Nachtreten? Ich hätte auch Nagelsmann nennen können und selbst den so erfolgreichen Flick. Wenn ich mir ansehe, wie chaotisch die Bayern teilweise unter diesen Trainern gespielt haben, wenn das Spiel nicht in ihre Richtung lief, dann war das gestern ein Segen und ein riesiger Unterschied. Den herauszustellen, ist kein nachtreten. In dem Job wirst du immer mit deinen Vorgängern verglichen und das auch zu Recht. Kompany schneidet da bisher ziemlich gut ab.
Das ist im wesentlichen das gleiche Thema wie die ominöse „Körpersprache“ von Sané auf dem Platz … der hat halt, banal gesagt, ein von Natur aus freundliches Gesicht, und wenn er ein Interview gibt, packt er evtl. noch ein Kamera-Lächeln obendrauf. Gibt’s ja auch bei Nachrichten-Reportern, die gerade von irgendwelchen Katastrophen berichten und scheinbar völlig unpassend dazu lächeln …
Manch einer schießt sich halt auf bestimmte Spieler ein, und die können es von da ab nur noch falsch machen. Hätte Sané gestern drei Tore gemacht, könnten wir heute lesen, dass die Tore blanker Dusel waren und Kane aus den Chancen 5 Tore gemacht hätte …
@justin Du hast mein „besonders“ überlesen. Ich hatte ja als Erstes geschrieben, dass wir ein hervorragendes Spiel gemacht haben. Gerade defensiv alles prima.
In der Offensive nahm ich jedoch wahr, dass wir über 70 Minuten dominant, aber ungefährlich waren - die üblichen Halbchancen mal außen vor. Kaum Aktionen im 16er, Standards, die nicht zwingend waren…
Ich wollte deshalb darauf hinweisen, dass man in Unterzahl kaum darauf vertrauen kann, Bälle dauerhaft im Angriffspressing zu erobern und dann echte Gefahr zu generieren.
Wie würdest Du sonst unser Offensivspiel beschreiben?
Bayern hatte vom Platzverweis bis zur Pause zahlreiche Gelegenheiten, ein Tor zu erzielen. Wenn man einen klaren Überzahlkonter herschenkt, ist das aber keine Systemfrage. Man sollte auch nicht vergessen, gegen wen man da spielt und wie tief die verteidigt haben. Bayern muss sich vorwerfen aus dieser Phase nix gemacht zu haben, ja. Aber die war schon extrem stark unter den Umständen. Ohne deinen Stürmer und in Unterzahl. Dass es am Ende dann nicht mehr reicht, war doch absehbar. Irgendwann ist der Tank dann halt leer. Da darf man sich dann bei Neuer bedanken.
Ich habe aber in den letzten Jahren kein anderes System der Bayern gesehen, das so stabil gegen Rückschläge war. Ich bin sogar beeindruckt, wie man das gestern gespielt hat. Hätte ich nach der Roten so nicht erwartet. Wenn aber die Erwartung ist, dass man gegen Leverkusen in Unterzahl zwei Tore und drei Großchancen herausspielt, war es natürlich eine Enttäuschung.
Es gibt spiele, in denen man die offensivleistung kritisieren kann. In dem Spiel gibt es aber genügend Argumente, die es rational erklären.
Theoretisch ja, in der Vergangenheit vielleicht.
Stelle mir da einen Winger wie Foden vor, der einen super Abschluss hat. Und Wirtz als Allroundkombinationsgenie.
Muss man mal festhalten und ist durch einige Unentschieden in der Saison etwas in Vergessenheit geraten.
Bayer ist auf nationaler Ebene weiterhin kaum zu schlagen. Vor diesem Pokalspiel hatten die in 54 Spielen gerade mal eine Niederlage zu verzeichnen.
Dass man es mit 10 Mann nicht schafft, ist dann nicht mehr so außergewöhnlich.
Ich möchte nicht mehr auf einzelne Spieler draufhauen, das habe ich in der Vergangenheit zu oft gemacht. Es war ein starker Kampf gestern von unserer Mannschaft, nur leider kommen wir zu keinen wirklichen Torchancen. Im letzten Drittel fehlen mir die Ideen und das empfand ich teilweise auch mit Kane schon so.
Das kann natürlich auch sein. Gute Analyse, @Women7.
Und mit dem Flirten, das habe ich mir auch gedacht - den Gedanken aber nicht weiter verfolgt, da man dazu auch das Mienenspiel auf dem Gesicht der Reporterin hätte sehen können müssen.
Und da der Ton zu früh abgeschaltet wurde, konnte man ja auch das „Gehen wir zu mir oder zu Dir?“ nicht mehr hören…
Ich finde halt, man muss bei aller Kritik realistisch bleiben. Das meine ich mit Erwartung. Ich stimme dir zu, was die letzten Spiele anbelangt. Ich habe das ja auch selbst analysiert. Wenn dann aber das Fazit ist „es fehlen die Ideen“ oder (andernorts) sinngemäß „die Spieler da vorne sind zu schlecht“, dann finde ich das drüber. Ich glaube auch, dass es einen personellen Umbruch braucht da vorne, aber deshalb sollte man den Respekt vor guten bis sehr guten Fußballern nicht verlieren. Und wenn man sich dann anschaut, wie viel sich die Bayern dennoch herausspielen in einer Phase, die gerade nicht leicht ist, dann ist das aus meiner Sicht okay. Ausbaufähig, aber okay. Dass man hier nach vier, fünf Monaten Kompany überhaupt auf diesem Niveau diskutiert, spricht für den Weg.
Bravo! So verhalten sich und denken ECHTE Fans. Mir wars nicht klar und deswegen habe ich bis zur letzten Sekunde gehofft und gezittert. Danach war ich enttäuscht und frustriert. Und heute morgen bin ich es immer noch. Aber ich bin auch unfassbar stolz auf unsere Mannschaft, wie sie 70 Minuten lang in Unterzahl wirklich alles versucht hat. DAS ist jedenfalls MEIN FC Bayern. Und ich käme in so einer Situation niemals auf die Idee, mich „bettfertig“ zu machen. Nix für unguat.
PS: Vielleicht hat die Bunte ja ein Forum, in dem ihr über das Lächeln von Sané debattieren könnt?
Wie kann der Mann nur zwei Stunden nach seiner Auswechslung glücklich aussehen und positiv über die Leistung der Mannschaft sprechen? Wirklich ein Skandal. Müller aber absolute Legende, wenn er nach Niederlagen Sprüche klopft. Der Lausbub.
Aber lasst mich raten: gabs bei Müller natürlich noch nie.
Es zeugt von totaler fussballerischer Inkompetenz. Gibt hier einiges davon.
Muss das sein? Es ist eine andere Meinung. Ich teile die auch nicht. Aber Inkompetenz ist ein unnötiger Angriff. Finde nicht, dass es hier eine Eskalation braucht.
Genau so ist es. Und gestern wurde noch von einigen gefordert, man solle zu zehnt doch „abwartender“ spielen. Hätten wir das getan, wären wir mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem Stadion geschossen worden.
Ja stimmt. Tut mir leid. Ich entschuldige mich dafür. Merke gerade, dass ich mich noch immer nicht beruhigt habe über die zahlreichen gestrigen Kommentare, die an unserer Mannschaft kaum ein gutes Haar gelassen haben.
Ich stimme dir vollkommen zu. Ich ertappe mich leider selbst immer wieder, dass ich zu hohe Erwartungen habe, aber auf der anderen Seite eine längerfristige Strategie fordere. Hier gilt es einen Mittelweg zu finden, was bestimmt eine große Herausforderung ist. Allgemein sehe ich uns auf dem richtigen Weg und hoffe, dass im Sommer dieser fortgesetzt wird. Mein größter Wunsch ist und bleibt dabei eine Veränderung auf der Torwartposition und das nicht erst seit gestern, wie einige hier im Forum wissen. Vor allem bei unserer Spielweise ist es umso wichtiger, dass ein Torwart mit dem Team mit aufgebaut wird, da er eigentlich wie ein Verteidiger mitspielen muss und somit die Abläufe noch besser kennen muss.
Es war ein ko-Spiel, @Justin. Einmal 90 Minuten. Woher kommt wohl das Wort „Pokalüberraschung“? Weil in einmal 90 Minuten eben alles passieren kann.
Wir können uns nichts davon kaufen, dass man Leverkusen in zwei mal 90 Minuten wahrscheinlich geschlagen hätte - mit einem dann überlegenen Auswärts-Rückspiel, in dem dann endlich mal die Dinge klappen, die gestern eben nicht geklappt haben.
In einem Pokalspiel gegen einen CL-Teilnehmer und Vorjahres-Allesgewinner braucht man offenbar diese defensive Perfektion.
Die Tuchel-Bayern hätten gute Chancen gehabt, es mit 0:0 ins Elfmeterschießen zu schaffen.
Fußball ist nun mal zu aller erst ein Ergebnissport.
Ja logisch. Mit 10 Mann gegen Leverkusen 100 Minuten hinten drin stehen ist das Erfolgsrezept par excellence, um ins Elferschiessen einzuziehen. Mit Pauken und Trompeten untergegangen wären wir. Das ist eine extrem spielstarke Mannschaft, die hätten uns komplett auseinander genommen.
So wie Arsenal, letztes Jahr in der CL, meinst Du das?