Vereinen sehen, geht es hier nicht um Gewinnmaximierung, sondern sportlichen Erfolg. Die Bayern gehören vielleicht zu den wenigen Ausnahmen und haben eben seit je her sowas wie ein Festgeldkonto. Aber dennoch: der Erfolg wird sportlich festgestellt und nicht finanziell.
Irgendwie gehen diese beiden Punkte zwar mittelfristig Hand in Hand, dennoch müssen Unternehmen andere Aspekte beachten.

Gleichzeitig haben wir bei den Bayern eine historisch gewachsene Unwucht drin. Hoeneß hat sich seine Position, sein Wissen und alles drum herum hart erarbeitet. Er war (ist?) kein Fachmann, was Unternehmensführung betrifft, so zumindest meine Wahrnehmung.
Dass wir heute so stehen, ist nicht nur Uli Hoeneß, sondern extrem vielen glücklichen Fügungen zu verdanken.
Diese Historie hat aber UH auch eine Position im Verein verschafft, die du so selten bis gar nicht in Unternehmen findest.

Ich bin mir auch extrem sicher, dass Hoeneß sowohl Freund als auch Eberl in ihren Erfahrungen und Visionen versteht und auch ihnen gesagt hat, wie toll das alles ist. Es gibt also schon eine Gesamtstrategie. Gleichzeitig ist Hoeneß wie er ist und ein Bauchmensch. Es werden Entscheidungen getroffen und dann ist das so. Friss oder stirb.

Sowohl Freund und Eberl müssen auch eine gewisse Reputation beachten. Das ist in Unternehmen auch nicht so, v.a. weil man nicht so in der Öffentlichkeit steht. Daher können sie an der einen oder anderen Stelle vielleicht gar nicht anders und die Hände sind ihnen gebunden.

Kahn ist verbrannt und wenn ich es richtig sehe, hat er einige Missstände auch im Nachhinein angesprochen. Aber die Medien haben ihn dafür zerrissen und als schlechten Verlierer dargestellt.

Eberl und Freund sind zu jung und wohl auch zu smart um sich vom System auffressen zu lassen. Also müssen sie auch eher mitspielen als in anderen Kontexten.

Das sind jetzt sehr viele Vermutungen und ich weiß gar nicht, was davon überhaupt zutrifft. Aber zumindest jetzt beim Schreiben ergibt das etwas Sinn. :blush:

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Bei allem Verständnis: Freund und Eberl werden beide sehr gut bezahlt.
Beide konnten sich vor ihrer Unterschrift ein Bild vom Verein machen - Eberl kennt einen Großteil der Strukturen, bzw. den Übervater vom Tegernsee sogar schon sehr lange. Beide hätten nicht unterschreiben müssen - haben sie aber.
Ich habe auch ständig im Beruf mit (auch noch ständig wechselnden) Personen zu tun, mit denen ich mich privat nie an einen Tisch setzten würde, die aber wichtig, oft entscheidend dafür sind, ob ein Deal gelingt, oder nicht. Und diesen Menschen muss ich meine Ideen und Vorstellungen so verkaufen, dass sie mit im Boot sind.
Von Freund und noch mehr von Eberl erwarte ich deshalb schon ein Stück weit, dass sie Ihre Vorstellungen zumindest größtenteils so gut bei Hoeness und vor dem AR verkaufen können, dass die (am besten begeistert) zustimmen und grünes Licht geben.

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Ich stimme dem Artikel total zu.

So langsam müssen Ergebnisse her, diese Forderung darf und soll man stellen. Ist schließlich sein Job.

Jedoch frage ich mich: mir ist nicht so ganz klar, welche Aufgabenbereiche Freund und Eberl haben? Wo sind Überschneidungen, wo die Unterschiede?

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Sehr guter Artikel und auch @Georg ‘s Kommentare hier. Nach Ablauf des Sommers ist Freund dann nämlich schon 4 Transfer Fenster bei uns.

Ich stimme auch überein dass es zu leicht und simplistisch ist den Narrativ zu fahren

‘VK, Eberl und Freund wollen, aber die Granden fahren ihnen in den Karren’. Wie gesagt, das sind leitende Angestellte, wenn die Strukturen ein strategisches arbeiten nicht zulassen, dann ist es auch ihre Aufgabe daran etwas zu ändern. Ist natürlich leichter gesagt als getan, dafür braucht es vielleicht auch die nötige Persönlichkeit (doch auch dass is leicht gesagt).

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Völlig richtig. Ich befürchte allerdings, dass sie nicht den Mumm haben dazu. Eberl wurde ja schon gefragt, was er von diversen Hoeneß Äußerungen hält. Er meinte sinngemäß, Uli sei der FC Bayern und dürfe sagen, was er wolle. Ich hoffe, das ist nur das öffentliche Gesicht von Eberl und intern redet er Klartext mit den Herren. Aber sicher bin ich mir da nicht.

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Und ich bin mir sicher, dass UH und KHR den AR dominieren und dieser letztlich den Willen der beiden durchwinkt. Bei Unstimmigkeiten zwischen UH und KHR wird das Pendel aktuell eher zu UH ausschlagen, da er mit Hainer noch einen ergebenen Diener an seiner Seite hat.

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Man (ich) wüsste für eine Bewertung halt gerne, wie die Aufgaben an Eberl von VV und AR gesetzt wurden.
Beispiel Trainersuche, da kennen wir ja zumindest das Ergebnis. Mögliche Vorgaben („Leitplanken“) könnten gewesen sein:
a) Definiere ein Spielsystem, das für den FC Bayern Erfolg und attraktives Spiel gewährleiset und finde ein dazu optimal passenden Trainer
b) Finde einen möglichst renommierten Trainer, der uns Erfolg garantiert, Spielsystem ist zweitrangig
(Zwischen-Varianten lass ich mal beiseite)

Im Fall a) hätte Eberl alles falsch gemacht, was nur geht; im Fall b) hätte er dagegen einerseits den AR zufriedengestellt und trotzdem am Ende eine gute Lösung für die Trainerposition gefunden.

Für die Spielertransfers gilt das analoge: hat Eberl (und Freund) da freie Hand? Oder ist er mit einer „Wunschliste“ zum AR gegangen und der hat den einen oder anderen Kandidaten von der Liste gestrichen oder dazugefügt?
Da gilt dann das gleiche: wenn er freie Hand haben sollte, ist der bisherige Verlauf ein schlechtes Zeichen für seine Kompetenz; wenn er verschiedene Kompromisse eingegangen ist, um nicht selbst auf die „Abschussliste“ zu kommen, dann muss man das ganz anders bewerten.

Hin und wieder versteigt sich mein Gehirn zu der gewagten Idee, dass Eberl die ganzen Stories mit den Absagen ein Stück weit inszeniert oder mindestens in Kauf nimmt, um am Ende unter dem gestiegenen Druck beim AR Kandidaten, die am Anfang dort nicht so beliebt waren, dann doch duchzusetzen … ist aber wahrscheinlich um 2 bis 3 Ebenen zu komplex gedacht …

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Ich würde aber sagen, dass Kompany jetzt auch nicht der renommierteste Trainer war. Manche glauben ja deswegen, dass Eberl erstmal alle anderen Kandidaten abgeklappert, hat damit das Renommee von Kompany dann nicht so schlecht da steht bzw. es nicht die Fragen gibt: „Was hätte sein können mit Trainer x oder y“, weil eben bis dahin alle Trainer abgesagt haben.

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Im anderen Thread ist der Bericht zu Woltemade und die Mail zum Angebot. (England Thread)

Eberl war nur cc. Also so viel zu klaren Zuständigkeit. Aber die Verantwortung tragen müssen.

Klingt auf jeden Fall sehr sehr komisch und meine Vermutungen von oben sind vielleicht näher an der Realität, als man meinen sollte.

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Wenn das wirklich so der Wahrheit entspricht, würde ich als Eberl sofort meine Kündigung einreichen. Der Mann ist Vorstand Sport und wird mit so einer Aktion brüskiert. Ein Wahnsinn, was da intern läuft. So langsam glaube ich auch, dass es da null Prozesse gibt, sondern nach wie vor auf Zuruf agiert wird. Sehr enttäuschend.

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Auch die Gespräche mit Liverpool bzgl. Diaz soll ja angeblich (!) Dreesen führen.
Aber natürlich ist das mit Vorsicht zu genießen, was den Wahrheitsgehalt angeht.

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Hatte Dreesen nicht auch schon die Vertragsverlängerung mit Musiala am Ende verhandelt? Scheint fast so, als ob Eberl ab bestimmten Summen raus ist. Vielleicht will man ihm nicht mehr so viel freie Hand geben, wie das noch bei Brazzo der Fall war. Wäre aber auch für die Außenwirkung und sein Standing in Verhandlungen nicht so optimal.

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:100:(…schelmischschmun..:smirking_face::+1:)


Selbst Liverpool als Branchenprimus für State-of-the-Art-Kaderplanung und modernes, datenbasiertes Scouting investierte 140 Millionen Euro in Darwin Núñez und Naby Keïta. Dass also Sacha Boey oder Bryan Zaragoza beim FC Bayern bisher nicht eingeschlagen haben: geschenkt. Wichtiger ist der Prozess dahinter. Nach welchem Konzept tätigt der FC Bayern seine Transfers? Wo wollen Eberl und Freund den Kader hin entwickeln? Schaffen sie das? Ist das stimmig?

Die Zahlen in den zwei Saisons Freunds sprechen eine klare Sprache:

  • Nur eine von zwei möglichen Meisterschaften gewonnen
  • Null von fünf möglichen Titeln in DFB-Pokal, Champions League und Klub-WM geholt
  • Kein einziges Finale und nur ein Halbfinale in diesen fünf Wettbewerben erreicht
  • Immerhin dreimal Stand der FC Bayern unter den letzten Acht *

:thinking:

#…>MalAbgesehenDavonDassJene(…Klaren)ZahlenSich(…Übr!gens)AuchAufDie(…Un-erfüllte)KANE-(Rekord-)InvestitionAdaptierenLassenBeruhtenDieseTransfers(…Fatalerweise)AufEinerFehler-haften(…RespektivePan!k-getriebenen)Kader-/…Bedarfs-analyseUndSindHinsichtlichEinerSolchen(Zwischen-)BewertungRespektiveFachl!chenAnforderungs-Or!g!när!tätSomitAllesAndereAlsAb-zuschenken(…oderDieKompetenz:enAllerVerantwortl!chenEntscheiderB!tteschön/…Endl!ch:stAufDenPrüfstandGehörend)!? :face_with_open_eyes_and_hand_over_mouth: :grimacing: :flushed_face:(…:wink:) / :face_with_monocle:(…:confused:)
:face_with_raised_eyebrow:(…:face_in_clouds:)

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:smirking_face:..ähm..:thinking:

#…>Große-Worte-(All-zu)-..Wie(…Konkret)MachtSichJene(r)Glücksgriff(e)Respektive(…Hervorragende)Fachlichkeit(…Veri..Val!de)Bemerkbar?? :face_with_monocle: :confused:
:face_with_raised_eyebrow:

:clown_face: :robot:(…:sweat_droplets: :dashing_away:)

Es ist halt einfach grundsätzlich so das wohl immer noch sehr konservativ und mit Blick auf die Vergangenheit gehandelt wird. Früher war es oft so das es eine Ehre oder ein Privileg war wenn der Vorstand auf einen Zugangen ist und mit dir verhandelt hat. So wurde die Wertschätzung des Clubs rüber gebracht und vermittelt.

Heutzutage interessiert das die Spieler wenig bis gar nicht. Da ist es eher wichtig welches Spielsystem wird gespielt und passe ich da hinein. Wer sind meine Mitspieler, wer sitzt auf der Trainerbank und wie hoch ist mein Gehaltszettel.

Da ist es am Ende egal ob es ein Eberl, Freund, Dresen oder KHR/UH macht.

Der einzige Unterschied ist am Ende die Außenwirkung und was man damit mitteilt und das ist am Ende nur eines und zwar Uneinigkeit, unabgestimmheit und fehlende Abgrenzung der Arbeitsgebiete.

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Sorry, welchen Thread meinst du?

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Vorher gab es keinen designierten Mitarbeiter, der Kontakt zu den Leihspielern gehalten hat. Darüber hat sich z.B. Nübel beschwert. Diesen Mitarbeiter gibt es mit Kitzbichler jetzt und die Kommunikation scheint da aktuell auch besser zu funktionieren.

Das große Problem ist Hoeneß. Der blockiert alle sinnvollen Strategien, scheint Führsprecher für Diaz und Woltemade zu sein (zwei Spieler die der FCB niemals holen darf).

Hoeneß dieser Tage ist geballte Inkompetenz in Person ohne Strategie für den Kader. Ihm fehlt es mittlerweile an Allem, ein Fachmann ist er schon lange nicht mehr. Solange er was zu sagen hat mit seinem Ja und Amen Aufsichtsrat ist der FC Bayern nicht zukunftsfähig. Der Mann muss weg, vorher kann der FC Bayern sich nicht entfalten.

Da ist es auch egal welche Ideen Freund hat, Hoeneß hat andere und das zählt.

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