FC Bayern – News: Das verbreitete Taktik-Missverständnis beim FCB

Veröffentlicht unter: FC Bayern: Das Taktik-Missverständnis rund um den FCB

Die Taktik des FC Bayern München in Leverkusen wird oftmals falsch interpretiert. News und Gerüchte zum FCB: Pokal-Los für die Frauen, Sorgen um Kane und vieles mehr. Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch. FC Bayern in gefährlicher Situation: Quo vadis, Vincent Kompany? „Irgendwie anders“: FC Bayern staunt über sein Toptalent Keiner verdient die Verlängerung mehr als Upamecano Das Thema des…

5 „Gefällt mir“

Ich denke, dass VK ziemlich überrascht von der Vorgehensweise von Leverkusen war. Im Vorfeld eines Spiels macht man sich natürlich auch Gedanken über die Herangehensweise des Gegners. Wird Leverkusen dem Stoßstürmer Schick spielen, was eher für eine offensivere Herangehensweise spricht, weil Schick seine Stärken nunmal in erster Linie im gegnerischen Strafraum hat und Flanken braucht. Wird Leverkusen mit Boniface im Zentrum spielen, der Wucht im Strafraum mitbringt, aber auch auf längere Strecken schwer zu verteidigen ist. Wird Leverkusen wieder eine Aufstellung ohne etatmäßigen Stürmer spielen und eher zurückhaltend agieren. All das wird in die eigenen Überlegungen eingepreist und aufgrund dieser Überlegungen wählt man seine Startelf und stellt diese taktisch ein.
Dann kommt irgendwann am Samstag ca. 75 bis 60 Minuten vor Anpfiff die Aufstellung des Gegners und man kann als Trainer überlegen, ob man mit seinen Vermutungen richtig lag oder nicht und ggf. noch kurz ansprechen, ob die Mannschaft etwas anders machen soll, als ursprünglich geplant. Kompany wird beim Blick auf die Aufstellung von Leverkusen eher davon ausgegangen sein, dass Leverkusen eher abwartend agiert, wie in einigen Duellen davor und hofft, über ihre schnellen Spieler hinter die Kette von Bayern zu kommen. Der Plan war also wahrscheinlich, viele Pässe in der eigenen Hälfte zu spielen, nicht zu weit nach vorne zu rücken und das Risiko zu vermeiden.
Dass Alonso mit dieser Aufstellung so aggressiv nach vorne verteidigen würde, war jetzt nicht unbedingt vorhersehbar.
Der eigene Matchplan sah wohl so aus:
Das Hauptziel lautet: nicht verlieren
Dafür wichtig ist es, möglichst wenige klare Chancen anzubieten.
Die Analyse der bisherigen Auswärtsspiele gegen bessere Gegner in Bundesliga und CL ergibt, dass mindestens ein Tor in jedem dieser Spiele aus einem langen Pass und einem verlorenen Laufduell resultiert, das dem Stürmer einen freien Abschluss vor dem Torwart ermöglichte. Somit war defensiv gesehen das Hauptziel sicherlich, unbedingt zu vermeiden, dass Leverkusen hierfür die nötigen Räume bekommt, denn sie verfügen sowohl über das nötige Tempo, als auch über die Spieler, die die dafür nötigen Pässe spielen können.
Und jetzt kommt der Überraschungseffekt zum Tragen: Leverkusen wollte trotz einer Aufstellung, die Konterfußball suggerierte, gar nicht abwartend spielen und Bayern nach vorne locken, um dann durch schnelles Spiel hinter die Kette zu kommen und Tella bzw. Frimpong auf die Reise zu schicken. Sie hatten vor, Bayern gar nicht aus der eigenen Hälfte kommen zu lassen.
Dafür fand Bayern keine Mittel, weil sie diese aktuell einfach auch nicht haben und weil sie wohl auch nicht damit gerechnet haben, was passiert.
Hier könnte man natürlich ein Eingreifen des Trainers fordern. Mit zunehmender Spieldauer stellt sich allerdings für mich schon die Frage, ob eine Umstellung vorgenommen werden sollte, solange das Ergebnis noch passt und solange man das Hauptziel, nämlich Durchbrüche des Gegners, die dafür sorgen, dass jemand alleine aufs Tor zuläuft, einigermaßen verhindern kann.
Was für mich wirklich interessant gewesen wäre, wäre die Reaktion von Kompany gewesen, wenn denn ein Leverkusener Tor das Hauptziel „nicht verlieren“ zunichte gemacht hätte. Wenn das Tor erst in der Nachspielzeit fällt, wäre nicht mehr viel passiert. Wenn Leverkusen allerdings eine seiner Chancen bis zur 70. Minute genutzt hätte (danach hatten sie bis zur Chance von Wirtz keine mehr), dann wäre noch Zeit gewesen, umzustellen und es hätte dann vor allem auch rechnerische Notwendigkeit bestanden, es zu tun.
So war es natürlich ein Ritt auf der Rasierklinge. Allerdings hätten systemische Umstellungen möglicherweise genau das Gegenteil bewirkt, denn dann wäre evtl. einer der vielen Fehlpässe die man an diesem Tag spielte (teils mit, teils ohne großen Gegnerdruck) genau das gewesen, was einen Leverkusener Konter inklusive freiem Abschluss ermöglicht hätte. Von daher kann ich schon verstehen, warum Kompany hier nicht großartig interveniert hat.
Die Mauerspezialisten unter den Trainern (Mourinho, Simeone etc.) ziehen ihren Defensivstil auch durch, selbst wenn sie merken, dass ihr Team teilweise in den Seilen hängt.

4 „Gefällt mir“

Ich will nicht ausschließen, dass Kompany überrascht wurde. Andererseits würde das ein schlechtes Licht auf ihn werfen. Leverkusen musste gewinnen, um noch eine Chance zu haben. Sie hatten wenig zu verlieren, spielen zu Hause und normalerweise ist genau das, was wir gesehen haben, auch ihr Spiel. Während das, was sie zweimal in München spielten, die Ausnahme war. Auch aus Formgründen.

Insofern fänd ich es fahrlässig, diese Spielweise nicht vorzubereiten. Dass man „Boxdefending“ explizit trainiert hat, spricht zumindest dafür, dass man den Fall nicht ausgeschlossen hat, dass man so ein Spiel mal haben könnte.

1 „Gefällt mir“

Auf Spielverlagerung gibt es eine detaillierte Analyse wenn ich das hier posten darf:
https://spielverlagerung.de/2025/02/18/alonso-schlaegt-kompany-fast-mit-eignen-waffen-fn/

„Ausgecoacht“ ist denke ich der richte Begriff.
Hat Alonso ja schon letztes Jahr im Rückspiel geschafft.

Ich bin gespannt ob VK Lösungen findet gegen „gleichwertige“ Gegner. Auch wenn die Spiele gegen Barca und Lev schwer zu vergleichen sind, wirkt es schon so als würde die Mannschaft in der „Spitze“ stagnieren.

Das nächste spannende Spiel ist Frankfurt (ich weiß, davor ist Celtic), die können uns wehtun. Bin gespannt ob/wie wir das meistern.

Dieses festhalten am 4-2-3-1 sollte aus meiner Sicht ausgedient haben. Ich denke bloß das bei einem 4-3-3 man Musiala etwas weiter zurückziehen muss, und man beraubt ihn der Torgefahr. Aber ein Versuch ist es Wert.

Eventuell ergeben sich auch durch die Rückkehr von Palinha neue Möglichkeiten.

1 „Gefällt mir“

In einem 4-3-3 würde ich vorne Olise, Musiala und Kane sehen. Die mittleren 3 wären Kimmich, Pavlovic und Einer aus Palinha, Goretzka, Laimer und demnächst Bischof. Weniger Flügelfokus, mehr Mittelfeldspiel.

1 „Gefällt mir“

Naja, ran und Sport1 können ja schreiben, was sie wollen - und tun das leider auch.

Direkt im Spiel und auch hier im Forum hatten schon die Meisten den Eindruck, dass Bayern „an die Wand gespielt“ worden ist, oder täuscht mich die Erinnerung?

Lange Bälle nach vorne bergen leider auch das Risiko des sofortigen Ballverlustes. Wenn dann auch der zweite Ball verloren geht, kann der Gegner gleich umschalten.

Wenn man wirklich pressingresistent werden möchte - wenigstens für 2, 3 Spiele pro Saison - sollte man vielleicht auf einstudierte Passfolgen und Stellungsspiel setzen, ähnlich wie Pep mit seinen berühmten Dreiecken. Ein oder zwei spielstärkere MF-Spieler könnten da helfen.

3 „Gefällt mir“

Wer hat denn wen „ausgecoacht“?

Geht es jetzt im Fußball darum, den Gegner „fast“ (mit eigenen Waffen) zu schlagen oder es tatsächlich zu tun?

1 „Gefällt mir“

Sehe ich ähnlich. Die Idee von Musiala & Olise als hängende Spitzen schwirrt mir auch schon länger im Kopf

Wenn sie so spielen, spielen sie allerdings meistens mit einem der beiden Stürmer Schick oder Boniface und wenn sie eher die abwartende Taktik wählen, dann steht Wirtz ganz vorne und ein schneller Spieler, der eigentlich sonst eher auf dem Flügel agiert neben ihm. Von daher kann es schon mal überraschen, wenn eine Aufstellung, die eigentlich eher eine abwartendere Vorgehensweise suggeriert so offensiv ausgeführt wird.
Es wäre im Übrigen nicht das erste Mal, dass eine Mannschaft, die eigentlich gegen Bayern gewinnen muss, nicht so offensiv auftritt und statt dessen darauf hofft, dass sie ihr Umschaltspiel umsetzen können. Ich denke, dass wir so etwas auch heute wieder sehen werden. Von daher hätte es mich nicht gewundert, wenn Alonso auch dieses Mal wieder (zumindest in den ersten 60 Minuten) eher ein abwartendes Spiel bevorzugt hätte.
Aber er hat immer wieder seine Überraschungen parat. Im Vorjahr wollte Tuchel ja auch seine Dreierkette spiegeln und er hat dann mit Viererkette gespielt. Dieses Mal ist ihm Kompany wohl auf den Leim gegangen. Spricht für mich nicht unbedingt gegen Tuchel und Kompany sondern für Alonso bzw. dafür, dass er zweimal gepokert hat und damit richtig lag.
Dafür hat er sich z.B. gegen Atlanta Bergamo gnadenlos verzockt und war auch nicht in der Lage im Spiel noch einzugreifen.
Boxdefending hat man wohl deswegen trainiert, weil man mit der Option mit Schick gerechnet hat.

1 „Gefällt mir“

Nur fürs Protokoll:

Die beste Mannschaft Deutschlands mit dem schönsten Fußball hat von den letzten 4 Bundesligaspielen immerhin 1 gewonnen.

Keine Ahnung, wie das passieren konnte.

6 „Gefällt mir“

Das wäre in der Tat einen Versuch wert. Insbesondere in einem CL-Achtelfinale gegen Leverkusen oder Atletico. Für solche Spiele haben wir Palinha geholt und die ewige Frage Pavlovic oder Palinha, da Kimmich wohl nie als reiner RV aufgeboten werden wird, könnte so gewinnbringend für unser Spiel aufgelöst werden.

Zumal Bergamo ähnlich gespielt hat wie in den Runden zuvor z.B. gegen Liverpool und deren generelle Ausrichtung nicht allzu überraschend kam. Hier ging es Alonso wohl darum, die für dieses von Bergamo aufgezwungene Spiel körperlich besser geeigneten Boniface oder Andrich für das wenige Tage später stattfindende DFB-Pokalfinale zu schonen.

2 „Gefällt mir“

Dem widerspreche ich und das ganze Neuer-Interview spricht ja auch eher dafür, dassman das trainiert hat, weil auch nach Leverkusen noch Spiele anstehen können, in denen man mal tief verteidigen muss. Und der FC Bayern ist darin auch schlicht einfach nicht gut. Wenn solche Phasen zu lange dauern, gibt es immer wieder große Probleme und Kontrollverluste.

1 „Gefällt mir“

Ich bin mir gerade nicht sicher, ob Kompany sich ausgecoacht oder auch vercoacht hat.

Zu einem Spiel gehören immer noch 2 Teams. Und Leverkusen hat die viel gelobte Offensive im Keim erstickt. Das gelingt nicht vielen Teams und schon gar nicht in der Dominanz wie in diesem Spiel. Leverkusen hat einfach nur saustark gespielt.

Kompanys Mittel (welche auch immer sie ausgesehen haben) haben weder in der ersten noch in der zweiten Halbzeit etwas bewirkt. Manchmal ist es so, dass die eigene Spielidee nicht aufgeht.

Das ist für mich kein Auscoachen und Vercoachen, sondern einfach nicht gelungen gegen einen sehr starken Gegner.

Zumindest seit Flick haben wir extrem Mühe, mit intensivem Pressing umzugehen. Jedes Jahr, egal wer der Trainer ist, gibt es mehrere Beispiele, auch gegen mittelmäßige Bundesligisten. Wir kreieren unsere Chancen entweder durch Turnovers oder durch viel ungestörte Zeit am Ball. Da ist es nicht verwunderlich, dass uns das Leverkusener all-out-attack Pressing enorme Probleme bereitet. Die CL Spiele gegen Leverkusen oder Atletico würden brutal werden, da beide genau das sehr gut beherrschen.

Hoffentlich lernt Kompany aus diesem Spiel. Es gibt Mittel und Wege, mit intensivem Pressing umzugehen, aber die Elf auf dem Platz muss darauf vorbereitet sein.

Ich würde es auch eher so sehen, dass das jetzt nicht alleine für Leverkusen trainiert wurde, sondern das will mann langfristig im taktischen Baukasten zur Verfügung haben. Kompany hat sich vielleicht etwas vercoacht, aber mindestens genauso großen Anteil an der Leistung haben die Spieler. Und dahingehend muss man sagen, dass in dieser Saison und auch schon davor weder tiefes Verteidigen eine große Stärke der Münchner war, noch das Auflösen von Drucksituationen oder das Erspielen von guten Chancen gegen starke Defensiven wie die von Leverkusen oder Aston Villa. In dieser Situation ist aber das Verteidigen lernen natürlich einfacher als das dominante Ballbesitzspiel.

Bochum? Werder? Augsburg? :thinking:

Wir haben nach Pep Kombinations- und Passspiel stark vernachlässigt. Leider sind genau das die besten Mittel, um mit Pressing fertig zu werden und auch dicht gestaffelte Offensiven zu knacken.

Man hat zu viele Laimers und Tolissos gekauft und keine neuen Alonsos, Kroos’, Thiagos etc. Darin liegt mbMn der Kern unserer Probleme.

2 „Gefällt mir“

:100:
#…>Ehrl!cheEinordnung/…KlarstellungWiderDen(Hiesig-)VerbreitetenRela…Wunsch-Plänen/…(Bewusst-/…Beschämt-beabsichtigten)Missverständnissen(…RespektiveEigens/…Apologetisch-zerissenAufgemachtenNeben…Nebelkerzen)_oder(kurz)SchweinsteigerHatManuel(AllesBox-Defending-Oder-Was?)NeuerAusge-drückt!? :sunglasses::+1::smirk:(…:roll_eyes: :flushed:)

Hätte ich die Ironie deutlicher kennzeichnen sollen?

Es ging um Leverkusen.

2 „Gefällt mir“