Ein Glück daß das nicht absolut jedes Jahr unter egal welchem Trainer auch immer bei uns so kommen kann
Also komplett neu ist eigentlich nichts bei VK, eher eine Ansammlung von Elementen, die vielleicht im Zusammenschluss etwas eigenes ergeben. Da ist Guardiola, da ist De Zerbi, da ist aber auch die Mannorientierung… gemein ist allen Ansätzen (subjektiv), dass sie unter Dominanz laufen können und als attraktiv gelten dürfen.
Aber so oder so empfinde ich VK’s Stil zwar als ästhetisch sehr befriedigend, aber keineswegs als riskant. Und ich kann nicht verstehen, dass man das so wahrnimmt, obwohl objektive Fakten zumindest situativ komplett dagegensprechen - so wie heute das Null-Vier von Real, und Barca hatte sogar Möglichkeiten auf mehr Tore, wohingegen sie gegen uns quasi alle Möglichkeiten auch zu Toren nutzten.
Und das wichtigste Argument bleibt (weil auf Strecke bewiesen):
Unter Tuchel standen wir deutlich tiefer, eine komplette Saison lang. Tore haben wir trotzdem en masse gefangen, und es ging deutlich auf Kosten der Offensive. Nur in der CL hat Tuchel uns taktisch clever ins HF gecoacht, allerdings um die Preisgabe eines Stils, der Gegnern wie Arsenal auf Augenhöhe begegnet. Und das empfand ich nicht als besonders Bayern-like.
Also, selbst wenn du Recht hättest:
Da geh ich doch lieber mit VK’s Ansatz baden als mit dem pragmatischen Konterstil.
Ja und…?
Eine klare Torgelegenheit ist immer noch genau eine Torgelegenheit. Und tieferstehend kriegen wir es nachweislich auch nicht hin, klare Torgelegenheiten zu verhindern, quod erat demonstrandum letzte Saison. Und das Team fühlt sich mit dem jetzigen Ansatz wohler, sogar die so geforderten IV’s.
Würdest du denn wirklich wieder die Nummer fordern, die Tuchel letztes Jahr gegen starke Gegner wie Arsenal durchgezogen hat?
Blockzitat Das derzeit formstärkste Team…
Ja, stimmt. Derzeit. Dann nehmen wir gerne die Eintagsfliegen wie Villa oder auch Flicks Barca raus, ist ok.
Sehen wir uns stattdessen Teams an, die über einen längeren Zeitraum erfolgreich waren: AC Milan, ManU unter Sir Alex, Juve, Real, Barca in den 00ern und 10ern, Liverpool in den Jahren bis 2023, City unter Pep, natürlich auch uns in den 10ern. Ajax und Bayern in den 70ern würde ich vernachlässigen, nachdem Fußball damals noch ein anderer Sport war.
Bei den N11en kämen noch Frankreich und Spanien hinzu, Brasilien bis in die 00er.
Welches dieser Teams hat so offensiv agiert, wie der FCB unter Flick und jetzt VK? Die obengenannten Teams haben bis auf Klopps Liverpool eher kontrolliert aufgebaut, selbst Barca unter Pep. Bei Barca wurde bisweilen die Defensive vernachlässigt, weil sie es konnten. Manchmal gibgs auch schief, siehe unser 7:0 Gesamtergebnis 2013.
Ich sehe schon, dass VK auch defensiv denken möchte: Hohes Gegenpressing nach Ballverlust, falls das nicht funktioniert lässt man sich fallen.
Momentan funktioniert das gegen starke Gegner leider noch gar nicht. Daher rühren auch meine Bedenken: Können die vorhandenen Spieler das umsetzen? Wenn nein, muss man ein System finden, das zu den Spielern passt. Es wäre doch illusorisch, einen Kader nur für einen Trainer zusammenzustellen, der nach 2-4 Jahren wieder Geschichte sein wird.
Ja, leider. Aber erst seit 3 Jahren.
4! Unter Flick ging das kurz nach dem Sextupel mit dem frühen Ausscheiden gegen unterklassige Gegner ja schon 2020 los im Pokal…
Da hat sich bei manch einem was gedreht, glaube ich. Lange Zeit war es toll, was Besonderes zu sein. „Querdenker“ zu sein war eine Auszeichnung. Heute Synonym für „verschroben“, wenn nicht schlimmer. Klar, jede(r) ist ein unverwechselbares Individuum, aber was vor allem ins Auge springt, sind die Gemeinsamkeiten. Wir schlagen uns alle mit den gleichen Herausforderungen herum. Daher ist es für mich keine Kränkung, „normal“ zu sein. Im Gegenteil.
Argumentativ hast Du da einen sehr validen Punkt.
Ich bin mir nicht sicher, dass TT als Beispiel für das Scheitern defensiverer Ansätze bei uns gelten kann, nachdem er wohl sehr früh an Support aus der Kabine eingebüsst hat. Leider werden wir das nicht erfahren.
Allerdings war es unter Kovac ja ähnlich. Insofern alles fein.
Ich selbst bin ja auch kein Fan von Betonanrühren. Dominater Fußball passt ohne Frage besser zum FCB.
Wir sind aber fast am Ende des prognostizierten Monats der Wahrheit. Da kann man schon sagen, dass es hinten viel zu oft geklingelt hat. @justin und @Alex gehen davon aus, dass das Ausreisser waren. Ich hoffe sehr, dass sie recht behalten werden. Am Ende gehts halt doch um Ergebnisse bei unserem Verein. Wenn die nicht mehr passen, wirds für jeden Trainer schwer. Da gilt dann auch das Argument „richtiges System, falsche Spieler“ nicht mehr.
Mir fallen auf Anhieb Teams in der Geschichte ein, deren Offensiv-Stil ähnlich auffällig war, und die obendrein absolut stilbildend unterwegs waren (Ajax/Niederlande mit König Johan, Brasilien mit Zico/Socrates…).
Außerdem vermischst du hier etwas. Der Aufbau ist bei uns nämlich durchaus kontrolliert, empfinde ich so. Das hat jetzt nichts mit dem Hochstehen oder zu offensiv zu tun.
Tut es doch! Warum hat man denn De Ligt verkauft und auf Upa/Kim gesetzt?
Herrje, es ist nicht mal ein Drittel der Saison rum! Natürlich läuft da alles noch nicht perfekt, Feinheiten müssen abgestimmt werden, Verletzte und die depperten Gegner, die im Fußball alles verkomplizieren, torpedieren die Ergebnisse…
Zumindest haben wir wieder einen Stil, und ich finde, er passt zu Bayern!
Da wäre eigentlich Freude und ein Lob fällig, stattdessen gibt’s nur Gemeckere und Pessimismus.
Gimme five. 20 Zeichen.
Das lass ich mir gewiss von paar Vollidioten ohne jeden Verstand nicht indirekt implizieren, dass „normal“ groß erstrebenswert ist. Es ist natürlich oft völlig ok, keine Frage, aber das Ziel/die Ambition denke ich kann/sollte schon eher was anderes sein!
Normal zu sein hies ja zB auch Jahrzehnte lang um sowas wie Klimawandel n’en Dreck sich zu scheren und noch früher dass Frauen oder Menschen anderer Hautfarbe nicht gleich behandelt werden müssen/gleiche Rechte haben.
Nein, mit „normal“ fürchte ich kommt man meistens nicht wirklich weit. Zumindest oft genug (kommt aber natürlich sehr wohl auch auf das konkrete Thema an, keine Frage) im Leben ist das wirklich nicht erstrebenswert…
Brasilien mit Zico, Socrates, Falcao, Eder und Junior… war meine erste große Fussball-Liebe. Weltmeister wurde aber Italien. Traurig, aber Fakt.
Ansonsten hatten wir ja einen schönen Stil auch unter Flick und anfangs Nagelsmann. Hat sich leider nicht lange gehalten.
Daher bin ich nach den Wochen der Wahrheit schon etwas nachdenklich. Die BuLi läuft noch gut, in der CL wird der Druck aber immer höher. Mit PSG und Benfica kommt jetzt auch kein Fallobst. Wenn da die Ergebnisse nicht stimmen, nützt VK auch der attraktivste Fußball nicht mehr viel.
Für ihn und uns hoffe ich, dass der Jahresausklang besser laufen wird. Jetzt wünsche ich allen eine gute Nacht.
Ja, aber an wen erinnern sich die Leute…?
An Paolo Rossi 20x
Guten Morgen Allerseits!
Ja, schon wahr… aber nach dieser glanzvollen Zeit hat Brasilien auf ein defensiveres System umgestellt und ist defensiver 2x Weltmeister geworden. Daran erinnern sich die Brasilianer trotzdem gerne…
Das alte Thema: Erfolgreich, oder schön spielen? Nur wenige Teams haben mit schönem offensivem Spiel auch viele Titel geholt.
Hoffen wir auf einen klaren Sieg später, damit uns die üblichen Herbststürme erspart bleiben.
Bei solchen Gedanken muss man den Output ins Verhältnis zur Grundgesamtheit setzen.
Wenn von 100 Teams 90 unattraktiv spielen und nur 10 schön und offensiv*, dann sollten bei gleicher Qualität die unattraktiven Teams auch 90% der Titel holen. Allein aus der Tatsache, dass die defensiven Teams also mehr gewinnen, kann man nicht schließen, dass diese Spielweise erfolgversprechender ist.
Die meisten Teams, die defensiv spielen, scheitern damit. Wie eben die allermeisten aller Teams scheitern. Weil es Titel immer nur für eine Mannschaft gibt, aber je nach Wettbewerb dutzende und mehr drum konkurrieren.
*Ein großes Dilemma bei der Analyse dazu ist immer die Definition. Zählen Spanien 2008-2012 und Deutschland 2014 zu den mutig, offensiv, schön spielenden Teams? Spanien 2024 sollte sicherlich dazu zählen, während die Franzosen und Engländer letztlich trotz ihrer Defensive scheiterten.
Und der FC Bayern 2013-2023 in der Bundesliga übrigens auch, ebenso wie Leverkusen 2024, während der Tuchel-FCB auf Stabilität setzen wollte und der erste seit 12 Jahren war, der nicht Meister wurde…
Den Punkt hast Du natürlich: Solange bei WM / EM 22 von 24 Teams defensiv Beton anrühren ist die Wahrscheinlichkeit, einen defensiven Titelträger zu bekommen, schon strukturell erhöht. Ursache-Wirkung.
Defensive Systeme scheinen für viele Spieler und auch Trainer einfacher umzusetzen zu sein, als offensivere: Man benötigt weniger Kreativität und Initiative.
Mir wäre es am liebsten, wenn die Teams, die schönen Fußball spielen, auch die Titel holen. Passiert leider zu selten.
„Nur in der CL hat Tuchel uns taktisch clever ins HF gecoacht, allerdings um die Preisgabe eines Stils, der Gegnern wie Arsenal auf Augenhöhe begegnet. Und das empfand ich nicht als besonders Bayern-like.“
Wäre Tuchel mit seiner Taktik CL-Sieger geworden, hätte es hier auf gut Deutsch keine Sau interessiert, ob der Stil (inklusive Endspiel) bayernlike gewesen wäre oder nicht.
Mentales Problem bzw. Überheblichkeit, wenn man die Saison zuvor alles, wirklich alles gewonnen hat. Oder anders gesagt: Völlig menschlich. Anstatt mal danach zu konstatieren: Nach so einem Mega-Erfolg muss man wahrscheinlich erst mal wieder kleinere (aber immer noch große) Brötchen backen.
„Ein Trainer ist dann wirklich top, wenn er aus dem vorhandenen Spielerpotenzial das Beste herausholen kann.“
Dann aber bitte auch damit zufrieden sein, wenn der Trainer am Ende der Saison sagt: Aus diesen Bayern-Spielern ist einfach nicht mehr herauszuholen (im Gegensatz zu den Spielern von xxx, xxx, xxx etc.)
Real lässt grüßen, lol.
Bei frz. No Name (sorry aber isso) Club in der CL ne schöne Niederlage hinlegen (völlig was anderes als bei Aston Villa unter unserer Nemisis, lol, Emery und viel unglücklicher gelaufen ist es bei uns obendrein) obwohl heuer ja wichtiger denn je in der Gruppen/Ligaphase ne Topperformance zu zeigen um sich Zwischenrunde zu sparen und schönen Platz in Setzliste zu sichern!
Und im classico holt man sich ein 0:4 Klatsche ab! Wie schon ewig nicht mehr!
Alles kein Zufall in der Tat.